Er sah und glaubte - Una Voce Deutschland eV
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»Dialog« - ein zwiespältiger Begriff<br />
Zum Dialog-Papier ist im Ganzen zu sagen:<br />
1. Das Dialogpapier führt selber kaum einen Dialog.<br />
295<br />
Man kann nicht ständig von »Vielfalt« <strong>und</strong> »Pluralismus« reden, ohne solche Begriffe<br />
mit der überlieferten Lehre von der Kirche zu konfrontieren. Man hat den Eindruck,<br />
daß die Kommission 8 des Zentralkomitees meint, die Kirche habe erst nach dem<br />
letzten Konzil begonnen. Unerträglich ist, daß sich eine Frau äußern darf, die fast ausschließlich<br />
vom Feminismus geprägt ist <strong>und</strong> theologisch nicht vor Häresien zurückschreckt.<br />
(Frauenpriestertum; Diffamierung von Jungfräulichkeit <strong>und</strong> Mutterschaft).<br />
2. Das Dialogpapier reflektiert nirgendwo negative <strong>Er</strong>fahrungen mit Dialog-Gemeinden.<br />
Es gibt durchaus »Gemeinden«, die man als »Dialog-Pfarreien« bezeichnen kann, indem<br />
sie das utopische Bild einer »nachkonziliaren Kirche« zu verwirklichen trachten. 14<br />
So heißt es z. B.: »Auch einige aus der Kirche Ausgetretene <strong>und</strong> einige der am gottesdienstlichen<br />
Leben kaum Teilnehmenden rechne ich zu den Säulen der Pfarrei, den<br />
Seelsorgern:« Oder es wird berichtet, wie die Jahresschlußandacht zu einem »sehr attraktiven<br />
Gottesdienst« geworden ist, seit der Pfarrgemeinderatsvorsitzende <strong>und</strong> der<br />
Kirchenpfleger bei der Andacht ihren Jahresrückblick geben.<br />
Solche Exzesse sind auch durch einen Dialog nicht zu korrigieren, weil diese »Gemeinde«<br />
offensichtlich zu einem Freizeitclub mutiert.<br />
Das Dialogpapier reflektiert nirgendwo die Frage, welche Rolle der Dialog in der<br />
Kündigung Jesu besessen hat.<br />
Jesus hat seinen Aposteln keinen »Dialog-Auftrag«, sondern einen »Lehr- <strong>und</strong> Verkündigungsauftrag«<br />
gegeben. <strong>Er</strong> selbst suchte im Gespräch mit andern nicht die »Wahrheit«,<br />
sondern er deckte sie ihnen auf. Deshalb konnte er auch zu seinen Jüngern sagen: »Wer<br />
mir folgt, wandelt nicht im Finstern!« Nicht der Dialog, sondern die Hörbereitschaft<br />
ist für den Glauben <strong>und</strong> unsere Kirche gr<strong>und</strong>legend. Nur wo der Dialog seine dienende<br />
Aufgabe behält <strong>und</strong> wo er nicht unter der Hand als Vehikel für Veränderungen <strong>und</strong><br />
eine andere Kirche mißbraucht wird, hat er seinen Platz in der Kirche.<br />
Das Dialogpapier vertritt ein falsches Kirchenbild.<br />
Immer wieder wird so getan, als habe erst das letzte Konzil die wahre Kirche entdeckt.<br />
Gott sei Dank lebte der Stifter der Kirche vor dem letzten Konzil. In einem naiv wir-<br />
14 Im Dialog-Papier S. 18/9