Deutscher Bundestag Unterrichtung
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Drucksache 17/8700 – 18 – <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 17. Wahlperiode<br />
14,6 Mrd. Euro investiert. Hierbei standen einerseits der<br />
Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken für bis zu<br />
300 km/h und andererseits der Streckenausbau, die Streckenerneuerung<br />
und insbesondere die Anhebung der Streckenhöchstgeschwindigkeit<br />
auf 160–200 km/h als Ausbaustandard<br />
im Vordergrund. Die VDE 2, 3 (1. Baustufe),<br />
4 bis 7 und 8.3 (ABS Halle/Leipzig–Berlin) sind bereits<br />
in Betrieb genommen worden. Sie sind aus diesem Grund<br />
– zumal lediglich Restleistungen noch zu erledigen sind –<br />
im aktuellen Bedarfsplan im Vordringlichen Bedarf unter<br />
laufende und fest disponierte Vorhaben in der Sammelposition<br />
„Maßnahmen mit einem Restvolumen < 50 Mio.<br />
Euro“ enthalten. Das VDE 9 ABS Leipzig–Dresden ist zu<br />
einem wesentlichen Teil fertig gestellt und wird in Baustufen<br />
weiter ausgebaut. Derzeit werden im Abschnitt<br />
Riesa–Dresden verschiedene Ausbaumaßnahmen durchgeführt.<br />
Der Neubau der Verbindungsspange Weißig–<br />
Böhla (7,5 km) und die Bauarbeiten zwischen Weinböhla<br />
und Radebeul West (im Rahmen des Konjunkturpakets I)<br />
sind Ende 2010 fertig gestellt worden. Die VDE 8.1 ABS/<br />
NBS Nürnberg–Erfurt und 8.2 NBS/ABS Erfurt–Halle/<br />
Leipzig sind im Bau; beim VDE 8.2 konnte die Teilstrecke<br />
Leipzig–Gröbers bereits 2003 in Betrieb genommen<br />
werden. Das VDE 1 ABS Lübeck/Hagenow Land–Rostock–Stralsund<br />
ist im Rahmen der 1. Baustufe zu einem<br />
wesentlichen Teil fertig gestellt worden. Aufgrund des<br />
Ergebnisses der Bedarfsplanüberprüfung kann für die<br />
Maßnahmen „Rostock (Abzweig Riekdahl)–Ribnitz-<br />
Damgarten West“ und „Zweigleisiger Ausbau Velgast–Stralsund“<br />
dieses Projektes ein volkswirtschaftlich<br />
positives Ergebnis nicht erzielt werden; sie werden derzeit<br />
nicht weiter verfolgt. Die Bundesregierung hält jedoch<br />
weiter an dem Ziel fest, die VDE schnellstmöglich<br />
abzuschließen.<br />
Bundesfernstraßen<br />
Ziel der Bundesregierung ist nach wie vor die vollständige<br />
Realisierung der sieben VDE-Straße. Nach den derzeitigen<br />
Dispositionen wird angestrebt, das gesamte<br />
VDE-Straßennetz mit Ausnahme der A 44 (Teil des Projektes<br />
15) in den nächsten Jahren fertig zu stellen.<br />
Die sieben Projekte haben eine Gesamtlänge von rund<br />
2 000 km. Davon waren Ende 2010 rund 1 890 km unter<br />
Verkehr und weitere rund 30 km im Bau. Damit sind rund<br />
95 Prozent des VDE-Straße-Projektvolumens realisiert<br />
oder in der Umsetzumgsphase.<br />
In die sieben Projekte wurden bis Ende 2010 rund<br />
14,7 Mrd. Euro investiert. Das entspricht mehr als rund<br />
88 Prozent der aktuellen Investitionskosten in Höhe von<br />
rund 16,8 Mrd. Euro.<br />
Im Einzelnen waren Ende 2010 die folgenden Bauziele<br />
erreicht:<br />
Projekt 10, A 20, Lübeck–Stettin (A 11)<br />
Die 323 km lange, 4-streifige Neubaustrecke ist seit Dezember<br />
2006 unter Verkehr.<br />
Projekt 11, A 2, Hannover–Berlin und A 10, Berliner<br />
Ring (Süd- und Ostring)<br />
Das Projekt umfasst die Querschnittserweiterung von vier<br />
auf sechs Fahrstreifen (324 km) bzw. von sechs auf acht<br />
Fahrstreifen (8 km) und die Grunderneuerung der vorhandenen<br />
Fahrbahnen vom AK Hannover-Ost (A 7) über die<br />
A 2 und den Berliner Süd- und Ostring der A 10 zum AD<br />
Schwanebeck (A 11).<br />
Der 208 km lange, zur A 2 gehörende Projektteil wurde<br />
bereits 1999 durchgängig für den Verkehr freigegeben.<br />
Von der 124 km langen Erweiterungsstrecke des Berliner<br />
Süd- und Ostrings im Zuge der A 10 waren folgende Abschnitte<br />
mit einer Gesamtlänge von 109 km unter Verkehr:<br />
– AD Werder (A 2)–AD Potsdam (A 9),<br />
– AD Nuthetal (A 115)–südlich AD Schwanebeck<br />
(A 11).<br />
Der Baubeginn für den Umbau des AD Schwanebeck<br />
steht bevor, die 8-streifige Erweiterung AD Potsdam–AD<br />
Nuthetal ist noch in der Planung.<br />
Projekt 12, A 9, Nürnberg–Berlin<br />
Das Projekt beinhaltet auf einer Länge von 372 km die<br />
Querschnittserweiterung der A 9 von vier auf sechs Fahrstreifen<br />
einschließlich Grunderneuerung.<br />
Abschnitte mit einer Gesamtlänge von 350 km waren 6streifig<br />
unter Verkehr:<br />
– AK Nürnberg (A 3)–AS Schleiz,<br />
– AS Triptis–AD Potsdam (A 10).<br />
Projekt 13, A 38, Göttingen–Halle und<br />
A 143, Westumfahrung Halle<br />
Von der 208 km langen, 4-streifigen Neubaustrecke waren<br />
rund 196 km unter Verkehr:<br />
– A 38 durchgängig seit Ende 2009,<br />
– A 143; AD Halle-Süd (A 38)–AS Halle-Neustadt.<br />
Der nördliche Abschnitt der A 143 mit einer Gesamtlänge<br />
von 12 km ist in der Planung.<br />
Projekt 14, A 14, Halle–Magdeburg<br />
Der 102 km lange, 4-streifige Neubau ist bundesweit das<br />
erste vollständig für den Verkehr freigegebene VDE-Straßenprojekt.<br />
Seit der Verkehrsfreigabe des Abschnitts AS<br />
Könnern–AS Schönebeck am 30. November 2000 ist die<br />
A 14 von Halle bis Magdeburg – nach einer kurzen Planungs-<br />
und Bauzeit von knapp zehn Jahren – durchgehend<br />
befahrbar.