Freiwilligenbericht - Bundesministerium für Arbeit, Soziales und ...
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3. STRUKTUREN DES FREIWILLIGENSEKTORS<br />
beispielsweise viele Verschönerungsvereine, die meist gebildet wurden, um den<br />
Tourismus in Gemeinden zu fördern <strong>und</strong> dem Bereich Gemeinwesen zugerechnet werden<br />
können. Auch BürgerInnen-Initiativen, die sich <strong>für</strong> verschiedene Belange (z. B.<br />
Wohnqualität, Verkehr, Umwelt) – meist in Bezug auf eine bestimmte Region – einsetzen,<br />
zählen dazu.<br />
Jüngeren Datums sind Vereine, die sich um die Umsetzung des Aktionsprogramms <strong>für</strong> das<br />
21. Jahrh<strong>und</strong>ert „Agenda 21“ bemühen, das im Rahmen der im Jahr 1992 stattgef<strong>und</strong>enen<br />
UNO-Konferenz in Rio de Janeiro festgelegt wurde. Unter dem Thema „nachhaltige<br />
Entwicklung“ geht es dabei um die Erhaltung <strong>und</strong> Bewirtschaftung der Ressourcen. Ziel<br />
der Agenda 21 ist es, möglichst viele BürgerInnen mit einzubeziehen. Dies wird in<br />
verschiedensten Projekten sowohl im urbanen als auch im ländlichen Bereich von<br />
Vereinen der lokalen Agenda 21 umgesetzt.<br />
Als Ansatz der Sozialarbeit streben Projekte im Rahmen der Gemeinwesenarbeit in den<br />
Städten gemeinsam mit den Menschen in Stadtteilen um eine nachhaltige Verbesserung<br />
ihrer Lebenssituation.<br />
3.4.8. Bereich Bildung (BILDUNG)<br />
Mit r<strong>und</strong> 174.000 Freiwilligen, die wöchentlich r<strong>und</strong> 303.000 <strong>Arbeit</strong>sst<strong>und</strong>en erbringen,<br />
zählt der Bereich Bildung zu den kleineren Betätigungsfeldern der Freiwilligenarbeit. Im<br />
Rahmen der Schulen findet Freiwilligenarbeit vor allem durch die Beteiligung von Eltern<br />
sowie Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern statt. Während es je nach Schultyp verschiedene<br />
Formen der gesetzlich vorgesehenen Elternvertretung z. B. in Schulforen oder<br />
Schulgemeinschaftsausschüssen gibt, sind Elternvereine vereinsrechtlich <strong>und</strong> damit auf<br />
freiwilliger Basis organisiert. Laut Schulunterrichtsgesetz ist die Errichtung von<br />
Elternvereinen vom Schulleiter bzw. von der Schulleiterin zu fördern. In einigen Schulen –<br />
insbesondere in Privatschulen, wie beispielsweise Rudolf Steiner-Schulen – werden Eltern<br />
noch stärker einbezogen <strong>und</strong> übernehmen über die Interessenvertretung hinausgehende<br />
Aufgaben wie Lesen <strong>und</strong> Kochen.<br />
An den Hochschulen findet Freiwilligenarbeit vor allem in der Österreichischen<br />
Hochschülerinnen- <strong>und</strong> Hochschülerschaft (ÖH) statt. Als Körperschaft öffentlichen Rechts<br />
<strong>und</strong> gesetzlich eingerichtete Interessenvertretung der Studierenden Österreichs könnte sie<br />
auch dem Bereich Politik zugeordnet werden. Laut Handbuch 51 der ÖH sind insgesamt ca.<br />
5.000 Studierende ehrenamtlich <strong>für</strong> die ÖH tätig.<br />
Ein weiteres Feld der Freiwilligenarbeit im Bildungsbereich ist die Erwachsenenbildung<br />
bzw. Weiterbildung (Lenz 2005). Freiwillige sind dort vor allem als LeiterInnen <strong>und</strong><br />
MitarbeiterInnen lokaler Bildungswerke <strong>und</strong> lokaler Büchereien tätig. Die offizielle Kulturstatistik<br />
(Statistik Austria 2008c: 191) enthält die Daten der zehn im Erwachsenenbildungsförderungsgesetz<br />
(1973) genannten Erwachsenenbildungsverbände. Diese sind<br />
51 www.oeh.ac.at/uploads/media/Kapitel_1__FH___-_Die_OEH__im_UEberblick.pdf [Zugriff am: 06.05.2009]<br />
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