Freiwilligenbericht - Bundesministerium für Arbeit, Soziales und ...
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12. ENTWICKLUNGEN UND TRENDS DES FREIWILLIGEN ENGAGEMENTS entstandenen Freiwilligenzentren, die als Vermittler für Freiwillige und für Organisationen zur Verfügung stehen. Damit können Freiwilligenorganisationen auf neue Infrastrukturen zurückgreifen und es bilden sich neue Interessennetzwerke zwischen Organisationen. Die Organisationen präsentieren sich verstärkt nach außen, erstellen Tätigkeitsprofile und bestimmen Koordinatorinnen und Koordinatoren, die für die Agenden des Freiwilligenmanagements zuständig sind. Diese Professionalisierung erfordert jedoch auch wachsende Ressourcen, daher stellen NPOs zunehmend auch ökonomische Überlegungen an. Verschiedene Modelle evaluieren Kosten und Nutzen des Einsatzes von Freiwilligen aus der Sicht der Organisationen. 114 Eine Ausdehnung der Diskussion auf den volkswirtschaftlichen Nutzen, der sich u. a. durch eine Inklusion von marginalisierten Gruppen ergibt, könnte die Wertdiskussion auf eine gesellschaftliche Ebene bringen. 12.14. Resümee Freiwilliges Engagement hat sich, bedingt durch veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen, in den letzten Jahren verändert. In quantitativer Hinsicht zeigt sich tendenziell ein leichter Rückgang, allerdings ist diese Entwicklung vor dem Hintergrund einer Vielzahl von gesellschaftlichen Trends zu beleuchten (Individualisierung, Globalisierung, Technologisierung), die Auswirkungen auf die Form des freiwilligen Engagements haben. Freiwilliges Engagement ist dabei zunehmend über die Lebensspanne eingebettet. Verschiedene Institutionen (z. B. Bildungssysteme) bemühen sich neben den familiären und informellen Netzwerken, Verantwortungs- und Partizipationsdenken zu vermitteln und gemeinwesenorientierte Beteiligungsperspektiven zu eröffnen. Insbesondere steht auch die Beteiligung der Wirtschaft in Prozesse des freiwilligen Engagements zur Diskussion. Zudem entwickeln sich verschiedene solidarische Konzepte und Alternativformen (z. B. Voluntourism, Tauschzirkel). Die Intentionen, die mit dem freiwilligen Engagement vertreten werden, differenzieren sich weiter (z. B. Wohnqualität, Kultur, Klima). Freiwilliges Engagement zeigt sich somit als Indikator für gesellschaftlichen Wandel und übernimmt selbst eine Gestaltungsrolle. Stärker als bisher ist das Freiwilligenmanagement in eine allgemeine Infrastruktur eingebettet (z. B. Freiwilligenzentren, GEMA-Drehscheiben, Weiterbildungen), die ein Zeichen für die Wahrnehmung des freiwilligen Engagements als Säule der gesellschaftlichen Wohlfahrt sind. In dieser Funktion sollte freiwilliges Engagement auch künftig ausreichend Beachtung finden. 114 Z. B. http://voluntaryaction.info/euroviva.htm [Zugang am: 12.05.2009] 186
LITERATURVERZEICHNIS LITERATURVERZEICHNIS Achatz, M./Oberleitner, S. (2004): Besteuerung und Rechnungslegung der Vereine. Schriftenreihe Rechts- und Finanzierungspraxis der Gemeinden [RFG], 1/2004, Wien: MANZsche Verlag. Amann, A./Ehgartner, G. (2007): Projekt Produktivität und Ressourcen des Alter(n)s in Österreich. Eine Pilotstudie. Endbericht, St. Pölten: Zentas (Zentrum für Alterswissenschaften, Gesundheits- & Sozialpolitikforschung. Downloadbar unter: www.bmask.gv.at/cms/site/attachments/4/6/4/CH0184/CMS1240821992988/produk tivitaet_und_ressopucen_des_alter(n)s.pdf [Zugriff am: 12.05.2009] Aner, K. (2007): „Prekariat und Ehrenamt." In Aner, K./Rosenmayr, L. (Hrsg.): Die neuen Alten – Retter des Sozialen? Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Anheier, H./Hollerweger, E./Badelt, C./Kendall, J. (2003): Work in the Non-Profit Sector: Forms, Patterns and Methodologies. Geneva: International Labour Office. Anheier, H./Priller, E./Zimmer, A. (2000): „Zur zivilgesellschaftlichen Dimension des Dritten Sektors." In: Klingemann H. D./Neidhardt F. (Hrsg.): Zur Zukunft der Demokratie: Herausforderungen im Zeitalter der Globalisierung. Berlin: edition sigma. Bachstein, W. (1997): Der Nonprofit Sektor im Bereich Sozialer Dienste: Ergebnisse einer quantitativen Primärerhebung. Working Paper No. 5 der Abteilung für Sozialpolitik, Wirtschaftsuniversität Wien. Backes G. M. (2006): „Widersprüche und Ambivalenzen ehrenamtlicher und freiwilliger Arbeit im Alter." In: Schröter, K. R./Zängl, P. (Hrsg.): Altern und bürgerschaftliches Engagement. Aspekte der Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung in der Lebensphase Alter. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 63-94. Backes, G. (1987): Frauen und soziales Ehrenamt. Zur Vergesellschaftung weiblicher Selbsthilfe, Augsburg: Maro Verlag. Backes, G. M. (2005): „Arbeit nach der Arbeit: Ehrenamtlichkeit und Freiwilligenarbeit älterer Menschen – Möglichkeiten und Illusionen." In Clemens, W. (Hrsg.): Arbeit in späteren Lebensphasen. Sackgassen, Perspektiven, Visionen. Bern: Haupt, 155- 184. Backes, G. M./Höltge J. (2008): „Überlegungen zur Bedeutung ehrenamtlichen Engagements im Alter." In: Erlinghagen, M:/Hank, K: (Hrsg.): Produktives Altern und informelle Arbeit in modernen Gesellschaften. Theoretische Perspektiven und empirische Befunde. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 277-299. Badelt, C. (1985): Politische Ökonomie der Freiwilligenarbeit. Theoretische Grundlagen und Anwendungen in der Sozialpolitik. Frankfurt/New York: Campus Verlag. Badelt, C. (2007): „Zwischen Marktversagen und Staatsversagen. Nonprofit Organisationen aus sozioökonomischer Sicht." In: Badelt, C./Meyer, M./Simsa, R. (Hrsg.): Handbuch der Nonprofit Organisation. Strukturen und Management. 4. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag, 98-119. 187
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12. ENTWICKLUNGEN UND TRENDS DES FREIWILLIGEN ENGAGEMENTS<br />
entstandenen Freiwilligenzentren, die als Vermittler <strong>für</strong> Freiwillige <strong>und</strong> <strong>für</strong> Organisationen<br />
zur Verfügung stehen. Damit können Freiwilligenorganisationen auf neue Infrastrukturen<br />
zurückgreifen <strong>und</strong> es bilden sich neue Interessennetzwerke zwischen Organisationen.<br />
Die Organisationen präsentieren sich verstärkt nach außen, erstellen Tätigkeitsprofile <strong>und</strong><br />
bestimmen Koordinatorinnen <strong>und</strong> Koordinatoren, die <strong>für</strong> die Agenden des<br />
Freiwilligenmanagements zuständig sind. Diese Professionalisierung erfordert jedoch auch<br />
wachsende Ressourcen, daher stellen NPOs zunehmend auch ökonomische<br />
Überlegungen an. Verschiedene Modelle evaluieren Kosten <strong>und</strong> Nutzen des Einsatzes<br />
von Freiwilligen aus der Sicht der Organisationen. 114 Eine Ausdehnung der Diskussion auf<br />
den volkswirtschaftlichen Nutzen, der sich u. a. durch eine Inklusion von marginalisierten<br />
Gruppen ergibt, könnte die Wertdiskussion auf eine gesellschaftliche Ebene bringen.<br />
12.14. Resümee<br />
Freiwilliges Engagement hat sich, bedingt durch veränderte gesellschaftliche<br />
Rahmenbedingungen, in den letzten Jahren verändert. In quantitativer Hinsicht zeigt sich<br />
tendenziell ein leichter Rückgang, allerdings ist diese Entwicklung vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
einer Vielzahl von gesellschaftlichen Trends zu beleuchten (Individualisierung,<br />
Globalisierung, Technologisierung), die Auswirkungen auf die Form des freiwilligen<br />
Engagements haben. Freiwilliges Engagement ist dabei zunehmend über die<br />
Lebensspanne eingebettet. Verschiedene Institutionen (z. B. Bildungssysteme) bemühen<br />
sich neben den familiären <strong>und</strong> informellen Netzwerken, Verantwortungs- <strong>und</strong><br />
Partizipationsdenken zu vermitteln <strong>und</strong> gemeinwesenorientierte Beteiligungsperspektiven<br />
zu eröffnen. Insbesondere steht auch die Beteiligung der Wirtschaft in Prozesse des<br />
freiwilligen Engagements zur Diskussion. Zudem entwickeln sich verschiedene<br />
solidarische Konzepte <strong>und</strong> Alternativformen (z. B. Voluntourism, Tauschzirkel). Die<br />
Intentionen, die mit dem freiwilligen Engagement vertreten werden, differenzieren sich<br />
weiter (z. B. Wohnqualität, Kultur, Klima). Freiwilliges Engagement zeigt sich somit als<br />
Indikator <strong>für</strong> gesellschaftlichen Wandel <strong>und</strong> übernimmt selbst eine Gestaltungsrolle.<br />
Stärker als bisher ist das Freiwilligenmanagement in eine allgemeine Infrastruktur<br />
eingebettet (z. B. Freiwilligenzentren, GEMA-Drehscheiben, Weiterbildungen), die ein<br />
Zeichen <strong>für</strong> die Wahrnehmung des freiwilligen Engagements als Säule der<br />
gesellschaftlichen Wohlfahrt sind. In dieser Funktion sollte freiwilliges Engagement auch<br />
künftig ausreichend Beachtung finden.<br />
114 Z. B. http://voluntaryaction.info/euroviva.htm [Zugang am: 12.05.2009]<br />
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