07.01.2013 Aufrufe

und Führungskräfte in der mineralischen ... - Advanced Mining

und Führungskräfte in der mineralischen ... - Advanced Mining

und Führungskräfte in der mineralischen ... - Advanced Mining

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der Aspekt <strong>der</strong> Rohstoffsicherung <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Notwendigkeit<br />

für die Aufrechterhaltung des Wirtschaftswachstums<br />

<strong>und</strong> den Wohlstand <strong>der</strong> Bevölkerung werden durch das<br />

Beispiel ‚EU’ deutlich. Nach Veröffentlichung des M<strong>in</strong>isteriums<br />

für Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit Österreichs (BMWA) kann<br />

sich dieser Wirtschaftsraum mit e<strong>in</strong>er Bevölkerung von rd.<br />

490 Mio. E<strong>in</strong>wohnern kaum selbst mit den m<strong>in</strong>eralischen<br />

Rohstoffen versorgen. H<strong>in</strong>zu kommt, dass die Rohstoffimporte<br />

gemäß WORLD MINING DATA 2007 (WEBER. L &<br />

ZSAK, G.) sowie die E<strong>in</strong>schätzung nach D. KAUFMANN, A.<br />

KRAAY <strong>und</strong> M. MASTRUZZI aus dem Jahre 2006 zu 75 %<br />

aus den Län<strong>der</strong>n mit extrem <strong>in</strong>stabilen politischen Verhältnissen<br />

importiert werden.<br />

Die politische Dimension <strong>der</strong> Rohstoffsicherung ist an<br />

diesem Beispiel klar erkennbar. E<strong>in</strong> EU-koord<strong>in</strong>iertes,<br />

nachhaltiges <strong>und</strong> politisch zu organisierendes Rohstoffsicherungsmanagement<br />

ist daher unausweichlich. Auch<br />

e<strong>in</strong> län<strong>der</strong>spezifisches <strong>und</strong> bilaterales Handeln <strong>der</strong> Regierungen<br />

zur Rohstoffsicherung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Län<strong>der</strong> ist<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Darüber h<strong>in</strong>aus muss nach Jahrzehnten <strong>der</strong><br />

Vernachlässigung <strong>der</strong> Rohstoffpolitik <strong>in</strong> den zentraleuropäischen<br />

Län<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> Umdenkungsprozess zur Sicherung<br />

<strong>der</strong>, wenn auch aus geologischen Gründen relativ knapp<br />

bemessenen eigenen Rohstoffe, e<strong>in</strong>setzen. Dieser Prozess<br />

muss folgende Inhalte <strong>in</strong>tegrieren:<br />

• Erhöhung <strong>der</strong> Ausgaben für die Rohstofferk<strong>und</strong>ung,<br />

• Umorientierung <strong>der</strong> politischen Sichtweise von re<strong>in</strong><br />

ökologisch zu e<strong>in</strong>er abgewogenen ökonomisch-ökologischen<br />

Betrachtung des Rohstoffabbaus,<br />

• Erhöhung <strong>der</strong> Ausgaben zur Rohstoffforschung <strong>und</strong><br />

Ressourcenschonung,<br />

• Ke<strong>in</strong>en absoluten Ausstieg aus <strong>der</strong> eigenen<br />

Kohleproduktion,<br />

• Forschung <strong>und</strong> Entwicklung zur Effizienzsteigerung<br />

von Kohlekraftwerken bei gleichzeitiger<br />

Reduzierung des CO2 Ausstoßes,<br />

• Stärkung des heimischen subventionsfreien<br />

Energierohstoffs Braunkohle.<br />

Die Entwicklung e<strong>in</strong>es Rohstoffsicherungsmanagements<br />

bedarf zunächst u. a. <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Rohstoffwirtschaft<br />

<strong>in</strong> Form von<br />

• geographischer Lage <strong>der</strong> weltweiten Produktion<br />

e<strong>in</strong>es Rohstoffs,<br />

• Qualität <strong>und</strong> Quantität des abgebauten Rohstoffs an<br />

den jeweiligen Standorten,<br />

• Zuordnung <strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>nungsbetriebe nach ihren<br />

Eigentümern bzw. Konzernen, mögliche Abhängigkei<br />

ten,<br />

• Feststellung <strong>der</strong> Handelswege <strong>und</strong> Materialströme,<br />

Ausgabe 01 | 2008<br />

WEITERBILDUNG<br />

• <strong>der</strong>zeitige <strong>und</strong> zukünftige politische Entwicklungen<br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Vertragstreue <strong>der</strong> Handelspartner<br />

sowie<br />

• Bedarfsentwicklungen <strong>und</strong> Substitutions-<br />

möglichkeiten von Rohstoffen.<br />

Diese Vorgehensweise soll im Folgenden am Beispiel ausgewählter<br />

m<strong>in</strong>eralischer Rohstoffe kurz erläutert werden.<br />

Eisenerz <strong>und</strong> Stahlveredler<br />

Resultierend aus <strong>der</strong> Geologie <strong>der</strong> Erde <strong>und</strong> damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Prozessen <strong>der</strong> Lagerstättenbildung<br />

konzentrieren sich die größten Eisenerzlagerstätten <strong>in</strong><br />

Südamerika, Südafrika, Australien sowie Indien. Nach<br />

dem BMWA werden <strong>der</strong>zeit rd. 75% <strong>der</strong> Weltproduktion<br />

<strong>in</strong> den genannten Räumen gewonnen. Von den im Jahre<br />

2005 weltweit gewonnenen Eisenerzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe von<br />

746 Mio. t stammten alle<strong>in</strong> jeweils ca. 22% aus Brasilien<br />

<strong>und</strong> Australien. Ch<strong>in</strong>a war zu diesem Zeitpunkt mit rd. 100<br />

Mio. t Eisenerz an 13% <strong>der</strong> Weltproduktion beteiligt. Von<br />

wesentlicher Bedeutung ist die Feststellung, dass 36,5%<br />

<strong>der</strong> gesamten Weltproduktion nur durch die drei Konzerne<br />

CVRD (Brasilien), Rio T<strong>in</strong>to (Australien) <strong>und</strong> BHP (Australien)<br />

gewonnen <strong>und</strong> vertrieben werden. Diese drei Konzerne<br />

verfügen nach dem BMWA über 70% des weltweiten<br />

Schiffstransports.<br />

Die Analyse des Bedarfs zeigt, dass alle<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stahlbedarf<br />

<strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a <strong>in</strong> den letzten zehn Jahren von 100 Mio. t auf<br />

200 Mio. t, also 10 Mio. t pro Jahr, angestiegen ist. Dabei<br />

liegt immer noch <strong>der</strong> pro Kopf Verbrauch an Stahl <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a<br />

mit 22 kg gerade bei 50% des Pro-Kopf-Verbrauchs <strong>in</strong> den<br />

Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Europäischen Union. Die Stahlpreise haben<br />

sich <strong>in</strong> den vergangenen 15 Jahren vervierfacht. Die wirtschaftliche<br />

Entwicklung <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a, Indien <strong>und</strong> Late<strong>in</strong>amerika<br />

wird e<strong>in</strong>e Zunahme des Bedarfs an m<strong>in</strong>eralischen<br />

Rohstoffen mit sich br<strong>in</strong>gen. Die Folge wird e<strong>in</strong> weiterer<br />

Preisanstieg se<strong>in</strong>. Das Rohstoffsicherungsmanagement<br />

<strong>der</strong> Stahl produzierenden Konzerne muss sich dieser Entwicklung<br />

stellen <strong>und</strong> Beteiligungen an Rohstoff produzierenden<br />

Konzernen anstreben bzw. eigene Konzessionen<br />

erwerben, um e<strong>in</strong>e Eigenversorgung, zum<strong>in</strong>dest teilweise,<br />

sicher zu stellen.<br />

Kokskohle<br />

E <strong>in</strong>e Kopplung <strong>der</strong> Kokskohle an die Eisenerzproduktion<br />

ist unvermeidbar, da zur Produktion von e<strong>in</strong>er Tonne<br />

Stahl im klassischen Hochofenverfahren rd. e<strong>in</strong>e Tonne<br />

Koks benötigt wird. Die Erzeugung von e<strong>in</strong>er Tonne Koks<br />

erfor<strong>der</strong>t wie<strong>der</strong>um rd. 1,7 t Kokskohle. Die Analyse <strong>der</strong><br />

weltweiten Produktion von Kokskohle zeigt, wie <strong>in</strong><br />

04

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!