Kirchliche Seelsorge im Rettungsdienst - Notfallseelsorge in ...
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Johannes Zepezauer Kirchliche Seelsorge im Rettungsdienst Es erscheint wichtiger, dass sich die Pastoral auf die Gemeindeseelsorge konzentriert und nach wie vor hier ihre Schwerpunkte setzt; das heißt aber noch lange nicht, dass diese Kategorialseelsorge eingestellt werden soll. Die bereits eingerichteten Stellen sol- len effektiv über die Bundesrepublik verteilt werden und sich vor allem auf die Bal- lungsräume fokussieren. Die Stelleninhaber sollten sich im RD und in der Feuerwehr bestens auskennen und eventuell sogar eine Ausbildung in diesem Bereich absolviert haben, damit sie auch wirklich eine Hilfe und Unterstützung sein können und von den Einsatzkräften leichter anerkannt werden; in diesen Bereichen wird nämlich mehr Wert auf Kollegialität als auf Titel und Ämter gelegt. Es ist anzustreben, dass diese Kategorialseelsorger ökumenisch zusammenarbeiten und mit Hilfe von Fortbildungen und Publikationen interessierten Gemeindeseelsorgern weiterhelfen, die in ihren Pfarrgemeinden auch auf die Rettungs- und Feuerwachen zu- gehen wollen und bereit sind, deren Personal gegebenenfalls als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen und seelsorglich zu begleiten. 2.3 Im Bereich der Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen Auch im Bereich der SbE ® sollten sich kirchliche Mitarbeiter weiterhin engagieren und mit Mitarbeitern des KID, Psychologen, Ärzten und weiteren Einsatzkräften zusam- menarbeiten. Es ist sinnvoll, wenn es in jeder NFS-Einheit auch Notfallseelsorger gibt, die zusätzlich eine SbE ® -Qualifikation besitzen. Wie in der Kairologie (unter III, 4.1.2) festgestellt wurde, ist es für viele Einsatzkräfte hilfreich, wenn zur Einsatznachsorge Gesprächspartner zur Verfügung stehen, die den RD aus eigener Erfahrung gut kennen und über gewisse Erfahrungen in diesem Bereich verfügen. 485 Es kann dabei durchaus von Vorteil sein, wenn von der Rettungswache unabhängige, sozusagen neutrale Perso- nen für die Einsatznachsorge qualifiziert sind. So ist Manuel Rupp der Meinung: „Auch die kompetentesten Helfer können in Not geraten. Hilfe bei außenstehenden Dritten zu suchen, kann auch für sie eine Chance sein, inneren Abstand zu gewinnen, einen neuen Realitätsbezug zu schaffen, das eingeengte Beziehungsnetz zu erweitern und frische Impulse ‚von außen’ aufzunehmen.“ 486 485 Vgl. Fragebögen NFS (11.2) und RD 1 (15.2). 486 RUPP: Notfall Seele, 29. Nicht wenige Seelsorger können, nicht zuletzt durch die Einrichtung des Zivildienstes, durchaus beides anbieten: Wissen und Erfahrung im RD und Neutralität. Hier steckt ein bedeutendes Potential der Kirche für die Zusammenarbeit mit dem RD. Im Bischöflichen Priesterseminar in Mainz beispielsweise waren in den vergangenen Jahren immer auch Alumnen eingeschrieben, die eine RD-Ausbildung absolviert hatten. So gehörten im Wintersemester 2003/2004 dem 104
Johannes Zepezauer Kirchliche Seelsorge im Rettungsdienst Das vom MHD entwickelte Mediatorenmodell bietet hier sicher eine gute Gelegenheit für das Zusammenwirken von RD, Kirche und anderen Einrichtungen. Allerdings be- steht noch erheblicher Handlungsbedarf, was die Akzeptanz und Nutzung bei den Ein- satzkräften angeht. Kirchliche Mitarbeiter können den Hilfsorganisationen (im Großen) und den Rettungswachen vor Ort (im Kleinen), die für ihr Personal schließlich zustän- dig und verantwortlich sind, dabei ihre Unterstützung anbieten. 2.4 Im Bereich der Aus- und Fortbildungen im Rettungsdienst Die Kairologie hat (unter III, 4.2 und III, 5.2) gezeigt, dass sowohl die befragten RD- Mitarbeiter als auch die Hilfsorganisationen auf dem Gebiet der Aus- und Fortbildungen eine Möglichkeit sehen, in der sich Notfallseelsorger, Seelsorger in Feuerwehr und Rettungsdienst und andere kompetente kirchliche Mitarbeiter einbringen können. Ethi- sche und religiöse Themen sind ebenso gefragt wie Grundlagen einer Basiskriseninter- vention; natürlich ist dabei auf die Wünsche der Verantwortlichen und Einsatzkräfte vor Ort Rücksicht zu nehmen. 487 Nicht zuletzt können gemeinsame Übungen von NFS, Feuerwehr, Polizei, KID und RD die Zusammenarbeit stärken und dem Wohl des Patienten dienen. Gerade bei solchen praktischen Einheiten können die Einsatzkräfte und Seelsorger gemeinsam beraten und trainieren, wie in solchen Notsituationen die Patienten, deren Angehörige und weitere Beteiligte optimal versorgt und betreut werden und sich die Helfer nicht gegenseitig behindern. Außerdem bieten die Übungen eine Chance, Vorurteile und Klischees auf allen Seiten immer mehr abzubauen. Einladungen zu solchen Veranstaltungen sollten also auf jeden Fall angenommen wer- den und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit sollte auch auf diesem Gebiet signalisiert werden. 2.5 Auf Gemeindeebene 2.5.1 Wohlwollen und gegenseitige Unterstützung Bei der nun folgenden, gewiss nicht vollständigen Darstellung von Möglichkeiten der Zusammenarbeit von RD und Kirchengemeinde vor Ort, soll nicht der Eindruck er- weckt werden, dass sich pastorale Mitarbeiter in Zukunft ausschließlich um die Anlie- Alumnat (mit Studierenden aus dem Bistum Speyer und den beiden Mainzer Pastoralkursen) unter anderem ein Notarzt, zwei Rettungsassistenten und zwei Rettungssanitäter an, so dass rein theoretisch ein NAW und ein RTW mit diesen Seminaristen besetzt werden könnte. 105
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Das vom MHD entwickelte Mediatorenmodell bietet hier sicher e<strong>in</strong>e gute Gelegenheit<br />
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Die Kairologie hat (unter III, 4.2 und III, 5.2) gezeigt, dass sowohl die befragten RD-<br />
Mitarbeiter als auch die Hilfsorganisationen auf dem Gebiet der Aus- und Fortbildungen<br />
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Nicht zuletzt können geme<strong>in</strong>same Übungen von NFS, Feuerwehr, Polizei, KID und RD<br />
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Beteiligte opt<strong>im</strong>al versorgt und betreut werden und sich die Helfer nicht gegenseitig<br />
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2.5 Auf Geme<strong>in</strong>deebene<br />
2.5.1 Wohlwollen und gegenseitige Unterstützung<br />
Bei der nun folgenden, gewiss nicht vollständigen Darstellung von Möglichkeiten der<br />
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