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Er sah und glaubte - Una Voce Deutschland eV

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268 Joseph Overath<br />

Sicher, die Weisen aus dem Morgenland waren nicht getauft, sie kannten die Sakramente<br />

nicht, aber sie sind die ersten Vertreter der Menschheit, die dem menschgewordenen<br />

Gottessohn Anbetung entgegenbringen. Der Gott- ist- mit- uns des Alten B<strong>und</strong>es, er<br />

wird hier verehrt im Kind auf dem Schoß der Gottesmutter Maria.<br />

»Gott selbst ist hie«, damals bei der Anbetung der Dreikönige − heute in unseren<br />

Kirchen, wenn wir Christus im Tabernakel anbeten <strong>und</strong> verehren.<br />

Das Bild zeigt den hl. Joseph fein <strong>und</strong> schlicht im Hintergr<strong>und</strong>, wird er auch im Festtagsevangelium<br />

nicht erwähnt. Und doch: vor aller Anbetung der Weisen hat er als <strong>Er</strong>ster<br />

die Hände des Kindes geküsst. Dieses »ad − orare« galt dem Messias, dem, der von Joseph,<br />

Simeon <strong>und</strong> Hanna <strong>und</strong> all den vielen Frommen des Landes Juda erwartet wurde.<br />

Im Lied »Es führt drei König« spricht Friedrich von Spee davon, dass die Weisen aus<br />

dem Morgenland das »Kindlein süß« als »Himmelsbrot« für ihren Rückweg gesehen<br />

hätten.<br />

Vielleicht können wir mit den Worten Spee’s am Tag der Dreikönige uns vor dem<br />

Tabernakel <strong>und</strong> der Krippe einfinden 13 :<br />

Ach bring, o Jungfrau rein, auch in mein Herz hinein<br />

Das allerhöchste Gut,<br />

Gott Sohn in Fleisch <strong>und</strong> Blut,<br />

daß er für Seel <strong>und</strong> Leib zum Segen bei mir bleibt!<br />

Die Anbetung drückt sich nicht mehr durch die Gaben von Gold, Weihrauch <strong>und</strong><br />

Myrrhe aus, sondern dadurch, dass wir Seele <strong>und</strong> Leib in den Dienst des Sohnes der<br />

Gottesmutter stellen.<br />

Bild 4<br />

Maria unter dem Kreuz! Es ist die St<strong>und</strong>e der Trauer <strong>und</strong> der Nebel, wie Pater Spee<br />

singt − »der lieben Sonnenstrahl glänzt« noch nicht.<br />

In den Messbüchern findet sich die Kreuzesdarstellung zu Beginn des Hochgebetes.<br />

Während des eucharistischen Hochgebetes vergegenwärtigt sich das Geschehen von<br />

Golgatha. Unser Messlied lässt vom Haupt des gekreuzigten Christus eine unsichtbare<br />

Linie zum Kopf der Gottesmutter gehen, dazwischen dann der Kelch mit dem kostbaren<br />

Blut des <strong>Er</strong>lösers.<br />

Diese Linie entschlüsselt das tiefe Geheimnis zwischen dem <strong>Er</strong>löser <strong>und</strong> seiner Mutter.<br />

Das »Ave verum« betet die Eucharistie an <strong>und</strong> denkt an Maria. Diese hl. Hostie, der<br />

mit Gottheit <strong>und</strong> Menschheit gegenwärtige Herr, ist der Sohn Mariens. Man darf auch<br />

anbetend sagen: Ave, Caro Mariae! Jesu Blut ist zuerst das Blut der Gottesmutter.<br />

13 ebd. Nr. 263, 7.Strophe

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