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Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor<br />

<strong>BKU</strong> Düsseldorf und Bankhaus Vontobel greifen wichtiges Thema auf<br />

Warum beschäftigt sich der<br />

<strong>BKU</strong> mit dem Thema Nachhaltigkeit?<br />

Mit dieser Frage<br />

eröffnete die Vorsitzende der<br />

Diözesangruppe Düsseldorf,<br />

Maria Fischer, am 14. April ein<br />

gemeinsames Forum des <strong>BKU</strong><br />

und des Bankhauses Vontobel<br />

in Düsseldorf über „Nachhaltigkeit<br />

bei Kapitalanlagen“.<br />

„Der <strong>BKU</strong> ist ein Zusammenschluss<br />

von Menschen, die ihr<br />

Handeln im Lichte der Katholischen<br />

Soziallehre reflektieren“, beantwortete<br />

Fischer ihre Eingangsfrage.<br />

Dazu gehöre der biblische<br />

Auftrag, sich die Erde Untertan<br />

zu machen – aber nicht, sie<br />

zu zerstören. Ihren besonderen<br />

Dank sprach sie <strong>BKU</strong>-Mitglied<br />

Mathias Klein von Vontobel für die<br />

Vorbereitung des Tages aus.<br />

Grundlagen zum Thema vermittelte<br />

Prof. Dr. Stephan Paul von<br />

der Ruhr-Universität Bochum. Er<br />

berichtete, dass die Zahl nachhaltiger<br />

Publikumsfonds in Europa in<br />

den vergangenen 20 Jahren von<br />

15 auf 680 gestiegen ist. Davon<br />

seien 280 in Deutschland angesiedelt<br />

und verwalteten ein Anlagevermögen<br />

von rund 30 Milliarden<br />

Euro. Doch obwohl diese Produkte<br />

damit längst aus dem Nischendasein<br />

herausgetreten seien, fühlten<br />

sich viele potenzielle Anleger<br />

zu diesem Thema noch schlecht informiert,<br />

sagte Paul.<br />

Der Finanzwissenschaftler definierte<br />

nachhaltige Kapitalanlagen<br />

als Produkte, die neben den konventionellen<br />

Kriterien wie Rendite,<br />

Risiko und Liquidität noch ethische<br />

oder moralische Kriterien erfüllen.<br />

Damit ergebe sich der klassische<br />

Dreiklang von Ökonomie, Ökologie<br />

und Sozialem, der in nachhaltigen<br />

Anlagen (Socially Responsible Investment)<br />

vereint werden müsse.<br />

Anleger, die auf Nachhaltigkeit<br />

achten, orientieren sich<br />

„Nachhaltiges“ in Düsseldorf: Matthias Klein von Vontobel (v.li.), die DG-<br />

Vorsitzende Maria Fischer und Prof. Dr. Stephan Paul. Foto: P. Unterberg<br />

traditionell an Ausschlusskriterien:<br />

Dabei geht es um die Einhaltung<br />

von Menschenrechten,<br />

bestimmte Produkte wie Waffen<br />

oder die Haltung zu Tierversuchen.<br />

Auf der Veranstaltung<br />

herrschte Konsens, dass diese Kriterien<br />

bei Anlageentscheidungen<br />

eine zunehmende Rolle spielen<br />

werden. Für die Unternehmen ergibt<br />

sich daraus die Notwendigkeit,<br />

über ihren Umgang mit der Nachhaltigkeit<br />

immer offensiver zu berichten.<br />

Gerade im Mittelstand<br />

sieht Paul hier noch viel Nachholbedarf.<br />

Die Auswahl nachhaltiger<br />

Anlagen in der Praxis beschrieb<br />

die Leiterin Nachhaltigkeit der<br />

Bank Vontobel AG in Zürich, Sabine<br />

Döbeli. Für sie steht fest,<br />

dass dieser Bereich aus der Öko-Nische<br />

herausgetreten ist. Bevölkerungswachstum,<br />

Klimawandel und<br />

Rohstoffknappheit erhöhten den<br />

Druck zum Umdenken. „Unternehmen,<br />

die hier vorangehen, können<br />

profitieren“, glaubt Döbeli.<br />

Vontobel setze daher bei der Auswahl<br />

seines Anlageuniversums<br />

auf Agenturen, die sich auf die Recherche<br />

nachhaltiger Unternehmensführung<br />

spezialisiert haben<br />

und Informationen zur Auswahl<br />

zusammentragen. Dabei geht es<br />

zunächst um Ausschlusskriterien,<br />

in einem zweiten Schritt aber auch<br />

um Einschlusskriterien: Hier profitieren<br />

Unternehmen, die auf bestimmten<br />

Gebieten besonders gut<br />

abschneiden: Das können Umwelt-<br />

und Sicherheitsstandards<br />

ebenso sein wie transparente Managementstrukturen<br />

oder ein aktiver<br />

Dialog mit externen Anspruchsgruppen.<br />

Als Unternehmen, das die Nachhaltigkeit<br />

als Teil seiner DNA betrachtet,<br />

stellte sich die Firma<br />

Henkel vor. Ihr Leiter CSR/Sustainable<br />

Management, Uwe Bergmann,<br />

zeigte am konkreten Beispiel,<br />

wie ein Unternehmen diese<br />

Herausforderungen positiv aufgreifen<br />

kann: So hat Henkel ambitionierte<br />

Ziele beschlossen und<br />

veröffentlicht, um Energieverbrauch,<br />

Arbeitsunfälle und andere<br />

Faktoren zu reduzieren.<br />

Der Geistliche Berater des Düsseldorfer<br />

<strong>BKU</strong>, Pater Johannes Zabel,<br />

OP, erinnerte im Schlusswort<br />

an die goldene Regel des Evangeliums:<br />

„Was Du von anderen erwartest,<br />

das tue auch ihnen!“ Heute<br />

gelte es, über diese Forderung<br />

hinaus auch den ersten Schritt zu<br />

gehen in der Hoffnung, damit eine<br />

positive Entwicklung in Gang zu<br />

setzen, meinte Zabel. Der Verlauf<br />

des Tages habe zudem gezeigt,<br />

dass Nachhaltigkeit und Ertragssteigerung<br />

durchaus zusammenpassen.<br />

Peter Unterberg<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 2 2010 17<br />

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