Nachhaltigkeitsbericht - Landesbetrieb Hessen-Forst
Nachhaltigkeitsbericht - Landesbetrieb Hessen-Forst
Nachhaltigkeitsbericht - Landesbetrieb Hessen-Forst
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Landesweite Artenhilfskonzepte für FFH-Arten<br />
70<br />
Die Servicestelle für <strong>Forst</strong>einrichtung und Naturschutz (<strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> FENA) hat im Jahr 2009 die bereits<br />
2007 begonnenen Artenhilfskonzepte für besonders bedrohte Arten der Anhänge II und IV der FFH-<br />
Richtlinie fortgeführt.<br />
Landesweite Artenhilfskonzepte FENA<br />
Bachmuschel<br />
Blauschillernder Feuerfalter<br />
Feldhamster<br />
Frauenschuh<br />
Große Moosjungfer<br />
Knoblauchkröte<br />
Mopsfledermaus<br />
Schwarzer Apollo<br />
Wechselkröte<br />
Äskulapnatter<br />
Eremit<br />
Gelbbauchunke<br />
Laubfrosch<br />
Sandsilberscharte<br />
Tabelle 3: Übersicht der landesweiten Artenhilfskonzepte der Jahre 2007 bis 2009.<br />
Schlammpeitzger<br />
Skabiosen-Scheckenfalter<br />
Steinbeißer<br />
Arnika<br />
Moorfrosch<br />
Laubfrosch<br />
Die hessischen <strong>Forst</strong>ämter fördern viele seltene Arten im Wald, zum Beispiel durch die Förderung des<br />
Frauenschuhs als seltene Waldorchidee (Foto: U. Barth).<br />
Neben einer ausführlichen Analyse der aktuellen Situation der Populationen der jeweiligen Art in <strong>Hessen</strong><br />
auf der Grundlage der vorhandenen Daten (u. a. Populationsgröße, Vernetzungsgrad, Hauptgefährdungen)<br />
wurden Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen definiert.<br />
Kurze Wege von der Theorie zur Praxis<br />
Bei der Umsetzung der Artenhilfskonzepte haben sich die kurzen Wege bewährt: von der Erstellung des<br />
Konzeptes in der FENA über die Funktionsbeamten Naturschutz beziehungsweise die Regionalbetreuer<br />
Natura-2000 bis zur konkreten Umsetzung von Maßnahmen, koordiniert oder unterstützt von den<br />
<strong>Forst</strong>ämtern.<br />
Beispiele für Maßnahmen:<br />
Naturschutz im Wald und Artenvielfalt<br />
· Schwarzer Apollo: Umwandlung von Fichtenbeständen in lichte Bergahorn-Eschen-Wälder in der<br />
Rhön zur Erweiterung der Flächen mit Hohlem Lerchensporn – der Raupenfutterpflanze des Schwarzen<br />
Apollo – in der Gemarkung Rodholz in der Rhön, durch das <strong>Forst</strong>amt Hofbieber, in Kooperation mit<br />
dem Regierungspräsidium Kassel.<br />
· Frauenschuh: Waldauflichtung an mehreren Frauenschuhstandorten durch Einzelbaumentnahmen,<br />
Beseitigung von Gehölzen und Waldrandgestaltung durch das <strong>Forst</strong>amt Wehretal.<br />
· Mopsfledermaus: Erste Abstimmungstermine für die Umsetzung konkreter Maßnahmen für die<br />
Mopsfledermaus im <strong>Forst</strong>amt Hofbieber (Winter 2008).<br />
· Große Moosjungfer: Freistellung von Reproduktionsgewässern der Großen Moosjungfer auf den<br />
Lahnbergen bei Marburg (Kooperation <strong>Forst</strong>amt Kirchhain, Untere Naturschutzbehörde der Stadt<br />
Marburg und Regierungspräsidium Gießen).<br />
· Blauschillernder Feuerfalter: Erstellung von Offenland-Korridoren in Fichtenbeständen zur Verknüpfung<br />
der verbliebenen Habitate (zum Teil im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen), Entbuschung von Habitatflächen,<br />
Vergrößerung der Standorte der Raupenfutterpflanze Schlangenknöterich im Hohen Westerwald,<br />
Koordination durch das <strong>Forst</strong>amt Herborn.<br />
HESSEN-FORST<br />
71