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und Führungskräfte in der mineralischen ... - Advanced Mining

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genutzt – als Raumnutzung auf Zeit kann die Rohstoffgew<strong>in</strong>nung<br />

<strong>in</strong> geeignete regionale Entwicklungsstrategien<br />

e<strong>in</strong>gepasst werden. E<strong>in</strong> dreiteiliges Projekt, das Anfang<br />

2003 abgeschlossen wurde, hat sich vor diesem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

mit dem Verhältnis zwischen <strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>nung von<br />

Zementrohstoffen <strong>und</strong> dem Naturschutz befasst (vgl. BDZ /<br />

VDZ 2001; 2002; 2003). Die Ergebnisse zeigen, dass Rohstoffgew<strong>in</strong>nung<br />

<strong>und</strong> Naturschutz ke<strong>in</strong>en Gegensatz darstellen<br />

müssen: So wird auf mehr als <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Flächen zur Gew<strong>in</strong>nung von Zementrohstoffen Naturschutz<br />

umgesetzt. Auch während des Betriebs können Abbaustätten<br />

e<strong>in</strong>e positive Funktion für den Naturschutz e<strong>in</strong>nehmen:<br />

Durch Sukzessionszonen, die im Zuge des Abbaufortschrittes<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Abbaustätte wan<strong>der</strong>n, können hochwertige<br />

Lebensräume entstehen, die gerade im H<strong>in</strong>blick auf<br />

gefährdete Arten <strong>in</strong> <strong>der</strong> umliegenden Kulturlandschaft selten<br />

s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> damit e<strong>in</strong>e wichtige Bedeutung für den Erhalt<br />

<strong>der</strong> Artenvielfalt e<strong>in</strong>nehmen (vgl. z.B. TRÄNKLE 1997; BÖH-<br />

MER / RAHMANN 1997; RADEMACHER 2001).<br />

Allerd<strong>in</strong>gs fehlen bisher geeignete <strong>und</strong> v.a. allgeme<strong>in</strong> anerkannte<br />

Instrumente, mit denen <strong>der</strong> Naturschutzwert von<br />

Abbaustätten <strong>in</strong> nachvollziehbarer Weise gemessen werden<br />

kann <strong>und</strong> die sich <strong>in</strong> das europäische <strong>und</strong> deutsche<br />

System von Biodiversitäts<strong>in</strong>dikatoren e<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>n lassen.<br />

Die bis dato vorliegenden Vorschläge für Indikatoren berücksichtigen<br />

die Arten- <strong>und</strong> Strukturvielfalt betriebener<br />

Abbaustätten nicht, werden den spezifischen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

<strong>und</strong> Potenzialen von Abbaustätten nicht gerecht (vgl.<br />

RAW MATERIALS SUPPLY GROUP 2001; 2006; BENNETT<br />

2002) o<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d nur technisch orientiert (FERNÁNDEZ /<br />

MÖLLERHERM 2004).<br />

Ziele <strong>und</strong> Vorgehensweise im Projekt<br />

Die Initiative für Nachhaltigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> deutschen Zement<strong>in</strong>dustrie<br />

– geme<strong>in</strong>sam getragen von <strong>der</strong> Sozialpolitischen<br />

Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft <strong>der</strong> Deutschen Zement<strong>in</strong>dustrie,<br />

dem B<strong>und</strong>esverband <strong>der</strong> Deutschen Zement<strong>in</strong>dustrie,<br />

dem Vere<strong>in</strong> Deutscher Zementwerke sowie den Industriegewerkschaften<br />

Bauen-Agrar-Umwelt <strong>und</strong> Bergbau, Chemie,<br />

Energie – setzte an diesem Problem an <strong>und</strong> wollte geme<strong>in</strong>sam<br />

mit den Trägern <strong>der</strong> Projektgesellschaft mit dem<br />

hier vorgestellten Projekt „Nachhaltigkeits-Indikatoren für<br />

e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegriertes Rohstoff- <strong>und</strong> Naturschutzmanagement<br />

– Pilotprojekt im Zementwerk Schelkl<strong>in</strong>gen“ Nachhaltigkeits<strong>in</strong>strumente<br />

mit spezieller Zielrichtung Biodiversität<br />

zu e<strong>in</strong>er besseren Abstimmung von Rohstoffgew<strong>in</strong>nung<br />

<strong>und</strong> Naturschutz entwickeln.<br />

Das Projekt zielte auf e<strong>in</strong>e Optimierung des Ausgleichs von<br />

Rohstoffgew<strong>in</strong>nung <strong>und</strong> Naturschutz. Konkret wurden hierzu<br />

Indikatoren zur qualitativen <strong>und</strong> quantitativen Messung<br />

Ausgabe 01 | 2008<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

<strong>der</strong> Biodiversität entwickelt <strong>und</strong> erprobt, um den naturschutzfachlichen<br />

Wert von Abbaustätten <strong>und</strong> die Wirkungen<br />

von Naturschutzmaßnahmen vor, während <strong>und</strong> nach<br />

dem Abbau messbar zu machen. Die Indikatoren wurden<br />

dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Biodiversity Action Plan <strong>und</strong> Species Action<br />

Plan e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en. Diese <strong>in</strong>tegrieren Defizitanalyse,<br />

Forschung, Monitor<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Maßnahmenplanung <strong>in</strong>klusive<br />

Kostenschätzungen <strong>und</strong> unterstützen damit die Möglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Ziele bestehen<strong>der</strong> Planungs<strong>in</strong>strumente <strong>und</strong><br />

v.a. <strong>der</strong>en ökologische Inhalte.<br />

Wesentlich für das Projekt war das Zuschneiden <strong>der</strong> Indikatoren<br />

auf die spezifischen Verhältnisse <strong>und</strong> Potenziale<br />

von Abbaustätten, um den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Praxis im Ste<strong>in</strong>bruchbetrieb <strong>und</strong> des Naturschutzes<br />

gleichermaßen gerecht zu werden. Hierzu sollte auch e<strong>in</strong><br />

Monitor<strong>in</strong>g-Programm entwickelt werden, das abbaubegleitend<br />

durchgeführt werden kann. E<strong>in</strong> wichtiger Aspekt<br />

im H<strong>in</strong>blick auf die „Alltagstauglichkeit“ bildete auch die<br />

Übertragbarkeit auf weitere Standorte <strong>der</strong> Zement<strong>in</strong>dustrie<br />

sowie an<strong>der</strong>er Ste<strong>in</strong>e- <strong>und</strong> Erden-Branchen, die im<br />

Zuge des Projektes zu prüfen war. Schlussendlich sollten<br />

die Indikatoren h<strong>in</strong>sichtlich potenzieller Schnittstellen zur<br />

naturschutzrechtlichen E<strong>in</strong>griffsregelung <strong>und</strong> zu Ökokonten<br />

geprüft werden.<br />

Als Untersuchungsraum zur Durchführung des Modellprojektes<br />

wurde <strong>der</strong> Ste<strong>in</strong>bruch Vohenbronnen des Zementwerkes<br />

Schelkl<strong>in</strong>gen <strong>der</strong> HeidelbergCement AG <strong>in</strong>klusive<br />

se<strong>in</strong>er unmittelbaren Umgebung ausgewählt (vgl. Abb. 1).<br />

Diese Abbaustätte eignete sich hierzu beson<strong>der</strong>s gut, weil<br />

bereits Untersuchungsergebnisse aus dem Jahr 1993 vorlagen,<br />

die nun im Zuge des Projektes zur Erprobung <strong>der</strong><br />

Indikatoren als Vergleichswerte herangezogen werden<br />

konnten. Auf dieser Basis wurden auch H<strong>in</strong>weise für die<br />

Weiterentwicklung von Ökokonten beim Rohstoffabbau<br />

abgeleitet. Durchgeführt wurde das Projekt im Zeitraum<br />

Juli 2005 bis Dezember 2007 mit Unterstützung durch das<br />

B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Bildung <strong>und</strong> Forschung (För<strong>der</strong>kennzeichen:<br />

01 LM 0401). E<strong>in</strong>e fachliche Begleitung während<br />

<strong>der</strong> gesamten Projektlaufzeit erfolgte durch e<strong>in</strong>en<br />

Beirat, <strong>in</strong> dem Vertreter aus Fachbehörden, Wissenschaft,<br />

Industrie <strong>und</strong> Gewerkschaft sowie Naturschutzverbänden<br />

beteiligt waren (siehe Anhang). Darüber h<strong>in</strong>aus wurde e<strong>in</strong><br />

Workshop mit Experten von Unternehmen <strong>und</strong> Verbänden<br />

aus verschiedenen Ste<strong>in</strong>e- <strong>und</strong> Erden-Branchen durchgeführt,<br />

um die Ergebnisse zu diskutieren <strong>und</strong> ihre Übertragbarkeit<br />

zu prüfen. Im April 2008 ist zudem e<strong>in</strong> sogenannter<br />

Stakehol<strong>der</strong>dialog geplant, bei dem die Projektergebnisse<br />

mit weiteren Vertretern <strong>der</strong> relevanten Fachöffentlichkeit<br />

aus Wissenschaft, Naturschutz, Gewerkschaften <strong>und</strong> Industrie<br />

diskutiert werden sollen.<br />

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