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Freiwilligenbericht - Bundesministerium für Arbeit, Soziales und ...

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9. FREIWILLIGES ENGAGEMENT UND MIGRANTINNEN/MIGRANTEN<br />

(Selbsthilfeorganisationen) stattfindet. Mangels repräsentativer Erhebungen sind jedoch<br />

weder das tatsächliche Ausmaß noch die verschiedenen Praktiken von Freiwilligenarbeit<br />

bekannt. Die Annahme, dass gesellschaftliche Teilhabe von soziologischen Kriterien wie<br />

Herkunft, Zuwanderungskontext, Geschlecht, Bildung <strong>und</strong> Berufsstatus abhängen, sich im<br />

Generationswechsel verändern <strong>und</strong> durch migrations- sowie integrationspolitische<br />

Rahmenbedingungen beeinflusst werden, warten auf empirische F<strong>und</strong>ierung.<br />

Mit der 2006 durchgeführten Zusatzerhebung zum Mikrozensus liegen erstmals auf<br />

breiterer empirischer Basis Informationen zur ehrenamtlichen Beteiligung von Personen<br />

mit nicht österreichischer Staatsbürgerschaft <strong>und</strong>/oder mit nicht österreichischem<br />

Geburtsland vor. Bei der Interpretation der Daten gilt es die besonderen methodologischen<br />

<strong>und</strong> methodischen Herausforderungen <strong>und</strong> Probleme zu bedenken, mit denen Studien<br />

zum Thema Ehrenamtlichkeit im Migrationskontext im Vergleich zu anderen Forschungen<br />

in interkulturellen Settings konfrontiert sind: Dazu zählen Stichprobenprobleme<br />

(unzureichende Information über die Gr<strong>und</strong>gesamtheit, insbesondere bezüglich der<br />

Gruppe der eingebürgerten Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten), ein schwieriger Feldzugang<br />

sowie semantische Probleme im Zusammenhang mit der Verwendung von kulturell<br />

konnotierten Begriffen wie Ehrenamtlichkeit oder Freiwilligenarbeit. Wesentlich ist weiters,<br />

dass die Erhebung nur in deutscher Sprache durchgeführt wurde, es konnten nur<br />

Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten mit entsprechenden Deutschkenntnissen teilnehmen.<br />

Um eingebürgerte Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten mit zu berücksichtigen, wurde der<br />

vorliegende Datensatz nach Geburtsland ausgewertet. Unterschieden wird zwischen<br />

folgenden Bevölkerungsgruppen: Personen österreichischer Herkunft, im ehemaligen<br />

Jugoslawien <strong>und</strong> in der Türkei geborene Personen, Personen aus einem EU-15-Land<br />

sowie Personen aus einem neuen Mitgliedsland (ohne Slowenien). Zu berücksichtigen ist,<br />

dass die Struktur der Stichprobe erheblich von der Gr<strong>und</strong>gesamtheit abweicht. So liegt der<br />

Anteil der nicht in Österreich geborenen Befragten mit knapp 9 % deutlich unter dem<br />

tatsächlichen Wert von 15 %. Und während 36 % der in Österreich lebenden Bevölkerung<br />

mit Migrationshintergr<strong>und</strong> aus dem ehemaligen Jugoslawien <strong>und</strong> weitere 14 % aus der<br />

Türkei stammen (Lebhart/Marik-Lebeck 2007), sind diese Gruppen im Datensatz nur mit<br />

21 % bzw. 6 % vertreten. Da diese Stichprobenverzerrung mittels Gewichtungsverfahren<br />

nicht korrigierbar ist, werden die Befragungsergebnisse auf Basis der Rohdaten<br />

aufbereitet, d. h. es werden die ungewichteten Daten verwendet. Es kann also nicht von<br />

repräsentativen Daten gesprochen werden, die Interpretation soll vielmehr Hinweise <strong>für</strong><br />

weiterführende <strong>und</strong> vertiefende Forschungsfragestellungen liefern.<br />

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