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Nachhaltigkeitsbericht - Landesbetrieb Hessen-Forst

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Erhaltung der Umwelt<br />

Waldbau und biologische Vielfalt<br />

50<br />

Ein Waldbau, der die Abläufe der Natur in der forstlichen Umsetzung berücksichtigt, trägt ganz wesentlich<br />

dazu bei, die biologische Vielfalt im Wald zu erhalten und zu fördern. Mit der so genannten Waldbaufibel<br />

wird der Grundgedanke einer nachhaltigen Waldwirtschaft zeitgemäß formuliert. In der Wiederbewaldung<br />

vom Sturm betroffener Flächen liegt eine Chance, den Wald für zukünftige Generationen zu gestalten und<br />

seinen Bestand zu sichern. Ob diese Bemühungen erfolgreich sind, zeigen Erhebungen zu Naturschutz<br />

und Artenvielfalt durch <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong>.<br />

Neuauflage der Hessischen Waldbaufibel<br />

Die 1997 erstmals aufgelegte Waldbaufibel wurde im Herbst 2008 in einer überarbeiteten Auflage neu<br />

gefasst. Unter der Federführung der <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung waren die <strong>Forst</strong>ämter, <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong>-FENA,<br />

die Nordwestdeutsche <strong>Forst</strong>liche Versuchsanstalt und das zuständige Fachministerium intensiv eingebuden.<br />

Der Grundsatz einer naturgemäßen Wirtschaftsweise blieb ebenso unangetastet wie eine Vielzahl<br />

von ökologischen Aspekten in der Bewirtschaftung des Staatswaldes. Verändert wurde dagegen der<br />

Aufbau der Behandlungsvorgaben für die Hauptbaumarten. Neben der Abfolge, die sich nun zunächst<br />

an den Baumarten und erst in zweiter Linie an den Entwicklungsstadien orientiert, erfolgte eine generelle<br />

Zurücknahme der Baumzahlen, auf die die Pflegeeingriffe konzentriert werden. Neu aufgenommen<br />

wurden Fragen, Probleme und Lösungsansätze, die sich mit Klimawandel und Waldbewirtschaftung in<br />

Natura-2000-Gebieten auseinandersetzen.<br />

Naturnaher Waldbau<br />

Das Pilotprojekt Pflegerotte im <strong>Forst</strong>amt Nidda war 2007 ein Erfolg. Deshalb entschloss sich die <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung,<br />

die Pilotphase 2008 auf weitere <strong>Forst</strong>ämter auszudehnen. Betrieben, die 1990 durch die<br />

Stürme „Vivien“ und „Wiebke“ stark betroffen waren, gehörte hierbei ein besonderes Interesse. Viele der<br />

mittlerweile circa 18-jährigen Bestände waren „reif“ für eine sachgerechte Jungbestandspflege. Sie zielt<br />

vor allem darauf ab, gut veranlagte, junge Bäume zu erhalten und ihnen Entwicklungschancen zu geben.<br />

Ein Wesen der selbstständig arbeitenden Rotten ist das Arbeiten in einem über die Reviergrenze hinaus-<br />

gehenden Einsatzgebiet. Zu den vornehmlich klassischen Läuterungsaufgaben in jüngeren Beständen<br />

zählen Mischwuchsregulierung und Negativauslese. In der Läuterungsphase soll dabei der Schwerpunkt<br />

der Tätigkeit im Einsatz des Kambiflex liegen. Kambiflex, eine Kombination aus Ziehmesser und Drahtbürste<br />

zum „Ringeln“, ermöglicht das Zurückdrängen ungeeigneter Bäume zugunsten der Qualitätsentwicklung<br />

besserer Nachbarbäume ohne den Differenzierungsprozess zu unterbrechen. Später nimmt<br />

die Pflegerotte Elemente der Auslesedurchforstung wahr. Dazu zählen die Auswahl von Zukunfts-Bäumen<br />

und deren Förderung.<br />

Produktion und Verfahren der Bereitstellung von Holz und anderen Produkten<br />

Hektar<br />

Jahres-Ist in Prozent/Jahres-Soll<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

140 %<br />

120 %<br />

100 %<br />

80 %<br />

60 %<br />

40 %<br />

20 %<br />

0 %<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Abbildung 8 oben: Ist-Soll-Vergleich in der Jungbestandspflege bei Laubbaumarten je Hektar,<br />

Abbildung 9 unten: Ist-Soll-Vergleich in der Jungbestandspflege bei Eiche und Buche.<br />

Soll Laubbäume<br />

Ist Laubbäume<br />

Eiche<br />

Buche<br />

HESSEN-FORST<br />

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