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Nachhaltigkeitsbericht - Landesbetrieb Hessen-Forst

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Naturschutz im Wald und Artenvielfalt<br />

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Lebensraum Wald<br />

Wald ist für Menschen in <strong>Hessen</strong> ein ganz wesentlicher Teil des Lebensumfeldes. Von vielen wird deshalb<br />

eingefordert oder zumindest begrüßt, diesen Lebensraum möglichst nahe am Naturzustand zu erhalten.<br />

Gleichzeitig besteht ein großes Interesse an der Verwendung des energiegünstigen Rohstoffs Holz aus<br />

qualitätsgeprüfter Erzeugung, insbesondere wenn dies ohne große Transportwege möglich ist.<br />

Durch die Klimadiskussion wird deutlich, dass es sinnvoll ist, Holzprodukte an die Stelle anderer Stoffgruppen<br />

wie Stahl, Aluminium, Kunststoff oder Beton treten zu lassen (Substitution), die zu ihrer Herstellung<br />

mehr Energie benötigen und kein klimawirksames Kohlendioxid speichern. Eine verantwortliche Gestaltung<br />

des Waldes erfordert deshalb die richtige Balance zwischen gesellschaftlichen Anforderungen, wirtschaftlichem<br />

Handeln nahe an natürlichen Prozessen und der Erhaltung von Lebensraum für Tier und Pflanze.<br />

Übereinkommen über die biologische Vielfalt<br />

Das während der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 beschlossene Übereinkommen<br />

über die biologische Vielfalt hat den Erhalt der biologischen Vielfalt und die nachhaltige<br />

Nutzung ihrer Bestandteile zum Ziel. Mit der Verbindung von ökologischen, ökonomischen und sozialen<br />

Aspekten beim Umgang mit biologischer Vielfalt geht die sogenannte Rio-Konvention weit über die vorher<br />

bestehenden Schutzansätze hinaus. Sie ist von ihrem Anspruch und Umfang her das umfassendste<br />

verbindliche internationale Abkommen im Bereich Naturschutz und nachhaltige Entwicklung.<br />

Deutschland war im Mai 2008 Gastgeber der 9. Vertragsstaatenkonferenz zum „Übereinkommen über die<br />

Biologische Vielfalt“, an der rund 5.000 Delegierte aus mehr als 180 Staaten der Erde teilnahmen.<br />

<strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> konnte gemeinsam mit Wissenschaftlern der Nordwestdeutschen <strong>Forst</strong>lichen Versuchsanstalt<br />

(NW-FVA) und des Forschungsinstituts Senckenberg (Frankfurt) ein internationales Fachpublikum zu einer<br />

Fachexkursion im Naturwaldreservat „Kreuzberg“ (<strong>Forst</strong>amt Weilburg) begrüßen.<br />

Biodiversität<br />

Dieses Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) beinhaltet<br />

die Biodiversität als einen wichtigen Baustein. Biodiversität umfasst die folgenden drei Ebenen:<br />

· die Vielfalt an Ökosystemen bzw. Lebensgemeinschaften, Lebensräumen und Landschaften<br />

· die Artenvielfalt<br />

· die genetische Vielfalt innerhalb der verschiedenen Arten<br />

Countdown 2010<br />

Naturschutz im Wald und Artenvielfalt<br />

Ausgehend von der Rio-Konvention von 1992 zur Biodiversität wurde durch die Weltnaturschutzunion<br />

(IUCN) als Strategie die Initiative „Countdown 2010“ geschaffen, um den Verlust an Biodiversität zu<br />

stoppen. <strong>Hessen</strong> ist als erstes Bundesland dem Countdown 2010 beigetreten und hat sich unter anderem<br />

verpflichtet:<br />

· das 2010-Biodiversitätsziel in die nachhaltige Bewirtschaftung des hessischen Staatswaldes zu integrieren<br />

und dieses Ziel auch bei der Beratung sonstiger Waldbesitzer zu beachten<br />

· die Naturschutz- und Nutzerverbände einzuladen, an diesem Prozess aktiv mitzuwirken<br />

· Artenhilfsmaßnahmen für bestimmte gefährdete Arten durchzuführen<br />

<strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> greift diesen Auftrag unter anderem mit der Hessischen Waldbaufibel auf. Sie regelt umfangreiche<br />

Horstschutzzonen im Wald. Darüber hinaus arbeitet seit dem Frühjahr 2008 eine Projektgruppe<br />

an einem Naturschutzkonzept für den Staatswald.<br />

Teilnehmende aus zehn Staaten waren der Einladung in das Naturwaldreservat „Kreuzberg“ im <strong>Forst</strong>amt Weilburg gefolgt.<br />

Zweiter von links: Michael Gerst, Leiter des <strong>Landesbetrieb</strong>s <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong>. Dritter von rechts: Carsten Wilke, Leiter der<br />

Abteilung für <strong>Forst</strong>en und Naturschutz im HMUELV (Foto: Dr. M. Schmidt).<br />

HESSEN-FORST<br />

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