Gesundheitsüberwachung bei Beryllium-Exposition und ... - AWMF
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Konsentierte <strong>und</strong> abgestimmte Empfehlungen<br />
dieser Form in der klinischen Chemie keine Anwendung <strong>und</strong> wird auch in<br />
immunologischen Laboratorien so nicht mehr genutzt, sodass dieses Testprinzip heute<br />
mit dem ELISPOT oder anderen Tests zum Nachweis eines geeigneten Indikator-<br />
Zytokins etabliert werden müsste (Price et al. 1976).<br />
Stokes et al. (1991) untersuchten 27 CBD-Patienten <strong>und</strong> 30 Kontrollen <strong>und</strong> fanden für<br />
den einfach durchgeführten BeLPT eine Sensitivität von 37,5 % <strong>und</strong> eine Spezifität von<br />
97 % <strong>bei</strong> einem Stimulationsindex (SI) cut-off value von 2,5. Bei einer Prävalenz für CBD<br />
von 3 % zeigte sich ein positiv prädiktiver Wert von 26 %. Als Referenz wurde hier<br />
gegen die Definition einer CBD bestehend aus positivem BAL-BeLPT <strong>und</strong> bekannter<br />
<strong>Beryllium</strong>exposition verglichen.<br />
Kreiss et al. (1993b) untersuchten <strong>bei</strong> 505 Personen aus der <strong>Beryllium</strong>-<br />
Keramikindustrie den diagnostischen Wert des BeLPT, von körperlichen,<br />
kardiopulmonalen Symptomen, der Spirometrie <strong>und</strong> des Röntgen des Thorax. Bei<br />
sieben Personen fanden die Autoren einen bestätigten nicht normalen BeLPT, was zu<br />
einer Sensitivität von 87,5 % <strong>und</strong> einer Spezifität von 100 % <strong>bei</strong> einem SI cut-off value<br />
von 2 führte. Für einen bestätigten BeLPT bestand in dieser Population ein positiv<br />
prädiktiver Wert von 100 % <strong>und</strong> ein negativ prädiktiver Wert von 99,8 %. In der Studie<br />
wurde die Methodik für die Wiederholung/Bestätigung des Tests nicht beschrieben,<br />
ebenso die Ergebnisse des ersten Testergebnisses. Für das Thoraxröntgen zeigte sich<br />
eine Sensitivität von 44,4 % <strong>und</strong> eine Spezifität von 94,4 % <strong>bei</strong> einem positiv<br />
prädiktiven Wert von 12,9 % <strong>und</strong> einem negativ prädiktiven Wert von 98,9 %. Die<br />
Spirometrie <strong>und</strong> körperliche, kardiopulmonale Symptome erwiesen sich weder als<br />
sensitiv noch als spezifisch. Auch hier wurde als Referenz gegen die Definition einer<br />
CBD verglichen, bestehend aus nicht normalen Rö-Thorax, restriktiven<br />
Spirometriemessungen oder bestätigten nicht normalen BeLPT aus Bronchoskopie <strong>und</strong><br />
BAL, Lungenbiopsie.<br />
Stange et al. (Stange et al. 2004) untersuchten die diagnostische Güte des BeLPT <strong>und</strong><br />
fanden für den einzelnen Test eine Sensitivität von 68,3 % <strong>und</strong> eine Spezifität von 96,9<br />
(n = 7820). Der positive prädiktive Wert für den ersten nicht normalen Test für die CBD<br />
betrug 25,3 %. Als Referenztest diente hier der verwendete BeLPT-Testalgorithmus.<br />
Fireman et al. (2010) verwenden auch den oben beschriebenen BeLPT als Nachweis<br />
einer Sensibilisierung gegenüber <strong>Beryllium</strong>. Verglichen wird <strong>bei</strong> 38 Personen die<br />
Kombination des BeLPTs entweder mit einer Lungenbiopsie (als Referenz-(Gold)standard)<br />
oder mit der induzierten Sputumtechik (CD4/CD8 Ratio) als nicht invasive<br />
Untersuchungsmethode zum Granulomnachweis. Bei einem SI cut-off value von 2,5<br />
fanden sie für die induzierte Sputumtechik plus BeLPT eine Sensitivität von 100 % <strong>und</strong><br />
eine Spezifität von 92 %, wo<strong>bei</strong> einschränkend hinzuzufügen ist, dass die Zahlen in der<br />
Studie schlecht dokumentiert wurden <strong>und</strong> schwer nachvollziehbar sind.<br />
Ergänzend zum BeLPT wurden in zwei Studien zur Diagnostik einer CBD weitere<br />
Methoden untersucht (Maier et al. 2003; Harris et al. 1997).<br />
So untersuchten Maier et al. (2003) die Frage, inwiefern Neopterin eine diagnostische<br />
Ergänzung zur Differenzierung einer chronischen Berylliose (CBD) zu einer <strong>Beryllium</strong>-<br />
Sensibilisierung sein kann. Zur Messung der berylliumstimulierten<br />
Neopterinproduktion in Zellkulturüberständen von mononukleären Zellen aus dem Blut<br />
wird eine definierte Anzahl von Zellen für zwei Tage mit definierten Konzentrationen<br />
von BeS0 4 bzw. ohne Antigen kultiviert. Das im Zellkulturüberstand enthaltene<br />
Neopterin wird mittels ELISA bestimmt.<br />
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