07.01.2013 Aufrufe

Nachhaltigkeitsbericht - Landesbetrieb Hessen-Forst

Nachhaltigkeitsbericht - Landesbetrieb Hessen-Forst

Nachhaltigkeitsbericht - Landesbetrieb Hessen-Forst

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

62<br />

Schutz und Nutzung von Buchenwäldern<br />

Buchenwälder bedecken in der Bundesrepublik Deutschland derzeit rund 1,6 Millionen Hektar. Dies<br />

entspricht einem Anteil von etwa 14,8 Prozent an der Gesamtwaldfläche. In <strong>Hessen</strong> hat die Buche einen<br />

Anteil von mehr als 30 Prozent an der Bestockung. Damit kommt ihr sowohl ökonomisch als auch ökologisch<br />

eine besondere Bedeutung zu, die sich natürlich auch kulturell so wiederfindet.<br />

Mit dem Experten-Workshop „Europäische Buchenwaldinitiative“ am Bundesamt für Naturschutz (2007)<br />

sowie mit der 9. Vertragsstaatenkonferenz zur Konvention über die biologische Vielfalt (2008) rückte die<br />

Diskussion um „Schutz und Nutzung von Buchenwäldern“ in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.<br />

Im Jahr 2008 boten mehrere Veranstaltungen des <strong>Landesbetrieb</strong>s eine interdisziplinäre Informationsund<br />

Diskussionsplattform zu diesem Themenbereich.<br />

So veranstaltete die Nordwestdeutsche <strong>Forst</strong>liche Versuchsanstalt (NW-FVA) am 9. und 10. September<br />

2008 in Göttingen ein Buchen-Symposium. Im Mittelpunkt stand hierbei die Frage, ob sich die Wirkungen<br />

und Leistungen von Buchenwäldern eher durch integrative oder durch segregative Ansätze sichern und<br />

entwickeln lassen. Die Tagung verdeutlichte, dass das in Deutschland von allen Waldbesitzarten angewandte<br />

Konzept der nachhaltigen multifunktionalen <strong>Forst</strong>wirtschaft gut geeignet ist, wichtige Naturschutzfunktionen<br />

im Wald auf großer Fläche erfolgreich umzusetzen. Dieses integrative Konzept ermöglicht die parallele<br />

Erfüllung von Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen auf der gleichen Fläche mit lokal angepassten<br />

Gewichtungen. Konsens bestand darin, dass derzeit noch ein Mangel an verlässlichen Daten beziehungsweise<br />

Zahlen besteht. Insbesondere fehlen Informationen darüber, welche ökonomischen, ökologischen<br />

und sozioökonomischen Konsequenzen eine bundesweit fünfprozentige Flächenstilllegung (bzw. zehnprozentige<br />

nur im öffentlichen Wald) für die einzelnen Interessengruppen und die Gesellschaft hätte.<br />

Zustimmung fand der Vorschlag, zunächst die ökologisch besonders wertvollen Buchenwaldflächen<br />

(alte Waldstandorte mit Buchen in der Alters- und Zerfallsphase und hervorragendem Arteninventar)<br />

zu identifizieren und deren Größe zu ermitteln. Auf dieser Grundlage ließe sich dann konkret im Gegenstromprinzip<br />

ableiten, wie viele nutzungsfreie Buchenwaldflächen ökonomisch vertretbar und ökologisch<br />

unverzichtbar wären. Dieses Vorgehen verspräche einen Weg, den die <strong>Forst</strong>wirtschaft, der Naturschutz<br />

und die Holzwirtschaft gemeinsam gehen können.<br />

Naturschutz im Wald und Artenvielfalt<br />

HESSEN-FORST<br />

63

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!