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Dr. Andreas Huber: Wie halten es die Nachbarn

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<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>?<br />

Neue Wohnformen für <strong>die</strong> zweite Lebenshälfte auf dem<br />

Prüfstand. Beispiele aus der Schweiz und Deutschland<br />

Symposium «Wohnen im Alter»<br />

Bund<strong>es</strong>ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

BMVBS, Erich Klausener-Saal, Berlin, 4. Dezember 2008<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 1


Inhalt<br />

• Die zweite Lebenshälfte: wann fängt sie an?<br />

• Ein paar Zahlen zur strukturellen Veränderung der Bevölkerung<br />

und deren Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt<br />

• Forschungsprojekt «Neue Wohnmodelle für <strong>die</strong> zweite<br />

Lebenshälfte»: Eckdaten, Ziele, Methoden<br />

• Typisierung von «neuen» Wohnmodellen für eine alternde<br />

G<strong>es</strong>ellschaft sowie Präsentation einiger evaluierten Fallbeispiele<br />

• Einige Ergebnisse und Schlussfolgerungen<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 2


Beginn der zweiten Lebenshälfte: Unterschied<br />

zwischen Lebenserwartung und Lebensdauer<br />

• Lebenserwartung bei der Geburt in der Schweiz (2007):<br />

Männer: 79,4<br />

Frauen: 84,2<br />

• Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren (2007):<br />

Männer: 18,5 (Total = 83,5 / bei Geburt: 63,5)<br />

Frauen: 21,9 (Total = 86,9 / bei Geburt: 67,8)<br />

• Durchschnittliche Lebensdauer d<strong>es</strong> Jahrgangs 2007 bei Geburt:<br />

Männer: 86,9<br />

Frauen: 91,1<br />

⇒ Man lebt länger als erwartet: Aufgrund von Fortschritten im<br />

G<strong>es</strong>undheitsw<strong>es</strong>en, bei Hygiene, Ernährung, Wohnsituation<br />

und Arbeitsbedingungen sowie dem Rückgang der Sterblichkeit<br />

ist <strong>die</strong> durchschnittliche Lebensdauer ein<strong>es</strong> Geburtsjahrgangs<br />

immer höher als <strong>die</strong> Lebenserwartung im gleichen Jahr.<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 3


Beginn der zweiten Lebenshälfte für<br />

unterschiedliche Jahrgänge<br />

• Beginn der zweiten Lebenshälfte für Geburtsjahrgang 1964:<br />

Männer: im Alter von 42,3 Jahren bzw. im Jahr 2006<br />

Frauen: im Alter von 44,5 Jahren bzw. im Jahr 2008<br />

• Beginn der zweiten Lebenshälfte für Geburtsjahrgang 1940:<br />

Männer: im Alter von 40,4 Jahren bzw. im Jahr 1980<br />

Frauen: im Alter von 42,9 Jahren bzw. im Jahr 1983<br />

• Beginn der zweiten Lebenshälfte für Geburtsjahrgang 1980:<br />

Männer: im Alter von 43,2 Jahren bzw. im Jahr 2023<br />

Frauen: im Alter von 45,2 Jahren bzw. im Jahr 2025<br />

• Beginn der zweiten Lebenshälfte für Geburtsjahrgang 2008:<br />

Männer: im Alter von 44,2 Jahren bzw. im Jahr 2052<br />

Frauen: im Alter von 46,1 Jahren bzw. im Jahr 2054<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 4


Stufenalter d<strong>es</strong> Menschen<br />

F. Leiber, Bilderbogen<br />

«Das Stufenalter<br />

der Frau», um<br />

1900.<br />

Chromolithographie,<br />

Gustav May Söhne,<br />

Frankfurt am Main:<br />

«50 Jahre. Mit<br />

fünfzig ‹Stillstand›<br />

wie man sagt; ein<br />

Enkel sie jetzt<br />

glücklich macht.»<br />

«60 Jahre. Mit<br />

sechzig geht <strong>es</strong><br />

dann bergab<br />

langsamen Schritt<strong>es</strong><br />

nach dem Grab.»<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 5


Glückskurve<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 6


Die Krux mit dem Altwerden<br />

«Am Altern ist nichts Komisch<strong>es</strong> – ausser für <strong>die</strong> anderen.»<br />

Woody Allen<br />

«Wer mir was vom goldenen Lebensabend quatscht, dem<br />

hau ich das Gebiss raus.»<br />

Klaus Kinski<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 7


Das Leben andersherum<br />

«Das Leben sollte mit dem Tod beginnen, nicht andersherum.<br />

Zuerst gehst du ins Altersheim, wirst dort hinausgeworfen,<br />

spielst ein paar Jahre Golf, kriegst eine goldene Uhr<br />

und beginnst zu arbeiten. Anschli<strong>es</strong>send gehst du auf <strong>die</strong><br />

Uni und hast inzwischen genug Lebenserfahrung, das<br />

Studentenleben richtig zu geni<strong>es</strong>sen. Nach der Schule<br />

spielst du fünf, sechs Jahre, dümpelst neun Monate in einer<br />

Gebärmutter und beend<strong>es</strong>t dein Leben als Orgasmus.»<br />

Donald Sutherland<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 8


Altersstruktur der ständigen Wohnbevölkerung,<br />

Szenario Trend (A-00-2005), 2005–2050<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050<br />

Anteil der 25- bis 54-J hrigen (in %)<br />

Anteil der 55-J hrigen und €lteren (in %)<br />

Anteil der 80-J hrigen und €lteren (in %)<br />

Anteil der 80-J hrigen und €lteren unter den ber 54-J hrigen (in%)<br />

Quelle: BFS (Hrsg.), Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Schweiz 2005–2050, Neuchâtel: 2006.<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 9


Altersgruppen nach G<strong>es</strong>chlecht 2007 (in %)<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

48<br />

Alter 65Š69<br />

52<br />

M nner Frauen<br />

33<br />

Alter 85Š89<br />

67<br />

M nner Frauen<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Alter 75Š79<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 10<br />

42<br />

58<br />

M nner Frauen<br />

21<br />

Alter 95+<br />

79<br />

M nner Frauen


Sehr heterogene Gruppe der älteren Menschen<br />

• Menschen werden mit steigendem Alter nicht gleicher,<br />

sondern ungleicher.<br />

• Ältere Menschen werden durch eine Vielzahl von Faktoren<br />

charakterisiert. Alter ist nur einer von vielen.<br />

• Das Alter ändert nichts an unterschiedlicher Bildung,<br />

unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichem wirtschaftlichem<br />

Umfeld, unterschiedlichen sozialen, kulturellen und<br />

politischen Inter<strong>es</strong>sen.<br />

⇒ Da <strong>es</strong> unmöglich ist, einheitliche Bedürfnisse älterer<br />

Menschen auszumachen, braucht <strong>es</strong> ein möglichst<br />

breit<strong>es</strong> Angebot von Wohnmöglichkeiten im Alter.<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 11


«Die neuen Alten»<br />

Aus: Mayr, Johann (2006): Cartoons<br />

für Senioren. Oldenburg: Lappan<br />

Verlag (Neuauflage).<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 12


Forschungsprojekt «Neue Wohnmodelle für <strong>die</strong><br />

zweite Lebenshälfte»: Ziele<br />

• Aufzeigen d<strong>es</strong> Spektrums neuerer Wohnmöglichkeiten im Alter<br />

sowie eine Bewertung der einzelnen Wohnmodelle (jedoch kein<br />

direkter Vergleich untereinander)<br />

• Evaluation der Wohnprojekte bezüglich Hindernisfreiheit und<br />

Altersgerechtheit<br />

• Einschätzung der Wohnmodelle durch <strong>die</strong> Bewohner/innen<br />

(Wohnzufriedenheitsanalysen)<br />

• Erfassen von Merkmalen und Erfolgsbedingungen neuerer<br />

Wohnformen das Alter<br />

• Kenntnisse über <strong>die</strong> Kosten und Leistungen der unterschiedlichen<br />

Wohnmodelle<br />

• Hinweise über allfällige Defizite b<strong>es</strong>tehender Modelle<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 13


Forschungsprojekt «Neue Wohnmodelle für <strong>die</strong><br />

zweite Lebenshälfte»: Methoden und Projektphasen<br />

• «Post Occupancy Evaluation»: systematische Methode zur<br />

Gebäudeevaluierung, in der jede Nutzergruppe repräsentiert ist und<br />

alle nutzungsrelevanten Aspekte ein<strong>es</strong> Gebäud<strong>es</strong> untersucht werden.<br />

Das B<strong>es</strong>ondere an einer POE ist, dass <strong>die</strong> Bewertung in erster Linie<br />

durch <strong>die</strong> Nutzer/innen erfolgt.<br />

• Phase 1: Januar bis Dezember 2006: Erfassung der baulichen Merkmale<br />

mittels «Expertencheckliste Bau» (insg<strong>es</strong>amt 285 Prüfkriterien,<br />

unterteilt nach Mind<strong>es</strong>t- und Zusatzanforderungen); Erhebung d<strong>es</strong><br />

Dienstleistungs- und Betreuungsangebots; Interviews mit Schlüsselpersonen<br />

zu Entstehungsg<strong>es</strong>chichte, Konzept, Organisationsstruktur,<br />

Trägerschaft, Kosten, Ziele, Perspektiven usw.<br />

• Phase 2: Januar bis September 2007: bei 7 Fallbeispielen mündliche<br />

(bzw. schriftliche) Einzelbefragungen von Bewohner/innen zur Einschätzung<br />

der räumlichen und sozialen Qualitäten der Wohnanlagen<br />

(15 bis 43 Interviews pro Siedlung, insg<strong>es</strong>amt 172); ergänzende Fokusgruppeninterviews<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 14


Wohnmodell 1: Selbst organisierte Alterswohn- und<br />

Altershausgemeinschaften<br />

• Alterswohngemeinschaften: private(s) Zimmer sowie gemeinsam<strong>es</strong><br />

Bad und gemeinsame Küche (in der Praxis eher selten)<br />

• Altershaus- bzw. -siedlungsgemeinschaften: eigene, komplett<br />

ausg<strong>es</strong>tattete Wohnungen und Gemeinschaftsräume<br />

• Initiative zur Entwicklung von gemeinschaftlichen Wohn- und<br />

Hausmodellen geht oft von den zukünftigen Bewohnern selber<br />

aus.<br />

• Verwirklichung der Projekte erfordert viel Engagement, Ausdauer<br />

und auch Konfliktbereitschaft der beteiligten Personen.<br />

⇒ Modelle kombinieren privat<strong>es</strong> Wohnen und gemeinschaftlich<strong>es</strong><br />

Leben und setzen auf das Prinzip der Nachbarschaftshilfe,<br />

wobei <strong>die</strong> Intensität d<strong>es</strong> Gemeinschaftslebens von den<br />

Bewohnern selbst b<strong>es</strong>timmt wird.<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 15


Wohnfabrik SOLINSIEME, St. Gallen<br />

Foto: A&W Studios AG, Urs Welter<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 16


Wohnfabrik SOLINSIEME, St. Gallen<br />

Foto: A&W Studios AG, Urs Welter<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 17


Wohnfabrik SOLINSIEME, St. Gallen<br />

Foto: A&W Studios AG, Urs Welter<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 18


Wohnfabrik SOLINSIEME, St. Gallen<br />

Wichtigste Kenndaten<br />

Art der Einrichtung Selbstorganisierte Altershausgemeinschaft (ohne integriert<strong>es</strong><br />

Betreuungsangebot)<br />

Eigentumsstruktur Privat (Wohnungen) / Genossenschaftlich (Gemeinschaftsr ume)<br />

Bauherrschaft SOLINSIEME, Genossenschaft f r neue Wohnform, SG<br />

Architektur/Planung ARCHPLAN AG, St. Gallen<br />

Tr gerschaft SOLINSIEME, Genossenschaft f r neue Wohnform, SG<br />

Anzahl Geb ude 1 Anzahl Wohnungen 17 Bezug 2002<br />

Gr §e der Wohnungen 1- bis 3-Zimmerwohnungen von 56Š93 m 2<br />

Preis pro Wohnung Von CHF 238'000 bis 375'000 / Ū 143'000 bis 225'000<br />

Preis pro m 2 Von CHF 3'785 bis 4'610 / Ū 2'271 bis 2'766<br />

Anzahl Bewohner 14 Frauen 7 M nner 1 Kind<br />

• Altershausgemeinschaft, gegründet von vier Frauen in der Nachfamilienphase<br />

in Zusammenarbeit mit einem Architekturbüro<br />

• Umbau einer ehemaligen Stickereifabrik von 1880<br />

• Knapp 20 Prozent der G<strong>es</strong>amtnutzfläche zur gemeinschaftlichen<br />

Nutzung<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 19


Wohngenossenschaft P<strong>es</strong>talozzi, Muttenz<br />

Foto: Heiner H. Schmitt<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 20


Wohngenossenschaft P<strong>es</strong>talozzi, Muttenz<br />

Foto: Heiner H. Schmitt<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 21


Wohngenossenschaft P<strong>es</strong>talozzi, Muttenz<br />

Wichtigste Kenndaten<br />

Art der Einrichtung Selbstorganisierte Alterssiedlungsgemeinschaft (ohne integriert<strong>es</strong><br />

Betreuungsangebot)<br />

Eigentumsstruktur Genossenschaftlich<br />

Bauherrschaft Wohngenossenschaft P<strong>es</strong>talozzi, Muttenz<br />

Architektur/Planung Hanspeter M ller + Roland Naegelin, Arch. BSA, Basel<br />

Tr gerschaft WOHNSTADT Bau- und Verwaltungsgenossenschaft, Basel<br />

Anzahl Geb ude 2 Anzahl Wohnungen 24 Bezug 2002<br />

Gr §e der Wohnungen 2- bis 4-Zimmerwohnungen von 54 bis 108 m 2<br />

Mietzins pro Monat Von CHF 1'400 bis 2'280 / Ū 840 bis 1'368<br />

Mietzins pro m 2 Von CHF 21.00 bis 25.70 / Ū 12.60 bis 15.40<br />

Anzahl Bewohner 20 Frauen 12 M nner Š Kinder<br />

• 1995/96 erste Ideen für gemeinschaftlich<strong>es</strong> Wohnen im Alter von einer<br />

Gruppe von vorwiegend älteren Frauen<br />

• Projekt basiert auf dem Grundgedanken der Selbstb<strong>es</strong>timmung auch im<br />

dritten Lebensabschnitt und der Devise «nicht allein – nicht im Heim»<br />

• Gemeinschaftsraum, Bibliotheks- und Spielzimmer, Werkstatt<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 22


Wohnmodell 2: Intergenerative Haus- und<br />

Siedlungsgemeinschaften<br />

• Meist trägerinitiierte, zum Teil auch selbst organisierte Hausund<br />

Siedlungsgemeinschaften<br />

• Intergenerativ<strong>es</strong> oder Mehrgenerationenwohnen: flexibl<strong>es</strong>,<br />

den sich ändernden Wohnbedürfnissen entsprechend<strong>es</strong> Wohnungsangebot,<br />

das ein Zusammenleben mehrerer Generationen<br />

in unterschiedlicher Weise ermöglicht<br />

• Grundidee: <strong>Wie</strong>derentdeckung der Vorteile der «Grossfamilienstruktur»,<br />

allerdings ohne den «familiären» Kontext<br />

• Mehrgenerationenhäuser: umfassen lokale Angebote für<br />

Kleinkinder, Schüler und für Ältere mit Tag<strong>es</strong>betreuung und<br />

ambulanter Betreuung<br />

⇒ Modelle bieten vor allem auch Kinderlosen oder Menschen,<br />

deren Angehörige weit entfernt wohnen, Möglichkeiten, Netzwerke<br />

zur Alltagsbewältigung zu knüpfen und soziale Beziehungen<br />

aufzubauen.<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 23


Lebensräume «Am Bahnhof», Meckenbeuren –<br />

Beispiel einer intergenerativen Siedlungsgemeinschaft<br />

Foto: ohne Angaben<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 24


Lebensräume «Am Bahnhof», Meckenbeuren –<br />

Beispiel einer intergenerativen Siedlungsgemeinschaft<br />

Foto: Werner Plösser<br />

Foto: Margrit Hugentobler<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 25


Lebensräume «Am Bahnhof», Meckenbeuren<br />

Wichtigste Kenndaten<br />

Art der Einrichtung Intergenerative Siedlungsgemeinschaft (mit einbezogenen<br />

prof<strong>es</strong>sionellen Diensten)<br />

Eigentumsstruktur Privat-rechtlich (non-profit)<br />

Bauherrschaft Stiftung Liebenau, Meckenbeuren<br />

Architektur/Planung Dipl. Ing. Werner Pl sser, freier Architekt, Friedrichshafen<br />

Tr gerschaft St. Anna-Hilfe gGmbH, Meckenbeuren<br />

Anzahl Geb ude 7 Anzahl Wohnungen 79 Bezug 1995/1997<br />

Gr §e der Wohnungen 1- bis 4-Zimmerwohnungen von 34,4Š113,8 m 2<br />

Mietzins pro Monat Von CHF 426 bis 1'304 / Ū 255 bis 782<br />

Mietzins (m 2 ) Von CHF 10.40 bis 14.70 / Ū 6.25 bis 8.80<br />

Preis pro Wohnung (1996) Von CHF 168'550 bis 398'760 / Ū 101'130 bis 239'260<br />

Preis pro m 2 Von CHF 3'776 bis 4'155 / Ū 2'266 bis 2'493<br />

Anzahl Bewohner 61 Frauen 33 M nner 22 Kinder<br />

• Konzept der «Lebensräume für Jung und Alt» inzwischen an 20<br />

Standorten mit rund 800 Wohnungen<br />

• Ang<strong>es</strong>trebte Bewohnerzusammensetzung: ca. zwei <strong>Dr</strong>ittel ältere und<br />

ein <strong>Dr</strong>ittel jüngere Menschen<br />

• Herzstück: r<strong>es</strong>sourcen-orientierte Gemeinw<strong>es</strong>enarbeit<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 26


Beginenhof Dortmund – ein gemeinschaftlich<strong>es</strong>,<br />

intergenerativ<strong>es</strong> Frauenwohnprojekt<br />

Foto: Ralf Müschenborn, Architekt<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 27


Beginenhof Dortmund – ein gemeinschaftlich<strong>es</strong>,<br />

intergenerativ<strong>es</strong> Frauenwohnprojekt<br />

Foto: Regina Walthert-Galli<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 28


Beginenhof, Dortmund<br />

Wichtigste Kenndaten<br />

Art der Einrichtung Intergenerative Haus- und Siedlungsgemeinschaft (ohne<br />

integriert<strong>es</strong> Betreuungsangebot)<br />

Eigentumsstruktur Privat-rechtlich (for-profit)<br />

Bauherrschaft S. Bals & B. und K. Sommereisen GbR<br />

Architektur/Planung Ralf M schenborn Architekturb ro, Schwerte*<br />

Tr gerschaft S. Bals & B. und K. Sommereisen GbR<br />

Anzahl Geb ude 1 Anzahl Wohnungen 28 Bezug 2005/06<br />

Gr §e der Wohnungen 1- bis 3-Zimmerwohnungen von 47Š76 m 2 + 1 WG mit 150 m 2<br />

Mietzins pro Monat Von CHF 480 bis 915 / Ū 288 bis 549<br />

Mietzins pro m 2 Von CHF 10.20 bis 14.30 / Ū 6.10 bis 8.60<br />

Anzahl Bewohnerinnen 31 Frauen Š M nner 2 Kinder<br />

• Ein<strong>es</strong> von inzwischen über 30 Frauenwohnprojekten der seit 1997<br />

existierenden Beginenhofbewegung in Deutschland (<strong>Wie</strong>derbelebung<br />

einer mittelalterlichen Wohnform für Frauen)<br />

• 28 Wohnungen für Frauen aus eher einkommensschwächeren Schichten<br />

• Merkmale: «Wahlverwandtschaft» und gegenseitige Unterstützung und<br />

Solidarität unter den Frauen<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 29


Wohnmodell 3: Alterswohnungen mit individuell<br />

abrufbaren Dienstleistungen<br />

• Modelle d<strong>es</strong> Wohnens mit Betreuung (auch «Service-Wohnen» oder<br />

«Wohnen mit Dienstleistungen»): am nächsten beim privaten Wohnen<br />

im eigenen Haushalt, allerdings ohne das vertraute soziale Umfeld<br />

• Modelle verbinden altersgerechte Wohnungen mit einem individuell<br />

abrufbaren Angebot an verschiedenen Dienstleistungen (zum Beispiel<br />

24-Stunden-Notrufanlage, Reinigungs- und Wäsch<strong>es</strong>ervice, Mahlzeiten<strong>die</strong>nst,<br />

Hilfe beim Einkaufen oder auch pflegerische Dienstleistungen<br />

nach Bedarf)<br />

• Alterswohnungen: oft in ein Alterszentrum integriert oder in der Nähe<br />

ein<strong>es</strong> b<strong>es</strong>tehenden Alters- und Pflegeheims<br />

• Ersetzen zunehmend <strong>die</strong> Altersheime, <strong>die</strong> sich immer mehr zu reinen<br />

Pflegeheimen entwickeln<br />

⇒ Modelle d<strong>es</strong> Wohnens mit Betreuung erleichtern das selbständige<br />

Wohnen bei gleichzeitiger Wahrung der Privatsphäre<br />

und Autonomie.<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 30


Alterszentrum Gibeleich, Opfikon<br />

Foto: huberlendorff fotografie, zürich<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 31


Alterszentrum Gibeleich, Opfikon<br />

Foto: huberlendorff fotografie, zürich<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 32


Alterszentrum Gibeleich, Opfikon<br />

Foto: huberlendorff fotografie, zürich<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 33


Alterszentrum Gibeleich, Opfikon<br />

Wichtigste Kenndaten<br />

Art der Einrichtung Alterswohnungen mit Anschluss an Alters- und Pflegeheim<br />

Eigentumsstruktur …ffentlich-rechtlich<br />

Bauherrschaft Stadt Opfikon-Glattbrugg<br />

Architektur/Planung Umbau: Hans Andr<strong>es</strong>, Architekt ETH/SIA, Kloten<br />

Betriebstr ger Stadt Opfikon-Glattbrugg<br />

Anzahl Geb ude 1 Anzahl Wohnungen 37 Bezug 1999<br />

Gr §e der Wohnungen 1 - bis 2-Zimmerwohnungen von 35 bis 68 m 2<br />

Mietzins pro Monat Von CHF 840 bis 1'290 / Ū 504 bis 774<br />

Mietzins pro m 2 Von CHF 16.20 bis 24.00 / Ū 9.70 bis 14.40<br />

Anzahl Bewohner 36 Frauen 4 M nner Š Kinder<br />

• Alterszentrum: Hochhaus mit Alterswohnungen, 2 Gebäude mit betreutem<br />

Wohnen (Alters- und Pflegeheim)<br />

• 1967 gebaut (50 Kleinwohnungen), 1999 umfassend umgebaut<br />

• Grundangebot: Beratungen und Hilf<strong>es</strong>tellungen bei persönlichen Problemen,<br />

Vermittlung von Ärzten und anderen Kontakten<br />

• Weitere Dienstleistungen wie Wäsch<strong>es</strong>ervice, Wohnungsreinigung und<br />

Begleitservice können dazu gekauft werden<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 34


Siedlung Irchel, Zürich<br />

Foto: Architekturbüro Straub und Kleffel<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 35


Siedlung Irchel, Zürich<br />

Foto: huberlendorff fotografie, zürich<br />

Zur Anzeige wird der QuickTime<br />

Dekompr<strong>es</strong>sor „“<br />

benötigt.<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 36


Siedlung Irchel, Zürich<br />

Wichtigste Kenndaten<br />

Art der Einrichtung Alterswohnungen<br />

Eigentumsstruktur …ffentlich-rechtlich (Stiftung)<br />

Bauherrschaft Stiftung Alterswohnungen der Stadt Z rich (SAW)<br />

Architektur/Planung A. Wasserfallen/Straub+Kleffel, dipl. Arch. ETH/SIA, Z rich<br />

Tr gerschaft Stiftung Alterswohnungen der Stadt Z rich (SAW)<br />

Anzahl Geb ude 12 Anzahl Wohnungen 140 Bezug 2004 (1. Etappe)<br />

Gr §e der Wohnungen 1- bis 3-Zimmerwohnungen von 37 bis 80 m 2<br />

Mietzins pro Monat Von CHF 753 bis 1'687 / Ū 452 bis 1'012<br />

Mietzins pro m 2 Von CHF 15.00 bis 21.70 / Ū 9.00 bis 13.00<br />

Anzahl Bewohner 28 Frauen 15 M nner Š Kinder<br />

• Umbau einer Siedlung der Stiftung für Alterswohnungen der Stadt Zürich<br />

(SAW) aus den 1970er Jahren d<strong>es</strong> damaligen Stadtbaumeister Adolf<br />

Wasserfallen<br />

• Konzept mit breitem Angebot von verschiedenen Grund- und<br />

Wahlleistungen zu relativ günstigen Mieten<br />

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<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 37


Alterswohnungen, Hamm (D) – ein Beispiel einer<br />

Nachverdichtung einer Mehrfamilienhaussiedlung<br />

aus der Bauboomzeit<br />

Foto: LEG Wohnen, Dortmund<br />

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<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 38


Alterswohnungen, Hamm<br />

Wichtigste Kenndaten<br />

Art der Einrichtung Alterswohnungen in Nachverdichtung<br />

Eigentumsstruktur Privat-rechtlich (for-profit)<br />

Bauherrschaft LEG Nordrhein-W<strong>es</strong>tfalen GmbH<br />

Architektur/Planung LEG Stadtentwicklung Service GmbH, Peter Freudenthal<br />

Betriebstr ger LEG Wohnen Dortmund GmbH<br />

Anzahl Geb ude 1 Anzahl Wohnungen 24 Bezug 2003<br />

Gr §e der Wohnungen 2-Zimmerwohnungen von 49 bis 67 m 2<br />

Mietzins pro Monat Von CHF 555 bis 738 / Ū 333 bis 443<br />

Mietzins pro m 2 CHF 11.10 bis 11.30 / Ū 6.75 bis 6.80<br />

Anzahl Bewohner 21 Frauen 11 M nner Š Kinder<br />

• Siedlung aus den 1950er Jahren mit 452 Wohnungen wurde zw. 2001<br />

und 2004 umfassend erneuert (jedoch nicht altersgerecht)<br />

• Neubau auf grösserer Freifläche mit altersgerechten Wohnungen<br />

• Betreuung durch Deutsch<strong>es</strong> Rot<strong>es</strong> Kreuz (Wohn-Service-Vertrag)<br />

• Vorteil: gross<strong>es</strong> Potenzial für gegenseitige Hilfe und Unterstützung<br />

(«gewachsen<strong>es</strong> Quartier» mit vorhandenen sozialen Netzen)<br />

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<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 39


Wohnmodell 4: Seniorenr<strong>es</strong>idenzen<br />

• Seniorenr<strong>es</strong>idenzen: Sonderform d<strong>es</strong> Wohnens mit Betreuung<br />

• Grundangebot an Dienstleistungen pauschal im Pensionspreis<br />

inbegriffen (zum Beispiel Mittag<strong>es</strong>sen oder <strong>die</strong> wöchentliche Reinigung<br />

der Wohnung)<br />

• Weitere Zusatzleistungen wie zum Beispiel Wäsch<strong>es</strong>ervice, Massage<br />

oder Physiotherapie können gegen Aufpreis in Anspruch genommen<br />

werden<br />

• Neben der eigenen Wohnung in der Regel breit<strong>es</strong> Angebot an Zusatzräumen<br />

(zum Beispiel Café, Bibliothek, Musikzimmer, Hobby- und<br />

Gymnastikraum, Therapiebad etc.)<br />

• Vorteil: dank integrierter Pflegeabteilung Verbleiben in der R<strong>es</strong>idenz<br />

auch bei Verschlechterung d<strong>es</strong> G<strong>es</strong>undheitszustands möglich<br />

⇒ Die Luxusvariante d<strong>es</strong> Wohnens mit Betreuung verbindet<br />

selbstständig<strong>es</strong> Wohnen mit hoher Sicherheit und Autonomie.<br />

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<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 40


Die Seniorenr<strong>es</strong>idenz Konradhof in Winterthur<br />

Foto: netvision_internet_media_agentur_ag, Winterthur<br />

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<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 41


Die Seniorenr<strong>es</strong>idenz Konradhof in Winterthur<br />

Foto: Robert Narr<br />

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<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 42


Seniorenr<strong>es</strong>idenz Konradhof, Winterthur<br />

Wichtigste Kenndaten<br />

Art der Einrichtung Seniorenr<strong>es</strong>idenz<br />

Eigentumsstruktur Privat-rechtlich (non-profit)<br />

Bauherrschaft Stiftung Konradhof Winterthur<br />

Architektur/Planung OMG + Partner Architekten AG<br />

Betriebsf hrung Senevita AG<br />

Anzahl Geb ude 1 Anzahl Wohnungen 95 Bezug 1999<br />

Gr §e der Wohnungen 1- bis 3-Zimmerwohnungen von 47Š72,7 m 2<br />

Pensionspreis pro Monat Von CHF 3'360 bis 6'100 / Ū 2'016 bis 3'660 (pro Person)<br />

Pensionspreis pro m 2 Von CHF 66.10Š103.90 / Ū 39.65 bis 62.35<br />

Anzahl Bewohner 81 Frauen 38 M nner Š Kinder<br />

• Im Pensionspreis inbegriffen: Mittag<strong>es</strong>sen, wöchentliche Wohnungsreinigung,<br />

24-h-Notfall<strong>die</strong>nstbereitschaft, Benutzung von Bibliothek,<br />

Gymnastikraum und Therapiebad, Teilnahme an Veranstaltungen<br />

• Weitere Zusatzleistungen nach Bedarf: Fuss- und Nagelpflege<strong>die</strong>nste,<br />

Physiotherapie, Wellen<strong>es</strong>sangebote, Coiffeur, 2 Gästezimmer<br />

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<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 43


Mietzinse, Pensionspreise, Preise für eine<br />

2-Zimmerwohnung: G<strong>es</strong>amtübersicht<br />

Siedlung Nettofl che in m 2<br />

von CHF bis CHF CHF pro m 2<br />

Mietzinse (inklusive Nebenkosten)<br />

Biberist, ĒL b<strong>es</strong>garteČ Bleichematt (ohne NK) 68Š77 1'600 1'700 21.50Š23.60<br />

Dortmund, Beginenhof 47Š61 480 875 10.20Š14.30<br />

Hamm-S d, Alterswohnungen Tulpenstrasse 49Š67 575 765 11.50Š11.70<br />

Kempten, integriert<strong>es</strong> Wohnen 53Š72 651 1'005 12.20Š14.10<br />

Meckenbeuren, Lebensr ume ĒAm BahnhofČ 54Š59 745 822 13.85<br />

Muttenz, Wohngenossenschaft P<strong>es</strong>talozzi 55 1'400 Š 25.70<br />

Opfikon, Alterszentrum Gibeleich 60Š68 970 1'290 16.20Š20.80<br />

St. Gallen, Alterswohnungen Flurgarten 54 997 Š 18.50<br />

Urtenen-Sch nb hl, Begleitet<strong>es</strong> Wohnen 52Š57 980 1'100 19.00Š19.20<br />

Z rich, Siedlung Irchel 59Š71 942 1'324 15.90Š18.60<br />

Pensionspreise (pro Person)<br />

Bern, Alterssiedlung Dammweg 45Š52 2'015 2'210 38.80Š47.80<br />

Winterthur, Seniorenr<strong>es</strong>idenz Konradhof 53 3'536 4'519 66.60Š85.10<br />

Preise der Eigentumswohnungen<br />

Biberist, ĒL b<strong>es</strong>garteČ Bleichematt 68Š77 320'000 370'000 4'563Š4'824<br />

Meckenbeuren, Lebensr ume ĒAm BahnhofČ 55Š59 215'020 246'220 3'898Š4'146<br />

St. Gallen, Wohnfabrik SOLINSIEME 63Š93 285Õ000 375Õ000 3'961Š4'509<br />

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<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 44


Einige Ergebnisse und Schlussfolgerungen (I)<br />

• Konzeptionelle Vielfalt ist kennzeichnend für <strong>die</strong> neuen<br />

Wohnmodelle.<br />

• In Zukunft ist eine weitere Ausdifferenzierung der Angebote zu<br />

erwarten.<br />

• Die untersuchten Wohnmodelle sprechen unterschiedliche<br />

Bedürfnisse an.<br />

• Generell hohe Wohnzufriedenheit in allen Siedlungen: <strong>die</strong><br />

Durchschnittsnoten für <strong>die</strong> Wohnungen liegen zwischen 4,9<br />

(Beginenhof) und 5,7 (Irchel) // Alle Siedlungen: 5,34<br />

• Mit dem standardisierten Bewertungsinstrument konnten <strong>die</strong><br />

Stärken und Schwächen der einzelnen Wohnprojekte bezüglich<br />

Hindernisfreiheit, altersangepasster G<strong>es</strong>taltung, Ausstattung<br />

und Komfort, Sicherheit sowie weiteren Dimensionen aufgezeigt<br />

werden.<br />

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<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 45


Einige Ergebnisse und Schlussfolgerungen (II)<br />

• Voraussetzung für jede Wohnform im Alter ist eine hindernisfreie,<br />

altersgerechte Bauweise, <strong>die</strong> sozusagen <strong>die</strong> Hardware für<br />

<strong>die</strong> verschiedenen Konzepte darstellt<br />

• Die neuen Wohnformen verfügen über keine definierten<br />

Qualitätsstandards (<strong>es</strong> gibt beispielsweise keinen g<strong>es</strong>chützten<br />

Begriff «Betreut<strong>es</strong> Wohnen»)<br />

• Da Qualitätssiegel für hindernisfreie oder altersgerechte<br />

Wohnungen fehlen, können unter di<strong>es</strong>en Bezeichnungen auch<br />

Wohnungen angeboten werden, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Kriterien für<br />

hindernisfrei<strong>es</strong> Wohnen nur unzureichend erfüllen<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 46


Publikation<br />

«Neu<strong>es</strong> Wohnen in der zweiten Lebenshälfte»<br />

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Ausstellung<br />

«Ich wohne, bis ich 100 werde. Neu<strong>es</strong> Wohnen 50+»<br />

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<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 48


Ausstellung «Ich wohne, bis ich 100 werde. Neu<strong>es</strong> Wohnen 50+»<br />

Foto: Ellen Mathys<br />

www.neu<strong>es</strong>wohnen50plus.ch<br />

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<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 49


ETH Zürich<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

ETH Wohnforum<br />

Departement Architektur<br />

Wolfgang Pauli-Strasse 15<br />

8093 Zürich<br />

Tel. 044 633 31 94<br />

E-Mail: ahuber@arch.ethz.ch<br />

www.wohnforum.arch.ethz.ch/<br />

ETH Wohnforum, <strong>Andreas</strong> <strong>Huber</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>halten</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachbarn</strong>? 4.12.2008 / 50

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