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Hier ist Industrieproduktion möglich!<br />

Unternehmer im <strong>BKU</strong>: Mario Ahlberg setzt bewusst auf den Standort Berlin<br />

Unternehmer Mario Ahlberg vor einer der Exzenterpressen in seinem<br />

Unternehmen. Das eigentliche Werkzeug ist der viereckige Block im<br />

Mittelpunkt der Presse. Foto: Peter Unterberg<br />

Ein mittelständischer Unternehmer<br />

steht seit Januar 2010<br />

an der Spitze der Diözesangruppe<br />

Berlin: Mario Ahlberg,<br />

der im März 2005 die Banholzer<br />

Metallwarenfabrik GmbH in<br />

Berlin zu 100 Prozent übernommen<br />

hat.<br />

Bevor Ahlberg durch den Kauf<br />

zum Unternehmer wurde, erwarb<br />

er einen Facharbeiterabschluss als<br />

Maschinen- und Anlagenmonteur<br />

und studierte Informationsverarbeitung.<br />

Nach einigen Jahren als<br />

Unternehmensberater fand er, dass<br />

er lange genug für andere gearbeitet<br />

hatte: „Ich wollte eine eigene<br />

Firma haben“, sagt er.<br />

Aus drei potenziellen Übernahmekandidaten<br />

wählte er<br />

dann die 70 Jahre alte Banholzer<br />

Metallwarenfabrik GmbH in Berlin-Reinickendorf<br />

aus. Das Unternehmen<br />

stellt Biege-, Stanz- und<br />

Ziehteile aus Edelstahl her, die<br />

vor allem in Autos, Haushaltsgeräten<br />

und Münzprüfern eingebaut<br />

werden. Viele der Kunden sind<br />

große Zulieferer wie Continental<br />

oder die Zahnradfabrik Friedrichshafen<br />

(ZF).<br />

Nicht bei allen seiner Produkte<br />

weiß Ahlberg im Detail, wo sie verbaut<br />

werden. Auf jeden Fall stammen<br />

die Bodenbleche der Waschmaschinen<br />

von Bosch und Siemens<br />

aus seinem Hause. Auch verschiedene<br />

Einzelteile des Mercedes-Transporters<br />

Sprinter und<br />

Schutzringe für PWK-Achsen werden<br />

hier gestanzt.<br />

Das dabei angewandte Prinzip der<br />

Exzenterpressen ist seit 120 Jahren<br />

das Gleiche, erklärt Ahlberg.<br />

Verändert hat sich vor allem das<br />

Aussehen der Pressen, die Steuerung<br />

– und der Materialeinzug:<br />

Während früher die Einzelteile<br />

in die Presse gelegt wurden, ziehen<br />

heute moderne Maschinen Bandstahl<br />

von der Rolle ein.<br />

Die Intelligenz der Produktion<br />

liegt im sogenannten „Werkzeug“.<br />

Laienhaft ausgedrückt, handelt es<br />

sich dabei um die Stanzform, die in<br />

die Presse eingebaut wird. Der<br />

Stahl für die Werkstücke wird in<br />

die Presse geführt und dort in<br />

mehreren Stanzvorgängen zugeschnitten,<br />

gelocht und verformt.<br />

Für jedes unterschiedliche Produkt<br />

muss für diesen Vorgang ein eigenes<br />

Werkzeug entwickelt und auf-<br />

wändig gebaut werden. „Bei jedem<br />

Teil sind wir darum die einzigen,<br />

exakt genau so herstellen können“,<br />

sagt Ahlberg nicht ohne<br />

Stolz.<br />

Die Stanzformen bleiben Eigentum<br />

der Kunden – auch wenn sie Ahlbergs<br />

Werkshalle nie verlassen.<br />

Vielmehr werden die Formen nach<br />

Auftragsabwicklung aufbewahrt –<br />

für etwaige Ersatzteillieferungen.<br />

Zusammen mit einer sechsmonatigen<br />

Entwicklungszeit für jedes<br />

Werkzeug führt das zu langfristigen<br />

Kundenbeziehungen.<br />

Um die Herstellung der Werkzeuge<br />

selbst in der Hand zu haben, hat<br />

Ahlberg im Januar 2009 die Firma<br />

Dawewa-Werkzeugbau gekauft.<br />

Die Ingenieure in dieser Tochterfirma<br />

im brandenburgischen Dabendorf<br />

stellen für jedes neue Teil,<br />

das bei Banholzer hergestellt wird,<br />

ein eigenes Werkzeug her.<br />

Seit Ahlberg das Unternehmen<br />

übernommen hat, ist der<br />

Jahresumsatz von 1,3 auf 3,4 Millionen<br />

Euro gestiegen und die<br />

Zahl der Mitarbeiter von 15 auf<br />

47. 80 Prozent des Umsatzes wird<br />

– mit steigender Tendenz – in<br />

der Automobilindustrie verdient.<br />

Der Rest der Teile steckt in Haushaltsgeräten<br />

und in den Münzprüfern,<br />

die ein anderer Berliner<br />

Mittelständler herstellt. Die Finanzkrise<br />

hat Ahlberg mit viel<br />

Glück heil überstanden: Der zeitliche<br />

Verlauf der Modellwechsel<br />

bei den Automobilherstellern hat<br />

dazu geführt, dass bei ihm selbst im<br />

Krisenjahr 2009 der Umsatz um<br />

sieben Prozent gestiegen ist. Und<br />

zur Zeit ist die Auftragslage so gut,<br />

dass der Betrieb kaum mit der<br />

Abarbeitung nachkommt.<br />

Das bestätigt ein zweites Motiv,<br />

das Ahlberg bei der Auswahl des<br />

Unternehmens bewegt hat: „Ich<br />

möchte zeigen, dass man auch in<br />

Berlin mit Produktion Geld verdienen<br />

kann!“ Peter Unterberg<br />

www.banholzer-metallwaren.de<br />

Menschen im <strong>BKU</strong><br />

<strong>BKU</strong>-Journal 2 2010 31

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