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Kirchliche Seelsorge im Rettungsdienst - Notfallseelsorge in ...

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Johannes Zepezauer <strong>Kirchliche</strong> <strong>Seelsorge</strong> <strong>im</strong> <strong>Rettungsdienst</strong><br />

Die Kirche ist das Volk Gottes, die Geme<strong>in</strong>schaft der von Gott Herausgerufenen (?<br />

e????s?a); Gott will also <strong>in</strong> ihr gegenwärtig se<strong>in</strong>. Die Kirche hat den Auftrag, sozusa-<br />

gen randvoll mit dem Evangelium auf der von Gott vorgegebenen Spur durch die Ge-<br />

schichte zu gehen und diese mitzugestalten. In der christlichen Geme<strong>in</strong>de muss Gott für<br />

Menschen erfahrbar und erlebbar se<strong>in</strong>. Aus diesem Verwurzelt se<strong>in</strong> <strong>in</strong> Gott 68 , der My-<br />

stik mit ihrer „Grundbewegung empfangen – loben – austeilen“ 69 , erwachsen Leiturgia<br />

und Martyria. 70<br />

2.2.2.1.1 Leiturgia<br />

In der Liturgie (? ?e?t?????a), der „Heiligung und Heilung“ 71 , ereignet sich e<strong>in</strong> wahrer<br />

Gottesdienst <strong>in</strong> zwei Richtungen: Gottes Dienst an uns Menschen (vor allem soteriolo-<br />

gisch) und der Dienst der Menschen für Gott (latreutisch); Liturgie verb<strong>in</strong>det H<strong>im</strong>mel<br />

und Erde, Gott und Menschen <strong>in</strong> ganz besonderer Weise. 72<br />

Gebete und zeichenhafte Rituale (wie Segnungen und die Sakramente) haben neben<br />

ihrer religiösen D<strong>im</strong>ension auch e<strong>in</strong>e heilsame, beruhigende Wirkung und e<strong>in</strong>e soziale<br />

D<strong>im</strong>ension. 73 Das Zweite Vatikanische Konzil stellt fest: „Die Sakramente s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>ge-<br />

ordnet auf die Heiligung der Menschen.“ 74 Die Heiligung schließt die Heilung mit e<strong>in</strong>.<br />

In Krisensituationen kann die Kirche durch ihre <strong>Seelsorge</strong>r den Menschen, die das wün-<br />

schen, gemäß den kirchlichen Richtl<strong>in</strong>ien die Sakramente spenden, den Segen und die<br />

Nähe Gottes zusagen und für sie – gegebenenfalls auch mit ihnen – beten.<br />

2.2.2.1.2 Martyria<br />

Der Dienst der Verkündigung (? µa?t???a) steht für den Auftrag der Kirche, allen Men-<br />

schen die Frohe Botschaft des Evangeliums zu verkünden (vgl. Mt 28,16-20 u. a.). Es<br />

geht also darum, Zeugnis von der christlichen Hoffnung zu geben, die dem Leben S<strong>in</strong>n<br />

68 Vgl. ZULEHNER: Pastoraltheologie, Bd. 2, 84.<br />

69 ZULEHNER: Pastoraltheologie, Bd. 2, 86; Hervorhebung <strong>im</strong> Orig<strong>in</strong>al.<br />

70 Vgl. ZULEHNER: Pastoraltheologie, Bd. 2, 86.<br />

71 Vgl. ZULEHNER: Pastoraltheologie, Bd. 2, 88.<br />

72 In der Liturgiekonstitution heißt es dazu: „In der irdischen Liturgie nehmen wir vorauskostend an<br />

jener h<strong>im</strong>mlischen Liturgie teil, die <strong>in</strong> der heiligen Stadt Jerusalem gefeiert wird, zu der wir pilgernd<br />

unterwegs s<strong>in</strong>d.“ (ZWEITES VATIKANISCHES KONZIL: Sacrosanctum Concilium, Nr. 59.)<br />

73 Unter anderem „haben Rituale e<strong>in</strong>e therapeutische D<strong>im</strong>ension. Sie ereignen sich an der Schnittstelle<br />

zwischen Bewußtem und Unbewußtem und vermögen tiefsitzende Ambivalenzen des Dase<strong>in</strong>s zu<br />

verarbeiten [...]. Rituale wirken <strong>im</strong> Widerstreit tiefer seelischer Kräfte entchaotisierend, schützend<br />

vor dem befürchteten Verschlungenwerden, spenden Trost <strong>in</strong> der Untröstlichkeit. Zudem vernetzen<br />

sie. Denn Rituale s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e private Angelegenheit, sondern lassen die Nähe e<strong>in</strong>er tragenden Geme<strong>in</strong>schaft<br />

spürbar werden.“ (ZULEHNER: Für Kirchenliebhaber<strong>in</strong>nen, 57f.) Ebenso darf nicht vergessen<br />

werden, dass die Feier der Sakramente nicht nur für die e<strong>in</strong>zelnen Empfänger bedeutsam s<strong>in</strong>d,<br />

sondern <strong>im</strong>mer zugleich auch für die ganze Kirche, weil sie <strong>in</strong> ihr gespendet werden.<br />

74 ZWEITES VATIKANISCHES KONZIL: Sacrosanctum Concilium, Nr. 59.<br />

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