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Freiwilligenbericht - Bundesministerium für Arbeit, Soziales und ...

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7. FREIWILLIGES ENGAGEMENT UND JUGENDLICHE<br />

7.5. Resümee<br />

Freiwilliges Engagement von Jugendlichen wird nicht nur in Österreich, sondern auch auf<br />

europäischer Ebene als gesellschaftlich höchst relevant angesehen. Strukturell unterstützt<br />

wird das Engagement von Jugendlichen vor allem durch das Angebot längerer<br />

Freiwilligeneinsätze sowie durch Förderprogramme <strong>für</strong> selbst organisierte Projekte. Wenig<br />

Erfahrung gibt es bisher mit der Vernetzung von Organisationen <strong>und</strong> Jugendlichen durch<br />

entsprechende Websites, die in jedem Fall eine wichtige Ergänzung der bestehenden<br />

Kontaktmöglichkeiten zwischen den beiden Akteuren darstellen.<br />

Die aktuelle österreichische Freiwilligenbefragung zeigt, dass die Beteiligungsquote bei<br />

den Jugendlichen genau so hoch ist wie bei den Erwachsenen. Dieses Ergebnis entkräftet<br />

die Be<strong>für</strong>chtung, dass Jugendliche immer weniger bereit sind, sich zu engagieren. Zwar<br />

weist auch der Vergleich mit älteren Daten aus dem Jahr 2000 auf sinkendes Engagement<br />

hin, dieser muss jedoch unter methodischen Vorbehalten getroffen werden <strong>und</strong><br />

unterstreicht vielmehr die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Erhebung von freiwilligem<br />

Engagement, um künftig Entwicklungen besser untersuchen zu können.<br />

Analysiert man näher, welche Jugendlichen sich besonders engagieren, so lassen die<br />

Detailergebnisse einige Tendenzen erkennen: Jüngere Burschen sind eher freiwillig tätig<br />

als Mädchen, bei den Älteren gibt es hingegen keinen Unterschied. Jugendliche in der<br />

Stadt sind seltener aktiv als Jugendliche auf dem Land <strong>und</strong> Jugendliche mit niedrigerem<br />

Bildungsabschluss seltener als Jugendliche mit höherem Bildungsabschluss.<br />

Bei den Tätigkeitsfeldern, in denen Jugendliche vorrangig aktiv sind, handelt es sich um<br />

Kultur, gefolgt von Katastrophenhilfe, Sport <strong>und</strong> Religion. In den beiden erstgenannten<br />

Bereichen sind im Verhältnis sogar mehr Jugendliche als Erwachsene engagiert.<br />

Betrachtet man die Art des Engagements, so ist erwartungsgemäß festzustellen, dass<br />

Jugendliche insgesamt seltener eine leitende Funktion haben als Erwachsene, wobei dies<br />

<strong>für</strong> die Bereiche Kultur <strong>und</strong> Religion nicht zutrifft. Besonders viel Zeit <strong>für</strong> ihre freiwilligen<br />

Tätigkeiten verwenden Jugendliche, die in Katastrophenhilfe <strong>und</strong> Kultur engagiert sind.<br />

Interessant ist, dass Jugendliche großteils regelmäßig engagiert sind, auch wenn sich in<br />

einzelnen, eher seltenen Tätigkeitsfeldern wie Umwelt, Gemeinwesen <strong>und</strong> informelle<br />

Freiwilligenarbeit eine Präferenz <strong>für</strong> projektartiges Engagement erkennen lässt. Die<br />

allgemeine Be<strong>für</strong>chtung, dass Jugendliche wenig bereit sind, sich auf verbindliche<br />

längerfristige freiwillige Tätigkeiten einzulassen, kann damit etwas entkräftet werden.<br />

Fehlendes Engagement begründen Jugendliche vor allem mit drei Argumenten: fehlender<br />

Zugang, Kritik an Rahmenbedingungen sowie Schwierigkeiten, die freiwillige Tätigkeit mit<br />

den Anforderungen im Alltag zu vereinbaren. Betrachtet man die Motive engagierter<br />

Jugendlicher, so sind egozentrische Motive ähnlich wichtig wie altruistische, d. h.<br />

Jugendliche wollen sowohl selbst davon profitieren <strong>und</strong> Spaß haben als auch anderen<br />

helfen bzw. etwas <strong>für</strong> das Gemeinwohl tun. Einen Zusammenhang des Engagements mit<br />

den Themen Berufsorientierung oder Einstieg in den Beruf sehen nur wenige Jugendliche,<br />

auch wenn eine solche Funktion durchaus gegeben ist. Die Evaluation des FSDJ zeigt<br />

beispielsweise, dass die Mehrheit der TeilnehmerInnen im Anschluss daran eine<br />

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