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Er sah und glaubte - Una Voce Deutschland eV

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238 Georg May<br />

der Kommission »Ecclesia Dei« ist bekannt, welche nachteiligen Folgen die Umwälzungen<br />

im Gottesdienst der Kirche nach sich gezogen haben. Die sogenannte Liturgiereform<br />

hat der Kirche unermeßlichen Schaden zugefügt. Sie hat viele Glieder der<br />

Kirche verletzt. Es besteht kein Zweifel daran, daß Paul VI. mit seinem Meßbuch den<br />

Gebrauch des vorher geltenden Missales ersetzen, d. h. es beseitigen wollte. Die Anspielung<br />

des Papstes, daß das, was den früheren Generationen heilig <strong>und</strong> groß war, nicht<br />

auf einmal völlig verboten oder sogar schädlich sein könne 12 , ist ein Hinweis darauf,<br />

was zahlreiche Gläubige beim Verschwinden der Messe Pius’ V. empf<strong>und</strong>en <strong>und</strong> erlitten<br />

haben. Die Liturgiereform hat zahlreichen Gläubigen die religiöse Heimat entzogen.<br />

Ihr sind die Abständigkeit <strong>und</strong> der Abfall unzähliger katholischer Christen anzulasten.<br />

Die Liturgiereform hat auch die Liturgieteilnehmer beschädigt. Sie hat den Menschen<br />

in der Kirche das persönliche Gebet abgewöhnt. Schließlich sind ihr wurzelhaft die<br />

Ausschreitungen anzulasten, welche die Kirche seit Jahrzehnten verunstalten. Der Papst<br />

spricht es nicht aus, aber jeder sorgsame Beobachter der nachkonziliaren Kirche hat die<br />

irrigen Folgerungen, die aus dem Neuritus gezogen wurden, mit <strong>Er</strong>schrecken bemerkt.<br />

Die Messe Pauls VI. ist – selbstverständlich gegen die Absicht des Papstes <strong>und</strong> zu seiner<br />

eigenen Bestürzung – ein wesentlicher Faktor bei dem Prozeß der Selbstzerstörung der<br />

Kirche geworden. Sie hat Anlaß gegeben zu zahllosen Exzessen im Gottesdienst, die bis<br />

heute anhalten. In der liturgischen Anarchie, welche sich in der Kirche ausgebreitet hat,<br />

kann <strong>und</strong> soll die Feier der alten Liturgie eine Zuflucht <strong>und</strong> ein Trost für die Gläubigen<br />

sein, die nach einem gotteswürdigen Gottesdienst suchen. Daß der Papst bei der erhofften<br />

Versöhnung auch an die Priesterbruderschaft St. Pius X. <strong>und</strong> ihre Anhänger denkt,<br />

ergibt sich aus dem Brief vom 7. Juli 2007 13 .<br />

4. Zutreffend führt die Instruktion aus, daß der Papst mit dem Motu proprio »Summorum<br />

Pontificum« nicht nur sein Leitungsamt, sondern auch sein Lehramt ausgeübt<br />

hat (Nr. 8). In Nr. 3 der Instruktion wird (wie im Motu proprio <strong>und</strong> der Institutio<br />

generalis Missalis Romani) deutlich gemacht, daß es dem Papst bei der Förderung der<br />

alten Messe um den Schutz <strong>und</strong> die Weitergabe des Glaubens zu tun ist. Die Liturgie<br />

ist ein bedeutsamer theologischer Ort; aus ihr kann der Glaube der Kirche erhoben<br />

werden. Diesem Zweck kommt die Liturgie Pauls VI. offensichtlich nicht in ausreichendem<br />

Maße nach. Deswegen wurde es erforderlich, ihr die vor der sogenannten<br />

Liturgiereform geltende Liturgie an die Seite zu stellen. Der Papst spricht in seinem<br />

Begleitbrief zum Motu proprio »Summorum Pontificum« dem Ritus Pius’ V. eine befruchtende<br />

Wirkung (Sakralität) auf den Ritus Pauls VI. zu 14 .<br />

12 AAS 99, 2007, 798.<br />

13 AAS 99, 2007, 796.<br />

14 AAS 99, 2007, 797.

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