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Ausgabe Nr. 1 / 2006 (2,3 MB) - St. Vincenz Krankenhaus Limburg

Ausgabe Nr. 1 / 2006 (2,3 MB) - St. Vincenz Krankenhaus Limburg

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2 > VIA > Editorial<br />

Mensch - Medizin - Technik<br />

UNSER WEG<br />

01|<strong>2006</strong><br />

ST. VINCENZ und ST. ANNA<br />

DAS KLINIKMAGAZIN DER KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH<br />

Gemeinsam<br />

für die Zukunft!<br />

Die Würfel sind gefallen<br />

<strong>St</strong>andorterhalt! Die Zusammenführung von<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und <strong>St</strong>. Anna ist endgültig beschlossen<br />

> ab Seite 3<br />

„Unser Haus” wird „VIA”<br />

Das Hausmagazin geht neue Wege<br />

> mehr dazu auf den Seiten 2 und 4<br />

Neue Perspektive<br />

für die Frauenklinik <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

> Seite 10<br />

KRANKENHAUSGESELLSCHAFT<br />

ST. VINCENZ mbH


2 > VIA > Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

„Es muss zusammenwachsen, was zusammen gehört“ – Friedensnobelpreisträger<br />

und Ex-Kanzler Willy Brandt hat diesen Satz zwar in einem größeren politischen<br />

Zusammenhang geprägt, aber er passt auch auf unsere Situation. Auch<br />

wir müssen zusammenführen, was zusammengehört – genauer gesagt, zusammenwachsen<br />

lassen, was zusammengehören muss: Nämlich <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und<br />

<strong>St</strong>. Anna. Es gibt keine Alternative. Also machen wir uns gemeinsam daran, das<br />

Beste daraus zum Wohle der Menschen dieser Region zu machen. Schritt für<br />

Schritt, nicht übereilt, wohlüberlegt.<br />

Einen Schritt haben wir mit dieser ersten gemeinsamen <strong>Ausgabe</strong> der Zeitschrift<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, die ja auch <strong>St</strong>. Anna beinhaltet, gemacht.<br />

Nach zehnjähriger Eigenständigkeit wird „UnserHaus“ mit der halb so alten<br />

Schwester „Anna-News“ zu „VIA“ verschmelzen und eine Einheit. Oh, wenn<br />

doch alles so einfach wäre!<br />

Das neue Produkt zur Information der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Patienten<br />

und aller Interessenten aus Politik und Gesellschaft ist das Ergebnis intensiver<br />

gemeinsamer Beratungen. Auch der Titel „VIA“, was bekanntlich der<br />

Weg heißt. Es ist für uns alle ein gemeinsamer Weg – „VI“ steht für <strong>Vincenz</strong> und<br />

„A“ für Anna. Es soll ein Weg sein, nicht unterschiedliche Wege, keine Überholspur<br />

und schon gar nicht Gegenverkehr! Vor allem auch ein Weg ohne<br />

„Falschfahrer“.<br />

Es ist noch gar nicht so lange her, da war die Herausgabe einer Mitarbeiterund/oder<br />

Patienten-Zeitschrift eine ungewöhnliche und progressive Kommunikationsinitiative<br />

für ein <strong>Krankenhaus</strong>. Heute ist sie elementares Instrument einer<br />

erfolgreichen Unternehmensstrategie und auch sichtbares Zeichen einer klaren<br />

Kundenorientierung. Deshalb wird „VIA“ auch an einweisende Arztpraxen<br />

versandt und für wartende Patienten ausgelegt. Der jetzt geplante erweiterte Versand<br />

an öffentliche Einrichtungen hat das Ziel, auch nach außen hin über die<br />

wegweisenden Entwicklungen im Rahmen der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

zu informieren. „VIA“ ist eben ein elementarer Baustein dafür, den Menschen<br />

der Region unser wichtigstes Anliegen zu transportieren: Nämlich ein zuverlässiger<br />

und innovativer Partner einer wohnortnahen medizinischen<br />

Versorgung zu sein!<br />

Dazu werden wir in Zukunft unsere beiden zwar individuellen, in ihren jeweiligen<br />

Funktionen und auf ihren jeweiligen Gebieten aber starken <strong>St</strong>andbeine nutzen:<br />

Das <strong>St</strong>. Anna- und das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, die mit ihrem jeweils ganz<br />

eigenen „Charisma“ für die Menschen des Landkreises <strong>Limburg</strong>-Weilburg da<br />

sind. Signifikantes Zeichen hierfür soll das Titelblatt dieser besonderen <strong>Ausgabe</strong><br />

sein: zwei Individuen reichen sich die Hand. Und es wird deutlich: Auch die<br />

kleine Hand scheint der großen viel Kraft zu geben! Gegenseitig Kraft geben –<br />

so, liebe Leserinnen und Leser, verstehe ich unsere Arbeit und unser Selbstverständnis<br />

innerhalb der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft. Zum Wohle der Patientinnen<br />

und Patienten. Und als individuelle Partner mit jeweils eigenen, ganz besonderen<br />

<strong>St</strong>ärken. Ich wünsche mir, dass der eine jeweils dem anderen ein sicherer Beifahrer<br />

auf einem erfolgreichen Weg in eine sichere Zukunft ist!<br />

In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich,<br />

Ihr<br />

Hans-Joachim Ehrhardt<br />

Geschäftsführer<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

KRANKENHAUSGESELLSCHAFT<br />

ST. VINCENZ mbH<br />

INHALT<br />

Zukunfts-Sicherung 3<br />

Bilanz eines Jahres<br />

Interview: Hans-Joachim Ehrhardt 5<br />

Geschäftsführer KHG <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

Zukunft für <strong>St</strong>. Anna 6<br />

Neues Konzept - gesicherte Existenz<br />

Prognose: Fusion als Überlebenschance 7<br />

Würde: Palliativmedizin in <strong>St</strong>. Anna 8<br />

Hadamar: Neue Perspektiven 9<br />

Berufung: Neuer Chefarzt 10<br />

an der <strong>Vincenz</strong>-Frauenklinik<br />

Schwerpunktthema Onkologie: 12<br />

Erstes Patienten-Forum der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

Zertifiziert: Das OP-Management 14<br />

für unsere Patienten<br />

Habilitiert: Dr. Joachim Hillmeier 15<br />

zum Privat-Dozenten ernannt<br />

Neu: Die Dialysegeräte im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> 16<br />

Eröffnung: 18<br />

Neues Schlaflabor in <strong>St</strong>. Anna<br />

Zukunftsweisend: 20<br />

Das neue LEITBILD <strong>2006</strong><br />

Patientenservice <strong>St</strong>. Anna 22<br />

Neue Patientenaufnahme und Pforte<br />

sowie ein Patientenservice-Center<br />

Umsorgend: 24<br />

<strong>Krankenhaus</strong>seelsorge <strong>St</strong>. Anna<br />

Kunsttherapie: 26<br />

Vom Eigensinn der Bilder<br />

Provokativ: Heil oder Heilung? 28<br />

Planung: Neues Ärztehaus bis 2007 30<br />

Vortrag: Keine Angst vor <strong>St</strong>rahlen 31<br />

Personalnachrichten & In Kürze 32<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER:<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

Auf dem Schafsberg, 65549 <strong>Limburg</strong><br />

Tel.: (06431) 292-0, Fax: (06431) 292-4118<br />

Tel.: (06433) 87-0, Fax: (06433) 87-6344<br />

E-Mail: info@st.vincenz.de<br />

E-Mail: info@anna-kh.de<br />

www.st-vincenz.de<br />

www.anna-kh.de<br />

REDAKTION:<br />

Nicola von Spee, Ulrich Haßler,<br />

Petra Hoffmann, Anna-Team-Ansprechpartnerin:<br />

Renate Sietzke<br />

V.i.S.d.P Hans-Joachim Ehrhardt<br />

Konzept & Layout: Natascha Schäfer<br />

S!DESIGNMENT, www.s-designment.net<br />

Bilder: Archiv KH <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> & KH <strong>St</strong>. Anna<br />

Druck: Druckerei Bender, Wettenberg<br />

Auflage: 3.500<br />

Die Beiträge geben die Meinungen<br />

der jeweiligen Verfasser wieder.<br />

Die Würfel sind gefallen ...<br />

Zukunfts-Sicherung<br />

durch mehr Leistung<br />

Geschäftsführer Hans-Joachim Ehrhardt<br />

ein Jahr im Amt<br />

>> Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> nimmt den durch die Gesundheitsreform<br />

hervorgerufenen Konkurrenz-Kampf zwischen den Kliniken an. Mit einem noch weiter<br />

verbesserten Angebot an ärztlicher und pflegerischer Leistung und mit Millionen-<br />

Investitionen will Hans-Joachim Ehrhardt, seit einem Jahr Geschäftsführer, die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

als renommierten medizinischen Versorger auch für Patienten<br />

weit außerhalb des bisherigen Einzugbereichs attraktiv machen. „Wir wollen die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> zur Marke machen, die große Beachtung findet“, umriss<br />

der Geschäftsführer jetzt vor Journalisten das Ziel. Bei einem Fazit nach Ablauf<br />

seines ersten Dienstjahres in der Bischofsstadt wies Ehrhardt auf die guten Chancen<br />

und besten Voraussetzungen hin, welche die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft habe – nicht zuletzt<br />

auch nach dem Zusammenwachsen von <strong>St</strong>. Anna (Hadamar) und <strong>St</strong>.<strong>Vincenz</strong><br />

(<strong>Limburg</strong>).<br />

Investitionen für die Zukunft<br />

Als besonders günstig bezeichnete Ehrhardt den baulichen Zustand der beiden Häuser.<br />

Dass das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> trotzdem immer wieder einer Großbaustelle<br />

gleiche mache deutlich, „dass hier – wie auch in Hadamar – weiter in die Zukunft investiert<br />

wird.“ Zurzeit werde in <strong>Limburg</strong> die zentrale Patientenaufnahme mit zwei zusätzlichen<br />

OP Einheiten für rund 5,5 Millionen Euro errichtet.<br />

Aktuell < VIA < 3<br />

Neues Ärztehaus<br />

auf dem Klinikgelände<br />

In Kürze solle am Nordrand des Klinik-<br />

Geländes mit dem Bau eines zunächst<br />

dreigeschossigen Ärztehauses begonnen<br />

werden. „Für diese rund fünf Millionen<br />

Euro umfassende Investition haben wir<br />

mit der <strong>Limburg</strong>er Familie Reusch einen<br />

bekannten privaten Investor gefunden“,<br />

freut sich Ehrhardt (siehe auch Seite 30).<br />

Nach den bisherigen Planungen sollen<br />

in dem neuen Ärztehaus im Erdgeschoss<br />

eine ambulante Reha untergebracht werden.<br />

In den beiden Etagen darüber seien<br />

Arztpraxen für ambulante Chirurgie, für<br />

Orthopädie, Gynäkologie und Zahnmedizin<br />

vorgesehen. Ehrhardt: „Diese Praxen<br />

bieten wir allen niedergelassenen<br />

Ärzten in <strong>Limburg</strong> und Umgebung an.<br />

Wer letztendlich diese Kooperation mit<br />

dem <strong>Krankenhaus</strong> eingehen wird ist<br />

noch nicht entschieden.“ Sicher sei aber<br />

ein sinnvoller Patienten-Transfer hin<br />

zum <strong>Krankenhaus</strong> und die Nutzung der<br />

dort vorhandenen technischen und medizinischen<br />

Ressourcen.


4 > VIA > Zukunft<br />

Hans-Joachim Ehrhardt<br />

Geschäftsführer<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

<strong>St</strong>. Anna als Portalklinik<br />

Auch in Hadamar soll zukünftig in die<br />

weitere Verbesserung der Infrastruktur<br />

investiert werden. Das <strong>St</strong>. Anna-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> solle zu einer Portalklinik<br />

umfunktioniert werden und eine Abteilung<br />

für Palliativ-Medizin erhalten. Darüber<br />

hinaus solle bis zum Jahresbeginn<br />

2007 die Kurzzeit-Chirurgie eingeführt<br />

und die Konzepte für die Abteilung Innere<br />

Medizin-Pneumologie und für die Einrichtung<br />

einer geriatrischen Abteilung<br />

entwickelt werden, berichtete Ehrhardt.<br />

Kein Verständnis zeigte der Geschäftsführer<br />

für die Behandlung des Themas <strong>St</strong>.<br />

Anna-<strong>Krankenhaus</strong>. Es eigne sich wahrlich<br />

nicht zum Wahlkampf-Thema und<br />

verunsichere nur die Patienten. Ehrhardt:<br />

„Es gab und gibt keine Alternative zu den<br />

Plänen, die mit dem hessischen Sozialministerium<br />

abgestimmt wurden. Es sei<br />

denn, man will die Schließung des Hauses,<br />

das bereits rote Zahlen schreibt, was<br />

bei einer Auslastung von unter 50 Prozent<br />

nicht ausbleibt.“<br />

Und: Nach wie vor würden die Menschen<br />

aus Hadamar und Umgebung ortsnah<br />

versorgt, da eine Entfernung von<br />

maximal zehn Kilometern oder ca. 15<br />

Minuten Fahrzeit zum <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> immer<br />

noch Nähe bedeute. Solche Entfernun-gen<br />

seien auch innerhalb von Groß-<br />

Zukunfts-Sicherung durch mehr Leistung<br />

städten ganz normal. Ehrhardt appellierte<br />

an alle Verantwortlichen in Hadamar,<br />

die Diskussion zu beenden und sich<br />

stattdessen konstruktiv an dem Veränderungsprozess<br />

zu beteiligen. „Wir wollen<br />

und werden jedenfalls alles tun, dass<br />

der Zusammenschluss der beiden Häuser<br />

zum Wohle der Menschen in diesem<br />

Raum geschieht“, machte der Geschäftsführer<br />

deutlich.<br />

ViA – neuer Titel<br />

für die Hauszeitschrift<br />

Wie wichtig für die Klinik-Verantwortlichen<br />

eine erfolgreiche und gedeihliche<br />

Zusammenführung der beiden Häuser<br />

sei, zeige sich auch am neuen Titel der<br />

Haus- und Patienten-Zeitschrift. Die heiße<br />

künftig nicht mehr „Unser Haus“,<br />

sondern „ViA“ – was der Weg heiße.<br />

Gemeint sei damit der Weg zwischen<br />

<strong>Vincenz</strong> – dafür das Vi – und Anna –<br />

dafür das A. Vor allem aber sei damit<br />

ein gemeinsamer Weg gemeint, nicht<br />

unterschiedliche, nicht Überholspur, vor<br />

allem nicht Gegenverkehr.<br />

„Es gab und gibt<br />

keine Alternative zu den<br />

Plänen, die mit dem hessischen<br />

Sozialministerium<br />

abgestimmt wurden ...”<br />

Neues Leitbild<br />

Als Zeichen für den festen Willen, die<br />

Qualität der <strong>Krankenhaus</strong>-Leistung weiter<br />

zu verbessern wertete Ehrhardt das neue<br />

Leitbild. Unter dem Titel „Gesund werden<br />

- gesund bleiben“ sei hier festgeschrieben,<br />

wie die Arbeit künftig sein werde –<br />

von der „Verantwortung und Nächstenliebe“<br />

über „Zukunfts-Investitionen“,<br />

„Qualität und Rentabilität“ bis zum<br />

Mittelpunkt der Arbeit „Der Mensch“. Als<br />

weitere <strong>St</strong>ichworte nannte der Geschäftsführer<br />

das verbesserte Qualitäts- und Beschwerde-Management,<br />

die Zertifizierung<br />

und die Gewährleistung bester medizinischer<br />

und pflegerischer Leistung.<br />

Spagat zwischen Ethik und Profit<br />

Als einen schwierigen Spagat zwischen<br />

Ethik und Kommerz bezeichnete Ehrhardt<br />

die wirtschaftlichen Zwänge der<br />

Krankenhäuser, die einerseits den helfenden<br />

Auftrag hätten und mit den<br />

kranken Menschen in besonderer Weise<br />

umzugehen hätten, anderseits aber zu<br />

kostendeckender Arbeit verpflichtet<br />

seien. Durch die Kassen fast planwirtschaftlich<br />

budgetiert, müssten sie alle<br />

Freiräume nutzen, sich in den Leistungen<br />

zu unterscheiden. In beiden Häusern<br />

– <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und <strong>St</strong>. Anna – solle dies<br />

durch ständige Qualitätsverbesserung<br />

geschehen. So könne man auch den Einzugsbereich<br />

in Richtung Wiesbaden,<br />

Gießen, Koblenz und Neuwied erweitern<br />

und die jährliche Patientenzahl von derzeit<br />

19.000 auf über 23.000 steigern.<br />

Neue Chef-Ärzte<br />

Erfolg stehe und falle mit denen, die ihn<br />

erarbeiten müssen – den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern. Dem habe man in<br />

besonderer Weise Rechnung getragen,<br />

betonte Ehrhardt. Bereits unter seinem<br />

Vorgänger seien sechs neue Chefärzte<br />

eingestellt worden und die Zahl der<br />

Oberärzte habe man um sieben erhöht.<br />

Darüber hinaus habe man gerade mit<br />

Dr. Peter Scheler einen hoch qualifizierten<br />

neuen Chefarzt für die Gynäkologie<br />

eingestellt. Außerdem stehe man kurz<br />

vor der Verpflichtung eines neuen Chefarztes<br />

für die Anästhesie und interdisziplinäre<br />

Intensiv-Medizin. Und auch die<br />

derzeit vakante <strong>St</strong>elle des Verwaltungs-<br />

Direktors stehe ebenfalls kurz vor der<br />

Neubesetzung.<br />

Wirtschaftsfaktor <strong>Krankenhaus</strong><br />

In seinem Resümee wies Ehrhardt darauf<br />

hin, dass man die Schlag-Zahl für die<br />

Arbeit innerhalb der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

kräftig erhöht habe: „Müssen wir<br />

auch, wenn wir erfolgreich sein wollen.<br />

Erfolgreich zum Wohle der vielen Menschen<br />

in und um <strong>Limburg</strong> und Hadamar,<br />

die als Patienten unsere Hilfe brauchen<br />

und die sie auch erwarten können. Erfolgreich<br />

aber auch zum Wohle der rund<br />

1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

– ob nun in der Ärzteschaft, der Pflege,<br />

der Technik oder der Verwaltung.“<br />

Schwerpunkt-Krankenhäuser seien eben<br />

auch wesentliche Wirtschafts-Faktoren,<br />

gerade im ländlich strukturierten Raum,<br />

so der Geschäftsführer.<br />

Interview mit<br />

Hans-Joachim Ehrhardt<br />

Geschäftsführer der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

Mit Verstand, Wissen und Optimismus“ – so wollte der<br />

neue Geschäftsführer Hans-Joachim Ehrhardt das<br />

„Unternehmen“ <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

führen. „Mutig“ halt, wie er es bei seinem Antritt nannte.<br />

Und an eben diesem Mut wollte er sich messen lassen.<br />

Die Messlatte lag – und liegt immer noch – hoch.<br />

Frage: Was ist nach einem Jahr davon geblieben? Denn<br />

nach genau einem Jahr zog „der Neue“ vor Journalisten<br />

Bilanz. Vor uns, vor „VIA“, auch.<br />

>> Herr Ehrhardt, wie mutig mussten<br />

Sie denn im ersten Jahr Ihrer Amtszeit<br />

hier in <strong>Limburg</strong> – und Hadamar natürlich<br />

auch – sein?<br />

Na, ja – wer die Diskussionen der letzten<br />

Monate verfolgt hat, der kann selbst einschätzen,<br />

wie viel Courage aufgewendet<br />

werden musste, die Dinge ins rechte Lot<br />

und auf den richtigen Weg zu bringen.<br />

Wobei es ja nicht unbedingt besonderen<br />

Mutes bedarf, Dinge, die man nicht ändern<br />

kann, zu tun und zu vertreten. Dazu gehört<br />

der Zusammenschluss von <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und<br />

<strong>St</strong>. Anna unter den von der Landesregierung<br />

vorgegebenen Bedingungen. Deshalb<br />

spreche ich in diesem Zusammenhang lieber<br />

von Courage, von beherztem Zupakken.<br />

Und da sind sich ja im Grunde auch<br />

alle, die wirkliche Verantwortung für die<br />

gesundheitliche Versorgung in dieser Region<br />

tragen, einig.<br />

Wir haben in diesem Jahr viele Dinge wir<br />

auf den Weg gebracht: Investitionen zum<br />

Beispiel, personelle Entscheidungen, neue<br />

Angebote in der Behandlung und nicht zuletzt<br />

die Gesamthaus-Zertifizierung nach<br />

ProCumcert. Das sind mutige Entscheidungen<br />

für eine erfolgreiche Zukunft. Bei all<br />

diesen Bemühungen kann ich mich auf die<br />

Unterstützung des Verwaltungsrates verlassen,<br />

der seinerzeit natürlich auch Erwartungen<br />

in mich gesetzt hat.<br />

<strong>St</strong>ichwort Hadamar: Die Diskussion wird<br />

nicht zuletzt auch sehr emotional geführt.<br />

Ganz ehrlich – gibt es keine andere<br />

Lösung für <strong>St</strong>. Anna?<br />

Eindeutig: Nein! Wer <strong>St</strong>. Anna überhaupt<br />

erhalten will, der muss einsehen, dass<br />

das jetzt mit der Landesregierung abgestimmte<br />

Konzept die einzige Chance ist,<br />

das <strong>Krankenhaus</strong> überhaupt zu erhalten.<br />

Die Alternative wäre Schließung – oder<br />

jeder Patient müsste nach der bisherigen<br />

Belegung 500 Euro aus eigener Tasche<br />

zuzahlen.<br />

Wirtschaftliches Handeln auf der einen Seite,<br />

humanitäres Wirken auf der anderen.<br />

Wie wollen Sie diesen Spagat schaffen?<br />

Durch Einsicht in die Notwendigkeit aller<br />

betroffenen und handelnden Personen –<br />

den Verantwortlichen in der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft,<br />

den Ärzten außerhalb der Kliniken,<br />

den Kassen und nicht zuletzt der<br />

Patienten. Denn deren optimale Versorgung<br />

– und das ist schließlich unser Ziel –<br />

hängt ausschließlich davon ab, wie viel<br />

Geld uns zur Verfügung steht. Für Personal<br />

ebenso wie für bauliche Investitionen<br />

oder Geräte-Anschaffungen.<br />

Deshalb ist mein Ziel, das „Unternehmen“<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mit hoher Transparenz nach<br />

innen wie nach außen zu führen. Die Eigenverantwortlichkeit<br />

zu stärken. Die<br />

Kommunikation zu intensivieren, damit<br />

die Menschen wissen was wir tun, was wir<br />

können und auch was wir nicht können.<br />

Dabei erwarte ich von allen handelnden<br />

Personen Integrität, Aufrichtigkeit, Verständnis<br />

und Geradlinigkeit. Vor allem<br />

aber auch Offenheit gegenüber notwendigen<br />

Veränderungen<br />

„Wirtschaftlichkeit“ ist in der heutigen<br />

Zeit oft das Synonym für Arbeitsplatz-Abbau.<br />

Auch in. <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und <strong>St</strong>. Anna?<br />

Zunächst einmal nein! Aber dann doch<br />

ein vielleicht! Warum? Weil wir die Voraussetzung<br />

dafür schaffen müssen. Und<br />

die heißt: Erfolgreiche Umsetzung unseres<br />

gemeinsamen Konzeptes. Im Klartext<br />

bedeutet das:<br />

• Wir brauchen 20 Prozent oder 4.000<br />

Patienten mehr, die wir versorgen;<br />

• eine Auslastung in <strong>Limburg</strong> und Hadamar<br />

von 80 bis 85 Prozent – bisher haben<br />

wir in Hadamar 50 und in <strong>Limburg</strong><br />

75 Prozent;<br />

Den damit erzielbaren Mehrerlös brauchen<br />

wir dringend für die notwendigen baulichen<br />

und medizintechnischen Anpassungen,<br />

aber auch für neue Arbeitsplätze, die<br />

Interview < VIA < 5<br />

wir nur schaffen können, wenn wir mehr<br />

Patienten haben.<br />

Soweit die Ziele und die Notwendigkeiten.<br />

Was waren die Highlights in einem<br />

Jahr <strong>Limburg</strong>/Hadamar?<br />

Zunächst einmal brauchten wir ein optimales<br />

Werkzeug zur Bestandsaufnahme<br />

und zur Einleitung notwendiger Veränderungen.<br />

Das haben wir mit dem Beginn der<br />

Zertifizierung nach Pro CumCert gefunden.<br />

Meine <strong>St</strong>rategie-Tagung mit den Chefärzten<br />

hat neue Erkenntnisse gebracht. Wir – der<br />

Verwaltungsrat, das Direktorium und die<br />

Chefärzte – werden künftig noch enger zusammenarbeiten<br />

und gemeinsam eine <strong>St</strong>rategie<br />

zur Zukunftsentwicklung erarbeiten.<br />

Der Feststellungsbescheid des Landes Hessen<br />

für Hadamar hat den Schwebezustand<br />

dort beendet. Jetzt können und müssen wir<br />

konkret arbeiten.<br />

Unser neues Leitbild „Gesund werden – gesund<br />

bleiben“ macht deutlich, wie wir künftig<br />

arbeiten und dass der Mensch dabei immer<br />

im Mittelpunkt stehen wird – ob als<br />

betroffener Patient oder betroffener Angehöriger.<br />

Mit dem in Kürze zu erwartenden <strong>St</strong>artschuss<br />

zum Bau des Ärztehauses (siehe auch<br />

Seite 30) werden wir einen wichtigen Schritt<br />

in die Zukunft tun. Das gilt im übrigen auch<br />

für den Bau der zentralen Patientenaufnahme.<br />

Und nicht zuletzt haben wir mit der Entwicklung<br />

langfristiger Leitziele – wie der Vision<br />

der „Marke“ „<strong>Vincenz</strong> und Anna“ –<br />

einen Meilenstein für unsere Arbeit gesetzt.<br />

Ich finde, das ist schon eine ganz ordentliche<br />

Bilanz von Höhepunkten für das erste Jahr.<br />

Damit bin ich auch für mich ganz persönlich<br />

recht zufrieden. Darauf können wir aufbauen.<br />

Vielleicht müssen wir aber auch unsere<br />

Schlagzahl noch weiter steigern. Wir haben<br />

schon einiges geschafft – aber es bleibt eben<br />

doch noch viel zu tun…<br />

Da bleibt uns als Redaktion nur noch ein „ad<br />

multos annos“, Herr Ehrhardt – auf viele<br />

weitere erfolgreiche Jahre und auf eine auch<br />

weiterhin gute Zusammenarbeit!


6 > VIA > <strong>St</strong>. Anna<br />

Zukunft der<br />

Hadamarer Klinik<br />

mit neuem<br />

medizinischen<br />

Versorgungskonzept<br />

gesichert!<br />

Zukunft für <strong>St</strong>. Anna:<br />

Ein neues Konzept sichert die Existenz!<br />

Partnerschaft konkret definiert: Die Arbeitsplätze<br />

bleiben erhalten/Fusion mit <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> im <strong>Krankenhaus</strong>rahmenplan<br />

des Landes Hessen aufgenommen<br />

>> Eine zukunftsorientierte Neustrukturierung für die Kliniken der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH ist nun perfekt: Der Feststellungsbescheid des Hessischen<br />

Sozialministeriums, welcher Ende des vergangenen Jahres am Sitz der Gesellschaft<br />

auf dem <strong>Limburg</strong>er Schafsberg eintraf, bestätigt eine von Geschäftsführer Hans-Joachim<br />

Ehrhardt und dem Verwaltungsrat entwickelte neue Konzeption innerhalb des<br />

Hessischen <strong>Krankenhaus</strong>rahmenplans für <strong>2006</strong>. Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft soll<br />

künftig als ein <strong>Krankenhaus</strong> mit zwei Betriebsstätten geführt werden. Damit verbunden<br />

ist u. a. die Einrichtung einer internistischen Pneumologie und einer Palliativabteilung<br />

im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong> Hadamar. Für das <strong>St</strong>. Anna-Haus bedeutet<br />

dies de facto die Absicherung seiner Existenz und nicht zuletzt die Sicherung von<br />

rund 100 Arbeitsplätzen. Der Hadamarer Bevölkerung beschert die engere Verzahnung<br />

mit dem <strong>Limburg</strong>er <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> ein regional abgestimmtes Konzept<br />

zur Sicherung hochwertiger medizinischer Versorgung.<br />

Die bisherigen Versorgungsstrukturen konnten aufgrund der aktuellen Gesetzgebung<br />

nicht mehr aufrechterhalten werden. Die medizinisch strukturellen Veränderungen<br />

werden in den nächsten Jahren in enger Abstimmung mit den im <strong>St</strong>. Anna<br />

<strong>Krankenhaus</strong> tätigen Ärzten Zug um Zug umgesetzt werden.<br />

Erhalt von Arbeitsplätzen, Erhalt beider <strong>St</strong>andorte<br />

und wissenschaftlich medizinische Schwerpunktbildung<br />

Konkret sieht die neue Konzeption vor: Primäre stationäre Versorgung wird es in Hadamar<br />

in den Schwerpunkten der Inneren Medizin Pneumologie (Lungenheilkunde),<br />

Schmerztherapie, Palliativmedizin sowie Kurzzeitchirurgie und HNO geben. Darüber<br />

hinaus soll das Haus auch künftig seine Aufgabe als medizinischer Anlaufpunkt für<br />

die Bevölkerung der Region wahrnehmen. Dies bedeutet: In Verbindung mit einem<br />

Ausbau der technischen Möglichkeiten wird in Hadamar auch zukünftig diagnostische<br />

Abklärung und ambulante, tagesklinische Versorgung angeboten. Die stationäre<br />

therapeutische Patientenversorgung wird in enger Kooperation mit dem <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

betrieben werden, wo die differenziertere Medizintechnik<br />

vorgehalten wird. Mit den Vertretern der in Hadamar traditionell starken Geburtshilflichen<br />

Abteilung soll im Rahmen einer Intensivierung der Zusammenarbeit mit<br />

den Beleghebammen und den Vertretern der Arztpraxen die Einrichtung eines Geburtshauses<br />

diskutiert werden.<br />

Durch die Verlegung kurzzeitchirurgischer und ambulanter Fälle aus <strong>Limburg</strong> wird<br />

<strong>St</strong>. Anna direkte Unterstützung zur wirtschaftlichen Auslastung der vorhandenen Infrastruktur<br />

erfahren. Mediziner aus <strong>Limburg</strong> werden künftig auch in Hadamar tätig<br />

sein, ein medizinisches Versorgungszentrum<br />

befindet sich in der Planung. Verschiedene<br />

Dienstleistungen wie beispielsweise<br />

die Verwaltung, die Technik,<br />

das Labor und die Speisenversorgung<br />

werden künftig für beide Betriebsstätten<br />

am <strong>Limburg</strong>er <strong>St</strong>andort betrieben.<br />

Vertrauensbildende Maßnahme<br />

nach innen und außen:<br />

„Wir haben Wort gehalten“<br />

Alles in allem ein stabiles Bündnis für<br />

die Gesundheitsversorgung der Region<br />

und Netzwerk-Ökonomie im besten Sinne<br />

des Wortes, so das Resümée der <strong>Krankenhaus</strong>leitung.<br />

Geschäftsführer Hans-<br />

Joachim Ehrhardt: „Die allgemeine<br />

Schlechtwetterlage, die andernorts kleine<br />

Häuser in die Knie zwingt, haben wir<br />

als Chance genutzt. Die gesetzlichen<br />

Rahmenbedindungen sind nun einmal<br />

Fact – dennoch haben wir uns in den<br />

Verhandlungen nicht mit einem bloßen<br />

Kompromiß zufrieden gegeben, sondern<br />

für <strong>St</strong>. Anna ein zukunftsfähiges Konzept<br />

erzielt.“ Betriebsgröße allein sei<br />

eben nicht erfolgsentscheidend. Vielmehr<br />

sei es darum gegangen, innovative<br />

Ressourcen zu kombinieren, vorhandene<br />

Kompetenz sinnvoll zu ergänzen: „Es<br />

ging bei dem neuen Konzept nicht darum,<br />

dass sich David gegen Goliath<br />

durchsetzt. Es ging und geht um eine<br />

konkrete Definition von Partnerschaft.<br />

Darum, dass Menschen mit Phantasie<br />

und Energie ihre Kräfte bündeln“, resümiert<br />

Ehrhardt.<br />

<strong>St</strong>ellungnahme des Verwaltungsratsvorsitzenden der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH zum neuen<br />

Konzept für die Hadamarer Klinik:<br />

„Fusion ist<br />

eine Überlebenschance für <strong>St</strong>. Anna“<br />

>> „Es gibt keine Alternative zu unserem Konzept für das <strong>St</strong>. Anna-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>“ - so reagiert der Verwaltungsratsvorsitzende der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH, Erwin Reuhl, auf die zahlreichen <strong>St</strong>ellungnahmen zur<br />

vieldiskutierten neuen <strong>St</strong>ruktur der Hadamarer Klinik. Grund sei vor allem die finanzielle<br />

Situation des Hauses: „Seit zwei Jahren schreibt <strong>St</strong>. Anna rote Zahlen, prognostiziert<br />

für <strong>2006</strong> kann diese Zahl sogar die Millionengrenze überschreiten.“ Der<br />

Grund seien rückläufige Belegungszahlen in allen Abteilungen des Hauses, auch in<br />

der Gynäkologie. „Wir stellen hier einen eindeutigen Trend nach unten fest. Die Belegung<br />

ist seit 1999 um ein Drittel geschrumpft, ein Ende ist nicht abzusehen“, resümiert<br />

Reuhl. Viele früher stationäre Leistungen würden von den Kassen nicht<br />

mehr bezahlt und könnten nur noch ambulant abgerechnet werden, zahlreiche Leistungen<br />

dürften ausschließlich von Häusern der Schwerpunktversorgung, also größeren<br />

Kliniken, erbracht werden. Von daher sei die wirtschaftlich schlechte Bilanz<br />

von <strong>St</strong>. Anna allein mit der Erstattungspolitik der Kassen zu begründen und stehe<br />

keineswegs - wie vielfach vermutet - in kausalem Zusammenhang mit der Fusion.<br />

Zutreffend sei vielmehr das genaue Gegenteil: „Ohne die Fusion hätte die <strong>Krankenhaus</strong>versorgung<br />

in Hadamar keine Zukunft“, lenkt der Verwaltungsvorsitzende den<br />

Blick auf die unwiderrufliche Konsequenz des Beharrens auf alten <strong>St</strong>rukturen.<br />

„Ohne die Fusion hätte die <strong>Krankenhaus</strong>versorgung<br />

in Hadamar keine Zukunft.”<br />

Gemeinsam sind wir stark.<br />

Reuhls Appell an die Hadamarer Bevölkerung:<br />

„Akzeptieren Sie dies bitte als<br />

reelle Chance“. Während andernorts vergleichbare<br />

kleinere regionale Krankenhäuser<br />

geschlossen würden, sei hier ein<br />

zukunftsfähiges Konzept entwickelt worden:<br />

„Die einzige Alternative hierzu wäre<br />

die Schließung von <strong>St</strong>. Anna“, mahnt<br />

Reuhl, der mit seinem Appell zur Besinnung<br />

auf unumstößliche Realitäten ausdrücklich<br />

auch die Kritiker ins Visier<br />

nimmt. „Jeder, der dieses Konzept bekämpft,<br />

gefährdet die Zukunft des Hauses.“<br />

Denn es stehe außer Zweifel, dass<br />

das Haus in seiner bisherigen <strong>St</strong>ruktur<br />

vom Ministerium geschlossen werde:<br />

„Dann hätte Hadamar überhaupt keine<br />

ortsnahe Basis mehr für die medizinische<br />

Grundversorgung der Bevölkerung.“<br />

Von daher sei die derzeitige Diskussion<br />

um <strong>St</strong>. Anna geradezu kontraproduktiv.<br />

Lange genug habe man versucht, die bisherige<br />

<strong>St</strong>ruktur zu erhalten. Das Ergebnis<br />

<strong>St</strong>. Anna < VIA < 7<br />

seien Verluste, die das Gesamtengagement<br />

im Gesundheitswesen in der Region<br />

beeinträchtigen. Von daher sei es<br />

aus heutiger Sicht schon problematisch<br />

gewesen, nicht bereits im Jahr 2001 eine<br />

solche Neukonzeption konsequent und<br />

zielstrebig verfolgt zu haben, räumt<br />

Reuhl ein. „Wir haben bis zuletzt versucht<br />

Bewährtes zu erhalten, nun müssen<br />

wir definitiv neue Wege einschlagen,<br />

dies ist eine allerletzte Chance für <strong>St</strong>.<br />

Anna“. Nicht zuletzt seien mit dem neuen<br />

Konzept unabdingbar auch die Sicherung<br />

der mehr als 100 Arbeitsplätze verbunden,<br />

ruft der Verwaltungsratsvorsitzende<br />

den Kritikern der <strong>Krankenhaus</strong>ehe<br />

ins Gedächtnis.<br />

Dabei habe man sich an die gesetzlichen<br />

Vorgaben zu halten: „Es macht keinen<br />

Sinn, geltendes Recht und gegebene<br />

Sachverhalte zu ignorieren. Der Gesetzgeber<br />

verlange im Rahmen einer Fusion<br />

sinnvoll aufeinander abgestimmte medizinische<br />

Einheiten. Dies bedeute konkret,<br />

dass es keine doppelt vorgehaltenen<br />

Fachabteilungen geben dürfe. „Das ist<br />

einfach Fakt“, konstatiert der Jurist. So<br />

seien medizinisch sinnvolle Schwerpunkte<br />

im Gesamtkonzept in Abstimmung<br />

mit dem <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> eine logische<br />

Konsequenz gewesen. Das Ergebnis sei<br />

nun ein regional abgestimmtes Konzept<br />

zur Sicherung hochwertiger medizinischer<br />

Versorgung, das beständig ergänzt<br />

werden müsse – dies gelte es ins Zentrum<br />

des Blickfelds zu rücken.<br />

Ohnehin werde sich abgesehen von Zusatzangeboten<br />

in Hadamar, wie der Palliativmedizin<br />

und dem Schlaflabor voraussichtlich<br />

in naher Zukunft am<br />

Angebot für die Patienten gar nichts ändern.<br />

Die medizinisch strukturellen Veränderungen<br />

würden in den nächsten<br />

Jahren möglichst in enger Abstimmung<br />

mit den im <strong>St</strong>. Anna <strong>Krankenhaus</strong> tätigen<br />

Ärzten Zug um Zug umgesetzt, betonte<br />

Reuhl.


8 > VIA > <strong>St</strong>. Anna<br />

In Hadamar auch ein Vermächtnis der Geschichte:<br />

Palliativmedizin<br />

verhilft zum <strong>St</strong>erben in Würde<br />

Ärztlicher Direktor des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

zur geplanten Palliativstation in <strong>St</strong>. Anna<br />

Dr. Klaus-Peter Schalk<br />

„Ars vivendi, Ars moriendi<br />

– auf solchen <strong>St</strong>ationen<br />

kann durch intensive<br />

Unterstützung und<br />

Begleitung das <strong>St</strong>erben<br />

zur letzten Chance des<br />

Lebens werden.“<br />

Dr. Klaus-Peter Schalk und sein Team auf Visite<br />

>> Den Befürchtungen Hadamarer Politiker, mit der Einrichtung einer Palliativstation<br />

im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong> würde die Klinik dort auf ein Art „<strong>St</strong>erbehaus“ reduziert,<br />

ist der Ärztliche Direktor des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, Dr. Klaus-Peter<br />

Schalk, vehement entgegengetreten. Es sei zwar verständlich, dass man ausgerechnet<br />

in Hadamar eine solche Einrichtung besonders sensibel betrachte. Allerdings könne gerade<br />

vor dem Hintergrund der Geschichte der <strong>St</strong>adt eine solche Palliativstation einen<br />

einfühlsamen Kontrapunkt setzen, ja letztlich Geschichte ganz konkret aufarbeiten.<br />

Moderne Palliativkonzepte, wie in <strong>St</strong>. Anna vorgesehen, sorgten für hochdifferenzierte,<br />

psychologisch gestützte Betreuung in schwersten Lebenskrisen – sowohl für die<br />

Betroffenen selbst, als auch für ihre Angehörigen. Ein Abschied in Würde sei für Tumorkranke<br />

oft nur mit solcher Hilfe möglich. Dr. Schalk: „Ars vivendi, Ars moriendi –<br />

auf solchen <strong>St</strong>ationen kann durch intensive Unterstützung und Begleitung das <strong>St</strong>erben<br />

zur letzten Chance des Lebens werden.“ Was der frühere Hadamarer Bürgermeister Hermann<br />

Bellinger im Informationsgespräch mit der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft als „denkbar<br />

schlechte Lösung“ für <strong>St</strong>. Anna deklariert habe, ist nach Ansicht des Onkologen Dr.<br />

Klaus-Peter Schalk, geradezu ein ideales Ergebnis im Kampf um den Erhalt der Klinik:<br />

„<strong>St</strong>. Anna mit seiner ruhigen Lage und seiner besonderen Atmosphäre ist hierfür geradezu<br />

prädestiniert.“<br />

Die vielschichtigen Probleme, mit denen ein Tumorkranker im Verlauf seiner Erkrankung<br />

konfrontiert wird, erfordern insbesondere dann, wenn die kurativen (also heilenden)<br />

Grenzen erreicht sind, die Schaffung neuer <strong>St</strong>rukturen. 18 Prozent der Tumorpatienten<br />

brauchen aktuellen Untersuchungen zufolge im letzten Jahr ihrer<br />

Erkrankung mindestens einen stationären Aufenthalt auf einer Palliativstation. Obwohl<br />

die Weltgesundheitsbehörde der Palliativmedizin vor dem Hintergrund dieser und anderer<br />

demographischer Erkenntnisse höchste Priorität einräumt, ist man in der Bundesrepublik,<br />

im Bundesland Hessen und insbesondere auch im Landkreis <strong>Limburg</strong>-Weilburg<br />

(wo eine solche Einrichtung noch vollends fehlt) von einer zufrieden stellenden<br />

palliativmedizinischen Gesamtversorgung noch weit entfernt. Dr. Schalk: „Diese Gesamtentwicklung<br />

verpflichtet uns geradezu zu solchem Engagement – insbesondere<br />

auch vor dem Hintergrund unserer christlich geprägten <strong>St</strong>iftungen.“<br />

Bei der Arbeit einer Palliativstation stehen insbesondere die Schmerz- und Ernährungstherapie<br />

sowie die psychosoziale Begleitung im Vordergrund. Auch die in Hadamar<br />

gut aufgestellte Schmerztherapie spricht in diesem Zusammenhang für die Etablierung<br />

einer solchen <strong>St</strong>ation in <strong>St</strong>. Anna. In Anlehnung an die WHO-Definition soll<br />

dort nach den Worten Dr. Schalks die „Behandlung von Patienten mit einer nicht heilbaren,<br />

progredienten und weit fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung,<br />

für die das Hauptziel der Begleitung die Lebensqualität ist“, erfolgen. Ein solch<br />

kompexer, ganzheitlicher Behandlungsansatz bedingt eine intensive Zusammenarbeit<br />

von Ärzten, Pflegekräften, Seelsorgern, Psychologen, Psychotherapeuten und anderen<br />

Berufsgruppen – eine Konzeption, die im normalen Klinikalltag so nicht umsetzbar sei.<br />

„Eine solche <strong>St</strong>ation hat eine unverzichtbare Brückenfunktion für alle Beteiligten“, bekräftigt<br />

der Ärztliche Direktor, der das <strong>St</strong>erben als „Leben vor dem Tod“ definiert. In diesem<br />

Kontext habe eine Palliativstation gerade in Hadamar nicht nur ihre Berechtigung,<br />

sondern eine ganz besondere Aufgabe: „Die Aufarbeitung von Geschichte gelingt nicht<br />

durch die Verdrängung des Todes oder die Ausgrenzung einer solchen Thematik, sie wird<br />

vielmehr nur dann gelingen, wenn man ihr konkret begegnet. Insofern sollte man eine<br />

Palliativstation in Hadamar als Vermächtnis der Geschichte begreifen.“<br />

In Hadamar auch ein Vermächtnis der Geschichte:<br />

Neue Perspektiven<br />

und beste Positionierung<br />

Geschäftsführer und Verwaltungsratsvorsitzender<br />

bekräftigen die <strong>St</strong>ärken der Kliniken der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

>> Was tut die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft ganz konkret, um sich auf die<br />

schwierigen Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens einzustellen? Die Antwort<br />

des Verwaltungsratsvorsitzenden Erwin Reuhl und des Geschäftsführers Hans-Joachim<br />

Ehrhardt fiel beim Neujahrsempfang der Gesellschaft ebenso einhellig wie eindeutig<br />

aus: Entwicklungsmotoren erkennen, klare Akzente setzen und auch weiterhin<br />

mit kontinuierlich steigenden Qualitätsstandards die Kliniken der Gesellschaft als<br />

starken Partnern für die Bevölkerung der Region stärken.<br />

Dass die Etablierung des neuen Konzeptes für das Hadamarer <strong>St</strong>. Anna - <strong>Krankenhaus</strong><br />

hierbei eine wesentliche Rolle spielen wird, daran ließ Geschäftsführer Ehrhardt<br />

vor zahlreichen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und der Kirchen keinen Zweifel. Er<br />

nutzte die Gelegenheit, um das in den Mittelpunkt zu stellen, was in den bewegten<br />

öffentlichen Diskussionen rund um die neue <strong>St</strong>ruktur von <strong>St</strong>. Anna weithin vergessen<br />

wird: Die Sicherrung von rund 100 Arbeitsplätzen, welche mit der bisherigen<br />

Aufstellung der Klinik aufgrund klarer gesetzlicher Vorgaben bezüglich der Doppelvorhaltung<br />

von Fachabteilungen existentiell gefährdet wären. „Ich verstehe die Ängste<br />

der Hadamarer Bevölkerung, die sich Sorgen um ihr <strong>Krankenhaus</strong> machen“, betonte<br />

er. Jedoch seien nachhaltige Veränderungen für die Zukunft von <strong>St</strong>. Anna<br />

unabdingbar: „Es ist gewiß, dass das <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong> allein, ohne die Fusion<br />

mit dem <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, nicht überleben würde.“ Durch die Fusion sei es<br />

gelungen, gemeinsam mit den Entscheidungsträgern des Landes für <strong>St</strong>. Anna eine<br />

neue medizinische <strong>St</strong>ruktur zu vereinbaren, welche die Existenz des Hauses – und<br />

eben auch den Erhalt der Arbeitsplätze – sichert.<br />

Dies sei jedoch keine Einbahnstraße: Auch wenn das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> einen zehnmal so<br />

hohen Umsatz habe und es aus rein betriebswirtschaftlichen Gründen keiner Fusion<br />

mit <strong>St</strong>. Anna bedurft hätte, so rege die Fusion auch in der größeren Klinik neue Perspektiven<br />

an und biete auch hier neue Chancen: „Es ermöglicht dem <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, sich<br />

neu zu orientieren“, betonte Ehrhardt. „Es verhindert, dass eingefahrene Betriebsabläufe<br />

zu Bremsklötzen werden.“ Auch das große <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> könne in vielen Bereichen<br />

vom kleineren <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong> lernen: „Die Fusion wird dafür sorgen,<br />

dass sich die Unternehmenskultur insgesamt verändert.“<br />

„Außergewöhnlich qualifizierte Chefärzte,<br />

bestens ausgebildetes medizinisches<br />

wie pflegerisches Personal und ein<br />

deutlich verbessertes Leistungsangebot“<br />

– Verwaltungsratsvorsitzender Erwin<br />

Reuhl ist überzeugt von der zukunftsträchtigen<br />

Positionierung der Kliniken<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft.<br />

Nach Überzeugung des Geschäftsführers ist im<br />

<strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong> Platz für neue Aufgaben,<br />

den es im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> so nicht<br />

gibt. Von daher will Ehrhardt die Fusion nicht als<br />

feindliche Übernahme, sondern als gegenseitige<br />

Befruchtung verstanden wissen: „Die DNA dieser<br />

beiden Unternehmen werden verschmelzen und<br />

dieser Prozeß wird etwas völlig Neues hervorbringen“,<br />

bekräftigte Ehrhardt, der in seiner vorherigen<br />

Position in Bonn die Fusion dreier Häuser<br />

entwickelt hatte, ohne betriebsbedingte<br />

Kündigungen aussprechen zu müssen. Der neue<br />

Feststellungsbescheid des Sozialministeriums,<br />

welcher die neue <strong>St</strong>ruktur zum 1. Januar <strong>2006</strong><br />

offiziell bestätige, sei daher Anlaß, hoffnungsvoll<br />

und positiv in die Zukunft zu sehen.<br />

Eine Einschätzung, die auch Verwaltungsrats-<br />

<strong>St</strong>. Anna < VIA < 9<br />

Ließen an der Leistungskraft der Kliniken der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

und dem gerade vom Sozialministerium<br />

bestätigten neuen Konzept für das Hadamarer<br />

<strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong> keinen Zweifel: Verwaltungsratsvorsitzender<br />

Erwin Reuhl und Geschäftsführer<br />

Hans-Joachim Ehrhardt (vordere Reihe neben dem neuen<br />

<strong>Limburg</strong>er Dompfarrer Wolfgang Pax. Rechts im Bild<br />

der Ärztliche Direktor des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es,<br />

Dr. Klaus-Peter Schalk).<br />

vorsitzender Erwin Reuhl bestätigte: „Wir sind<br />

gut aufgestellt, können in einer Zeit brennenden<br />

Fachärztemangels sowohl außergewöhnlich<br />

qualifizierte Chefärzte wie bestens ausgebildetes<br />

medizinisches und pflegerisches<br />

Personal vorweisen und haben unser Leistungsangebot<br />

deutlich verbessert.“ Diese Positionierung<br />

werde man weiter ausbauen, nach<br />

den Worten des Verwaltungsratsvorsitzenden<br />

„das Erfolgsrezept für die Zukunft.“ Reuhl, der<br />

zuvor die düsteren politischen und gesellschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen skizzziert<br />

hatte, ließ keinen Zweifel an der Prospektivität<br />

und Leistungsstärke der Kliniken der Gesellschaft:<br />

„Wir werden uns auf dem Markt behaupten<br />

und nehmen den Wettbewerb um den<br />

Patienten auf.“<br />

„Die DNA beider Unternehmen<br />

werden verschmelzen und etwas<br />

völlig Neues hervorbringen“ - Geschäftsführer<br />

Hans-Joachim Ehrhardt<br />

plädierte engagiert für das<br />

neue Konzept von <strong>St</strong>. Anna.<br />

Als Meilenstein für die weitere zukunftsorientierte<br />

Entwicklung beider Häusern nannten<br />

Reuhl und Ehrardt die geplante Gesamthauszertifizierung<br />

nach ProCum Cert. Dies werde<br />

beiden Kliniken einen hohen Qualitätsstandard<br />

bestätigen. Die hierdurch notwendig gewordene<br />

Bestandsaufnahme über Arbeitsabläufe in<br />

beiden Häusern werde es erleichtern, Prozesse<br />

und <strong>St</strong>rukturen künftig systematisch und kontinuierlich<br />

zu verbessern. Geschäftsführer Ehrhardt<br />

verwies zudem auf die Qualitätspolitik<br />

der Gesellschaft, die vor allem durch neue eingeführte<br />

Managementinstrumente wie beispielsweise<br />

die Fehlerdatenbank oder das Beschwerdemanagement<br />

für eine stetige<br />

Verbesserung der Dienstleistung für den Patienten<br />

sorgen werde.


10 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Dr. Peter Scheler<br />

Experte für Geburtshilfe, Mamma- und Mikrochirurgie:<br />

Neue Perspektive<br />

für die Frauenklinik des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Neuer Chefarzt will das Vertrauen der Patientinnen gewinnen<br />

Die Frauenklinik des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es hat einen neuen Chefarzt:<br />

Dr. Peter Scheler, leitender Oberarzt des <strong>St</strong>. Josef-Hospitals Wiesbaden, wurde<br />

jetzt vom Verwaltungsrat der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft zum neuen Leiter der<br />

Abteilung für Geburtshilfe und operative Gynäkologie berufen, am 1. Mai wird<br />

der neue Chefarzt seine Tätigkeit am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> aufnehmen. Vor allem Dr. Schelers<br />

breite Ausbildung, seine ausgewiesenen Kenntnisse im Bereich der Senologie<br />

(Brustheilkunde) sowie seine langjährige geburtshilfliche Erfahrung haben<br />

die Entscheidungsträger der Klinik überzeugt. Zudem verfügt der Facharzt für<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe über große operative Erfahrung sowohl in<br />

üblichen gynäkologischen Eingriffen als auch bei kosmetischen und onkologischen<br />

Brustoperationen. Besonders spezialisiert ist er zudem in onkologischer Diagnostik<br />

und Therapie im Bereich der Frauenheilkunde sowie im Ultraschall der<br />

weiblichen Brust.<br />

>> Dieses umfangreiche diagnostische<br />

und therapeutische Spektrum konnte der<br />

Gynäkologe durch seine langjährige Tätigkeit<br />

an der Frauenklinik des <strong>St</strong>. Josef-<br />

Hospitals aufbauen, wo er von 1991 bis<br />

heute im Team von Prof. Hoffmann in diversen<br />

Funktionen tätig war. Hier profitierte<br />

er entscheidend von der Schwerpunktbildung<br />

der Joho-Frauenklinik, die<br />

neben der Behandlung des Mammakarzinoms<br />

vor allem den Bereich der plastischen<br />

Mammachirurgie inclusive aller<br />

Rekonstruktionsverfahren der Brust, die<br />

Urogynäkologie sowie eine familienorientierten<br />

Geburtshilfe umfasst.<br />

Auch an der Einführung anderer,<br />

wegweisender Projekte war Dr.<br />

Scheler dort federführend beteiligt:<br />

beispielsweise an der erstmals innerhalb<br />

einer Frauenklinik eingeführten stereotaktischen<br />

Vakuumbiopsie, sowie der Etablierung<br />

mikrochirurgischer Rekonstruktionsverfahren<br />

der Brust in die<br />

routinemässige klinische Praxis.<br />

Seitens der Deutschen Krebsgesellschaft<br />

(DKG) und der Deutschen Gesellschaft<br />

für Senologie (DGS) ist er ermächtigt, als<br />

Fachberater für Brustzentren zu fungieren.<br />

Zudem wurde Dr. Scheler unter anderem<br />

mit dem Zertifikat der Deutschen<br />

Krebsgesellschaft für Onkologische Diagnostik<br />

und Therapie für den Bereich Gynäkologie<br />

ausgezeichnet.<br />

Besonders intensiv beschäftigt sich der<br />

gebürtige Wiesbadener mit der Senologie<br />

(Erkrankungen der Brust). Bei zahlreichen<br />

Besuchen in den USA traf Dr. Scheler im<br />

wissenschaftlichen Austausch regelmäßig<br />

mit ausgewiesenen internationalen Experten<br />

der Mammadiagnostik und der<br />

Mikrochirurgie zusammen. Im Rahmen<br />

seiner wissenschaftlichen Tätigkeit beschäftigte<br />

er sich insbesondere mit neuen<br />

Verfahren der interventionellen Mammadiagnostik.<br />

Von daher ist der Gynäkologie<br />

auch gefragter Referent zahlreicher Kon-<br />

gresse mit senologischer Thematik.<br />

Für das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> als onkologischem<br />

Schwerpunktkrankenhaus der Region ist<br />

zudem Dr. Schelers langjährige Erfahrung<br />

in der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

von Vorteil: Ob im Operationssaal als<br />

Partner verschiedener chirurgischer Fachdisziplinen<br />

oder als Initiator des interdisziplinären<br />

Tumorboardes am Brustzentrums<br />

des <strong>St</strong>. Josefs-Hospitals, in welchem<br />

die gesamte <strong>St</strong>rategie der Behandlung<br />

gynäkologischer Karzinome interdisziplinär<br />

diskutiert und individuell festgelegt<br />

wird.<br />

So zählt Dr. Scheler auch eine Erweiterung<br />

des operativen Spektrums insbesondere<br />

im Bereich der Mammachirurgie sowie<br />

die Implementierung stereotaktischer<br />

Punktionstechniken der Brust zu den<br />

Schwerpunkten, die er in der <strong>Limburg</strong>er<br />

Klinik anvisieren wird. In diesem Zusammenhang<br />

hat er auch die Etablierung<br />

der Klinik als <strong>St</strong>andort des Mammographiescreenings<br />

konkret im Blick. Noch in<br />

diesem Jahr soll die <strong>Limburg</strong>er Frauenklinik<br />

zudem nach den Richtlinien der Deutschen<br />

Krebsgesellschaft sowie der Gesellschaft<br />

für Senologie als Brustzentrum<br />

zertifiziert werden. Ferner setzt der neue<br />

Chefarzt auf eine wesentliche Erweiterung<br />

des endoskopischen Spektrums.<br />

Enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen<br />

Fachkollegen und Vernetzung<br />

mit den einweisenden Praxen gehören für<br />

den neuen Chefarzt zu den elementaren<br />

Grundlagen einer guten Patientenversorgung,<br />

regelmäßige Aus- und Weiterbildung<br />

des Mitarbeiter-Teams zum selbstverständlichen<br />

Rüstzeug einer Abteilung.<br />

Bei all diesen Plänen und selbstgestekkten<br />

Zielvorgaben rangiert jedoch ein<br />

Grundsatz für den künftigen <strong>Limburg</strong>er<br />

Chefarzt ganz oben: „Das Vertrauen und<br />

die Herzen der Patientinnen sowie des<br />

Mitarbeiterteams zu gewinnen hat für<br />

mich oberste Priorität!“<br />

Frauenklinik < VIA < 11<br />

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<strong>St</strong>illzimmer der <strong>St</strong>ation 3/1-2.<br />

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12 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Ehrlicher Dialog und keine kommunikative Einbahnstraße:<br />

Erstes Patienten-Forum im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Konkrete Veränderungen<br />

in der Onkologie bewirkt<br />

Geschäftsführer und Chefarzt der Onkologie<br />

standen Rede und Antwort<br />

>> Neue Zeiten für die Einbestellung von Patienten, eine<br />

<strong>St</strong>affelung in unterschiedliche Patientengruppen zur Entzerrung<br />

angespannter Wartezeiten, ein neuer Warteraum mit<br />

Tageslicht – dies sind erste konkrete Verbesserungen, welche<br />

das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong> zur Optimierung der<br />

Betreuung der Patienten in der onkologischen Ambulanz des<br />

Hauses bereits umgesetzt hat. Bekannt wurde dies im Rahmen<br />

des ersten Patienten-Forums der Klinik, welche als<br />

schnelle Reaktion auf kontrovers diskutierte Behandlungsabläufe<br />

in der onkologischen Ambulanz auf unmittelbaren<br />

Kontakt und Austausch mit den Patienten setzt. Auch mit<br />

der Bereitstellung von Ruhebetten in der Tagesklinik des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong> sowie mit der Auslage von mehr Informationsmaterial<br />

reagiert das Haus auf Anregungen von Patienten.<br />

Das neu etablierte Patienten-Forum, das jetzt moderiert vom<br />

Redaktionsleiter der Nassauischen Neuen Presse, Joachim Heidersdorf,<br />

in den Seminarräumen des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-Krankenhau-<br />

Forderte Supervisionen für die Mitarbeiter, mehr Personal und eine Verstärkung<br />

des psychoonkologischen Dienstes: Hans-Joachim Kiefer, der<br />

Vorsitzende der Krebsnothilfe Dehrn.<br />

ses stattfand, ist ein weiterer Schritt der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

zur Intensivierung seiner Kommunikation mit den Patienten.<br />

Bei der „Premiere“ standen der Chefarzt der Abteilung<br />

Hämatologie und Internistische Onkologie, Dr. Klaus-Peter<br />

Schalk, und Geschäftsführer Hans-Joachim Ehrhardt Betroffenen<br />

und deren Angehörigen Rede und Antwort. Mitveranstalter<br />

war die Krebsnothilfe Dehrn, vertreten durch ihren Vorsitzenden<br />

Hans-Joachim Kiefer, der das Patienten-Forum als<br />

„große Chance für alle Beteiligten“ wertete. Sein Vorschlag,<br />

auch die Position eines Patientenfürsprechers zu etablieren,<br />

stieß bei der <strong>Krankenhaus</strong>leitung auf offene Ohren – nicht zuletzt<br />

deshalb, weil die Geschäftsführung bereits konkrete<br />

Schritte in diese Richtung unternommen hat.<br />

„Wir brauchen Ihre Anregungen, aber auch Ihre Kritik“, brachte<br />

Geschäftsführer Hans-Joachim Ehrhardt Sinn und Zweck<br />

der Veranstaltung auf den Punkt. Gleichzeitig warb er auch um<br />

Verständnis dafür, dass nicht alle noch geplanten Veränderungen<br />

auf einen Schlag vorgenommen werden könnten. Auch<br />

werde es nicht immer gelingen, alle nötigen diagnostischen<br />

und therapeutischen Prozesse wie ein Uhrwerk ablaufen zu<br />

lassen. Aber man werde „alles Menschenmögliche“ tun, damit<br />

die Menschen der Region mit der Versorgung in den Kliniken<br />

der Gesellschaft zufrieden seien: „Wir brauchen Ihr Vertrauen.“<br />

Oberstes Ziel sei es, das medizinische Kompetenz-Zentrum im<br />

Landkreis <strong>Limburg</strong> Weilburg zu sein. Diesem Anspruch wolle<br />

man in jeder Hinsicht gerecht werden.<br />

Ebenso wie Hans-Joachim Ehrhardt brachte auch Chefarzt Dr.<br />

Klaus-Peter Schalk seine Betroffenheit über den vielfach geäußerten<br />

Unmut über die Betreuung der Patienten insbesondere<br />

in der onkologischen Ambulanz der Abteilung zum Ausdruck.<br />

Zugleich sei er jedoch erleichtert darüber, dass die Qualität der<br />

medizinischen Versorgung nicht in Frage gestellt werde. „“Wir<br />

sind an nationale wie internationale Netzwerke angeschlossen<br />

und arbeiten teils auf Universitätsniveau“, konstatierte Dr.<br />

Schalk. Um eine weitere Optimierung der Abläufe zu erreichen,<br />

„Wir brauchen Ihr Vertrauen. Oberstes Ziel ist es,<br />

das medizinische Kompetenz-Zentrum im<br />

Landkreis <strong>Limburg</strong> Weilburg zu sein.“<br />

habe er andere Institutionen und Arztpraxen kontaktiert und<br />

zahlreiche Tipps und Anregungen erhalten. Diese würden nun<br />

in Diskussion mit den Mitarbeitern und in direkter Zusammenarbeit<br />

mit dem Qualitätsmanagement Zug um Zug<br />

weiter umgesetzt.<br />

„Wir sind eine überschaubare Einheit,<br />

so dass wechselnde Ansprechpartner,<br />

wie sie seitens der Patienten teilweise<br />

in Universitätskliniken beklagt werden,<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> nicht auftreten.“<br />

Um ferner eine bessere Information seiner Patienten gewährleisten<br />

zu können, gab der Chefarzt im Rahmen des Forums<br />

wichtige Anregungen: Primärer Ansprechpartner zu medizinischen<br />

Fragen seien die <strong>St</strong>ationsärzte, zu pflegerischen die Pflegekräfte.<br />

Im nächsten Schritt stünden die Oberärzten Dr. Karin<br />

Hens und seine Person bereit: „Wir wollen nicht nur einfach<br />

Wissen vermitteln, sondern Sie als Patient oder Angehörigen in<br />

die Lage versetzen, biologische Zusammenhänge zu erkennen<br />

und weitmöglichst zu verstehen.“ Aufgrund des Zeitdrucks<br />

müsse man sich jedoch oftmals auf das Wesentliche konzentrieren<br />

und breitere Informationen auf einen zu verabredenden<br />

Termin verschieben: „Wir sind eine überschaubare Einheit, so<br />

dass wechselnde Ansprechpartner, wie sie seitens der Patienten<br />

teilweise in Universitätskliniken beklagt werden, im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

nicht auftreten.“ Jedoch gehe der enorme zeitliche, aber<br />

auch emotionale Druck nicht spurlos an den Mitarbeitern und<br />

ihm selbst verloren: „Das Leid und die Not eines jeden von uns<br />

anvertrauten Patienten geht auch an uns nicht spurlos vorrüber“,<br />

betonte Schalk. Er bedauerte, wenn es zu Missverständnissen<br />

und Fehleinschätzungen gekommen sei: „Wir arbeiten<br />

an uns und wollen noch kompetenter in der Kommunikation<br />

werden,“ versprach der Onkologe.<br />

Onkologie < VIA < 13<br />

Offener und mutiger Dialog mit den Patienten<br />

beim ersten Patienten-Forum im<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>: Hans-Joachim<br />

Kiefer, Vorsitzender der Krebsnothilfe<br />

Dehrn, Chefarzt Dr. Klaus-Peter Schalk,<br />

Geschäftsführer Hans-Joachim Ehrhardt<br />

und der Redaktionsleiter der Nassauischen<br />

Neuen Presse, Joachim Heidersdorf<br />

(v.l.n.r.).<br />

Vor diesem Hintergrund sorgte auch das <strong>St</strong>atement vom Vorsitzenden<br />

der Krebsnothilfe, Hans-Joachim Kiefer, für „Schützenhilfe“<br />

der Mitarbeiter in der Ambulanz und auf der <strong>St</strong>ation:<br />

Sein Vorschlag war die Einführung von Supervisionen, die in<br />

der Reflektion besonders belastender Arbeitssituationen zur<br />

psychischen Entlastung des Pflegepersonals dienen soll. Auch<br />

eine weitere Verstärkung der psychoonkologischen Betreuung<br />

zählte zu seinem Forderungskatalog: Derzeit finanziert die<br />

Krebsnothilfe mit 12.000 Euro jährlich den Besuch eines Diplom-Psychologen<br />

für die Patienten. Denn die Klinik selbst<br />

kann aufgrund der Restriktionen der Kassen einen solchen<br />

Dienst nicht finanzieren. Auch Kiefers Forderung eines zweiten<br />

Oberarztes in der Onkologie sowie einer weiteren Aufstockun<br />

des Personalschlüssels konnte Geschäftsführer Hans-Joachim<br />

Ehrhardt aus diesem Grund nicht entsprechen: „Wir können<br />

nur das ausgeben, was uns von den Kassen zugestanden wird!“<br />

Moderator Joachim Heidersdorf machte sowohl der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

als Veranstalter ein Kompliment für den offenen<br />

und mutigen Umgang mit den Patienten, als auch den<br />

rund 60 Teilnehmern. Diese hatten sich in der Schilderung ihrer<br />

ganz individuellen Krankheitsgeschichten sowohl sehr persönlich,<br />

aber auch sachlich-konstruktiv mit der Thematik auseinandergesetzt.<br />

Das Pro und Contra war dabei durchaus<br />

ausgewogen: Denn neben den Kritikern hatten sich ebenso engagierte<br />

Fürsprecher für Dr. Klaus-Peter Schalk und seine Mitarbeiter<br />

eingefunden.<br />

Trotz der ebenso heiklen wie sensiblen Thematik war der einhellige<br />

Tenor der Teilnehmer: eine gelungene Premiere! „Ich<br />

bin froh, dass es dieses Forum gibt“, verlieh die Angehörige eines<br />

Patienten ihrer Erleichterung Ausdruck, dass Verbesserungen<br />

in der Betreuung der onkologischen Patienten nun ganz<br />

konkret umgesetzt werden. Auch <strong>Krankenhaus</strong>chef Hans-Joachim<br />

Ehrhardt sah sich in seiner Überzeugung bestätigt, selbst<br />

bei Themen mit viel Zündstoff und emotionaler Betroffenheit<br />

den direkten Kontakt nicht zu scheuen: „Wir wollen einen ehrlichen<br />

Dialog und keine kommunikative Einbahnstraße.“


14 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

OP-Management<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> erfolgreich zertifiziert<br />

Noch mehr Qualität für den Patienten in der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

Qualität zu haben, zu leben und zu beweisen, ist gerade im Gesundheitswesen eine<br />

wichtige und notwendige Vorrausetzung, um Patienten den Aufenthalt im<br />

<strong>Krankenhaus</strong> so angenehm wie möglich zu gestalten. Innerhalb eines <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

zählt erfolgreiches OP-Management zu den zentralen Bausteinen solcher<br />

Bemühungen. Eine Optimierung der Planungssicherheit im Zentral OP stand von<br />

daher im Mittelpunt der Bemühungen der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft um eine weitere<br />

Verbesserung der Patientenzufriedenheit: die Geschäftsführung beschloß, eigens<br />

diesen zentralen Bereich nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifizieren zu lassen.<br />

Jetzt konnte Geschäftsführer Hans-Joachim Ehrhardt dem pflegerischen Leiter<br />

des Zentral-OP`s, Torsten Drum, das Zertifikat für einen erfolgreichen Abschluß<br />

dieser Bemühungen überreichen.<br />

>> Vorraussetzung für diesen Erfolg war<br />

im Vorfeld der Aufbau eines Qualitätsmanagements<br />

(QM) im Op-Bereich. Sinn und Zweck dieses<br />

Systems war und ist es, vor allem die Abläufe<br />

in der Patientenversorgung für alle Mitarbeiter<br />

transparent und standardisiert darzustellen. Sichere<br />

und von allen Teams im Zentral OP nachvollziehbare<br />

Planungen führen nun zur Fehlerund<br />

Risikominimierung.<br />

Nach ersten Besprechungen der Führungskräfte<br />

von Verwaltung, Pflege und Ärzten zum Ablauf<br />

der Zertifizierung nach ISO gelang es durch hohe<br />

Einsatzbereitschaft des gesamten Personals in der<br />

Abteilung, das Vorhaben in relativ kurzer Zeit<br />

vorzubereiten und erfolgreich abzuschließen. Dazu<br />

wurde ein Projektteam gebildet, dass sich zusammen<br />

mit Mitarbeitern verschiedenster Berufsgruppen<br />

mit den Ablaufprozessen im Zentral - OP<br />

beschäftigte. Die Erarbeitung von <strong>St</strong>andards und<br />

Prozessbeschreibungen war auch in der Projektgruppe<br />

der <strong>St</strong>artschuss zum Aufbau des QM. Bereits<br />

hier gelang es, alle Mitarbeiter durch konsequentes<br />

Einbeziehen bei der Erstellung der<br />

Prozesse zur Mitarbeit zu motivieren. Bestehende<br />

klinikübergreifende <strong>St</strong>andards konnten übernommen<br />

oder eingearbeitet werden. Viele Verbesserungsvorschläge<br />

fanden Berücksichtigung.<br />

Als Zertifizierungsgesellschaft wurde die nach<br />

nationaler Norm akkreditierte und anerkannte<br />

Zertifizierungs- und Umweltgutachter GmbH<br />

NISZERT mit Sitz in Hanau beauftragt. Margit<br />

Freude über den erfolgreichen Abschluß des QM-Projekts:<br />

Die Mitarbeiter des Zentral-OP`s, darunter Projektleiter Joachim<br />

Becker, der pflegerische Leiter des Zentral-OP`s, Torsten Drum,<br />

der pflegerische Leiter der Anästhesie, Thomas Hummel, OP-Koordinator<br />

Dr. Christoph Lerchen und Bereichsleiter Hartmut Hautzel<br />

mit Geschäftsführer Hans-Joachim Ehrhardt.<br />

Erfolgreiches OP-Management – innerhalb eines <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

ein zentraler Baustein der Bemühungen um den Patienten.<br />

Im Bild: das Team bei einer seiner Arbeitssitzungen.<br />

Kriegel als Auditorin der NIS Zertifizierungs - und Umweltgutachter<br />

GmbH begann bereits im Dezember mit dem Audit zur<br />

Zertifizierung. Über zwei Arbeitstage wurden die Abläufe im<br />

Zentral OP und in der Geschäftsleitung der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH geprüft. Ohne Abweichungen von der<br />

Norm erhielt die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft das Zertifikat für den<br />

Zentral OP einschließlich des Aufwachraums für die Gültigkeitsdauer<br />

von drei Jahren.<br />

Dass das QM weitere Früchte trägt, zeigen Verbesserungsvorschläge<br />

und die Einführung von OP-Konferenzen. Verbesserungen<br />

im Ablauf sind nicht immer mit Investitionen verbunden.<br />

Ein wesentliches Merkmal eines funktionierenden QM ist,<br />

dass die Abläufe durch Umverteilung der bestehenden <strong>St</strong>ruktur<br />

oft sogar kostenneutral verbessert werden können. Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

setzt mit der erfolgreichen Zertifizierung<br />

einen konsequenten Weg der Qualität für die Patienten fort.<br />

Geschäftsführer Hans-Joachim Ehrhardt überreicht das Zertifikat<br />

dem pflegerischen Leiter des Zentral-OP`s, Torsten Drum, in der<br />

Mitte Projektleiter Joachim Becker.<br />

!<br />

CHAPEAU!<br />

Dr. Joachim<br />

Hillmeier zum<br />

Privat-Dozenten<br />

ernannt<br />

News < VIA < 15<br />

<strong>Limburg</strong>er Chirurg erhält Lehrbefugnis<br />

der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg<br />

>> Dr. Joachim Hillmeier, Chefarzt der Abteilung Unfall- und<br />

Orthopädische Chirurgie am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> hat<br />

sich am Universitätsklinikum Heidelberg habilitiert und darf<br />

somit den Titel Privatdozent (PD) führen. Im Rahmen seiner<br />

Antrittsvorlesung wurde ihm jetzt die Lehrbefugnis an dieser<br />

renomierten Hochschule erteilt. PD Dr. Hillmeier gehört somit<br />

zum Lehrkörper der medizinischen Fakultät der Universität<br />

Heidelberg und wird dort regelmäßig Vorlesungen halten.<br />

Die Forschungsschwerpunkte im Rahmen seiner Habilitationsarbeit<br />

lagen auf dem Gebiet der minimal-invasiven Wirbelsäulenchirurgie.<br />

In Heidelberg wurde insbesondere in Zusammenarbeit<br />

mit der Osteologie und der Radiologie ein Kompetenz-Team geschaffen,<br />

um eine optimale Therapie für Patienten mit osteoporotischen<br />

Wirbelkörperfrakturen zu etablieren.<br />

Der heutige <strong>Limburg</strong>er Chefarzt war einer der ersten Chirurgen,<br />

die in Europa die sogenannte minimalinvasive „Ballonkyphoplastie<br />

“ anwandten. Mit diesem Verfahren kann über winzige<br />

<strong>St</strong>iche der eingebrochene Wirbelkörper wieder aufgerichtet und<br />

anschließend mit einem Knochenzement stabilisiert werden. Die<br />

Patienten sind nach dem Eingriff meist sofort schmerzfrei und<br />

dürfen aufstehen.<br />

Der besondere Forschungsschwerpunkt PD Dr. Hillmeiers lag auf<br />

der Entwicklung von neuen biologischen Knochenzementen, die<br />

vom Körper im Laufe der Zeit in eigenen Knochen umgewandelt<br />

werden können. Hierzu verfasste er im Rahmen dieses Forschungsprojektes<br />

zahlreiche Veröffentlichungen, als Referent für<br />

diese medizinische Spezialdisziplin ist er nach wie vor weltweit<br />

tätig. Auch als Ausbilder dieser neuen, operativen Technik in der<br />

Wirbelsäulenchirurgie ist er international engagiert.<br />

Aber auch die <strong>Limburg</strong>er Patienten profitieren von den neuen<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen: Im <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong><br />

wird die Kyphoplastie unter der Regie von Chefarzt Dr. Hillmeier<br />

seit 2003 routinemäßig angewandt. Es konnten mittlerweile über<br />

250 Patienten mit dieser Technik behandelt werden und in enger<br />

Kooperation mit den niedergelassenen Kollegen auch weiter<br />

osteologisch betreut werden.<br />

So konnte aus einem primär wissenschaftlich experimentellen<br />

Methode eine für Patienten mit schmerzhaften Wirbelkörperfrakturen<br />

sehr effektive Therapieform weiterentwickelt werden.<br />

Weltweit wurden bisher mehr als 100.000 Patienten mit dieser<br />

Methode sehr erfolgreich behandelt.


16 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

624 <strong>St</strong>unden im Jahr<br />

„an der Nadel“<br />

Chefarzt Dr. <strong>St</strong>ephan Walter<br />

Neue Dialysegeräte im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />

156 mal im Jahr muss Herr F. zur Blutwäsche<br />

kommen seit seine Nieren<br />

versagt haben. Jedes Mal wird seine Gefäßfistel<br />

mit zwei Nadeln punktiert,<br />

jeweils vier <strong>St</strong>unden muss er dann „an der<br />

Maschine“ liegen, die sein Blut reinigt<br />

und ihm Flüssigkeit entzieht. Damit dies<br />

noch sicherer geschieht, wurden jetzt für<br />

die Dialyseabteilung zwölf Geräte der<br />

neuesten Generation von der Firma Braun<br />

Melsungen in Betrieb genommen.<br />

Das neue Dialysegerät “Dialog+” von Braun<br />

>> Die menschlichen Nieren sind wahre Wunderwerke.<br />

Rund um die Uhr werden in etwa zwei Millionen Filterkörperchen,<br />

sogenannten Glomerula, jeden Tag etwa 180 Liter<br />

Flüssigkeit dem Blut entzogen. Aus diesem Primärharn<br />

werden die für den Körper noch brauchbaren Substanzen und<br />

das meiste Wasser in langen, mikroskopisch kleinen Röhren,<br />

dem Tubulussystem, zurückgewonnen und dem Organismus<br />

wieder zugeführt. In den täglich etwa zwei Litern Urin, der<br />

vom Körper ausgeschieden wird, sind dann die konzentrierten<br />

Giftstoffe, Salze und Säuren aus dem <strong>St</strong>offwechsel, derer sich<br />

der Körper entledigen muss.<br />

Bei gegenwärtig etwa 60.000 Menschen in Deutschland funktionieren<br />

die Nieren so schlecht, dass die Entgiftung und Wasserausscheidung<br />

nicht mehr ausreicht, um überleben zu können.<br />

Daher müssen sie sich einer Nierenersatztherapie<br />

unterziehen. Ursachen hierfür sind zum Beispiel Entzündungen,<br />

angeborene Fehlbildungen, degenerative Veränderungen<br />

und vor allem die Zuckerkrankheit.<br />

Neben der Bauchfelldialyse und natürlich der Nierentransplantation<br />

wird diese Behandlung vor allem als Hämodialyse<br />

„Blutwäsche“ durchgeführt. Die Kosten hierfür liegen zwischen<br />

30 und 50.000 Euro/Jahr.<br />

Nach ersten Versuchen, vor allem durch Haas in Giessen in den<br />

zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts und dem Holländer<br />

Kolff ungefähr 1945 konnte seit etwa 1960 zunächst nur für<br />

ausgewählte, junge Patienten zunächst das akute, später auch<br />

das chronische Nierenversagen maschinell behandelt werden.<br />

Während die entzündlichen Nierenerkrankungen durch verbesserte<br />

Hygiene und vor allem antibiotische Therapiemöglichkeiten<br />

im Rückgang begriffen sind, führen die Folgen von<br />

Hochdruck und Diabetes immer häufiger zum Nierenversagen.<br />

Diese oft schwer kranken Patienten müssen immer häufiger<br />

stationär oder teilstationär im <strong>Krankenhaus</strong> behandelt<br />

werden, weil eine ambulante oder Heimdialysebehandlung<br />

aufgrund der Begleiterkrankungen, Problemen mit dem Gefäßzugang<br />

etc. nicht in Frage kommt.<br />

Herzstück einer Dialysebehandlung ist der Filter, der aus zahllosen<br />

haarfeinen Röhrchen besteht, durch die das Blut des Patienten<br />

gepumpt wird. Die Röhrchen werden von einer in der<br />

Dialysemaschine hergestellten Lösung (Dialysat) umspült, in<br />

die die Giftstoffe und überschüssige Salze<br />

und Säuren während der Behandlung<br />

diffundieren; mit Druck kann gleichzeitig<br />

Flüssigkeit entzogen werden.<br />

Die <strong>St</strong>euerung der Blutpumpen, die Herstellung<br />

und Zusammensetzung des Dialysats<br />

und des Flüssigkeitsentzuges war<br />

in den Anfangszeiten der Dialyse ein<br />

schwieriges und oft mit Komplikationen<br />

behaftetes Unterfangen. Deshalb wurden<br />

bereits früh Hilfsmittel konstruiert, die<br />

sich jetzt zu komplizierten elektronischen<br />

Maschinen entwickelt haben, die<br />

vollautomatisch die Prozesse der Dialysebehandlung<br />

nach den Vorgaben des<br />

Arztes und des Pflegepersonals kontrollieren<br />

und regeln, was die Sicherheit für<br />

den Patienten deutlich erhöht. Seit 1969<br />

schon werden am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />

Dialysebehandlungen durchgeführt,<br />

zur Zeit etwa 6.300 Behandlungen<br />

im Jahr in jeweils zwei Schichten an<br />

sechs Tagen in der Woche. Feiertagspausen<br />

gibt es dabei nicht.<br />

„Die neuen Geräte sollen<br />

noch in diesem Jahr über<br />

einen Server vernetzt werden.“<br />

Das <strong>Limburg</strong>er <strong>Krankenhaus</strong> setzt schon<br />

seit vielen Jahren dabei auf die Geräte<br />

der Firma Braun, die nun in der sechsten<br />

Generation in unserer Dialyseabteilung<br />

ihren Dienst versehen. Nach zuletzt<br />

HDSecura und HD Dialog wurde nun aus<br />

„Altersgründen“ die Neuanschaffung der<br />

Dialog+ erforderlich.<br />

Die neuen Maschinen haben zunächst<br />

einmal ein ansprechenderes Design, besitzen<br />

moderne touch-screen Flachbildschirme<br />

für die Bedienung und zeichnen<br />

sich durch Energieeinsparungen im<br />

<strong>St</strong>rom und Wasserbereich aus. Der Energiebedarf<br />

einer Dialyseeinheit ist hoch:<br />

so muss in einer Umkehrosmose aus<br />

Leistungswasser entsalztes Wasser hergestellt<br />

werden, von dem jede Maschine<br />

etwa einen halben Liter pro Minute (!)<br />

braucht. Dieses Wasser muss auch noch<br />

per Durchlauferhitzer auf Körpertemperatur<br />

gebracht werden. Das Dialysat<br />

kann mit den neuen Maschinen zum Teil<br />

aus Trockenpulver anstatt aus Konzentratlösung<br />

hergestellt werden, was den<br />

Lager- und Transportbedarf im Haus<br />

deutlich reduziert.<br />

Die neuen Geräte sollen noch in diesem<br />

Jahr über einen Server vernetzt werden,<br />

womit dann die Behandlungsdaten des<br />

Patienten incl. dessen aktuellem Gewicht<br />

bereits in der Maschine vorliegen, wenn<br />

der Patient, der sich mit einer Chipkarte<br />

„ausweisen“ kann, an die Maschine angelegt<br />

wird.<br />

Außerdem verfügen alle Geräte über eine<br />

automatische Blutdruckmessung, die<br />

bei Blutdruckabfällen Alarm gibt, aber<br />

auch schon im Vorfeld automatisch eingreifen<br />

kann und den Flüssigkeitsentzug<br />

des Patienten reduziert, wenn der Kreislauf<br />

das nicht so schnell verträgt. Gerade<br />

bei Diabetikern mit Nervenschäden ist<br />

dieses bioLogicRR genannte Verfahren<br />

eine wichtige Funktion.<br />

Die Rückmeldung der Daten von den<br />

Maschinen zum Computer erleichtert die<br />

Überwachung und die Erfüllung der Anforderungen<br />

der Qualitätssicherung an<br />

die Dialysebehandlung. Klinisch manchmal<br />

nur schwer zu erkennende Probleme<br />

mit der Gefäßfistel können so früher<br />

aufgedeckt werden. Eine speziell auf die<br />

Dialyse abgestimmte Software hilft dem<br />

Dialysepersonal und den Ärzten bei der<br />

Dokumentation und dabei, die Behandlung<br />

der übrigen Begleiterscheinungen<br />

des Nierenversagens (Hochdruck, Anämie,<br />

<strong>St</strong>örungen des Kalium, Calcium und<br />

Phosphathaushaltes, Knochenveränderungen<br />

etc.) zu optimieren.<br />

Wie sich die Bilder gleichen:<br />

Links: Tubulusröhrchen aus<br />

der menschlichen Niere,<br />

Rechts: Kapillarröhrchen<br />

eines Dialysefilters.<br />

Dialysemaschine von Kolff 1946<br />

News < VIA < 17<br />

Die neuen Dialysegeräte im Einsatz<br />

Neben den Hämodialysemaschinen für<br />

Hämodialyse und die verwandte Hämodiafiltration<br />

besitzt die Abteilung noch Geräte<br />

zur Durchführung von besonders<br />

kreislaufschonenden Hämofiltrationen, die<br />

ortsungebunden im ganzen Haus durchgeführt<br />

werden können, kontinuierlichen<br />

Filtrationsverfahren für die Intensivmedizin,<br />

Plasmapheresen (Eiweißaustausch, z.B.<br />

bei schweren immunologischen antikörperbedingten<br />

Erkrankungen) und Hämoperfusionen<br />

zur Entgiftung.<br />

Bei aller Technik sind jedoch nach wie<br />

vor ärztliche und pflegerische Erfahrung,<br />

klinischer Blick und Fingerspitzengefühl<br />

wichtige Komponenten bei der Behandlung<br />

dieser chronisch schwerkranken<br />

Patienten, um diesen ihr nicht immer<br />

leichtes Los erträglich zu machen.<br />

Dr. <strong>St</strong>ephan Walter<br />

Chefarzt Nephrologische Abteilung


18 > VIA > <strong>St</strong>. Anna<br />

Guter Schlaf ist aktive Gesundheitsförderung<br />

Schlaflabor<br />

am <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong><br />

eröffnet<br />

Der Schlaf ist eine sehr individuelle<br />

Angelegenheit: Dem einen genügen<br />

sieben <strong>St</strong>unden Schlaf, der andere ist<br />

unausstehlich, wenn er nicht seine<br />

elf <strong>St</strong>unden Schlaf bekommen hat. In<br />

jedem Fall ist der Mensch etwa ein<br />

Drittel seines Lebens mit Schlafen<br />

„beschäftigt“. Jedoch sind Schlaflosigkeit<br />

oder Schlafstörungen weiter<br />

verbreitet, als gemeinhin bekannt:<br />

Jeder vierte Bundesbürger klagt über<br />

schlechten Schlaf.<br />

>> Betroffene in der Region haben nun eine weitere Gelegenheit,<br />

Schlafprobleme und die damit einhergehenden<br />

Symptome medizinisch untersuchen zu lassen: Im Hadamarer<br />

<strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong> wurde jetzt ein Schlaflabor etabliert,<br />

das von dem in <strong>Limburg</strong> niedergelassenen Lungenfacharzt<br />

und Schlafmediziner Horst A. Fleck betreut wird.<br />

Mit der Etablierung des Schlaflabors im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong><br />

wird das Angebot der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft noch weiter<br />

differenziert sowie die Versorgung in der Region optimiert.<br />

Denn außer dem Schlaflabor der Klinik Weilmünster sind die<br />

nächsten der rund 270 bundesweiten Schlaflabore im Schnitt<br />

ca. 60 Kilometer entfernt – gerade für ältere Menschen oder<br />

Kinder ist dieser Ortswechsel eine zusätzliche Belastung, die<br />

sich negativ auf die Untersuchungsergebnisse auswirken kann.<br />

Das Schlaflabor im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong> besteht aus einer<br />

Zwei-Bettanlage, die im Laufe des Jahres auf eine Vier-Bettanlage<br />

erweitert wird. Tagsüber besteht, neben einem ambulanten<br />

Dienst und technischem Support, die Möglichkeit Sprechstunden<br />

bei Spezialisten wahrzunehmen. Das Angebot des<br />

Schlaflabors umfasst z.B. Polysomnographie, Polygraphie,<br />

Schlaftraining, Heimbeatmungseinleitung, die Versorgung<br />

mit Therapiesystemen sowie eine umfassende<br />

Nachsorge. Das Schlaflabor erfüllt die hohen Qualitätsstandards<br />

der AfAS (Arbeitsge-meinschaft für angewandte<br />

Schlafmedizin) und DGSM (Deutschen Gesellschaft<br />

für Schlafforschung und Schlafmedizin)<br />

und ist mit modernsten medizinischen Geräten<br />

ausgestattet.<br />

Die Symptome eines gestörten Schlaf-<br />

Wach-Rhythmus können viele Ursachen<br />

„Der Mensch ist etwa ein<br />

Drittel seines Lebens mit<br />

Schlafen „beschäftigt”.“<br />

haben, für die die Betroffenen zunächst<br />

keine Erklärung haben. Permanente Müdigkeit,<br />

Antriebschwäche, Konzentrationsprobleme,<br />

Lethargie, Krankheitsanfälligkeit<br />

oder Gereiztheit sind nur einige<br />

Auswirkungen gestörten Schlafs. Seine<br />

Ausdrucksformen reichen vom übermäßigen<br />

Schnarchen, unruhigem Schlaf,<br />

Schlaf-Apnoe (längere Atempausen im<br />

Schlaf) bis hin zu massiver Schlaflosigkeit.<br />

Oftmals werden diese Symptome<br />

von extremer Tagesmüdigkeit und auch<br />

Schlafmittel- oder Drogenabhängigkeit<br />

begleitet. Sowohl organische, psychische<br />

als auch neurologische Erkrankungen<br />

können die Ursache sein.<br />

Zur individuellen Diagnostik können im<br />

Schlaflabor spezielle Ableitungen und<br />

Untersuchungen während des Schlafs<br />

durchgeführt werden. Hochdifferenzierte<br />

Apparaturen ermöglichen es, den<br />

Schlafverlauf, die Schlaftiefe und auch<br />

seine Qualität zu messen. Für eine vollständige<br />

Diagnose werden, nach der Anamnese<br />

(Erfassung der Krankenvorgeschichte)<br />

über das Elektrokardiogramm<br />

(EKG), Elektromyogramm (EMG)auch<br />

allgemeine körperliche Signale wie beispielsweise<br />

Atmung oder Bewegungen<br />

aufgezeichnet. Die vollständige klinische<br />

Untersuchung des Nachtschlafs wird als<br />

“kardiorespiratorische Polysomnographie”<br />

bezeichnet. Ziel dieser Untersuchung<br />

ist die Feststellung möglicher organischer<br />

<strong>St</strong>örungen, etwa der Atmung<br />

und die objektive Analyse der Schlafstörung<br />

(Ausmaß der Schlafdauer, -kontinuität<br />

und -tiefe).<br />

Das technische Prozedere einer Polysomnographie<br />

sieht auf den ersten Blick<br />

alles andere als angenehm aus: Die Patienten<br />

werden für die Nacht am ganzen<br />

Körper “verkabelt”. Aber die hautverträglichen<br />

Elektroden und Sensoren werden<br />

schon nach kurzer Zeit nicht mehr<br />

bewusst wahrgenommen, vergleichbar<br />

mit dem Tragen von Schmuck oder einer<br />

Armbanduhr. Auch die die Bewegungsfreiheit<br />

wird nicht eingeschränkt, so dass<br />

nach einer kurzen Phase der Gewöhnung,<br />

auch an die Beobachtungssituation,<br />

keinerlei Beeinträchtigungen mehr<br />

empfunden werden. Im Schnitt sprechen<br />

die Patienten schon in der zweiten Nacht<br />

von einer typischen Schlafsituation.<br />

Anmeldungen<br />

und Terminvereinbarungen:<br />

Praxis: 06431 3303<br />

Fax: 06431 27127<br />

E-Mail: Schlaflabor@H-Fleck.de<br />

Schlaf-Analyse mit modernster Technik<br />

! INFO<br />

News < VIA < 19<br />

Guter Schlaf ist aktive Gesundheitsförderung:<br />

Ein Blick in die Geschichte der Schlafforschung<br />

In der altgriechischen Mythologie ist der Schlaf dem<br />

Tod artverwandt, was sich nicht zuletzt dadurch<br />

zeigt, dass der Gott des Schlafes, (Hypnos) der Bruder<br />

des Totengottes Thanatos ist. Bis zum Ende des<br />

19. Jahrhunderts war es die allgemein verbreitete<br />

Ansicht, dass der Schlaf ein rein passiver Vorgang<br />

sei, währenddem das Gehirn „abgeschaltet“ ist.<br />

Durch die Erfindung des EEGs (Aufzeichnungen der<br />

Hirnstromkurven) durch den deutschen Arzt Berger<br />

im Jahr 1929, konnte man schließlich nachweisen,<br />

dass das Gehirn auch im Schlaf aktiv war. Eine weitere<br />

Entdeckung zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

machte die Bedeutung des Schlafes deutlich: Die<br />

Traumdeutungen Sigmund Freuds untermauerten,<br />

dass es sich beim Schlaf nicht um eine rein passive<br />

„Auszeit“ handelte, sondern vielmehr um einen<br />

wichtigen und produktiven Zustand. Unabhängig<br />

davon, wie man zu den inhaltlichen Thesen Freuds<br />

steht, wurde, unterstützt auch durch die Möglichkeit<br />

der EEG-Ableitung, die immense Bedeutung des<br />

Schlafes für die menschliche Gesundheit deutlich.<br />

Die moderne Schlafforschung entstand.


20 > VIA > Aktuell<br />

NEUES LEITBILD<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

Ein Weg, der in die Zukunft weist<br />

Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> hat<br />

erstmals in ihrer Geschichte ein Leitbild. Geschäftsührer<br />

Hans-Joachim Ehrhardt wertete<br />

diesen Prozeß als zentralen Punkt professionellen<br />

Qualitätsmanagements. Im Januar <strong>2006</strong><br />

wurden die Formulierungen vom Verwaltungsrat,<br />

dem wichtigsten Gremium der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft,<br />

verabschiedet. Jetzt wurde<br />

es allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im<br />

Rahmen zweier Vollversammlungen in <strong>Limburg</strong><br />

und Hadamar vorgestellt.<br />

„Die Verabschiedung eines<br />

Leitbilds ist ein zentraler<br />

Punkt innerhalb professionellen<br />

Qualitätsmanagements.“<br />

>> In den diversen Diskussionen, innerhalb derer<br />

der Entwurf Gestalt annahm, sei nur vordergründig um<br />

Formulierungen gerungen worden, meinte Ehrhardt.<br />

Substanziell sei es immer um die Ausrichtung an Werten<br />

und Zielen, letztlich um die daraus resultierenden<br />

Inhalte der Arbeit innerhalb der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

gegangen. „Ziele, die uns heute wie auch in der<br />

Zukunft immer wieder herausfordern werden. Grundsatzaussagen,<br />

die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

helfen sollen, ihren Alltag zu gestalten und zu bewältigen<br />

– wie ein Kompaß, der gerade in schwierigen<br />

Zeiten Orientierung gibt,“ konstatierte der Geschäftsführer.<br />

Erstmals in der Geschichte beider Häuser wurde ein solches<br />

Leitbild formuliert – nach Ansicht Ehrhardts ein<br />

wichtiges Anliegen vor allem auch deshalb, weil die<br />

Leitgedanken der <strong>St</strong>ifter unserer Kliniken heute auf völlig<br />

andere Vorzeichen treffen, die konkreten Umstände<br />

der Arbeit in beiden Krankenhäusern völlig andere sind:<br />

„Es galt, ihren Geist, ihre innere Haltung auf die heutige<br />

Situation zu konkretisieren, zeitgemäße Antworten zu<br />

finden. Eine Vision wurde formuliert, eine Botschaft nach<br />

innen und nach außen, an der es nun zu arbeiten gilt.“<br />

"... denn jetzt entscheidet<br />

sich, ob es nur um<br />

"schöne Worte" geht..."<br />

Denn mit der Verabschiedung des Leitbildes sei dieser<br />

Prozeß keineswegs abgeschlossen – er gehe vielmehr in<br />

eine neue, entscheidende Phase: Denn jetzt werde sich<br />

entscheiden, ob es nur um „schöne Worte“ gehe, oder<br />

ob es die haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft schafften, ihre Arbeit im<br />

Sinne der verabschiedeten Aussagen umzusetzen,<br />

weiterzuentwickeln und fortzuschreiben: „Alle sind aufgerufen,<br />

dieses Leitbild mit Leben zu erfüllen, sich konstruktiv<br />

mit seinen Aussagen auseinanderzusetzen.“<br />

Das, was im Kleinen, also innerhalb einer personell begrenzten<br />

Arbeitsgruppe, gelungen sei, müsse nun auch<br />

im Großen glücken. Wenn man sich ernsthaft und wirklich<br />

auf den Weg mache, mit Geduld und Ausdauer,<br />

gegenseitiger Rücksichtnahme und Wertschätzung,<br />

kurz: in starker Gemeinschaft, dann – so brachte Ehrhardt<br />

die Überzeugung der AG-Mitglieder auf den<br />

Punkt – werde es gelingen…<br />

Leitbild KHG <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH < VIA < 21


22 > VIA > <strong>St</strong>. Anna<br />

Der Patientenservice<br />

im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Service wird in unserem kleinen <strong>Krankenhaus</strong> groß<br />

geschrieben. Der Patientenservice befindet sich im<br />

Eingangsbereich des <strong>Krankenhaus</strong>es rechts neben der<br />

Zentralen Aufnahme-Pforte.<br />

>> Zu den Aufgaben des Patientenservice gehört die Organisation der administrativen<br />

Abläufe bei der ambulanten/stationären Patientenaufnahme. Nachdem<br />

die Patienten an der Zentralen Aufnahme registriert wurden, werden sie an den Patientenservice<br />

weitergeleitet. Dort erfolgt durch die Mitarbeiterinnen die Anamneseerhebung,<br />

Gewichts- und Blutdruckmessung sowie die Blutentnahme. Weiterhin<br />

erfolgt die Terminierung mit der Praxis für Anästhesie (bei Operationen) und der Diagnostikabteilung<br />

(EKG und Thoraxaufnahme). Anschließend erhält der Patient seine<br />

kompletten Aufnahmeunterlagen und wird auf die zuständige <strong>St</strong>ation gebracht.<br />

„Es werden lange Wartezeiten vermieden, was zur<br />

Zufriedenheit unserer Patienten und zur Entlastung<br />

unseres Personals führt. “<br />

Bei planbaren Patienten erhält der Patient eine Checkliste durch den Belegarzt in unserem<br />

Haus und nimmt Kontakt mit dem Patientenservice auf. Nach Abstimmung mit<br />

den einbezogenen Abteilungen, erhält er einen Termin. Ihm werden die gesamten<br />

Aufnahmeunterlagen, Info´s über <strong>Krankenhaus</strong> im Vorfeld zugesandt. So kann sich<br />

der Pat. in Ruhe zu Hause auf den stationären Aufenthalt vorbereiten. Es werden lange<br />

Wartezeiten vermieden, was zur Zufriedenheit unserer Patienten und zur Entlastung<br />

unseres Personals führt.<br />

Brinja Marschall<br />

Renate Sietzke, Koordination<br />

Die neue Pforte von <strong>St</strong>. Anna<br />

! KURZ NOTIERT<br />

Für evtl. Fragen stehen Ihnen die u.g.<br />

Mitarbeiterinnen gerne zur Verfügung.<br />

Koordination:<br />

Renate Sietzke<br />

Tel: 06433/87- 6104<br />

Fax: 06433/87- 6122<br />

r.sietzke@anna-kh.de<br />

oder: info@anna-kh.de<br />

Mitarbeiterinnen:<br />

Brinja Marschall<br />

Susanne Schmidt<br />

Tel: 06433/87-6183<br />

Fax: 06433/87-6122<br />

Kornelia Tan<br />

Tel: 06433/87-6145<br />

Fax: 06433/87-6344<br />

Neue<br />

Patientenaufnahme<br />

und Pforte sowie ein<br />

Patientenservice-Center<br />

für <strong>St</strong>. Anna<br />

Um eine optimale Patientenbetreuung von der<br />

Aufnahme bis zur Entlassung der Patienten zu gewährleisten<br />

war eine Neugestaltung der Pforte/Patientenaufnahme<br />

in Verbindung mit einem neuen<br />

Patienten-Servicecenter am <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong><br />

notwendig geworden. Die Patientenaufnahme und<br />

die Pforte wurden zusammengefasst, die neue Abteilung<br />

stellt sich nun in einem modernen und für<br />

den Patienten transparenten Outfit dar.<br />

>> Bei der Umgestaltung wurde insbesondere auf ergonomische Arbeitsbedingungen<br />

für die Mitarbeiter besonderen Wert gelegt. Da Pforte und Patientenaufnahme<br />

nicht über 24 <strong>St</strong>unden am Tag besetzt sind, wurde eine Aufnahmetheke<br />

mit Aufsätzen aus Glas konstruiert, die es ermöglichen, den<br />

Pfortenbereich außerhalb der Dienstzeiten zu verschließen.<br />

Dennoch stellt sich die neue Abteilung durch die großen klaren Glasfronten offen<br />

und damit patientenfreundlich dar und harmoniert hervorragend mit den<br />

furnierten Oberflächen in Ahorndekor.<br />

Für die gesamte Bauzeit, insgesamt waren drei Wochen veranschlagt worden.<br />

Im laufenden Betrieb wurde ein Teil der Innenwände abgebrochen, die Postfachanlage<br />

umgesetzt, Technikeinbauten verkleidet, große Schiebefenster mit<br />

der Theke neu gesetzt und ein neuer Teppichboden verlegt. Die Abbruch-, Maler-<br />

, Putzer- und Elektroarbeiten wurden wie immer von den Mitarbeitern<br />

der Haustechnik in bester Qualität und termingerecht ausgeführt.<br />

Die neuen Arbeitsplätze erfüllen jetzt die<br />

Anforderungen der Arbeitsstätten-Richtlinien, für<br />

Schwerbehinderten-Arbeitsplätze,<br />

für Bildschirm-Arbeitsplätze<br />

und den Brandschutz.<br />

<strong>St</strong>. Anna < VIA < 23<br />

Im Patientenservice-Center von <strong>St</strong>. Anna - im Bild Susanne Schmidt.<br />

Im Gespräch: Renate Sietzke<br />

Besonderer Dank gilt allen Mitarbeitern in der<br />

Pforte und Patientenaufnahme für die Unannehmlichkeiten<br />

der Umbauarbeiten im laufenden<br />

Betrieb sowie bei der Mitplanung und Kooperation<br />

für den neuen Ablauf in der<br />

Patientenbetreuung.<br />

Ulrich Haßler<br />

Technischer Leiter<br />

„Die Abbruch-, Maler- , Putzer- und Elektroarbeiten<br />

wurden wie immer von den Mitarbeitern<br />

der Haustechnik in bester Qualität<br />

und termingerecht ausgeführt. “


24 > VIA > <strong>St</strong>. Anna<br />

Eine Kurzgeschichte:<br />

Nur der Würdigste ...<br />

>> Es war zu einer Zeit, als die Indianer das Feuer<br />

noch nicht kannten. Da kam eines Tages ein<br />

Vogel mit leuchtenden Federn in eines ihrer Dörfer.<br />

Einige wollten ihn töten, aber andere fragten<br />

ihn: „Was funkelt und leuchtet auf deinem Gefieder?“<br />

„Das ist das Feuer“, erwiderte der Vogel.<br />

„Was ist Feuer?“ fragten die Indianer. „Es wärmt,<br />

es leuchtet und ihr könnt euer Fleisch damit braten.“<br />

„Gib uns diese Feuer!“ „Der soll es haben,<br />

der am würdigsten ist“, war die Antwort des Vogels.<br />

„Jeder nehme einen dürren, harzigen Zweig<br />

in die Hand. Der Würdigste wird mich einholen“,<br />

sagte der Vogel und flog davon.<br />

Alle rannten hinter ihm her – über <strong>St</strong>ock und <strong>St</strong>ein,<br />

Bäche durchwatend und Flüsse durchschwimmend.<br />

Aber der Vogel war immer ein weites <strong>St</strong>ück voraus.<br />

Viele ermüdeten und gaben die Hoffnung auf.<br />

Schließlich liefen nur noch ganz wenige, und einer<br />

der Männer holte ihn ein. „Bitte, gib mir das Feuer“,<br />

sagte er. Der Vogel entgegnete: „Du hast mich<br />

zwar als erster eingeholt, aber hast du nicht gesehen,<br />

wie ein kleiner Junge neben dir in ein Sumpfloch<br />

fiel? Du hast ihn nicht herausgeholt. Du warst<br />

nicht wie ein Freund zu ihm. Dir gebe ich es nicht.“<br />

Ein zweiter holte ihn ein. Aber auch er erhielt das<br />

Feuer nicht, weil er einem kleinen Mädchen, das im<br />

Dornengestrüpp stecken blieb, nicht geholfen hatte.<br />

Nun wollte keiner mehr hinter dem Vogel herlaufen,<br />

und der flog ins Dorf zurück.<br />

In einer kleiner Hütte saß eine junge Frau am<br />

Krankenlager ihres kleinen Kindes. Sie war nicht<br />

gelaufen, weil sie ihr Kleines, das ihr mehr bedeutete<br />

als der liebste Freund, nicht alleine lassen<br />

wollte. Sie war die Würdigste. Sie durfte ihrem<br />

Volk das Feuer bringen.<br />

Krankheit bedeutet für viele Hilflosigkeit, Unsicherheit, Angst.<br />

<strong>Krankenhaus</strong>seelsorge<br />

Niemand soll allein und verlassen sein,<br />

sondern in Wärme und Zuwendung<br />

seinen Genesungsweg gehen können.<br />

>> Unsere Patienten sind herausgenommen<br />

aus ihrer gewohnten Umgebung, ihrem<br />

Zuhause, ihrer Familie. Hier in unseren<br />

Krankenhäusern erwarten sie<br />

ärztliche und pflegerische Versorgung.<br />

Krank sein kann aber auch bedeuten,<br />

dass wir die Zeit nutzen, über uns selbst,<br />

unser Leben, über die Zeit und Ewigkeit<br />

nachzudenken, um den Sinn unseres Lebens<br />

und Leidens herauszufinden.<br />

Oft können wir unser Hoffen und Bangen<br />

nicht alleine bewältigen. Wir brauchen<br />

dazu einen Menschen, der unsere<br />

Gedanken auffängt, unsere Fragen mit<br />

uns durchgeht und bedenkt. Im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong><br />

ist unsere Seelsorgerin,<br />

Sr. Elisabeth, in solchen Fällen gerne für<br />

die Patienten und Mitarbeiter die Ansprechpartnerin.<br />

Sie besucht regelmäßig die <strong>St</strong>ationen<br />

und bietet Gespräche an. Für ungestörte<br />

Kurzgeschichte < VIA < 26<br />

Einzelgespräche steht sie ebenfalls zur<br />

Verfügung. Darüber hinaus besteht die<br />

Möglichkeit das Abendmahl, die heilige<br />

Kommunion und die Krankensakramente<br />

zu empfangen. Zur Besinnung und<br />

Gebet ist die <strong>Krankenhaus</strong>kapelle tagsüber<br />

offen. Die Kapelle wurde 1706<br />

durch den Weihbischof von Trier, Peter<br />

Verhorst, zu Ehren der heiligen Anna,<br />

der Mutter Mariens, geweiht. Der Gottesdienst<br />

findet jeweils dienstags, 18:00 Uhr<br />

sowie sonntags, 08:00 Uhr statt.<br />

„Wir brauchen dazu einen<br />

Menschen, der unsere<br />

Gedanken auffängt“


26 > VIA > XXX<br />

Kunsttherapie – ein nonverbales, aber keineswegs<br />

sprachloses Medium zur Kommunikation<br />

– Ausstellung des Zentrums für Soziale<br />

Therapie im <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Der Sinn liegt im Eigenen<br />

– Vom Eigensinn der Bilder<br />

„Wer etwas tut, handelt;<br />

wer handelt, bewegt sich.<br />

Durch Bewegung geschieht<br />

Veränderung und<br />

Wandlung wird möglich.“<br />

>> Aufmüpfigkeit und Widerspenstigkeit,<br />

Dickköpfigkeit und <strong>St</strong>urheit,<br />

Trotz und Ungehorsam – all dies<br />

findet man im Lexikon unter dem Begriff<br />

Eigensinn. „Vom Eigensinn der Bilder“<br />

– so lautete der Titel der ersten Ausstellung<br />

<strong>2006</strong> im Foyer des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es.<br />

Und doch hatte die<br />

Präsentation wenig mit oben skizzierten<br />

Attributen zu tun. Viel mehr handelte es<br />

sich um ganz besondere, eigenständige<br />

Kreationen mit sehr indirekten, verklausulierten<br />

Aussagen. Es waren Bilder und<br />

plastische Arbeiten, die von Patientinnen<br />

und Patienten der Kunsttherapie des<br />

Zentrums für Soziale Therapie in Hadamar<br />

kreiert wurden.<br />

Sieben ambulante Patienten und fünf<br />

<strong>St</strong>raftäter hatten in <strong>Limburg</strong> ausgestellt.<br />

Denn die Kunsttherapie des ZSP arbeitet<br />

sowohl im stationären Bereich der Klinik<br />

für Psychiatrie und Psychotherapie, als<br />

auch im Maßregelvollzug sowie in der<br />

<strong>Limburg</strong>er Tagesklinik.<br />

„Oft haben wir beim Malen eine ganz genaue<br />

Vorstellung, wie das fertige Bild<br />

aussehen soll. Und dann „wird“ es eben doch anderns. Eigen-sinnig. Richtig. So erfahren<br />

wir etwas über uns selbst“. So hatten die Künstler die Namensgebung ihrer<br />

Präsentation begründet.<br />

„Eigenwillige Persönlichkeiten“ – so hatte sie der Direktor der Klinik für forensische<br />

Psychiatrie, Ralph Wolf, in der Eröffnungsrede zur Vernissage bezeichnet; Menschen,<br />

die in ihrer Person, wie auch in ihren Werken sehr unterschiedlich sind.“ So finde sich<br />

in den Bildern auch kein „gemeinsames Thema“. Sprache sei vieldeutig, das mache<br />

sie schwierig. Jedoch verhelfe die Kunsttherapie als nonverbales, aber durchaus nicht<br />

sprachloses Medium zu ganz anderer Kommunikation: „Patienten finden einen neuen<br />

Weg des Ausdrucks und der Begegnung mit sich selbst und anderen.“ So werde<br />

es möglich, dass der Sinn im Bezug zum Eigenen liege, meinte Wolf: „Zum Eigenen<br />

des Malers oder vielleicht auch zum Eigenen des Betrachters?“<br />

„Ich bin jetzt 19 Monate im Maßregelvollzug. Ich habe gelernt,<br />

sehr viel Geduld zu üben. Die Kunsttherapie ist ein gutes<br />

Übungsfeld für mich, da ich zwar eine Vision, ein inneres<br />

Bild habe und ein Ziel erreichen will. Aber es erfüllt sich eben<br />

nicht jeder Wunsch, jeder Traum. Und so habe ich oft erlebt:<br />

Bis hierher komme ich mit meiner Arbeit. Sie entspricht zwar<br />

nicht ganz dem, wohin ich wollte, aber bis hierher kann ich<br />

im Moment nur. Wenn ich weiter mache, richte ich mehr<br />

Schaden an, als Gutes. Für mich eine Erkenntnis.“<br />

! KURZ NOTIERT<br />

News < VIA < 27<br />

Die Kunsttherapie ist elementarer<br />

Baustein im Behandlungskonzept des<br />

Zentrums für Soziale Psychiatrie.Der<br />

Patient soll unterstützt werden, seine<br />

<strong>St</strong>ärken und Kraftquellen zu entdekken,<br />

sich selbst besser kennenzulernen<br />

und Möglichkeiten der Entlastung,<br />

Harmonisierung und <strong>St</strong>abilisierung<br />

durch künstlerisches Tun<br />

zu erleben. Somit wirkt er aktiv an<br />

seiner Gesundung mit.<br />

Daher steht in der Kunsttherapie das<br />

Gestalten im Vordergrund, getragen<br />

von der Überzeugung, dass dieser Prozeß<br />

selbst therapeutischen Charakter<br />

hat. Hierzu bedarf es eines geschützten<br />

Raums: eines Rahmens, in dem Bilder,<br />

Plastiken und Anderes entstehen<br />

können und dürfen. Gearbeitet wird<br />

mit den Medien Malen, Zeichnen und<br />

Ton. Hier kann eigenschöpferisch Träumen,<br />

Gefühlen, Phantasien, Wünschen,<br />

Erfahrungen und Anderem Ausdruck<br />

verliehen werden. <strong>St</strong>immungen, Erlebnisse,<br />

vorstellungen werden in eine äußere<br />

Erscheinung gebracht.<br />

Unterstützt wird dies durch die gemeinsamen<br />

Gespräche mit der Therapeutin,<br />

Hildegard Schröder.


28 > VIA > <strong>Limburg</strong><br />

Heil oder Heilung?<br />

Über Risiken und Nebenwirkungen der Gesundheit ...<br />

Von Gundula <strong>St</strong>egemann<br />

>> Ist die Gesundheit unser höchstes<br />

Gut? Und welchen Preis sind wir<br />

bereit dafür zu zahlen? Der Mensch von<br />

heute ernähre sich von Körnern, hetze<br />

durch den Wald, führe ein Leben voller<br />

Verzicht und Selbstkasteiung und… –<br />

sterbe am Ende doch, zwar gesund, aber<br />

tot ist tot. Um dem Tod zu entrinnen,<br />

nähmen wir uns das Leben. Unwiederholbare<br />

Lebenszeit gehe so verloren und:<br />

die Lebensfreude. Der Begriff „Sünde“<br />

werde heute nur noch im Zusammenhang<br />

mit Sahnetörtchen gebraucht. Früher<br />

habe man gefastet, um in den Himmel<br />

zu kommen. Heute faste man, um<br />

möglichst spät und gesund in den Himmel<br />

zu kommen. Über Jesus Christus<br />

könne man heute jeden albernen Scherz<br />

machen. Aber bei der Gesundheit höre<br />

der Spaß auf.<br />

„Gesundheit unser höchstes<br />

Gut - das hieße<br />

Untersuchungen rund<br />

um die Uhr und ein<br />

Leben ohne Freude."<br />

Prof. Dr. Manfred Lütz<br />

Nahezu kabarettistisch war der Abend<br />

mit Dr. Manfred Lütz, Chefarzt des Alexianer-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

in Köln-Porz, der<br />

seit einiger Zeit als Bestsellerautor in<br />

Presse, Funk und Fernsehen von sich reden<br />

macht. Der Mediziner, Philosoph<br />

und katholische Theologe sprach im<br />

Rahmen des jährlichen ökumenischen<br />

Seminars der Arbeitsgemeinschaft<br />

Christlicher Kirche in <strong>Limburg</strong>, das in<br />

diesem Jahr den Titel trägt „Tun, was uns<br />

eint: Glück – Gesundheit – Ganzheit“.<br />

Lütz sprach zum Thema „Lebenslust –<br />

über Risiken und Nebenwirkungen der<br />

Gesundheit“.<br />

Mit Humor und Biss skizzierte er unsere<br />

Gesellschaft, die vor lauter Gesundheitswahn<br />

krank zu sein scheine. Die Gesundheit<br />

bestimme unser ganzes Leben.<br />

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />

bedeute Gesundheit völliges körperliches,<br />

seelisches und soziales Wohlbefinden.<br />

Doch wer sei dann gesund? Ein<br />

Internist habe einmal festgestellt: Ob jemand<br />

gesund sei, hänge davon ab, wie<br />

viele Untersuchungen man macht: Nach<br />

fünf Untersuchungen seien 90 Prozent<br />

gesund, nach zehn nur noch 80 und bei<br />

50 Untersuchungen habe jeder irgendeinen<br />

pathologischen Befund. Gesund sei<br />

also ein Mensch, der nicht ausreichend<br />

untersucht worden sei. Gesundheit gelte<br />

heute als herstellbares Produkt, für das<br />

man etwas tun müsse, ganz nach dem<br />

Motto: Von nichts kommt nichts. Wer<br />

stirbt, sei selber schuld. Lütz hält dagegen:<br />

„Wer früher stirbt, lebt länger ewig.“<br />

Mit diesem theologisch völlig korrekten<br />

Satz ernte man in gesundheitsreligiös<br />

bewegten Kreisen jedoch das blanke Entsetzen.<br />

Er selbst halte es mit Friedrich<br />

Nietzsche, der Gesundheit für das Maß<br />

an Krankheit hielt, das es ihm noch erlaube,<br />

seinen wesentlichen Beschäftigungen<br />

nachzugehen.<br />

Wir lebten im Zeitalter der Gesundheitsreligion<br />

mit allem, was dazu gehöre:<br />

Ärzte als Halbgötter, die Bundesärztekammer<br />

als heilige Inquisition. Das Heil<br />

erwarte man heute vom Arzt und vom<br />

Psychotherapeuten, aber nicht vom Pfarrer.<br />

Der sei allenfalls noch zum Schluss<br />

gefragt. Die Krankenhäuser seien Kathedralen,<br />

in denen der Übergang von der<br />

katholischen Prozession zur Chefarztvisite<br />

zu beobachten sei: voran die Schwesternschülerinnen<br />

als Ministranten, gefolgt<br />

von den Schwestern und<br />

<strong>St</strong>ationsschwestern mit der heiligen<br />

Schrift, der Kurve des Patienten, danach<br />

die Assistenz- und Oberärzte und<br />

schließlich Er, der Chef.<br />

Die Gesundheitsreligion habe ernsthafte<br />

Konsequenzen: Wenn nämlich der Gesunde<br />

der vollkommene Mensch ist,<br />

dann seien der unheilbar Kranke und der<br />

Behinderte Menschen zweiter Klasse. Die<br />

Ethik des Heilens sei heute das Ende der<br />

Ethik, sagte Lütz und erinnerte an die Diskussion<br />

um die Forschung mit embryonalen<br />

<strong>St</strong>ammzellen. Wer heilt, habe<br />

Recht. Und bei Nichterfüllung drohe Kla-<br />

„Ich wäre gern die<br />

Galle aus Zimmer<br />

fünf“, dann kann<br />

ich wenigstens<br />

sicher sein, dass er<br />

nicht Leber, Niere<br />

oder Herz herausnimmt.“<br />

ge. Wenn der 95-jährige Opa im <strong>Krankenhaus</strong><br />

sterbe, müsse etwas schief gelaufen<br />

sein. Die Erwartungen an Ärzte<br />

und Pflegepersonal seien viel zu hoch.<br />

Lütz plädiert für mehr Nüchternheit. Die<br />

vielzitierte Ganzheitlichkeit, das Schlagwort<br />

im Gesundheitswesen – kein <strong>Krankenhaus</strong><br />

komme ohne aus – sei ein schier<br />

unerfüllbarer Anspruch. Wenn es um die<br />

Berücksichtigung von körperlichen Lei-<br />

„Wir leben im Zeitalter der Gesundheitsreligion<br />

mit allem, was dazu gehört: Ärzte als Halbgötter,<br />

die Bundesärztekammer als heilige Inquisition.“<br />

den und psychischen <strong>St</strong>örungen gehe, sei<br />

die Sicht aus verschiedenen Perspektiven<br />

durchaus förderlich. Aber die ganzheitliche<br />

Betrachtung eines Menschen<br />

könne nicht Aufgabe der Krankenhäuser<br />

sein. Viele <strong>Krankenhaus</strong>mitarbeiter<br />

seien frustriert, weil sie trotz aufopferungsvollen<br />

Einsatzes nicht die Zeit haben,<br />

um ihre Patienten ganzheitlich zu<br />

betreuen. Kein Arzt, keine Schwester<br />

könnten jedoch Gespräche ersetzen, die<br />

eigentlich in der Familie, im Freundeskreis,<br />

in der Nachbarschaft geführt werden<br />

müssten. „Wenn ich operiert werde,<br />

möchte ich keinen ganzheitlichen Kollegen,<br />

der mit mir spricht, sondern einen<br />

erfahrenen Chirurgen. Ich wäre<br />

gern die Galle aus Zimmer fünf“, sagte<br />

Lütz. „Dann kann ich wenigstens sicher<br />

sein, dass er nicht Leber, Niere oder<br />

Herz herausnimmt.“<br />

Wenn die Gesundheit unser höchstes Gut<br />

wäre, müssten wir alles für ihre Erhaltung<br />

tun, gab Lütz zu Bedenken. Das hieße<br />

Untersuchungen rund um die Uhr –<br />

unbezahlbar und ein Leben ohne jede<br />

Freude.<br />

News < VIA < 29<br />

Zweifellos hat dieser Mann etwas zu sagen.<br />

Doch würde er es nicht mit dem Humor<br />

des katholischen Rheinländers tun –<br />

linksrheinisch, wie er betont – würde<br />

man ihm vermutlich kaum Gehör schenken.<br />

Denn das Thema ist brisant, und<br />

birgt jede Menge Sprengstoff. Lütz gibt<br />

Denkanstöße. Vielleicht gelingt es ihm<br />

mit dem Frohsinn des linksrheinischen<br />

Katholiken, in Deutschland eine längst<br />

überfällige Diskussion in Gang zu setzen.<br />

! INFO<br />

„Lebenslust. Wider die Diät-Sadisten,<br />

den Gesundheitswahn und den Fitness-Kult“<br />

von Manfred Lütz, erschienen im<br />

Pattloch Verlag, München,<br />

ISBN 3-426-77695-2.<br />

„Der Begriff Sünde wird nur im Zusammenhang mit<br />

Sahnetörtchen gebraucht. Früher hat man gefastet,<br />

um in den Himmel zu kommen. Heute fastet man,<br />

um möglichst spät und gesund in den Himmel zu<br />

kommmen…“


30 > VIA > Aktuell<br />

Ein Ärztehaus<br />

bis Sommer 2007<br />

Zukunftsweisendes Projekt in der Vernetzung mit niedergelassenen Ärzten<br />

Von Ulrich Haßler<br />

>> Der Verwaltungrat des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es hat entschieden,<br />

auf dem Plateau des <strong>Krankenhaus</strong>es ein Ärztehaus<br />

durch einen Investor errichten zu lassen. Die seit mehreren Jahren<br />

geplante Maßnahme Ärztehaus mit zwei Tiefgaragen auf<br />

dem Waldhofparkplatzgelände, zwischen Albrecht- und Anna-<br />

<strong>St</strong>raße, wird vorläufig zurückgestellt, bedingt auch durch die<br />

enorme Zeitverzögerung durch Einspruch der Nachbarn.<br />

>> Geplant ist nun ein mindestens vierstöckiges Gebäude, welches<br />

auf einer Grundfläche von rund 950 Quadratmetern eine Nutzfläche<br />

von rund 850 Quadratmetern für Praxen und ähnliches bietet.<br />

Das gesamte Gebäude wird auf <strong>St</strong>elzen aufgesetzt. Das Gelände auf<br />

der Nordseite des Funktionstraktes wird nicht verändert, weder<br />

Feuerwehrumfahrt noch Liegendanfahrt werden durch das Gebäude<br />

beeinträchtigt. Selbst die vorhandenen Parkplätze bleiben bestehen<br />

und erfahren sogar noch eine Erweiterung.<br />

Das erste Geschoß des Ärztehauses besteht aus einem eigenständigen<br />

Parkdeck für die Besucher des Ärztehauses mit einer Kapazität<br />

von 47 Plätzen. Darauf erfolgen drei weitere Obergeschoße,<br />

die jetzt im Erstbezug auf den möglichen Nutzer in Größe und<br />

Ausstattung angepasst werden können. Mögliche Mieter für den<br />

Investor sind z.B. eine namhafte Reha-Praxis, die ambulante Rehabilitationsmaßnahmen<br />

anbietet, sowie verschiedene niedergelassene<br />

Fachärzte aus unterschiedlichen Sparten.<br />

Im ersten Abschnitt bis zum dritten Obergeschoß kann ein Reha-<br />

Zentrum sowie bis zu zehn Arztpraxen Unterkunft in dem neuen<br />

Gebäude finden. Eine Erhöhung des Gebäudes um weitere<br />

zwei Geschosse ist planerisch und statisch schon gleich im ersten<br />

Bauabschnitt umgesetzt. Zufahrt und Zugang erfolgen über die<br />

Zufahrtstraße unter dem Bettenhaus Ost zum Haupteingang des<br />

Ärztehauses. Ein direkter Durchgang zum <strong>Krankenhaus</strong> ist jedoch<br />

im ersten Obergeschoß für Patienten, Besucher und Ärzte möglich.<br />

Dieser Zugang ermöglicht die angestrebte Kooperation mit<br />

den Mietern, denen alle Dienstleistungen wie Bewegungsbad,<br />

Cafeteria, Warenwirtschaft, Apotheke wie auch ambulantes Operieren<br />

angeboten werden kann.<br />

Nach Planung und Baugenehmigung (ca. Sommer <strong>2006</strong>) kann<br />

das Ärztehaus nach ca. neun Monaten Bauzeit im Frühjahr 2007<br />

in Betrieb genommen werden.<br />

Sinn und Zweck des Ärztehauses am <strong>Krankenhaus</strong> bedeutet eine<br />

enge Verflechtung zwischen den niedergelassenen Ärzten und dem<br />

<strong>Krankenhaus</strong>, die von dem Gesetzgeber, dem Hessischen Sozialministerium<br />

und den Krankenkassen gewollt ist. Ziel dieser Vorgabe<br />

ist es, Patienten in kürzerer Zeit bestmöglich zu diagnostizieren<br />

und therapieren und somit eine schnellste Genesung zu<br />

ermöglichen. Nicht zuletzt dient dies natürlich auch einer „Schonung“<br />

der knappen Finanzmittel im Gesundheitswesen ...<br />

Ulrich Haßler<br />

Technischer Leiter<br />

Keine Angst vor <strong>St</strong>rahlen…<br />

Vortrag von Dr. Thomas Hess<br />

>> Röntgendiagnostik ohne Angst vor <strong>St</strong>rahlen“ – so<br />

lautet das Thema des Vortrags, den Dr. Thomas Heß am Mittwoch,<br />

5. April <strong>2006</strong>, um 20 Uhr im Konferenzraum der<br />

<strong>Limburg</strong>er Josef-Kohlmaier-Halle halten wird. Der Chefarzt der<br />

Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie<br />

und Nuklearmedizin am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> spricht im<br />

Rahmen des „Forum Gesundheit“. Dies ist eine Vortragsreihe,<br />

welche die Kreisvolkshochschule <strong>Limburg</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH organisiert.<br />

Aktuelles medizinisches Wissen soll in allgemeinverständlicher<br />

Form einem breiteren Publikum nahegebracht werden. Es wird<br />

ein Unkostenbeitrag von vier Euro erhoben.<br />

Immer noch lösten Röntgenaufnahmen bei Patienten Ängste<br />

aus: nach Aussagen des Chefarztes herrsche immer noch vielfach<br />

Unsicherheit, inwieweit eine derartige Maßnahme den eigenen<br />

Körper schädige. Die Wirkung ionisierender <strong>St</strong>rahlen,<br />

zu denen auch die Röntgenstrahlen gehören, sei heutzutage<br />

jedoch gut zu verfolgen. Die Geräte, welche zur Röntgendiagnostik<br />

verwendet werden, genügten hohen technischen Ansprüchen<br />

und würden intensiven Qualitätskontrollen unterzogen:<br />

„<strong>St</strong>rahlenschutz ist eines der wichtigsten Themen<br />

innerhalb einer Röntgenabteilung,“ betont Dr. Heß. Im Rahmen<br />

seines Vortrags will er erläutern, wie Röntgenaufnahmen angefertigt<br />

werden, wie eine Reduktion der <strong>St</strong>rahlen erzielt wird<br />

und wie der Patient von den modernen Verfahren der Röntgentechnik<br />

profitiert.<br />

„<strong>St</strong>rahlenschutz ist eines der wichtigsten<br />

Themen innerhalb einer Röntgenabteilung.“<br />

Seit vielen Jahren bietet die Kreisvolkshochschule im Rahmen<br />

ihrer Forumsveranstaltungen aktuelle themen aus Politik, Gesellschaft,<br />

Geographie und Gesundheit an. Dabei haben immer<br />

auch Ärzte des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es als Referenten mitgewirkt.<br />

Im vergangenen Jahr wurde in Zusammenarbeit mit<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft eine neue ergänzende Vortrags-<br />

Chefarzt Dr. Thomas Hess<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 31<br />

„Immer noch lösten Röntgenaufnahmen bei<br />

Patienten Ängste aus: nach Aussagen des<br />

Chefarztes herrsche nach wie vor Unsicherheit,<br />

inwieweit die <strong>St</strong>rahlen den Körper schädigen..."<br />

reihe aufgelegt, die nun bereits in die zweite <strong>St</strong>affel geht: Das<br />

„Forum Gesundheit“. Die Auftaktveranstaltung im Jahr <strong>2006</strong><br />

hatte bereits der Chefarzt der Abteilung für Unfall- und Orthopädische<br />

Chirurgie, PD Dr. Joachim Hillmeier, mit einem<br />

Vortrag über minimal-invasive Operationstechniken für künstliche<br />

Hüft- und Kniegelenke bestritten.


32 > VIA > Personalnachrichten<br />

Personalnachrichten<br />

KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH<br />

Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus-Liebig-Universität Giessen<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong><br />

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

NAME EINSATZORT EINTRITT<br />

Powaga, Norbert Onkologie 01.12.2005<br />

Löw, Johannes Med. Klinik 01.01.<strong>2006</strong><br />

Dr. Schäff, Mario Neurologie 01.01.<strong>2006</strong><br />

Löw, Melanie Neurologie 01.02.<strong>2006</strong><br />

Raab, David Allgemeinchirurgie 01.02.<strong>2006</strong><br />

Rajic-Cuvalo, Vesna Physikalische Therapie 01.02.<strong>2006</strong><br />

Pamukçi, Zübeyde Frauenklinik 15.02.<strong>2006</strong><br />

Jubiläen Januar bis März <strong>2006</strong>:<br />

NAME ABTEILUNG DATUM JAHRE<br />

Schneidler, Swantje OP 01.01.<strong>2006</strong> 10<br />

Labandeira Moares, Rosa Maria Apotheke 01.01.<strong>2006</strong> 10<br />

Prof. Dr. Chriricuta, Ion-Christian <strong>St</strong>rahlentherapie 01.01.<strong>2006</strong> 10<br />

Hirschberg, Christoph Med. Controlling 01.01.<strong>2006</strong> 10<br />

Meikies, Tanja <strong>St</strong>ation 1/1 01.01.<strong>2006</strong> 10<br />

Finger, Simone <strong>St</strong>ation 5/1-2 01.01.<strong>2006</strong> 10<br />

<strong>St</strong>ecker, Elke <strong>St</strong>ation _ 01.01.<strong>2006</strong> 10<br />

Zey, Mechthild IDI 01.01.<strong>2006</strong> 10<br />

Meckel, Ursula <strong>St</strong>ation 2/1-2 01.01.<strong>2006</strong> 10<br />

Fischer, Kerstin <strong>St</strong>ation 4/3 01.02.<strong>2006</strong> 10<br />

Werner, Karin Ernährungsteam 01.03.<strong>2006</strong> 10<br />

Bösch, Anja Technik 01.02.<strong>2006</strong> 20<br />

Huth, Wilhelm Technik 01.02.<strong>2006</strong> 20<br />

Matz, Ursula EKG 01.01.<strong>2006</strong> 25<br />

May, Barbara <strong>St</strong>ation 3/3-4 01.03.<strong>2006</strong> 25<br />

Roth, Brigitte Med. Klinik 01.01.<strong>2006</strong> 30<br />

Lichtenberg, Christel Ambulanz 01.02.<strong>2006</strong> 35<br />

Verstorbene:<br />

NAME ABTEILUNG STERBEDATUM<br />

Schmidt, Nikolaus Wirtschafts-und Versorgungsdienst 28.12.2005<br />

Dr. Utzig, Alois Allgemeinchirurgie 13.01.<strong>2006</strong><br />

<strong>St</strong>. Anna <strong>Krankenhaus</strong> Hadamar<br />

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

NAME EINSATZORT EINTRITT<br />

Metternich, Andre Zivildienstleistender 01.03.<strong>2006</strong><br />

Jubiläen Januar bis März <strong>2006</strong>:<br />

NAME ABTEILUNG DATUM JAHRE<br />

Bußweiler, Birgit <strong>St</strong>ation 1 01.01.<strong>2006</strong> 25<br />

Zinner-Weimer, Ute Röntgen 01.02.<strong>2006</strong> 20<br />

Engelhardt, Markus Kaufmännische Abteilung 04.03.<strong>2006</strong> 10<br />

!<br />

Schutzimpfung 2005 !<br />

Sehr gute Resonanz<br />

auf die Influenza –<br />

Schutzimpfung 2005<br />

Eine deutlich höhere Anzahl der Mitarbeiter<br />

hat in diesem Jahr an der<br />

Influenza –Schutzimpfung teilgenommen.<br />

Im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />

waren es 250 Mitarbeiter gegenüber<br />

63 Mitarbeitern im Vorjahr, im <strong>St</strong>. Anna<br />

<strong>Krankenhaus</strong> waren es 25 Mitarbeiter<br />

gegenüber 20 in 2004.<br />

Somit ist es in diesem Jahr gelungen,<br />

sicherlich auch durch das Impfangebot<br />

am Gesundheitstag, die Influenza-<br />

Impfrate insbesondere bei dem medizinischen<br />

Personal erheblich anzuheben.<br />

Betriebsärztin Annette Fischer-Führer<br />

vom Werksarztzentrum hofft auf ähnlich<br />

erfolgreiche Fortsetzung der Impfkampagne<br />

im nächsten Jahr!<br />

In Kürze < VIA < 33<br />

Namensfindungs-Wettbewerb Hausmagazin<br />

Marlene Korn Uli Kamps Astrid Wambach<br />

Dankeschön!!!<br />

Sie haben sich auf unseren Aufruf zur Namensänderung gemeldet: Marlene Korn, Sekretärin<br />

in der Pflegedienstleitung, Uli Kamps, Pflegerischer Leiter der <strong>St</strong>ation 2/ 1-2,<br />

und Astrid Wambach, Mitarbeiterin der Anästhesie-Pflege! Sie haben den Diskussionen<br />

zur Namensfindung Richtung gegeben, uns zu VIA auf den Weg gebracht! ViA, der<br />

neue Name, ist letztlich eine Fortschreibung dieser Vorschläge, in denen es um Klima,<br />

Atmosphäre und Teamgeist ging. Als Dankeschön für`s Mitmachen gibt es für die gesamten<br />

Abteilungen ein reichhaltiges Frühstücksbüffet aus der <strong>Vincenz</strong>-Küche!<br />

☺<br />

Herzliche Glückwünsche von der <strong>Krankenhaus</strong>leitung<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>:<br />

VIA-Kinder<br />

Martin hat den Festtag seines Namenspatrons nur knapp verfehlt: Er kam am 16. November<br />

2005 im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong> zur Welt, wo er gleich von Beginn an in professionellen<br />

Händen war: Seine Mutter, Diana Ferger, ist Kinderkrankenschwester im<br />

Säuglingszimmer des <strong>St</strong>. Anna-Hauses! Martin war 51 Centimeter lang und wog 3580<br />

Gramm. Leonie-Timika heißt die Tochter von Kirsten Loechelt-Martin, Ärztin der Anästhesie<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>. Sie wurde am 25. November 2005 im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

mit einem Gewicht von 4370 Gramm geboren und maß 57 Centimeter. Am gleichen Tag<br />

kam Mustafa-Can zur Welt: Er wurde in <strong>St</strong>. Anna geboren und wog 2450 Gramm. Seine<br />

Mutter ist Meral Yüce, Krankenschwester auf der <strong>St</strong>ation 1 in <strong>St</strong>. Anna. Kurz vor<br />

Weihnachten, am 21. Dezember 2005, erblickte Felix das Licht der Welt. Er ist der Sohn<br />

von Nicole Weldert, Krankenschwester auf der <strong>St</strong>ation E/3-4. Felix brachte 3850 Gramm<br />

auf die Wage und war 53 Centimeter lang. Das erste VIA-Baby im neuen Jahr ist Laura,<br />

die Tochter von Teresa Maletz, Krankenschwester auf der <strong>St</strong>ation 6/1-2. Ihr Geburtstag<br />

ist am 12. Januar, ihre Maße: 50 Centimeter und 3750 Gramm.<br />

Allen Kindern und ihren Eltern wünschen wir von Herzen alles Gute!


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