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Die „andere“ Zeit - Glashütte Original

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Stil der <strong>Zeit</strong> Zifferblatt-Herstellung<br />

<strong>Die</strong> winzigen Mondscheiben der PanoMaticLunar XL (oben) sind wahre Miniatur -<br />

kunstwerke. <strong>Die</strong> PrettyButterfly (rechts) wird in einem der letzten Schritte des<br />

aufwendigen Produktionsprozesses mit dem Logo von <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> bedruckt<br />

die Umrisse der Zifferblatt-Elemente – darunter der Schmetterling,<br />

der sich auf dem kleinen Sekundenziffer blatt niedergelassen hat –<br />

in einen Messingrohling vorgestanzt, damit alle Maße stimmen.<br />

Dann werden sie erneut in das Zifferblatt aus 18-karätigem Gold<br />

gepresst, das schließlich das „Gesicht“ der PrettyButterfly bilden<br />

wird.<br />

Zifferblätter sind durchschnittlich 0,8 mm stark.<br />

Spezialausführungen, wie beispielsweise Zifferblätter aus zerbrechlichem<br />

Perlmutt, bestehen jedoch in der Regel aus einer 0,4<br />

mm starken Grundplatte aus Metall und einer darauf geleimten 0,4<br />

mm starken Lage aus organischem Material – ein aufwendiger<br />

Vorgang. Jeder Rohling durchläuft nach seiner Rückkehr von der<br />

Presse eine Qualitätsprüfung. Nach der Abnahme wird an der<br />

Rückseite der Rohlinge ein kleiner „Fuß“ angelötet. Er dient zur<br />

Fixierung des Zifferblatts am Arbeitstisch und später beim<br />

Zusammenbau der Uhr zur Befestigung des Zifferblatts am Werk.<br />

Aus diesem Grund unterhält die DZM ein komplexes<br />

Katalogisierungssystem, in dem jedes Zifferblatt<br />

zusammen mit dem Werk, für das es vorgesehen ist,<br />

erfasst wird. Alle Maße des Zifferblattes beziehen sich<br />

auf das Gangwerk, mit dem es später kombiniert werden<br />

soll. Ein kurzer Blick in die Müllersche Kartei<br />

zeigt, dass hier bereits für fast jeden Mechanismus<br />

Zifferblätter entstanden sind. <strong>Die</strong> Bohrungen für den Fuß werden<br />

mit einer Schablone und einem Projektor ebenfalls auf<br />

Genauigkeit geprüft. Dabei werden Zifferblatt und Bohrungen<br />

vom Projektor auf das Zehnfache vergrößert und mit der<br />

Schablone verglichen. <strong>Die</strong> Maße müssen mit einer Toleranz von<br />

zwei Hundertstel Millimetern genau sein.<br />

32 Momentum 2· 2007<br />

<strong>Die</strong> Werkhalle von DZM erinnert trotz ihrer Weit läu fig -<br />

keit mehr an ein Familienunternehmen als an einen Industrie -<br />

betrieb. Was wohl daran liegt, dass die meisten Arbeiten von Hand<br />

erledigt werden. Ein Goldschmied bringt sorgfältig Teilstriche auf.<br />

Auch die Details für die Zifferblätter der Pano-Edition entstehen<br />

in mühevoller Kleinarbeit von Hand. Erhält ein Pano-Zifferblatt eine<br />

neue Politur oder einen Farbauftrag, so wird das übrige Zifferblatt<br />

jedes Mal mit einem roten Schutzlack abgedeckt, der wie Farbe<br />

von Hand aufgetragen wird. <strong>Die</strong>ser Vorgang wiederholt sich bis<br />

zu fünf Mal. Fünf Mit ar beiter sind ausschließlich mit diesem Schritt<br />

des Prozesses beschäftigt.<br />

Einige Zifferblätter, wie die der PanoMaticLunar, werden sandgestrahlt,<br />

allerdings wird dafür Wasser verwendet, das von Hand aufgestrahlt<br />

wird. Dabei entsteht ein Look, der in der Uhr macher sprache<br />

als Sablé bezeichnet wird. Andere Zifferblätter erhalten eine sogenannte<br />

Sunburst-Dekoration. <strong>Die</strong>se entsteht mittels rotierender<br />

Messingbürsten – die Herstellung setzt große Erfahrung voraus.<br />

Beides sind typische Beispiele für die Art von Dekorationsmuster,<br />

„Das Zifferblatt muss perfekt<br />

sein, es ist das Gesicht der Uhr“<br />

die bei DZM gefertigt werden. „Wir ziehen klassische Zifferblätter<br />

trendigen Designs vor“, erklärt Müller. „Das Zifferblatt muss perfekt<br />

sein. Schließlich ist es das Gesicht der Uhr.“ Zwischen den einzelnen<br />

Arbeitsschritten werden die Zifferblätter ge spült. <strong>Die</strong> Spül -<br />

station befindet sich in der Galvanik-Abteilung und ist permanent<br />

im Einsatz. Wenn das Ausgangsmaterial vollkommen ist, erhält das

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