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Er sah und glaubte - Una Voce Deutschland eV

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»Dialog« - ein zwiespältiger Begriff<br />

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der seit der Freigabe der Abtreibung (durch Frauen erzwungen)« 10 auch Frauen zu »Täterinnen«<br />

macht 9 Es gibt nicht nur bei Männern die »Schuld des Sexismus« (Beate<br />

Uhse). Entlarvend im Dialog-Papier: »Frauen ... wollen ... nicht mehr Subordination,<br />

sondern Ordination«. Klarer lassen sich die Worte Luzifers »Ich will nicht dienen!«<br />

wohl nicht mehr übersetzen.<br />

Das Dialog-Papier entwirft auch ein Bild vom »modernen Menschen« <strong>und</strong> »modernen<br />

Christen«. Der »moderne Mensch« sei vor allem ein »mündiger Mensch« 11 . Charakteristisch<br />

für diese »Mündigkeit« ist der Verlust der Geborgenheit in den bisherigen<br />

Gesellschaftsverhältnissen, die Unzufriedenheit mit dem Bestehenden <strong>und</strong> der Kampf<br />

um eine neue Gesellschaft. Deshalb richte er sich auch nicht mehr nach überlieferten<br />

Maßstäben, sondern weiß sich auf sich selbst als letzte Entscheidungsinstanz zurückgeworfen,<br />

so daß er an allen Entscheidungen beteiligt werden will.<br />

Das Gegenbild des »unmodernen Menschen« läßt sich leicht beschreiben: <strong>Er</strong> ist der unselbständige,<br />

unmündige, an Traditionen geb<strong>und</strong>ene Mensch, der auf stabile Bindungen<br />

angewiesen bleibt <strong>und</strong> den Schutz größerer Gemeinschaften braucht, um ein sinnvolles<br />

Leben zu erfahren. <strong>Er</strong> bleibt aufs Autoritäten fixiert, lehnt einen relativierenden<br />

Pluralismus ab <strong>und</strong> überläßt gern Höhergestellten die wesentlichen Entscheidungen.<br />

Solche »Menschenbilder« dürften allerdings nur Surrogate ideologischer Wunschträume<br />

sein. Sind »moderne Menschen« wirklich mündiger als Menschen vergangener Zeiten<br />

9 Schafft nicht gerade die moderne Kommunikationsgesellschaft ein Gleichmaß an<br />

Anschauungen, an Vorurteilen <strong>und</strong> nicht hinterfragten Halbwahrheiten, die ein selbständiges<br />

Urteil eher behindern als fördern?<br />

Auch über den »modernen Christen« macht sich das Dialog-Papier von 1991 seine<br />

Gedanken. Ihm wird – recht unkritisch – ein besonderer Glaubenssinn unterstellt, als<br />

ob es bei ihm keinen Unglauben, keine Sünde, keinen Glaubensabfall gäbe. <strong>Er</strong> hört<br />

vielmehr mit seinesgleichen auf den Gottesgeist; er sei mündig; er besitze eine unmittelbare<br />

Beziehung zu Christus <strong>und</strong> nehme damit an dessen Priestertum, am prophetischen<br />

Amt sowie am Dienst der Einheit (ohne Vermittlung durch Amtsträger) teil.<br />

Der »unmoderne Christ« ist demgegenüber einer, der offensichtlich seinen »Glaubenssinn«<br />

gegenüber dem Amt nicht wahrnimmt, der seinen Glauben vor allem im Bereiche<br />

der Innerlichkeit pflegt, der das Gespräch mit anderen eher als hinderlich empfindet,<br />

10 Vgl. Manfred M. Müller. Mehr Licht – Die Heilung der Abtreibungssünden. Immaculata Verlag<br />

Wien. 206<br />

11 Vgl. Wolfgang Brezinka. Die Pädagogik der Neuen Linken. München-Basel 1981, S. 147 ff

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