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Deutscher Bundestag Unterrichtung

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Drucksache 17/8700 – 216 – <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 17. Wahlperiode<br />

desprogramm Wiedervernetzung im Rahmen der Nationalen<br />

Strategie zur biologischen Vielfalt erbracht.<br />

Zum Schutz vor erheblichen Beeinträchtigungen von<br />

Grundwasser, Trinkwasserschutzgebieten und Oberflächengewässern<br />

durch Straßenabwässer wurden bautechnische<br />

Maßnahmen zum Gewässerschutz ergriffen.<br />

Nicht mehr benötigte Verkehrsflächen wurden im Hinblick<br />

auf eine ressourcenschonende Straßenplanung entsiegelt<br />

und einer extensiven, umweltschonenden Nutzung<br />

zugeführt. Zur Kompensation unvermeidbarer straßenbaubedingter<br />

Eingriffe in Natur und Landschaft wurden<br />

strukturarme Kulturlandschaften durch die Entwicklung<br />

von vielfältigen, artenreichen Offenlandbiotopen und natürlichen<br />

Waldlebensräumen durch natürliche Begrünung<br />

und extensive Pflegemaßnahmen ökologisch aufgewertet<br />

und dabei neue Lebensraumverbundsysteme entwickelt.<br />

Vorbelastete, verbaute Still- und Fließgewässer wurden<br />

renaturiert, angrenzende Uferrandzonen zur Unterstützung<br />

des Auenverbundes aus einer intensiven umweltbelastenden<br />

Nutzung herausgenommen und Ufergehölzsäume,<br />

Staudenfluren, Nass- und Feuchtwiesen neu<br />

angelegt.<br />

Zu den Straßenbauleistungen 2010 gehören ebenfalls<br />

Aufwendungen für eine landschaftsgerechte Einbindung<br />

der Straße in die Landschaft. Darüber hinaus sind in den<br />

Leistungen auch die Ausgaben für eine ökologisch orientierte<br />

Grünpflege zur Gewährleistung der ökologischen<br />

Funktionen der ausgeführten landschaftspflegerischen<br />

Maßnahmen enthalten.<br />

An der A 6 im Wattenheimer Wald wird eine Grünbrücke<br />

aus Mitteln des Konjunkturpakets II errichtet; bereits kurz<br />

nachdem die Bodenanschüttung erfolgte, wurde sie von<br />

Tieren angenommen.<br />

C.10 Beseitigung von Bahnübergängen im<br />

Zuge von Bundesstraßen<br />

Das Eisenbahnkreuzungsgesetz schreibt vor, aus Gründen<br />

der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs neue Kreuzungen<br />

von Eisenbahnen und Straßen nicht mehr höhengleich,<br />

sondern als Überführungen herzustellen. Konsequenterweise<br />

enthält das Eisenbahnkreuzungsgesetz die<br />

Verpflichtung der Kreuzungsbeteiligten, vorhandene höhengleiche<br />

Kreuzungen zu beseitigen, baulich anzupassen<br />

oder durch den Bau von Überführungen oder sonstige<br />

technische Maßnahmen zu ändern, soweit es die Sicherheit<br />

oder die Abwicklung des Verkehrs erfordert.<br />

Für Bahnübergangsbeseitigungen sowie für andere technische<br />

Sicherungen wurden im Berichtsjahr vom Bund<br />

als Baulastträger der Bundesfernstraßen aus dem Straßenbauhaushalt<br />

(Kapitel 1210) 5 Mio. Euro verausgabt.<br />

C.11 Bauleistungen nach Bundesländern<br />

In den folgenden Kapiteln C.11.1 bis C.11.16 wird jeweils<br />

eine herausragende Maßnahme des Berichtsjahres<br />

dargestellt. Die Maßnahmen insgesamt des jeweiligen<br />

Bundeslandes, die im Berichtjahr 2010 für den Verkehr<br />

freigegeben wurden bzw. sich bis Ende des Berichtsjahres<br />

im Bau befanden, können den nachfolgenden Tabellen<br />

entnommen werden. Die hier angegebenen Gesamtkosten<br />

unterscheiden sich ggf. von jenen im Investitionsrahmenplan<br />

(IRP) 2011 bis 2015 für die Verkehrsinfrastruktur<br />

des Bundes. Dies hat seine Ursache darin, dass die Kostenstände<br />

im vorliegenden Bericht und im IRP nicht auf<br />

denselben Zeitpunkt bezogen sind. Den aktuellen Stand<br />

der Umsetzung der Maßnahmen des Bedarfsplans stellt<br />

die anschließende Karte „Bauleistungen auf den Bundesfernstraßen<br />

im Jahre 2010“ in Kapitel C.11.17 dar.<br />

C.11.1 Baden-Württemberg<br />

Die Gesamtmaßnahme des sechsstreifigen Ausbaus der<br />

Bundesautobahn A 8 zwischen der Tank- und Rastanlage<br />

Pforzheim und der Anschlussstelle Heimsheim erstreckt<br />

sich auf einer Länge von insgesamt rund 11,6 km. Im<br />

Rahmen des TEN-Programms ist das Ausbauvorhaben<br />

des Bundes auch von herausragender Bedeutung für die<br />

Verbesserung der Verkehrssicherheit und Transportkapazität<br />

entlang der transeuropäischen Fernstraßenverbindung,<br />

Europastraße E 52, zwischen Frankreich, Deutschland<br />

und Österreich. Die Maßnahme wurde daher mitfinanziert<br />

aus dem Fonds für Transeuropäische Netze<br />

(TEN) der Europäischen Gemeinschaft.<br />

Die Baumaßnahme beinhaltet den 6-streifigen Ausbau<br />

der A 8 mit einer Änderung der Straßenachse in Lage und<br />

Höhe. Die Abrückung von der alten Autobahn wurde so<br />

gewählt, dass zumindest eine Fahrbahnseite unabhängig<br />

von der alten Autobahn hergestellt werden konnte und<br />

dass in die angrenzenden Flächen möglichst wenig eingegriffen<br />

werden musste. Während der Bauzeit konnten damit<br />

immer zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung für den Verkehr<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Zur Verbesserung des Lärmschutzes wurden insbesondere<br />

im Bereich der Bebauung von Wurmberg-Neubärental<br />

und Friolzheim bis zu 15 m hohe begrünte Lärmschutzwälle<br />

hergestellt. In einem 3,5 km langen Teilstück bei<br />

Friolzheim wurde eine offenporige Asphaltdeckschicht<br />

(„Flüsterasphalt“) vorgesehen.<br />

Im Zuge des Ausbaus des 1. und 2. Bauabschnitts wurden<br />

bereits sechs Unter- bzw. Überführungsbauwerke hergestellt.<br />

Im 3. Bauabschnitt wurden weitere vier Brücken<br />

gebaut.<br />

Die Bauwerke wurden teilweise halbseitig hergestellt, um<br />

den fließenden Verkehr nicht zu beeinträchtigen. Vier bestehende<br />

Gewölbedurchlässe für querende Bäche wurden<br />

durch neue, längere Rohrdurchlässe ersetzt. Die fünf<br />

neuen Regenrückhalteklärbecken wurden jeweils mit<br />

Klär- und Rückhaltebecken ausgeführt.<br />

An der A 8 und in der Ortslage der L 1175 bei Friolzheim<br />

wurden in Teilbereichen bis zu 6,50 m hohe Gabionenwände<br />

vorgesehen, um den Höhenunterschied zum<br />

angrenzenden Gelände abzufangen. Zur Verbesserung des<br />

Lärmschutzes für die Siedlung Geißberg wurden die<br />

Lärmschutzwälle steiler als sonst üblich ausgebildet. Dies<br />

wurde durch eine Bewehrung des Erdkörpers mit Geokunststoffen<br />

erreicht.

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