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wettbewerb Bohlweg Protokoll Jurysitzung - Competitionline

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Begrenzter Wettbewerb St. Lambertus in Ahlen-Dolberg<br />

Neubau des Pfarrheims<br />

Auslober:<br />

Kath. Kirchengemeinde St. Lambertus in Ahlen<br />

Combrinkstr. 24<br />

59229 Ahlen-Dolberg<br />

Niederschrift über die Sitzung des Preisgerichts<br />

(16.03.2004 im Pfarrheim St. Lambertus)<br />

Das Preisgericht tritt um 9.00 Uhr zusammen.<br />

Für den Auslober begrüßt Herr Kerkmann das Preisgericht.<br />

Herr Schopmeyer stellt die Anwesenheit wie folgt fest:<br />

Preisrichter Dipl.-Ing. Architekt Christoph Ellermann für Peter Wörmann<br />

Heinrich Heimann<br />

Dipl.-Ing. Architekt Norbert Hensel<br />

Prof. Dipl.-Ing. Architekt Hannes Hermanns<br />

Hubert Kerkmann<br />

Bernhard Schröer<br />

Irmgard Venjakob<br />

Stellv. Preisrichter Hans Droste<br />

Diözesanbaudirektor Dipl.-Ing. Architekt Georg Wendel<br />

Dipl.-Ing. Architekt Martin Lange, BGV Münster<br />

Sachverständige Berater Dipl.-Ing. Architekt Michael Gerding<br />

(ohne Stimmrecht)<br />

Vorprüfer Dipl.-Ing. Architekt Stefan Schopmeyer<br />

Dipl.-Ing. Architektin Claudia Carl (Büro Schopmeyer)<br />

Von den wahlberechtigten Preisrichtern wird Herr Hensel einstimmig bei seiner Enthaltung zum Vorsitzenden<br />

des Preisgerichts gewählt. Herr Hensel nimmt die Wahl an und bedankt sich für das ihm entgegengebrachte<br />

Vertrauen.<br />

Er bittet Herrn Schopmeyer, als Vorprüfer auch das <strong>Protokoll</strong> zu führen.<br />

Der Vorsitzende weist alle an der Sitzung des Preisgerichts beteiligten Personen nachdrücklich auf die<br />

Vertraulichkeit der Sitzung hin. Er lässt sich darüber hinaus von allen Teilnehmern des Preisgerichts versichern,<br />

dass keiner der Anwesenden mit einem der teilnehmenden Architektinnen oder Architekten in dieser<br />

Angelegenheit während der Laufzeit des Wettbewerbs in irgendeinem Kontakt stand, der das Projekt betraf.<br />

Darüber hinaus fordert er die Anwesenden auf, während der Sitzung des Preisgerichts Spekulationen bzw.<br />

Äußerungen über vermutliche Verfasser zu unterlassen. Er weist in diesem Zusammenhang alle<br />

Preisgerichtsteilnehmerinnen und -teilnehmer darauf hin, das Verfahren mit großer Sorgfalt und Objektivität zu<br />

führen. In diesem Zusammenhang wird von dem Vorsitzenden auch auf die rechtlichen Verpflichtungen<br />

hingewiesen, die der Auslober nach Anerkennung der RAW 2001 mit allen am Wettbewerb Beteiligten<br />

eingegangen ist.<br />

1


Herr Schopmeyer berichtet, dass alle Arbeiten fristgerecht eingegangen seien und die Anonymität gewahrt sei;<br />

alle Arbeiten waren prüfbar.<br />

Er weist daraufhin, dass die Arbeiten mit den Tarnzahlen 1002, 1004 und 1005 die Flächenvorgaben erheblich<br />

überschreiten.<br />

Das Preisgericht nimmt diese Informationen zur Kenntnis, beschließt jedoch zunächst diese Arbeiten im weiteren<br />

Verfahren zu belassen und lässt sich vom Vorprüfer die eingereichten Arbeiten in einem ersten informativen<br />

Rundgang wertfrei erläutern.<br />

Anschließend diskutiert das Preisgericht noch einmal über die Arbeiten, die die Flächenvorgaben erheblich<br />

über-schreiten. Das Preisgericht beschließt die Arbeiten mit in die Wertungsrundgänge zu nehmen, jedoch die<br />

Krite-rien der Wirtschaftlichkeit und Nachbesserbarkeit besonders zu berücksichtigen.<br />

Um 10.00 Uhr beginnt ein erster wertender Rundgang bei dem die Arbeiten mit den Tarnzahlen 1002, 1004 und<br />

1008 einstimmig aus dem Verfahren ausgeschieden werden.<br />

1002<br />

Die Arbeit überschreitet die zulässigen Programmflächen um 24% und das Programmvolumen um 100%. Das<br />

überdimensionale Gebäudevolumen überzeugt weder städtebaulich noch architektonisch.<br />

1004<br />

Der gewählte Baukörpertypus erscheint der Aufgabe nicht angemessen. Die städtebauliche und architektonische<br />

Ausbildung sind ungenügend. Die erhebliche Überschreitung der Flächen und Rauminhalte sind nicht<br />

akzeptabel.<br />

1008<br />

Trotz der sehr genauen Einhaltung der Programmflächen lässt der Entwurf keine wirtschaftliche Errichtung und<br />

Unterhaltung erwarten. Die Baukörperausformulierung wird der Aufgabe 'Pfarrheim' nicht gerecht.<br />

Eine Ablesbarkeit der verschiedenen Funktionen ist nicht gegeben. Die verschachtelte Raumanordnung mit<br />

viel-fältigen Schaltmöglichkeiten von Trennwänden kann nicht überzeugen.<br />

Um 10.30 Uhr beginnt ein zweiter wertender Rundgang bei dem die Arbeiten mit den Tarnzahlen 1003 (7:1)<br />

und 1007 (7:1) aus dem Verfahren ausgeschieden werden.<br />

1003<br />

Die vom Verfasser gewählte Baukörperausformung steht nicht in Einklang mit den Funktionen. Die<br />

Erschließung über langgestreckte Flurzonen, die Nordausrichtung des Gruppenraumes, sowie die formal<br />

schwierige Ein-gangsausbildung werden kritisch gesehen.<br />

Die kompakte wirtschaftliche Durcharbeitung wird positiv gewürdigt.<br />

1007<br />

Die betonte Maßstäblichkeit des Entwurfes überzeugt, jedoch ist die indifferente Dachlandschaft, sowie die Verknüpfung<br />

des Themas Atrium und Hofstelle nicht schlüssig.<br />

Die Programmflächen werden überwiegend unterschritten.<br />

Somit verbleiben die Arbeiten mit den Tarnzahlen 1001, 1005 und 1006 in der engeren Wahl.<br />

1001<br />

Der vom Verfasser vorgeschlagene städtebauliche Ansatz wird vom Preisgericht positiv gewürdigt. Über einen<br />

maßstäblichen Vorplatz wird das neue Pfarrheim einwandfrei erschlossen. Die geforderten Pfarrbürofunktionen<br />

liegen stadträumlich funktional an richtiger Stelle. Sowohl die südlichen Freiraumzonen über die den Gruppenräumen<br />

vorgelagerten Terrassen als auch die im Norden angeordneten Stellplatzzonen sind maßstäblich gut<br />

proportioniert und logisch aus den vorhandenen Vorgaben der Bebauung an der Grenze zur freien Landschaft<br />

entwickelt.<br />

Die geforderten Funktionsbereiche sind in sich schlüssig konzipiert. Das gläserne Foyer verbindet angemessen<br />

den Vorplatz mit dem südlichen Garten und erschließt mit einfacher Form die Haupt- und Nebenfunktionsbereiche.<br />

Die vorgeschlagenen Materialien sind der gestellten Aufgabe angemessen. Proportion und Maßstab der<br />

Fassaden sind gut gewählt und wohltuend einfach. Kritisch gesehen wird die über Eck nach Südwesten<br />

geöffnete Saalnutzung die im Kontext mit der ansonsten gewählten 'gelochten' Fassade zu hinterfragen ist.<br />

Aufgrund der einfachen Gebäudeform ist ein erhöhter Aufwand in Herstellung und Bauunterhalt nicht zu<br />

erwarten. Lediglich die gewählte Ausformung der Flur/Foyer-Belichtung wird kritisch beurteilt.<br />

Insgesamt überzeugt die Arbeit durch eine hohe funktionale und gestalterische Qualität, die sich eigenständig in<br />

diesem gestalterisch heterogenen städtebaulichen Umfeld darstellt und die Aufgabe angemessen interpretiert.<br />

2


1005<br />

Die Arbeit mit der Tarnzahl 1005 entspricht in ihrer Konzeption und Erfüllung des Raumprogramms voll den Anforderungen<br />

der Auslobung, wobei die erhebliche Überschreitung der A.BGF unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit<br />

gesondert gewertet wird.<br />

Die Lage und Orientierung des Baukörpers entsprechen der städtebaulichen Gegebenheit, wobei die<br />

undifferen-zierte in Ost/West ausgerichtete Baumasse der Maßstäblichkeit des Umfeldes nicht entspricht.<br />

Die vorgelagerte Erschließungsfläche mit Zugang und Pkw-Stellplätzen ist undifferenziert gestaltet.<br />

Die unterschiedlichen Gebäudehöhen und die daraus sich ergebenden lichten Raumhöhen entsprechen den<br />

Raumnutzungen.<br />

Auch die Gestaltung der Fassaden mit ihren großflächigen, in der Gebäudetiefe gestaffelten, Verglasungen<br />

nach Süden und den beiden deutlich unterschiedlichen Eingangsbereichen spiegeln das Innere des Pfarrheims<br />

wider.<br />

Im Inneren entspricht die räumliche Gestaltung mit ihren zwei Eingangsbereichen (Pfarrheim/Pfarrbüro) und<br />

den den Gruppenräumen gestaffelt vorgelagerten Funktionsbereichen der Aufgabenstellung.<br />

Auch die klare Orientierung der Funktionsbereiche zu den Himmelsrichtungen (Gruppenräume nach Süden;<br />

Nebenflächen nach Norden und Pfarrbüro nach Osten) und der Bezug zur Landschaft bzw.<br />

Erschließungsstraße sind sinnvoll gelöst.<br />

Die deutliche Überschreitung der vorgegebenen A.BGF im VF/NNF-Bereich (ca. 95%) und die damit verbundenen<br />

erheblichen Erstellungs- und Unterhaltungskosten widersprechen den Vorgaben der Auslobung und lassen<br />

eine Realisierung trotz hoher architektonischer Qualität nicht zu.<br />

1006<br />

Der Verfasser erfüllt grundsätzlich das geforderte Programm und die funktionalen Zusammenhänge.<br />

Die gewünschten Raumgrößen sind eingehalten und die getrennte Erschließung Pfarrbüro und Pfarrheim gegeben.<br />

Kritisch wird die Erschließung des großen Pfarrsaales aus dem Foyer aus gestalterischen und verkehrstechnischen<br />

Gründen gesehen. Auch die nicht gegebene direkte Verbindung der Küche mit dem Pfarrsaal wird<br />

nach-teilig empfunden. Die Möglichkeit der Zusammenschaltung aller drei Gruppenräume ist unnötig und führt<br />

zu den vor genannten Problemen.<br />

Fragwürdig ist der isolierte Nebenraumblock innerhalb der Glasflächen ohne Außenluftkontakt.<br />

Die Maßstäblichkeit des Eingangshofes, sowie der Gartenkontakt der Gruppenräume sind angemessen und<br />

richtig.<br />

Wohltuend erscheint die Materialität des Baukörpers, wobei die Proportionen gut gewählt und die Ablesbakeit<br />

der Funktionen und Nutzungen gegeben ist.<br />

Insgesamt orientiert sich der Wettbewerbsbeitrag aus wirtschaftlicher Sicht an den Vorgaben der Auslobung.<br />

Gegen 11.30 Uhr erfolgt eine Mittagspause.<br />

Nach eingehender Diskussion wird vom Preisgericht einstimmig eine Rangfolge der Arbeiten festgelegt:<br />

1. Rang: 1001 8:0<br />

2. Rang: 1005 8:0<br />

2. Rang: 1006 8:0<br />

Anschließend wird vom Preisgericht einstimmig eine neue Aufteilung der Preise vorgenommen:<br />

1. Preis 1001 8:0 3.000,00 €<br />

Anerkennung 1005 8:0 1.100,00 €<br />

Anerkennung 1006 8:0 1.100,00 €<br />

Empfehlung des Preisgerichtes<br />

Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober, den Verfasser des mit dem 1. Preis ausgezeichneten Projektes mit<br />

der Weiterbearbeitung zu beauftragen.<br />

Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorsitzenden werden die Namen der Verfasser festgestellt:<br />

1001 1. Preis<br />

Wolters Partner<br />

Daruper Str. 15<br />

48653 Coesfeld<br />

Mitarbeiter: Claudia Kloster, Rabea Tuinte-Nortcliffe<br />

3


1002 1. Rundgang<br />

Noweck + Pahmeyer GmbH Architekten BDA<br />

Soester Str. 208<br />

59071 Hamm<br />

1003 2. Rundgang<br />

Burhoff Architekten<br />

Stralsundweg 8<br />

48147 Münster<br />

1004 1. Rundgang<br />

Manfred Heitkamm<br />

Halberg 3<br />

59229 Ahlen-Dolberg<br />

1005 Anerkennung<br />

Fritzen + Müller-Giebeler<br />

Alte Str. 9<br />

59227 Ahlen<br />

1006 Anerkennung<br />

Farwick + Grote<br />

Van-Delden-Str. 15<br />

48683 Ahaus<br />

Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Thimo Weitemeier; Dipl.-Ing. Jan Peter Schründer<br />

1007 2. Rundgang<br />

Volker Lembken<br />

Heessener Str. 7a<br />

59229 Ahlen<br />

Mitarbeiter: Andre Mehring<br />

Tragwerk: Ingenieurbüro Pollmeyer-Blume, Ahlen<br />

1008 1. Rundgang<br />

Horst-Udo Glomme<br />

Combrinkstr. 16<br />

59229 Ahlen<br />

Herr Hensel bedankt sich für die konstruktive und gastliche Atmosphäre. Er stellt den Antrag auf Entlastung der<br />

Vorprüfung (Die Entlastung wird per Akklamation erteilt.) und gibt den Vorsitz an Herrn Kerkmann zurück.<br />

Herr Kerkmann bedankt sich seinerseits beim Vorsitzenden und den weiteren Jurymitgliedern und schließt die<br />

Sitzung gegen 14.00 Uhr.<br />

Die Ausstellung der Arbeiten findet vom 20.03.04 - 23.03.04, Samstag von 18.00 – 20.30, Sonntag von 11.00 -<br />

13.00 Uhr und Montag und Dienstag von 14.00 – 17.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Lambertus in Ahlen statt.<br />

Unterschriften des Preisgerichts und des <strong>Protokoll</strong>führers<br />

4


5<br />

Ahlen <strong>Protokoll</strong> <strong>Jurysitzung</strong>.doc

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