SwissGuide Wallis (4990 KB) - Deka (Swiss)
SwissGuide Wallis (4990 KB) - Deka (Swiss)
SwissGuide Wallis (4990 KB) - Deka (Swiss)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Von Saumpfaden,<br />
Schmugglern und Schnellreisenden.<br />
An den Alpen führt kein Weg vorbei –<br />
aber mehrere überwinden sie. Säumer,<br />
Schmuggler, Pilger und Reisende nutzten<br />
meist natürliche Bergmulden, um<br />
ins <strong>Wallis</strong> oder weiter zu gelangen.<br />
Immerhin umgeben 47 Viertausender<br />
das 150 Kilometer lange Tal wie eine<br />
Burgfestung. Entsprechend abenteuerlich<br />
und mit Strapazen verbunden<br />
waren die Alpenüberquerungen.<br />
Ihren Mythos der Gefahr haben die<br />
Pässe nie verloren. Wer dies als esoterischen<br />
Humbug abtut, stehe an einem<br />
Schlechtwettertag auf der Furka. Nebelfetzen<br />
streichen den Felsen entlang.<br />
Bricht für Sekunden die Sonne durch,<br />
entwirft sie bizarre Figuren und Gestalten.<br />
Ein kurzes Aufleuchten und dann,<br />
wie von Geisterhand getrieben, übermannen<br />
bedrohliche Nebelfronten die<br />
Szene. Ein irritierendes Schauspiel.<br />
Die Schmuggler belebten diese Einsamkeit.<br />
Die alten Saaserinnen im Saastal<br />
schwärmen von den „schönen Stoffen”,<br />
die die Italiener über den Monte-Moro-<br />
Pass einführten und den „hübschen<br />
Burschen”. Zu ihrer Tracht tragen die<br />
Frauen stets ein Kopftuch mit großen<br />
Blumenprints und langen Fransen in<br />
schrillsten Farben. Das eine oder andere<br />
Kopftuch dürfte gar aus jenen Tagen<br />
stammen ...