Nachhaltigkeitsbericht - Landesbetrieb Hessen-Forst
Nachhaltigkeitsbericht - Landesbetrieb Hessen-Forst
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Wald - Mensch - Arbeit<br />
Informationen zu nachhaltigem Handeln auf nationaler und internationaler Ebene<br />
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In seiner Verantwortung für einen wesentlichen Teil der Landnutzung in <strong>Hessen</strong> wie auch für die Kette<br />
Wald und Holz hat <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> verschiedenste Kontakte mit anderen gesellschaftlichen Gruppen.<br />
Der Wald bietet Besuchern vielfältige Erholungsmöglichkeiten.<br />
Alle Fragen zu dem komplexen Ökosystem und Wirtschaftsobjekt werden im Verbund mit der Nordwestdeutschen<br />
<strong>Forst</strong>lichen Versuchsanstalt und <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong>-FENA geklärt. Im Sinne einer erweiterten Verantwortung<br />
gibt <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> dieses Wissen auch an die Interessierten im In- und Ausland weiter. In<br />
ganz besonderer Weise sieht sich der <strong>Landesbetrieb</strong> dabei der Umweltbildung und der Waldpädagogik<br />
verpflichtet.<br />
Forschungsaktivitäten der NW-FVA für den <strong>Landesbetrieb</strong> <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong><br />
Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten der Nordwestdeutschen <strong>Forst</strong>lichen Versuchsanstalt liefern<br />
Grundlagen und Hilfen für betriebliche Entscheidungen. Schwerpunkte der Aktivitäten lagen in den<br />
Berichtsjahren auf den Gebieten der Klimafolgenforschung beziehungsweise der Entwicklung von Anpassungsstrategien<br />
an den Klimawandel, dem Waldschutz sowie der Erarbeitung von Entscheidungshilfen für<br />
die Nutzungsplanungen, die waldbauliche Steuerung und die Kalkung.<br />
Neben den bereits genannten Projekten im Rhein-Main-Gebiet fanden die Forschungsergebnisse und<br />
Auswertungen der NW-FVA Eingang in den 4. Zwischenbericht zur forstökologischen Beweissicherung<br />
zu den Auswirkungen der Grundwasserentnahmen auf Waldbestände des Hessischen Rieds.<br />
Auf dem Gebiet des Waldschutzes standen Versuche zur Möglichkeit der Bekämpfung des Waldmaikäfers<br />
in Südhessen unter besonderer Berücksichtigung umweltschonender Verfahren im Mittelpunkt. Grundlage<br />
bildet ein umfangreiches Monitoring von Dichte, Ausbreitung und Vitalität der Maikäferpopulationen in<br />
den Befallsgebieten der <strong>Forst</strong>ämter Hanau-Wolfgang, Darmstadt, Groß-Gerau und Lampertheim. Diese<br />
Untersuchungsergebnisse lieferten die Entscheidungshilfen für die umfangreichen Vorbereitungen und<br />
Planungen einer möglichen Maikäferbekämpfung im Jahr 2010 im Hessischen Ried.<br />
Auf Basis der Daten der 1. und 2. Bundeswaldinventur (BWI I und BWI II) erfolgte mit dem „Waldplaner“<br />
der NW-FVA eine Abschätzung des Holzaufkommens für den gesamten hessischen Wald bis zum Jahre<br />
2037 und der Verfügbarkeit der Rohholzpotenziale. Die Simulation der Waldentwicklung zog drei veschiedene<br />
Nutzungsszenarien (naturschutzorientiert, naturnah, ertragsorientiert) in Betracht.<br />
Als Pilotstudie für eine standörtlich differenzierte Bodenschutzkalkung dienten im <strong>Forst</strong>amt Hessisch<br />
Lichtenau digitale Kalkungsdaten sowie Untersuchungen zur ökologischen und ökonomischen Optimierung<br />
der Waldkalkung.<br />
Informationen zu nachhaltigem Handeln<br />
Durch eine Überprüfung und Auswertung der Merkmale zugelassener Saatguterntebestände im Staatswald<br />
<strong>Hessen</strong>s wurde ein weiterer Schritt unternommen, um hochwertiges und identitätsgesichertes forstliches<br />
Vermehrungsgut in seiner genetischen Vielfalt langfristig gesichert bereitzustellen.<br />
Weiterhin fanden die Forschungsergebnisse Eingang in die überarbeitete Hessische Waldbaufibel, in die<br />
Arbeit der Projektgruppe Naturschutzleitlinie sowie in zahlreiche Schulungs- und Fortbildungsveranstaltungen.<br />
HESSEN-FORST<br />
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