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Freiwilligenbericht - Bundesministerium für Arbeit, Soziales und ...

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5. DIE BEZIEHUNG ZWISCHEN FREIWILLIGENARBEIT UND ERWERBSARBEIT AUS INDIVIDUELLER SICHT<br />

5.3.2. Freiwilligenarbeit im Kontext von CSR <strong>und</strong> Corporate<br />

Volunteering<br />

Das Konzept der Corporate Social Responsibility (CSR) ist nicht nur als die Verantwortung<br />

von Unternehmen gegenüber den Eigentümerinnen <strong>und</strong> Eigentümern sowie Aktionärinnen<br />

<strong>und</strong> Aktionären zu verstehen, sondern auch gegenüber dem eigenen Personal, den<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> K<strong>und</strong>innen, den Zulieferern sowie der ökologischen <strong>und</strong> sozialen Umwelt.<br />

Corporate Volunteering ist eine Form von CSR, in deren Rahmen Unternehmen das<br />

Engagement von Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern <strong>für</strong> gemeinnützige Dienste <strong>und</strong><br />

Einrichtungen in verschiedener Form unterstützen, beispielsweise durch vergütete<br />

Freistellung, Sachmittel <strong>und</strong> Know-how.<br />

Als mögliche Motivation der Unternehmen nennen Schubert et al. (2002: 33ff.)<br />

Prestigeeffekte <strong>und</strong> langfristige Verbesserung der Standortbeziehung sowie Innovationen<br />

<strong>und</strong> Verbesserung der Dienstleistungsqualität im Kerngeschäft. Ein wesentlicher Punkt ist<br />

die Verbesserung der Personalqualität. Im Bereich des Human Resource Development<br />

finden die Vorteile eines Freiwilligenengagements immer mehr Anerkennung <strong>und</strong> es wird<br />

erkannt, dass gemeinnütziger Einsatz der Belegschaft sowohl <strong>für</strong> die Beteiligten als auch<br />

<strong>für</strong> das Unternehmen vorteilhaft ist <strong>und</strong> kostenbewusst durchgeführt werden kann<br />

(Schubert 2002).<br />

Dieser Punkt wird auch von den Interviewpartnerinnen <strong>und</strong> -partnern betont. Corporate<br />

Volunteering bedeutet nicht nur „stärkere Identifikation mit dem Unternehmen, das ist also<br />

eine positive Motivation der Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter […]. Darüber hinaus [ist es]<br />

auch ein Kompetenzgewinn <strong>für</strong> die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter, die sich engagieren,<br />

der auch dem Unternehmen zugute kommt. Für die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter selbst<br />

ist es, glaube ich, einfach ein positives, zufriedenes Gefühl, solche Dinge auch im Rahmen<br />

eines Unternehmens machen zu können, das gibt also Zufriedenheit, eine persönliche<br />

Zufriedenheit“ (Interview 1).<br />

Neben dem unmittelbaren Kompetenzerwerb werden auch Bedürfnisse des Personals in<br />

Betracht gezogen, die nicht in direktem Zusammenhang mit den Anforderungen am<br />

<strong>Arbeit</strong>splatz stehen, aber im Sinne einer Work-Life-Balance zur Gesamtmotivation der<br />

MitarbeiterInnen beitragen können. Häufig genannt wird der Wunsch nach sinnvollen <strong>und</strong><br />

gesellschaftlich wertvollen Tätigkeiten, den Erwerbsarbeit oft nicht unmittelbar erfüllen<br />

kann. Die positive Wirkung von Maßnahmen im Sinne einer Work-Life-Balance stellt sich<br />

durch den Ausgleich zwischen Interessen <strong>und</strong> Anforderungen der Unternehmen <strong>und</strong><br />

Interessen <strong>und</strong> Bedürfnissen der <strong>Arbeit</strong>skräfte ein. Studien zeigen, dass diese<br />

Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen <strong>für</strong> Unternehmen profitabel wirken können. So<br />

gaben Unternehmen an, dass die BewerberInnenzahl steigt, dass die <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen<br />

länger im Unternehmen bleiben <strong>und</strong> das Betriebsklima besser ist. Darüber hinaus wird die<br />

Einsatzbereitschaft verstärkt <strong>und</strong> die MitarbeiterInnen sind produktiver (Prognos 2005; 10).<br />

Ein Interviewpartner drückt es folgendermaßen aus: „... das war auch ein Gr<strong>und</strong>, warum<br />

ich jetzt da bin <strong>und</strong> vielleicht nicht bei einem anderen Mitbewerber, weil mir das schon<br />

vorkommt, dass das wichtig ist [...] <strong>und</strong> dadurch auch <strong>für</strong> mich als <strong>Arbeit</strong>nehmer toll ist,<br />

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