Nachhaltigkeitsbericht - Landesbetrieb Hessen-Forst
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Wie geht’s dem Wald?<br />
Indikatoren für Gesundheit und Anpassungsfähigkeit<br />
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„Bäume wachsen durch Blätter“; so brachte es der Freiburger Waldwachstumskundler Professor Heinrich<br />
Spiecker (2008) auf den Punkt. Es ist daher naheliegend, die Belaubung und Benadelung von Waldbäumen<br />
als ein Maß der Vitalität von Wäldern zu verwenden. Ist der Wald in <strong>Hessen</strong> gerüstet für die<br />
Herausforderungen der Zukunft wie ein sich veränderndes Klima? Zusammen mit der Belaubung geben<br />
insbesondere das Wachstum, das Auftreten von Insekten und Pilzen sowie die jährliche Absterberate<br />
der Bäume Hinweise auf die Gesundheit des Waldes.<br />
Die durch <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> durchgeführten Waldzustandserhebungen der Jahre 2008 und 2009 wiesen für<br />
den hessischen Wald mittlere Kronenverlichtungen von 21 Prozent (2008) beziehungsweise 23 Prozent<br />
(2009) aus.<br />
In der Gruppe der älteren Bäume erreicht die Kronenverlichtung der Buche nach 33 Prozent (2007) und<br />
einem zwischenzeitlichen Wert von 25 Prozent (2008) im Jahr 2009 erneut 33 Prozent. Die Variation der<br />
Ergebnisse steht in Zusammenhang mit der Fruchtbildung der Buche: 2009 fruktifizierten 97 Prozent der<br />
älteren Buchen, 2008 waren es nur sieben Prozent gewesen. Die Kronenverlichtung der Eiche verringerte<br />
sich im Berichtszeitraum von 33 Prozent (2007) über 26 Prozent (2008) auf 24 Prozent im Jahr 2009. Der<br />
parallel dazu stattfindende Rückgang der Fraßschäden durch Eichenwickler und Frostspanner hat sich<br />
günstig für den Zustand der Eiche ausgewirkt. 2007 lag der Anteil der befressenen Eichen noch bei 39<br />
Prozent, 2008 wurden an 21 Prozent der Eichen Fraßschäden festgestellt, 2009 waren nur zehn Prozent<br />
der älteren Eichen befressen. Bei der Kiefer bleiben die Werte ähnlich: Die Nadelverluste lagen 2007 und<br />
2008 bei 25 Prozent, 2009 bei 24 Prozent. Die Kronenverlichtung der älteren Fichte zeigt 2008 und 2009<br />
mit jeweils 30 Prozent keine Veränderung.<br />
Seit 1984 erfasst die Waldzustandserhebung den Wald in <strong>Hessen</strong> mit systematischen Stichproben.<br />
Ein wichtiges Ergebnis der Untersuchungen ist die jährliche Absterberate oder Mortalität von Bäumen.<br />
Diese beträgt in den beiden Jahren jeweils im Mittel 0,3 Prozent und ist landesbezogen als gering<br />
einzustufen.<br />
Indikatoren für Gesundheit und Anpassungsfähigkeit<br />
„Bäume wachsen durch Blätter", so der Waldwachstumskundler Professor Heinrich Spiecker 2008 (Foto: L. Karner).<br />
HESSEN-FORST<br />
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