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Mädchen und junge Frauen mit Behinderung - bifos e.V.

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ken verschiedener Einrichtungen<br />

abhängig. Gr<strong>und</strong>legende Veränderungen<br />

sind unverzichtbar. Es ist<br />

notwendig, dass sich die Sondereinrichtungen<br />

<strong>mit</strong> den Standards<br />

zur geschlechtsspezifi sch-differenzierten<br />

Arbeit auseinandersetzen,<br />

die im § 9 Abs. 3 KJHG vorgegeben<br />

sind. Sie sind gefordert die allgemeinen<br />

Diskussionen der Kinder-<br />

<strong>und</strong> Jugendhilfe, der <strong>Mädchen</strong>arbeit,<br />

zum Gender mMainstreaming etc.<br />

aufzugreifen. Es müssen – analog<br />

zur Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfe – Standards<br />

diskutiert werden für die Qualität<br />

der Arbeit, den Schutz vor Gewalt<br />

usw.. Die Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfe<br />

<strong>und</strong> die Einrichtungen der Behindertenhilfe<br />

sind gefordert, sich auszutauschen;<br />

die unterschiedlichen<br />

Schulen <strong>und</strong> Einrichtungen sollten<br />

sich stärker den anstehenden Diskussionen<br />

öffnen <strong>und</strong> zur Kooperation<br />

bereit sein.<br />

Um Angebote auch für <strong>Mädchen</strong>/<br />

<strong>junge</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong> entsprechend<br />

ihren Wünschen <strong>und</strong> Bedürfnissen<br />

nutzbar zu machen, sind<br />

Ideen <strong>und</strong> Innovationen gefragt. Alle<br />

Angebote in den Bereichen der Kinder-<br />

<strong>und</strong> Jugendhilfe müssen daraufhin<br />

überprüft werden, was sie<br />

für <strong>Mädchen</strong>/<strong>junge</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong><br />

bieten bzw. ob sie diese<br />

einbeziehen. Solange die meisten<br />

<strong>Mädchen</strong>/<strong>junge</strong>n <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong><br />

in Sondereinrichtungen beschult<br />

<strong>und</strong> betreut werden, ist es<br />

wichtig, dass dort Angebote der<br />

<strong>Mädchen</strong>arbeit <strong>und</strong> auch der Schulsozialarbeit<br />

gemacht werden. Experimentierfreude<br />

<strong>und</strong> immer wieder<br />

neue kreative Ideen sind bei der Gestaltung<br />

solcher Angebote gefragt.<br />

Die Verankerung parteilicher <strong>Mädchen</strong>arbeit<br />

in der Schule, Veränderung<br />

der Komm-Struktur in der Kinder-<br />

<strong>und</strong> Jugendhilfe <strong>und</strong> ein Zugehen<br />

auf Sondereinrichtungen sind einige<br />

Möglichkeiten.<br />

Die berufl ichen Möglichkeiten sind<br />

für viele <strong>Mädchen</strong> <strong>und</strong> <strong>junge</strong> <strong>Frauen</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en stark eingeschränkt.<br />

Dieses Wissen prägt die<br />

Zukunftsvorstellungen der <strong>Mädchen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>junge</strong>n <strong>Frauen</strong> entscheidend.<br />

Für viele <strong>junge</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> umfassenden<br />

Beeinträchtigungen ist der Weg<br />

in die Werkstatt für Behinderte (WfB)<br />

scheinbar automatisch der „richtige“.<br />

Für eine wirklich gleichberechtigte<br />

Teilhabe am Leben ist es unabdingbar,<br />

dass die Integration von <strong>junge</strong>n<br />

<strong>Frauen</strong> in unterschiedlichen Bereichen<br />

des ersten Arbeitsmarktes vorangetrieben<br />

wird <strong>und</strong> neue Modelle<br />

zur berufl ichen Integration entwickelt<br />

werden. Das Engagement aller, die<br />

am Prozess der Berufs- <strong>und</strong> Arbeits-<br />

<strong>Mädchen</strong> <strong>und</strong> <strong>junge</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong><br />

fi ndung beteiligt sind, müsste dahin<br />

gehen, die Interessen <strong>und</strong> Berufswünsche<br />

der <strong>junge</strong>n <strong>Frauen</strong> stärker<br />

zu unterstützen <strong>und</strong> ihnen Alternativen<br />

zur WfB anzubieten. Für <strong>junge</strong><br />

<strong>Frauen</strong>, die in der WfB arbeiten, müssen<br />

die dortigen Bedingungen frauengerechter<br />

gestaltet werden. Dazu<br />

gehören unter anderem Maßnahmen<br />

zum Schutz vor Gewalt. Durch das<br />

SGB IX wurden hierfür Gr<strong>und</strong>lagen<br />

geschaffen - jetzt ist eine Umsetzung<br />

angesagt!<br />

In den letzten Jahren lässt sich zunehmend<br />

eine positive Entwicklung<br />

verzeichnen. In vielen Städten erschließen<br />

sich vor allem körper- <strong>und</strong><br />

sinnesbehinderte <strong>Mädchen</strong> <strong>und</strong> <strong>junge</strong><br />

<strong>Frauen</strong> die „Welten“, in denen<br />

Nichtbehinderte bisher unter sich<br />

waren. Sie besuchen verstärkt Regelschulen<br />

<strong>und</strong> Vereinzelte wagen<br />

sich in Jugendtreffs. Auch tauchen<br />

Angebote auf, die sich speziell an<br />

<strong>Mädchen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong> richten<br />

(so z.B. Mixed Pickles in Lübeck, Autonom<br />

Leben in Hamburg...). Die Integration<br />

behinderter <strong>Mädchen</strong> wird<br />

verstärkt in der <strong>Mädchen</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />

diskutiert, das WIE bleibt<br />

jedoch häufi g offen. Es lässt sich<br />

eine größere Offenheit der nichtbehinderten<br />

Fachkräfte in der Kinder<strong>und</strong><br />

Jugendhilfe feststellen. Hier ist<br />

es hilfreich, wenn Fachfrauen <strong>mit</strong><br />

<strong>Behinderung</strong>en den Austausch <strong>mit</strong><br />

nichtbehinderten Pädagoginnen vertiefen<br />

<strong>und</strong> gemeinsame Modelle entwickeln.<br />

Das Modellprojekt des B<strong>und</strong>esverbandes<br />

für Körper- <strong>und</strong> Mehrfachbehinderte<br />

„Mittendrin“ hat durch seinedie<br />

Begleitung von Fachfrauen <strong>und</strong><br />

<strong>Mädchen</strong>angeboten, insbesondere<br />

<strong>und</strong>den b<strong>und</strong>esweiten <strong>Mädchen</strong>kon-<br />

‚info‘ - b<strong>und</strong>es organisationsstelle behinderte frauen<br />

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