Gesundheitsüberwachung bei Beryllium-Exposition und ... - AWMF
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Konsentierte <strong>und</strong> abgestimmte Empfehlungen<br />
diagnostische Vorgehensweise die Gefahr der Auslösung einer BeS birgt. Daher findet<br />
die i.c. Applikation von <strong>Beryllium</strong> heute keine Anwendung mehr.<br />
Neben den genannten Nachweisverfahren, die in der Routine Anwendung finden <strong>und</strong><br />
fanden, gibt es Studien zu weiteren ex- Macrophage<br />
(Williams et al. 1982), - (Yao<br />
et al. 1989), der Enzyme-linked immunospot-Technik (ELISPOT) (Pott et al. 2005) oder<br />
dem Memory Lymphocyte Immunostimulation Assay (MELISA) (Valentine-Thon et al.<br />
2006). Leider liegt für keines dieser Nachweisverfahren eine Studie mit ausreichenden<br />
Zahlen vor. Nur für die Carboxyfluorescein-Succinimidylester (CFSE) Flow Cytometric-<br />
Analyse konnte eine Studie zur Bewertung eingeschlossen werden (Milovanova 2007).<br />
Zur Beantwortung der Schlüsselfrage lagen der Leitliniengruppe keine ausreichenden<br />
Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Studien vor, so dass die Empfehlung auf der Basis<br />
einer Expertenmeinung im Konsensprozess (Expertenkonsens) verabschiedet wurde.<br />
Ergebnisse der systematischen Literaturrecherche<br />
Von 359 Volltexten wurden entsprechend der inhaltlichen <strong>und</strong> methodischen<br />
Einschlusskriterien zunächst 101 Studien in die weitere Filterung mithilfe von<br />
spezifischen Fragen aufgenommen (siehe Flussdiagramm im Anhang). Diese<br />
Filterfragen wurden entwickelt, um nur die Studien in die kritische Bewertung<br />
einzuschließen, die auch eine Aussage zur diagnostischen Güte (Sensitivität <strong>und</strong><br />
Spezifität) der Testverfahren ermöglichen (zu den Filterfragen siehe Methodenreport).<br />
Nur eine Studie konnte zur weiteren kritischen Bewertung eingeschlossen werden<br />
(Milovanova 2007) ). Ausschlussgr<strong>und</strong><br />
für die Mehrzahl der Studien war eine fehlende Referenzmethode zu der in der Studie<br />
untersuchten diagnostischen Methode.<br />
In der Studie von Milovanova et al. (2007) wurden zwei Testverfahren zur Diagnostik<br />
einer <strong>Beryllium</strong>-Sensibilisierung verglichen (n = 87): Beide messen als Gr<strong>und</strong>lage die<br />
Proliferation berylliumspezifischer Lymphozyten. Ein Durchflusszytometrie-Assay, der<br />
die ex-vivo Proliferation von Lymphozyten mittels CFSE misst, versus den Standard zur<br />
Ermittlung der Proliferation mittels des inkorporierten 3 H-Thymidin <strong>bei</strong> ex-vivo<br />
Stimulation der Lymphozyten mit <strong>Beryllium</strong> (BeLPT). Der BeLPT wurde zweifach mittels<br />
Standard-Stimulationsindex (SI) <strong>und</strong> delta counts per minute (CPM) <strong>und</strong> der CFSE<br />
wurde ebenfalls zweifach mittels delta proliferation ratio (PD) <strong>und</strong> SI ausgewertet. Es<br />
zeigten sich keine wesentlichen Unterschiede für <strong>bei</strong>de Testmethoden (BeLPT SI (cutoff<br />
3.0): Sensitivität 53 % <strong>und</strong> Spezifität 90 %; Delta CPM (cutoff 500): Sensitivität 68 % <strong>und</strong><br />
Spezifität 94 %. CFSE PD (cutoff 0.25): Sensitivität 61 % <strong>und</strong> Spezifität 96 %; Delta PD<br />
(cutoff 0.015): Sensitivität 74 % <strong>und</strong> Spezifität 100 %)<br />
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