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Nachhaltigkeitsbericht - Landesbetrieb Hessen-Forst

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Ermittlung von Schälschäden: Das neue Verfahren<br />

Landesweit wurde ein neues Stichprobenverfahren zur Erfassung der durch Rotwild verursachten Schäden<br />

an Bäumen entwickelt. Die so genannte Schälschadenserfassung wurde 2008 eingeführt und auch erstmalig<br />

angewendet. Eine intensive Schulung der aufnehmenden Sachverständigen und der kontrollierenden<br />

Waldschutzbeauftragten von <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> trug wesentlich zum Verständnis des Verfahrens und zur<br />

Qualität der Ergebnisse bei.<br />

Das Resultat weist sowohl auf Landesebene als auch für die Mehrzahl der einzelnen Rotwildgebiete und<br />

-bezirke Handlungsbedarf für die Bewirtschaftung des Rotwildes aus. Danach wurden landesweit bei der<br />

Baumart Buche 1,4 Prozent und bei der Baumart Fichte 5,7 Prozent frische Schälschäden gemessen.<br />

Diese Werte liegen jeweils um das 1,8-fache über den tolerierbaren Grenzwerten. In einzelnen Rotwildgebieten<br />

stellt sich das Ergebnis noch deutlich dramatischer dar. So werden bei der Buche in der Spitze<br />

bis zu 6,4 Prozent (das 13-fache des zulässigen Grenzwertes) und bei der Fichte 14,5 Prozent (das Siebenfache<br />

der Toleranzgrenze) frische Schälschäden gemessen. Eine weitere Einflussnahme auf die Rotwild-<br />

population zur Reduzierung dieser Schäden auf für den Wald vertretbare Werte bleibt daher eine Schwerpunktaufgabe<br />

der nächsten Jahre.<br />

Bei der Durchführung des Verfahrens nahmen zahlreiche Jäger und Waldbesitzer die Möglichkeit wahr,<br />

die Methode vor Ort kennenzulernen. Durch die Transparenz des neuen Verfahrens können Fehler schnell<br />

erkannt und behoben werden.<br />

In einer Veranstaltung des Umweltministeriums in Schotten wurden die Ergebnisse der Erstinventur mit<br />

den Vorsitzenden und den Sachkundigen der Rotwild-Hegegemeinschaften, den oberen und unteren<br />

Jagdbehörden sowie den <strong>Forst</strong>amtsleitungen diskutiert. Dabei fanden sich insgesamt positive Anmerkungen<br />

zum Verfahren, allerdings auch kritische Wertungen zu Einzelfällen der Durchführung.<br />

Eine Intensivierung der künftigen Schulungen und punktuelle Verbesserungen des Verfahrens sind Folgen<br />

aus den Erkenntnissen des Einführungsjahres. Erfreulich ist, dass einige Hegegemeinschaften bereits für<br />

2009 merkliche Konsequenzen aus den Ergebnissen gezogen haben.<br />

Rechts: Durch Rotwild verursachte Schälschäden an<br />

einer jungen Buche im Hochtaunus (Foto: R. Jäkel).

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