und Führungskräfte in der mineralischen ... - Advanced Mining
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wobei je e<strong>in</strong> Indikator aus den Teilbereichen „Lebensräume“,<br />
„Folgenutzung“ <strong>und</strong> Wan<strong>der</strong>biotope stammt.<br />
Das Indikatorenset „Artenvielfalt“ enthält <strong>in</strong>sgesamt<br />
7 Indikatoren, wovon 4 Indikatoren dem Teilbereich „Artenzahlen“<br />
zugeordnet s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> 3 Indikatoren dem Teilbereich<br />
„Wertgebende Arten“.<br />
Als sehr leicht zu ermittelnde Indikatoren können die Indikatoren<br />
Artenzahl Var. 2 <strong>und</strong> Artenzahl Var. 3 angesehen<br />
werden, die damit als Basis<strong>in</strong>dikatoren e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden können. Zusätzlich wurden noch 18 Indikatoren<br />
ausgewählt, die allerd<strong>in</strong>gs <strong>der</strong>zeit überwiegend durch<br />
mangelnde Ableitbarkeit <strong>der</strong> Zielerreichungswerte nur<br />
e<strong>in</strong>geschränkt geeignet s<strong>in</strong>d. Für jeden <strong>der</strong> ausgewählten<br />
Indikatoren wurden e<strong>in</strong>e Bezeichnung entwickelt, <strong>der</strong> Indikator<br />
formelmäßig mit E<strong>in</strong>heit <strong>und</strong> Genauigkeit, Ziel, Monitor<strong>in</strong>g,<br />
Zielerreichungswerte <strong>und</strong> Skalierung dargestellt.<br />
Abschließend wurde für die Abbaustätte Vohenbronnen<br />
<strong>der</strong> Indikatorwert berechnet. Zudem wurde e<strong>in</strong>e Handlungsvorgabe<br />
formuliert, die e<strong>in</strong> je nach Größe <strong>der</strong> Abbaustätte<br />
zusammengesetztes Indikatorenset be<strong>in</strong>haltet.<br />
Dies hat zur Folge, dass <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>zelner Indikatoren je<br />
nach <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> erhobenen Artengruppen mehrere Indikatorwertermittlungen<br />
möglich s<strong>in</strong>d.<br />
Zielerreichungswerte<br />
Bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Indikatoren hat sich die Ableitung<br />
<strong>der</strong> Zielerreichungswerte als beson<strong>der</strong>s anspruchsvoller<br />
Punkt herausgestellt. Trotz <strong>der</strong> umfangreich<br />
vorliegenden Daten aus Abbaustätten s<strong>in</strong>d die Zielerreichungswerte<br />
vor allem h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Fauna nicht ausreichend<br />
fixierbar, da die Datenlage zu heterogen <strong>und</strong> trotz<br />
<strong>der</strong> umfangreichen Daten zu lückenhaft ist. E<strong>in</strong>zelne <strong>der</strong><br />
diskutierten Indikatoren mussten somit trotz pr<strong>in</strong>zipiell guter<br />
Eignung aus obigen Gründen zum<strong>in</strong>dest vorläufig ausgeschlossen<br />
werden. E<strong>in</strong> Beispiel hierfür s<strong>in</strong>d die Indikatoren,<br />
die auf Populationszahlen von Tier- o<strong>der</strong> Pflanzenarten<br />
zurückgreifen.<br />
Local Biodiversity Action Plan<br />
Neben den Indikatoren wurde für den Ste<strong>in</strong>bruch Vohenbronnen<br />
e<strong>in</strong> Local Biodiversity Action Plan erarbeitet,<br />
<strong>der</strong> aus e<strong>in</strong>em Habitat Action Plan <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Species<br />
Action Plan besteht. Ziel e<strong>in</strong>es Local Action Plans ist<br />
die Erstellung e<strong>in</strong>es Maßnahmen<strong>und</strong> Entwicklungsplans<br />
unter E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> verschiedenen überregionalen <strong>und</strong><br />
lokalen Ziel- <strong>und</strong> Maßnahmenkonzepte. Nach Auswertung<br />
dieser Ziel- <strong>und</strong> Maßnahmenkonzepte <strong>und</strong> unter Berücksichtigung<br />
<strong>der</strong> standörtlichen Voraussetzungen wurden<br />
für den Ste<strong>in</strong>bruch Vohenbronnen Habitat Action Plans für<br />
den Wan<strong>der</strong>biotopkomplex „temporäre bis perennierende<br />
Kle<strong>in</strong>gewässer mit wechselfeuchten Pionier- <strong>und</strong> Rude-<br />
Ausgabe 01 | 2008<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
ralfluren“ <strong>und</strong> für „Kalk-Magerrasen“ aufgestellt. Species<br />
Action Plans wurden für die folgende fünf Tierarten<br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Pflanzenart entwickelt: die Libellenart Orthetrum<br />
coerulescens (Kle<strong>in</strong>er Blaupfeil), die Vogelarten Crex crex<br />
(Wachtelkönig), Perdix perdix (Rebhuhn), Bubo bubo (Uhu)<br />
<strong>und</strong> Charadrius dubius (Flussregenpfeifer) <strong>und</strong> die Pflanzenart<br />
L<strong>in</strong>um flavum (Gelber Le<strong>in</strong>).<br />
Schnittstellen zur E<strong>in</strong>griffsregelung <strong>und</strong><br />
Ökokonto<br />
Abschließend wurden für das Projekt die Schnittstellen<br />
zur E<strong>in</strong>griffsregelung <strong>und</strong> zum Ökokonto erarbeitet <strong>und</strong><br />
diskutiert. Die entwickelten Indikatoren beziehen sich zwar<br />
auf die betriebene Abbaustätte <strong>und</strong> ihre rekultivierten bzw.<br />
renaturierten Flächen <strong>und</strong> nehmen ke<strong>in</strong>en direkten Bezug<br />
zu Erweiterungsplanungen. Gleichwohl ergeben sich bei<br />
e<strong>in</strong>er Anwendung <strong>der</strong> Indikatoren Querverb<strong>in</strong>dungen zum<br />
allgeme<strong>in</strong>en Rahmen, <strong>der</strong> den Betrieb <strong>und</strong> ggf. die Erweiterung<br />
von Ste<strong>in</strong>brüchen regelt: So kann das Monitor<strong>in</strong>g<br />
für die Indikatoren gleichzeitig <strong>der</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong><br />
Kompensationsmaßnahmen aus <strong>der</strong> E<strong>in</strong>griffsregelung dienen.<br />
Die gewollte För<strong>der</strong>ung von Renaturierungsmaßnahmen<br />
bee<strong>in</strong>flusst direkt die Art <strong>und</strong> Weise von Kompensationsmaßnahmen.<br />
Die Umsetzung <strong>der</strong> Indikatoren kann als Ausgleich für die<br />
Kompensation des time lags herangezogen werden. Und<br />
schließlich liefern die Indikatoren auch wichtige Informationen<br />
über die europäisch geschützten Arten.<br />
Übertragbarkeit<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Indikatorenentwicklung wurden alle verfügbaren<br />
Daten zu Tieren <strong>und</strong> Pflanzen aus Abbaustätten<br />
(z.B. TRÄNKLE 1997, GILCHER / TRÄNKLE 2005, BDZ / VDZ<br />
2003, nicht veröffentlichtes Material) herangezogen <strong>und</strong><br />
auf ihre Verwertbarkeit h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />
Indikatoren geprüft. Erste Prüfungen zeigten, dass trotz<br />
<strong>der</strong> heterogenen Datenlage im Pr<strong>in</strong>zip von e<strong>in</strong>er Übertragbarkeit<br />
entsprechen<strong>der</strong> Indikatorensets auf an<strong>der</strong>e Ste<strong>in</strong>e<br />
<strong>und</strong> Erden-Betrieb ausgegangen werden kann. Dies ist vor<br />
allem auch deshalb <strong>der</strong> Fall, weil die Indikatoren im Laufe<br />
des Projektes sukzessiv von relativ komplexen Ideen <strong>und</strong><br />
Ausgestaltungen auf das Komplexitätslevel <strong>der</strong> von <strong>der</strong><br />
EEA (2007) entwickelten Indikatoren angepasst wurden.<br />
Das Projekt wurde <strong>in</strong> diesem Zusammenhang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Unternehmensworkshop<br />
Vertretern von an<strong>der</strong>en Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Verbänden aus <strong>der</strong> Ste<strong>in</strong>e- <strong>und</strong> Erden-Industrie<br />
vorgestellt <strong>und</strong> mit ihnen diskutiert. Dabei zeigte sich, dass<br />
die Biodiversität <strong>in</strong> Abbaustätten für die Mehrzahl <strong>der</strong> Unternehmen<br />
als Chance (<strong>und</strong> nicht etwa als<br />
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