07.01.2013 Aufrufe

Er sah und glaubte - Una Voce Deutschland eV

Er sah und glaubte - Una Voce Deutschland eV

Er sah und glaubte - Una Voce Deutschland eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Instruktion „Universae Ecclesiae“ der Päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei“237<br />

2. Der Gebrauch des alten Ritus soll jenen Gläubigen, die darum bitten (petunt),<br />

nicht nur theoretisch, sondern praktisch, d. h. in der Rechtswirklichkeit ermöglicht<br />

werden. Es geht dem Papst nicht lediglich darum, allen Gläubigen die alte Liturgie<br />

bereitzustellen, sondern ihnen auch die tatsächliche Anwendung zu gewährleisten. Allerdings<br />

wird der Gebrauch der außerordentlichen Form des römischen Ritus nicht<br />

allgemein auferlegt, sondern von der Bereitschaft <strong>und</strong> dem Verlangen von Priestern<br />

<strong>und</strong> Laien abhängig gemacht. Für Johannes Paul II. mit dem Indult »Quattuor abhinc<br />

annos« (1984) <strong>und</strong> dem Motu proprio »Ecclesia Dei« (1988) waren die Klagen, Beschwerden<br />

<strong>und</strong> Wünsche besorgter <strong>und</strong> empörter Gläubiger der Anlaß, ihnen mit den<br />

erwähnten gesetzgeberischen Akten zu Hilfe zu kommen. Die von ihm 1984 erteilten<br />

<strong>Er</strong>laubnisse, das von Johannes XXIII. promulgierte römische Meßbuch den Gläubigen<br />

zugänglich zu machen (Nr. 5), waren jedoch ein Schlag ins Wasser; sie wurden<br />

fast überall unterlaufen. Benedikt XVI. räumt ein, daß die von seinem Vorgänger erlassenen<br />

Bestimmungen zum Gebrauch der alten Messe unzureichend waren 9 . Nicht<br />

umsonst verweist die italienische Fassung der Instruktion auf die Absicht des Papstes,<br />

mit der großzügigen Zulassung der Messe Pius’ V. eine »Lücke« zu schließen (Nr. 7).<br />

Es fehlte also ein (gewichtiges) Element der liturgischen Ordnung der Kirche, solange<br />

die Messe von 1962 ein Schattendasein führte. Diesem Mißstand soll jetzt abgeholfen<br />

werden. Die <strong>Er</strong>wartung der Urheber der Messe Pauls VI., daß sich die Anhänglichkeit<br />

der Gläubigen an die Messe Pius’ V. durch die »biologische Lösung« von selbst verlieren<br />

werde, ist nämlich nicht eingetroffen. Unter den katholischen Christen, die Bildung<br />

<strong>und</strong> Frömmigkeit vereinen, formten sich Kreise, die den Apostolischen Stuhl ohne<br />

Unterlaß baten <strong>und</strong> bestürmten, die alte Messe wieder großzügig zuzulassen. Der Papst<br />

räumt in seinem Brief an die Bischöfe ein, daß es dem Bestehen von Gläubigen, die sich<br />

dem tridentinischen Ritus verb<strong>und</strong>en wußten, zu verdanken ist, daß der Ritus nicht<br />

vergessen wurde 10 . <strong>Er</strong> erwähnt auch, daß junge Menschen, die nicht mit diesem Ritus<br />

aufgewachsen sind, sich von seiner spirituellen Tiefe angezogen fühlen 11 . Die Instruktion<br />

spricht sogar aus, daß die Zahl der Gläubigen, die nach der alten Messe verlangen,<br />

immer mehr zunehme (Nr. 7). Aber es sei noch einmal hervorgehoben: Wenn auch<br />

der alte Ritus vorzugsweise (praecipue) für die Gläubigen bestimmt ist, die um seine<br />

Feier bitten (Nr. 8 Buchst. b), so ist an der Absicht, ihn allen Gläubigen zugänglich zu<br />

machen, nicht zu rütteln.<br />

3. Die großzügige Wiederzulassung des alten Ritus soll der Versöhnung innerhalb<br />

der Kirche dienen. Das heißt im Klartext: Die durch die Liturgiereform verstörten <strong>und</strong><br />

verbitterten Gläubigen sollen getröstet <strong>und</strong> befriedet werden (Nr. 8). Dem Papst <strong>und</strong><br />

9 AAS 99, 2007, 796.<br />

10 AAS 99, 2007, 795.<br />

11 AAS 99, 2007, 796.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!