Freiwilligenbericht - Bundesministerium für Arbeit, Soziales und ...

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07.01.2013 Aufrufe

7. FREIWILLIGES ENGAGEMENT UND JUGENDLICHE kennenlernen, dass sie etwas dazulernen und auch, dass sie eigene Fähigkeiten und Kenntnisse einbringen können. ABBILDUNG 65: MOTIVE JUGENDLICHER FÜR FREIWILLIGES ENGAGEMENT 116 "macht Spaß" "anderen helfen" "Menschen treffen/Freunde gewinnen" "die Möglichkeit, dazuzulernen" "eigene Fähigkeiten/Kenntnisse einbringen" "erweitert die Lebenserfahrung" "Möglichkeit, Erfahrungen zu teilen" "damit mir geholfen wird, wenn ich Hilfe … "nützlich für das Gemeinwohl" "für eine wichtige Sache engagieren" "hilft aktiv zu bleiben" "bringt gesellschaftliche Anerkennung" "hilft für den eigenen Beruf" "hilft, einen bezahlten Job zu finden" 0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 1,2 1,6 1,7 3,6 3,6 3,4 3,5 3,3 3,2 3,3 3,1 3,2 3,1 3,1 3,0 3,1 3,1 3,0 2,8 3,0 3,1 3,0 2,7 3,0 3,1 2,7 2,5 2,1 15 – 29 Jahre ab 30 Jahre Formelle und informelle Freiwilligenarbeit; Basis: Freiwillige; gewichtet Mittelwerte der Antwortkategorien 1 ... überhaupt nicht, 2 … eher nicht, 3 … eher schon, 4 … voll und ganz Quelle: Mikrozensus-Zusatzerhebung (2006); eigene Berechnungen Überraschend ist, dass ein großer Anteil von Jugendlichen meint, das Engagement helfe ihnen, aktiv zu bleiben, da diese Begründung eher von älteren Menschen zu erwarten wäre. Dass sich die beiden von den 15- bis 29-Jährigen am seltensten genannten Gründe für Engagement auf das Thema Arbeit beziehen, ist insofern relevant, als freiwillige Tätigkeiten speziell von dieser Altersgruppe grundsätzlich gut für Berufsorientierung und Kontakte genützt werden könnten. Es scheint aber, dass dieser Zusammenhang von österreichischen Jugendlichen bisher noch relativ wenig gesehen wird. In Hinblick auf Unterschiede innerhalb der Gruppe der 15- bis 29-Jährigen ist interessant, dass eher die jüngeren Jugendlichen erwarten, durch ihre Tätigkeit Neues zu lernen oder freiwilliges Engagement auch für ihre (zukünftige) Arbeit nützen zu können. Ältere Jugendliche betonen stärker, dass freiwilliges Engagement die Möglichkeit bietet, eigene Erfahrungen zu teilen.

7. FREIWILLIGES ENGAGEMENT UND JUGENDLICHE Betrachtet man die Begründungen der Jugendlichen für fehlendes Engagement, so werden sechs Argumente häufiger angeführt. Fasst man diese nach Themen zusammen, so scheinen jene Jugendlichen, die noch nie über freiwilliges Engagement nachgedacht haben bzw. die angeben, dass sie noch nie gefragt oder gebeten wurden, mehr Ermutigung durch Dritte zu benötigen. Angaben wie geringe Attraktivität von Angeboten oder zu hohe Kosten verweisen auf ungünstige Rahmenbedingungen und deuten eine gedankliche Auseinandersetzung mit freiwilligem Engagement an. Die übrigen beiden Begründungen beziehen sich vor allem auf einen zu engen zeitlichen Spielraum, der freiwilliges Engagement mit den Anforderungen im Alltag unvereinbar scheinen lässt. Dabei spielt – im Verhältnis zu den Ab-30-Jährigen – die Verhinderung durch berufliche Verpflichtungen eine wesentlich gewichtigere Rolle als die Auslastung durch familiäre Aufgaben. ABBILDUNG 66: ARGUMENTE JUGENDLICHER GEGEN FREIWILLIGES ENGAGEMENT "niemals gefragt worden" "mit dem Beruf zeitlich nicht vereinbar" "nie darüber nachgedacht" "durch familiäre Aufgaben ausgefüllt" "keine attraktiven Möglichkeiten in der Nähe" "mit zu hohen Kosten verbunden" "nichts für die eigene Altersgruppe" "Gefühl, keinen nützlichen Beitrag zu leisten" "Krankheit oder Behinderung" "schlechte Erfahrungen gemacht" 0% 20% 40% 60% 80% 100% 65,0% 56,6% 61,0% 40,5% 54,3% 42,9% 47,1% 74,8% 22,0% 26,6% 15,2% 17,8% 9,9% 27,1% 6,2% 15 – 29 Jahre 15,4% 3,8% ab 30 Jahre 31,8% 2,3% 7,3% Basis: Nicht freiwillig Engagierte je Altersgruppe; Prozent der Antwortkategorie „trifft zu“; nur gültige Fälle; gewichtet Quelle: Mikrozensus-Zusatzerhebung (2006); eigene Berechnungen Die übrigen bei der Erhebung abgefragten möglichen Hindernisse wurden jeweils von weniger als 10 % der Jugendlichen angeführt und scheinen damit wenig zuzutreffen. 117

7. FREIWILLIGES ENGAGEMENT UND JUGENDLICHE<br />

Betrachtet man die Begründungen der Jugendlichen <strong>für</strong> fehlendes Engagement, so<br />

werden sechs Argumente häufiger angeführt. Fasst man diese nach Themen zusammen,<br />

so scheinen jene Jugendlichen, die noch nie über freiwilliges Engagement nachgedacht<br />

haben bzw. die angeben, dass sie noch nie gefragt oder gebeten wurden, mehr<br />

Ermutigung durch Dritte zu benötigen. Angaben wie geringe Attraktivität von Angeboten<br />

oder zu hohe Kosten verweisen auf ungünstige Rahmenbedingungen <strong>und</strong> deuten eine<br />

gedankliche Auseinandersetzung mit freiwilligem Engagement an. Die übrigen beiden<br />

Begründungen beziehen sich vor allem auf einen zu engen zeitlichen Spielraum, der<br />

freiwilliges Engagement mit den Anforderungen im Alltag unvereinbar scheinen lässt.<br />

Dabei spielt – im Verhältnis zu den Ab-30-Jährigen – die Verhinderung durch berufliche<br />

Verpflichtungen eine wesentlich gewichtigere Rolle als die Auslastung durch familiäre<br />

Aufgaben.<br />

ABBILDUNG 66: ARGUMENTE JUGENDLICHER GEGEN FREIWILLIGES<br />

ENGAGEMENT<br />

"niemals gefragt worden"<br />

"mit dem Beruf zeitlich nicht vereinbar"<br />

"nie darüber nachgedacht"<br />

"durch familiäre Aufgaben ausgefüllt"<br />

"keine attraktiven Möglichkeiten in der Nähe"<br />

"mit zu hohen Kosten verb<strong>und</strong>en"<br />

"nichts <strong>für</strong> die eigene Altersgruppe"<br />

"Gefühl, keinen nützlichen Beitrag zu leisten"<br />

"Krankheit oder Behinderung"<br />

"schlechte Erfahrungen gemacht"<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

65,0%<br />

56,6%<br />

61,0%<br />

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15 – 29 Jahre<br />

15,4%<br />

3,8%<br />

ab 30 Jahre<br />

31,8%<br />

2,3%<br />

7,3%<br />

Basis: Nicht freiwillig Engagierte je Altersgruppe; Prozent der Antwortkategorie „trifft zu“; nur gültige Fälle;<br />

gewichtet<br />

Quelle: Mikrozensus-Zusatzerhebung (2006); eigene Berechnungen<br />

Die übrigen bei der Erhebung abgefragten möglichen Hindernisse wurden jeweils von<br />

weniger als 10 % der Jugendlichen angeführt <strong>und</strong> scheinen damit wenig zuzutreffen.<br />

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