Die „andere“ Zeit - Glashütte Original
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Fotos: Mauritius Images, Stills Online (2), Stock4B<br />
<strong>Zeit</strong>strömung High Fidelity<br />
Der Klang macht die Musik<br />
Musikanlagen sind dem Wandel der <strong>Zeit</strong> gleich mehrfach<br />
unterworfen – nicht nur in der Klangqualität, auch im<br />
Design finden sich faszinierende Entwicklungen<br />
Text Timm Delfs<br />
Musik ist für die Menschen ein Lebensquell<br />
und eine Sprache, die auf der ganzen Welt<br />
verstanden wird. Dank moderner Technik ist<br />
es heute möglich, sich den Klang eines<br />
Orchesters ins Wohnzimmer zu holen und<br />
sich in völlig andere Welten zu begeben.<br />
Gute Kopfhörer und tragbare Abspielgeräte ermöglichen ungetrübten<br />
Musikgenuss, wo immer man Lust danach verspürt. Skep -<br />
tiker werden monieren, dass keine Konserve je dem Genuss eines<br />
Konzerts entsprechen wird. Doch die Stereoanlage soll das Live-<br />
Erlebnis gar nicht ersetzen, sondern ermöglichen, die Musik zu<br />
dem <strong>Zeit</strong>punkt zu genießen, an dem das Bedürfnis vorhanden ist.<br />
Als Thomas Alva Edison 1877 den Phonographen zum<br />
Patent anmeldete, hatte er eine Maschine erfunden, die es in<br />
einem gewissen Sinne ermöglichte, die <strong>Zeit</strong> zurückzudrehen und<br />
ein musikalisches Ereignis zu einem späteren <strong>Zeit</strong>punkt an einem<br />
an de ren Ort nochmals wiedergeben zu können. Heute, da Musik<br />
34 Momentum 2· 2007<br />
<strong>Die</strong> von David Lewis designten Lautsprecher BeoLab 9<br />
von Bang & Olufsen nutzen eine akustische Linse, um die<br />
hohen Töne gleichmäßig im Raum zu verteilen<br />
dank Radio und MP3-Player überallhin mitgenommen werden<br />
kann, fällt es schwer, sich vorzustellen, welchen Eindruck ein solcher<br />
Apparat auf die damaligen Menschen gemacht haben muss,<br />
die noch immer dabei waren, sich an so unerhörte Dinge wie die<br />
Photographie oder die Eisenbahn zu gewöhnen.<br />
Zehn Jahre nach Edison meldete Emil Berliner sein<br />
Grammophon zum Patent an und legte damit einen Meilenstein,<br />
indem er sich für ein Format entschied, das sich selbst heute, 120<br />
Jahre später, noch immer bester Gesundheit erfreut. <strong>Die</strong> schwarze<br />
Schallplatte hat zwar in der Zwischenzeit einige Entwicklungen<br />
durchgemacht. Prinzipiell ist sie jedoch Berliners Grundidee treu<br />
geblieben: <strong>Die</strong> Musik wird auf mechanischem Weg in wellenförmi -<br />
gen Rillen von außen nach innen in eine Scheibe eingeritzt. Bei<br />
der Aufnahme wird ein Schneidstichel im Rhythmus der Schall -<br />
wellen seitlich ausgelenkt, wobei ein statisches Abbild der aufgezeichneten<br />
Schallwellen entsteht. Bei der Wiedergabe taucht eine<br />
Abtastnadel in die kurvenreiche Bahn ein, folgt ihr möglichst ge -