und Führungskräfte in der mineralischen ... - Advanced Mining
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Ausgabe 01 | 2008<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Schaffung e<strong>in</strong>er f<strong>und</strong>ierten Gr<strong>und</strong>lage zur rohstoffpolitischen<br />
Entscheidung des Landes Brandenburg (Rohstoffsicherungspolitik)<br />
als Voraussetzung für e<strong>in</strong>e langfristige <strong>und</strong> kont<strong>in</strong>uierliche Versorgung <strong>der</strong><br />
Energiewirtschaft mit dem Energierohstoff Braunkohle<br />
Tudeshki, H. | Rebehn, T.<br />
Lehrstuhl für Tagebau <strong>und</strong> Internationaler Bergbau,<br />
TU Clausthal | Deutschland<br />
E<strong>in</strong>leitung <strong>und</strong> Untersuchungsmethodik<br />
Die Gew<strong>in</strong>nung m<strong>in</strong>eralischer Rohstoffe ist für die weltweite<br />
Energieversorgung von großer Bedeutung. E<strong>in</strong>e<br />
gesicherte Bereitstellung von Energie stellt dabei e<strong>in</strong>en<br />
nicht zu unterschätzenden Faktor für die Funktionsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> heutigen Gesellschaft dar. Trotz <strong>in</strong>tensiver Bemühungen,<br />
den Anteil <strong>der</strong> regenerativen Energien zu erhöhen,<br />
wird <strong>der</strong> weltweite Primärenergieverbrauch gegenwärtig<br />
<strong>und</strong> auch längerfristig von den fossilen Energierohstoffen<br />
Erdöl, Erdgas <strong>und</strong> Kohle dom<strong>in</strong>iert. Speziell Deutschland<br />
weist dabei e<strong>in</strong>e hohe Importabhängigkeit von Energierohstoffen<br />
auf, die sich im Wesentlichen auf die Energieträger<br />
Erdöl <strong>und</strong> Erdgas beziehen lässt. Im Bereich <strong>der</strong> heimischen<br />
Energieträger Braunkohle <strong>und</strong> Ste<strong>in</strong>kohle liegen<br />
<strong>in</strong> Deutschland ausreichende Reserven für die Gewährleistung<br />
e<strong>in</strong>er langfristigen Energieversorgung im Rahmen<br />
e<strong>in</strong>es ausgewogenen Energiemixes vor, soweit e<strong>in</strong> wirtschaftlicher<br />
Abbau dieser Lagerstätten möglich <strong>und</strong> politisch<br />
gewollt ist.<br />
Die wichtigste Voraussetzung ist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
e<strong>in</strong>e nachhaltige, effektive <strong>und</strong> wirtschaftliche Nutzung<br />
<strong>der</strong> bekannten Lagerstätten. Auch zukünftig besteht weltweit,<br />
<strong>und</strong> <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Deutschland, die Notwendigkeit,<br />
neue Großtagebaue für e<strong>in</strong>e langfristige <strong>und</strong> zuverlässige<br />
Energieversorgung zu erschließen. Um diesen Bedarf<br />
decken zu können müssen frühzeitig Maßnahmen ergriffen<br />
werden, die e<strong>in</strong>en Schutz bestehen<strong>der</strong> Lagerstätten<br />
h<strong>in</strong>sichtlich kon-kurrieren<strong>der</strong> Nutzungsarten bietet.<br />
Durch e<strong>in</strong>e zunehmende Raum<strong>in</strong>anspruchnahme <strong>in</strong> Form<br />
von Siedlungsflächen, Schutzgebieten o<strong>der</strong> Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen<br />
wird e<strong>in</strong> Abbau von m<strong>in</strong>eralischen Rohstoffen<br />
zunehmend erschwert. Daher kann e<strong>in</strong> mittel- <strong>und</strong> langfristig<br />
gesicherter Abbau von Lagerstätten nur durch e<strong>in</strong>e<br />
geeignete vorausschauende Rohstoffsiche-rungspolitik<br />
erreicht werden. Hierfür müssen Lagerstätten h<strong>in</strong>sichtlich<br />
ihrer Qualität <strong>und</strong> ihrem aktuell bereits bestehenden Konfliktpotential<br />
untersucht <strong>und</strong> bewertet werden. Im Ergebnis<br />
können dann Vorkommen festgelegt werden, die im<br />
H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e langfristige Energieversorgung Deutsch-<br />
lands, e<strong>in</strong>es beson<strong>der</strong>en Schutzes bedürfen.<br />
Ausgehend von den Ergebnissen e<strong>in</strong>er Projektstudie zur<br />
geologisch-rohstoffwirtschaftlichen Analyse des Braunkohlenpotentials<br />
des Landes Brandenburg durch das Landesamt<br />
für Bergbau, Geologie <strong>und</strong> Rohstoffe Brandenburg<br />
(LBGR), wurde e<strong>in</strong>e Rohstoffsicherungsstudie für Teile <strong>der</strong><br />
<strong>in</strong> dieser Studie ausgewiesenen Lagerstätten unter Berücksichtigung<br />
<strong>der</strong> umweltrelevanten <strong>und</strong> raumbedeutsamen<br />
Aspekte vorgenommen.<br />
Die Vorgehensweise bei <strong>der</strong> Bearbeitung orientiert sich an<br />
<strong>der</strong> gängigen Systematik <strong>der</strong> Rohstoffsicherung. Resultierend<br />
aus bereits vorliegenden Ergebnissen <strong>der</strong> LBGR-Studie<br />
für die Lagerstätten <strong>der</strong> Bonität A im brandenburgischen<br />
Teil des Lausit-zer Reviers, wurden die Konfliktpotentiale<br />
durch e<strong>in</strong>e detaillierte Aufnahme <strong>der</strong> topographischen<br />
sowie <strong>der</strong> umwelt- <strong>und</strong> raumbezogenen Informationen erfasst.<br />
Hierfür wurden zunächst Informationen <strong>der</strong>jenigen<br />
Oberflächennutzungen recherchiert, die bei e<strong>in</strong>em Rohstoffabbau<br />
gegebenenfalls zu Konflikten führen können.<br />
An erster Stelle steht hier natürlich <strong>der</strong> Mensch, verb<strong>und</strong>en<br />
mit den bei e<strong>in</strong>er Gew<strong>in</strong>nung von Braunkohle häufig<br />
notwendigen Umsiedlungen. Daher wurden alle <strong>in</strong> den<br />
betroffenen Gebieten gelegenen Siedlungen <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />
h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Fläche <strong>und</strong> <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohner<br />
betrachtet. E<strong>in</strong> zweites großes Konfliktpotential weisen<br />
traditionell die Schutzgebiete auf. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurden<br />
Informationen zu Naturschutz-, Landschaftsschutz-,<br />
Wasserschutz-, FFH- <strong>und</strong> Vogelschutzgebieten zusammengetragen.<br />
Das dritte große Konfliktpotential ergibt<br />
sich durch vorhandene Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen. Für<br />
diesen Bereich wurden detaillierte Informationen über<br />
Kreis- <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>degrenzen, Eisenbahntrassen <strong>und</strong> Straßen<br />
berücksichtigt. Zudem wurden durch Integration von<br />
Bebauungs- <strong>und</strong> Flächennut-zungsplänen sowie laufenden<br />
Raumordnungsverfahren auch zukünftige Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen<br />
berücksichtigt.<br />
Anhand dieser Informationen zur Oberflächennutzung<br />
konnte e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Konfliktpotentiale für die<br />
e<strong>in</strong>zelnen Lagerstätten vorgenommen werden. Hierzu<br />
wurden alle zu berücksichtigenden Daten mit Hilfe<br />
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