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Kirchliche Seelsorge im Rettungsdienst - Notfallseelsorge in ...

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Johannes Zepezauer <strong>Kirchliche</strong> <strong>Seelsorge</strong> <strong>im</strong> <strong>Rettungsdienst</strong><br />

cher Folgeschäden ist die zentrale Aufgabe des <strong>Rettungsdienst</strong>es und der präkl<strong>in</strong>ischen<br />

Notfallmediz<strong>in</strong>.“ 132<br />

Es ist also s<strong>in</strong>nvoll, dass es beide E<strong>in</strong>richtungen, die KIT und die NFS, gibt und es ist<br />

möglich, dass beide zusammenarbeiten und sich ergänzen. Vor allem ist es für beide<br />

Seiten wichtig, sich gegenseitig wahrzunehmen, kennen zu lernen und den jeweils ande-<br />

ren zu akzeptieren.<br />

KIT-Mitarbeiter s<strong>in</strong>d zwar ke<strong>in</strong>e offiziellen <strong>Seelsorge</strong>r der Kirche, doch ist nach der<br />

theologischen Grundlegung oben durchaus festzuhalten, dass sie <strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne Jesu und sei-<br />

ner Kirche handeln, wenn sie Menschen <strong>in</strong> Not nach bestem Wissen und Gewissen bei-<br />

stehen und helfen. 133<br />

3.1.1.3 Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen<br />

NFS und KIT <strong>im</strong> strengen S<strong>in</strong>n leisten ke<strong>in</strong>e organisierte Betreuung von E<strong>in</strong>satzkräften,<br />

sondern unterstützen diese <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie. 134 Allerd<strong>in</strong>gs können (Notfall-) <strong>Seelsorge</strong>r,<br />

Ärzte, Psychologen und Mitarbeiter vom KID und RD mit entsprechender Zusatzaus-<br />

bildung auf dem Gebiet der Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen (SbE ® ) für<br />

Rettungskräfte (und gegebenenfalls auch für deren Angehörige) tätig werden. 135<br />

Durch pr<strong>im</strong>äre Prävention, also Vorbereitung der E<strong>in</strong>satzkräfte auf belastende E<strong>in</strong>sätze<br />

und Vermittlung von Verarbeitungsmöglichkeiten, und sekundäre Prävention, soll auf<br />

Posttraumatische Belastungsreaktionen (PTB) 136 bei belasteten Personen reagiert wer-<br />

den, bevor diese sich zu Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS, englisch<br />

Posttraumatic Stress Disorder, PTSD), weiterentwickeln. 137 Die sekundäre Prävention,<br />

132 DASCHNER: KIT – Krisen<strong>in</strong>tervention <strong>im</strong> <strong>Rettungsdienst</strong>, 17.<br />

133 H<strong>in</strong>gewiesen sei bereits hier auf den Fragebogen KID. Für weitere Informationen zu diesem Thema<br />

sei verwiesen auf DASCHNER: KIT – Krisen<strong>in</strong>tervention <strong>im</strong> <strong>Rettungsdienst</strong> und FERTIG / WIE-<br />

TERSHEIM: Menschliche Begleitung, 115-131 und RUNGGALDIER: Psychologie, 850f und MÜLLER-<br />

CYRAN: Krisen<strong>in</strong>tervention <strong>im</strong> <strong>Rettungsdienst</strong>, 108-122 und ferner auf PETER: Der Betreuungse<strong>in</strong>satz,<br />

64-68.<br />

134 Vgl. KONFERENZ: Tabellarische Begriffsklärung, 1f.<br />

135 E<strong>in</strong> SbE ® -Team besteht <strong>in</strong> der Regel aus e<strong>in</strong> bis zwei Fachleuten aus dem psychosozialen Bereich<br />

(beispielsweise Mediz<strong>in</strong>er, Psychologen oder <strong>Notfallseelsorge</strong>r) und zwei bis drei so genannten<br />

Peers, die der gleichen Gruppe wie die zu betreuenden E<strong>in</strong>satzkräfte angehören (für RD-Personal<br />

s<strong>in</strong>d es also RD-Mitarbeiter). Vgl. MÜLLER-LANGE: E<strong>in</strong>satznachsorge, 270f. Zur SbE ® allgeme<strong>in</strong> sei<br />

weiter verwiesen auf MÜLLER-LANGE: E<strong>in</strong>satznachsorge, 264-284 und RUNGGALDIER: Psychologie,<br />

852-828 und FERTIG: Streß und Streßbewältigung, 375-393 und KELLER: Alptraum „Retten“.<br />

136 Vgl. dazu auch ALBRECHT : Die Posttraumatische Belastungsreaktion, bes. 607.<br />

137 Vgl. SONNECK: Krisen<strong>in</strong>tervention, 50-56 und vgl. dazu auch ALBRECHT : Die Posttraumatische<br />

Belastungsreaktion und vgl. ferner DASCHNER: KIT – Krisen<strong>in</strong>tervention <strong>im</strong> <strong>Rettungsdienst</strong>, 24-29.<br />

Gernot Sonneck schreibt: „Die zahlreichen, teils sehr unterschiedlichen Symptome stellen zunächst<br />

e<strong>in</strong>e normale Reaktion auf e<strong>in</strong>e extreme Situation dar [...]. Von e<strong>in</strong>er Posttraumatischen Belastungsstörung<br />

spricht man erst dann, wenn die Symptome über e<strong>in</strong>en Zeitraum von mehr als e<strong>in</strong>em Monat<br />

andauern.“ (SONNECK: Krisen<strong>in</strong>tervention, 52.) Generell lassen sich die Symptome <strong>in</strong> drei charakteristische<br />

Gruppen e<strong>in</strong>ordnen: Übererregung (z. B. Schlafstörungen und Reizbarkeit), Intrusion (Alp-<br />

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