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Gesundheitsüberwachung bei Beryllium-Exposition und ... - AWMF

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Forschungsfragen<br />

5 Forschungsfragen<br />

� Viele <strong>Beryllium</strong>-<strong>Exposition</strong>sdaten stammen aus Betrieben der Vereinigten<br />

Staaten von Amerika. <strong>Exposition</strong>sdaten aus Europa, insbesondere aus<br />

Deutschland, sind spärlich. Daher ist es sinnvoll, vorhandene deutsche<br />

<strong>Exposition</strong>sdaten zu publizieren <strong>und</strong> weitere zu generieren.<br />

� Sinnvoll wäre auch eine retrospektive Erhebung/Erforschung der <strong>Exposition</strong><br />

bestimmter Berufsgruppen, wo<strong>bei</strong> die Frage einer Be-Sensibilisierung<br />

einbezogen werden sollte. Hier bieten sich z. B. die Zahntechniker an, da diese<br />

Berufsgruppe vorwiegend in einer Krankenkasse versichert war <strong>und</strong> viele<br />

ehemals Be-Exponierte einer retrospektiven Betrachtung zugänglich wären.<br />

� Die Literaturrecherche zur S3-Leitlinie ergab eine Reihe von Ansätzen zum<br />

Nachweis einer Sensibilisierung gegenüber <strong>Beryllium</strong>. In den meisten Studien<br />

wurde der <strong>Beryllium</strong>-Lymphozytenproliferationstest (BeLPT) unter Verwendung<br />

von Lymphozyten aus dem peripheren Blut oder der bronchoalveolären Lavage<br />

in unterschiedlichen Modifikationen als Nachweismethode eingesetzt. Daneben<br />

sind weitere ex-<br />

-<br />

al. 1989), die Enzyme-linked immunospot (ELISPOT)-Technik (Pott et al. 2005)<br />

oder der Memory Lymphocyte Immunostimulation Assay (MELISA) (Valentine-<br />

Thon et al. 2006) sowie die Carboxyfluorescein-Succinimidylester beschrieben.<br />

Leider fehlen statistisch belastbare Studien, die die genannten Methoden<br />

systematisch miteinander vergleichen. Hier besteht erheblicher<br />

Forschungsbedarf.<br />

� Prospektive Verlaufsuntersuchungen mit langer Studiendauer sind dringend<br />

erforderlich, um a) die prognostische Bedeutung einer Sensibilisierungs-<br />

Diagnose abklären <strong>und</strong> b) die prognostische Bedeutung einer<br />

<strong>Exposition</strong>skarenz <strong>bei</strong> nachgewiesener <strong>Beryllium</strong>-Sensibilisierung beurteilen<br />

zu können. Diese prospektiven Studien sollten auf beryllium-exponierten<br />

Beschäftigtenkohorten gründen; besonders wichtig ist eine qualitativ<br />

hochwertige (quantitative) Erhebung der <strong>Beryllium</strong>-<strong>Exposition</strong> im zeitlichen<br />

Verlauf (Seidler et al. 2012). Weiterhin kommt einem standardisierten<br />

diagnostischen Vorgehen große Bedeutung zu. Prospektive<br />

Verlaufsuntersuchungen sollten gr<strong>und</strong>sätzlich eine bronchoskopische<br />

Abklärung <strong>bei</strong> beryllium-sensibilisierten Beschäftigten <strong>bei</strong>nhalten; dies<br />

konfligiert aber mit der Notwendigkeit, gleichzeitig zur Vermeidung von<br />

Selektionsverzerrungen eine hohe Teilnahmerate gewährleisten zu müssen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der regional unterschiedlichen sek<strong>und</strong>ärpräventiven Konzepte (z. B.<br />

hinsichtlich des Umgangs mit Beschäftigten mit neu diagnostizierter<br />

<strong>Beryllium</strong>-Sensibilisierung) erscheinen multizentrische, multinationale<br />

Forschungsansätze wünschenswert.<br />

� Der Stellenwert der Genetik/Epigenetik war nicht Gegenstand dieser Leitlinie.<br />

Die Bedeutung genetischer <strong>und</strong> epigenetischer Faktoren, insbesondere <strong>bei</strong> den<br />

Fragen zur Diagnostik <strong>und</strong> Prognose, bleibt daher offen.<br />

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