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Projekt 05HS022 Identifizierung und Vermeidung der hot ... - BLE

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2. Stand <strong>der</strong> Forschung<br />

2.2 Ursachen für Punkteinträge außerhalb landwirtschaftlicher Höfe<br />

Neben den Hofabläufen aus Landwirtschaftsbetrieben sind eine Reihe weitere Kontaminationsquellen<br />

zu erwähnen, die zu Punkteinträgen in Oberflächengewässer führen können. Ihr<br />

Anteil an <strong>der</strong> Gesamtbelastung ist vermutlich nur in Einzelfällen bedeutsam; sie werden aus<br />

Gründen <strong>der</strong> Vollständigkeit hier aufgelistet. Es handelt sich dabei um:<br />

• Abschwemmung von PSM-Rückständen aus <strong>der</strong> chemischen Unkrautbeseitigung<br />

durch Nie<strong>der</strong>schlagswasser auf befestigten Wegen,<br />

• Abschwemmung von PSM-Rückständen von Bahngleisanlagen,<br />

• Auswaschung von PSM-Rückständen aus Baumaterialien,<br />

• Auswaschung von PSM-Rückständen aus <strong>der</strong> Atmosphäre,<br />

• kontaminierte Waschwässer aus Winzereien <strong>und</strong> Obstgroßmärkten <strong>und</strong><br />

• PSM-haltige Abwässer aus <strong>der</strong> Industrie.<br />

In <strong>der</strong> Literatur werden diese Eintragsquellen meist nur am Rande beschrieben. An dieser<br />

Stelle sei auf die Arbeit von Skark et al. (2004) hingewiesen. Untersuchungsgegenstand waren<br />

zwei kleinere Zuflüsse <strong>der</strong> Ruhr bei Schwerte (Einzugsgebiet jeweils ca. 5 km²). An 14<br />

verschiedenen Beprobungsstandorten wurden in den Jahren 1994 bis 1996 PSM-Messungen<br />

vorgenommen. Dabei wurde festgestellt, dass immerhin zwei Drittel <strong>der</strong> Gesamtfracht von<br />

PSM aus dem nichtlandwirtschaftlichen Bereich, speziell aus <strong>der</strong> Behandlung von Bahngleisanlagen<br />

<strong>und</strong> aus dem Einsatz in Privathaushalten stammt, obwohl r<strong>und</strong> 30 % des Einzugsgebiets<br />

Ackerland sind. Bereits in früheren Untersuchungen hatten Skark et al. (1996) <strong>und</strong> Linneweber<br />

(1997) auf die Belastung <strong>der</strong> Ruhr durch Diuron aus nichtlandwirtschaftlichen Quellen<br />

hingewiesen. Im Jahr 1994 wurden an zwei Beprobungsstandorten Tagesfrachten von 10<br />

bis 16 g Diuron nachgewiesen, die vermutlich aus dem Abstrom von Bahngleisen <strong>und</strong> aus<br />

dem Einzugsbereich einzelner Siedlungs- <strong>und</strong> Gewerbegebiete stammen.<br />

2.2.1 Einträge durch Abschwemmung von PSM-Wirkstoffen von befestigten Flächen<br />

Die chemische Unkrautbeseitigung auf befestigten Flächen ist vor allem deshalb problematisch,<br />

weil die PSM-Wirkstoffe in <strong>der</strong> Regel nicht versickern können. Dies führt zu einer relativ<br />

schnellen Sättigung <strong>der</strong> Applikationsflächen <strong>und</strong> es kann zu einer Akkumulation <strong>der</strong> Substanzen<br />

auf <strong>der</strong> Oberfläche kommen (Ramwell et al., 2002a). Die bisherigen Studien legen die<br />

Vermutung nahe, dass auf befestigten Flächen keine nennenswerte Retention <strong>der</strong> Wirkstoffe<br />

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