Projekt 05HS022 Identifizierung und Vermeidung der hot ... - BLE
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2. Stand <strong>der</strong> Forschung<br />
Wirkstoff pro Quadratmeter befestigter Wegfläche unter praxisüblichen Bedingungen allein<br />
durch Abtropfen <strong>und</strong> Abtrift.<br />
2.2.2 Einträge von PSM-Wirkstoffen aus <strong>der</strong> Behandlung von Bahngleisanlagen<br />
PSM-Wirkstoffe können weiterhin auch über Bahnkörper in Oberflächengewässer gelangen.<br />
Torstensson (2001) weist im Zusammenhang mit chemischer Unkrautbekämpfung von Gleisanlagen<br />
darauf hin, dass sich hier aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Oberflächen <strong>der</strong> Materialien des Gleisbetts<br />
Wirkstoffdepots bilden können. Das ergab auch eine Untersuchung von Ramwell et al.<br />
(2004a) von Drainagegräben an Bahngleisanlagen. Allerdings konnte eine messbare Auswaschung<br />
nur mit <strong>der</strong> Simulation sehr hoher Nie<strong>der</strong>schlagsmengen erreicht werden.<br />
2.2.3 Einträge von PSM-Wirkstoffen aus Baumaterialien<br />
Gerecke et al. (2001) weisen auf die Gefahr <strong>der</strong> Auswaschung von PSM aus behandelten<br />
Baumaterialien hin. Dies betrifft unter an<strong>der</strong>em Algizide in Außenfarben <strong>und</strong> Herbizide als<br />
Bestandteil von Flachdachversiegelungen. Die Autoren kommen für das Einzugsgebiet des<br />
Greifensees in <strong>der</strong> Schweiz zu dem Ergebnis, dass dort ein Großteil <strong>der</strong> PSM, die im Siedlungsbereich<br />
eingesetzt werden, über punktuelle Quellen in Oberflächengewässer gelangt.<br />
Die Ergebnisse gehen teilweise auf die Arbeiten von Bucheli et al. (1998a, 1998b) zurück;<br />
hier wurden Dachabläufe <strong>und</strong> Regenüberlaufbecken auf PSM-Rückstände untersucht. Der<br />
Spitzenwert für die Frachten, die auf die Freisetzung aus Materialschutzanstrichen zurückgeführt<br />
werden, betrug für den Wirkstoff MCPP 1 ng/m². Chevre (2003) geht davon aus, dass in<br />
<strong>der</strong> Schweiz in Einzelfällen bis zu 50 % <strong>der</strong> Gesamtfracht an PSM aus Materialschutz stammen<br />
können. In welchem Umfang in Deutschland PSM-Wirkstoffe im Bauschutz eingesetzt<br />
bzw. in welcher Größenordnung daraus mögliche Einträge in Oberflächengewässer erwartet<br />
werden können, kann aufgr<strong>und</strong> fehlen<strong>der</strong> Untersuchungen nicht beurteilt werden; gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
finden auch in Deutschland in Dach- <strong>und</strong> Fassadenfarben Biozidwirkstoffe als Filmkonservierer<br />
Verwendung. Zur Auswaschung dieser Substanzen liegen zurzeit Resultate aus Modellstudien<br />
vor (Schoknecht et al., 2003, zum Prüfverfahren siehe Schoknecht et al., 2002),<br />
die gr<strong>und</strong>sätzlich eine Auswaschungsgefahr bestätigen.<br />
Im Auftrag des Landesumweltamtes Nordrhein-Westfalen wurde im Jahr 2002 untersucht,<br />
inwieweit die Dachsanierung <strong>und</strong> <strong>der</strong> damit verb<strong>und</strong>ene Schutzanstrich des Daches mit Acryldispersionsfarben<br />
sich auf die Umwelt auswirken können. Dazu wurden insgesamt vier<br />
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