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Deutscher Bundestag Unterrichtung

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Drucksache 17/8700 – 16 – <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 17. Wahlperiode<br />

für eine gute Mobilität von Menschen und Gütern. Zugleich<br />

sichert sie Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze<br />

und leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt<br />

und zur sozialen Entwicklung unserer Gesellschaft.<br />

Mit dem vorliegenden Bericht wird der Ansatz bei der Information<br />

über den Ausbau der Verkehrswegenetze des<br />

Bundes konsequent umgesetzt. Bis zum Berichtsjahr<br />

2006 wurden über den Ausbau der Schienenwege und der<br />

Bundesfernstraßen getrennte Berichte herausgegeben.<br />

Seit dem Berichtsjahr 2007 werden diese Informationen<br />

zusammengefasst, um einen Berichtsteil Bundeswasserstraßen<br />

ergänzt und in einem Verkehrsinvestitionsbericht<br />

gemeinsam veröffentlicht.<br />

A.2 Prognose der deutschlandweiten<br />

Verflechtungen<br />

Als Entscheidungsgrundlage für die Infrastrukturplanung<br />

sind langfristige Verkehrsprognosen erforderlich. Ein<br />

vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

beauftragtes Forschungskonsortium hat 2007<br />

eine Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen<br />

für 2025 vorgelegt. Kernstück der Arbeiten bildete<br />

die Erstellung der räumlichen Verflechtungsmatrizen<br />

im Personen- und im Güterverkehr für die Jahre 2004<br />

(Analyse) und 2025 (Prognose). Die Matrizen dienen als<br />

Rahmen und wesentliche Datengrundlage für die Verkehrsprognose<br />

und damit für die Fortentwicklung der<br />

Verkehrsplanungen in Bund und Ländern und zur Überprüfung<br />

der Bedarfspläne.<br />

Aktuelle Soll-Ist-Vergleiche zeigen, dass die Ergebnisse<br />

der Verflechtungsprognose – trotz der Wirtschaftskrise –<br />

als weitgehend realistisch angesehen werden können.<br />

Eine Ausnahme bildet die Binnenschifffahrt; hier ist zu<br />

erwarten, dass die Prognosewerte für 2025 mit einer Verzögerung<br />

von einigen Jahren eintreten werden.<br />

Derzeit laufen die Arbeiten an einer neuen Verkehrsverflechtungsprognose<br />

2030, deren Ergebnis vermutlich<br />

Ende 2013 vorliegen wird.<br />

A.3 Infrastrukturplanung und<br />

Infrastrukturfinanzierung<br />

A.3.1 Bundesverkehrswegeplanung<br />

Im BMVBS laufen derzeit vorbereitende Arbeiten zur<br />

Aufstellung eines neuen Bundesverkehrswegeplans<br />

(BVWP). Es wird angestrebt, den neuen BVWP im Jahr<br />

2015 vorzulegen. Er soll auch die Grundlage für die Ausbaugesetze<br />

der Verkehrsträger Straße, Schiene und erstmals<br />

auch Wasserstraße bilden.<br />

Elementare Grundlagen eines Bundesverkehrswegeplans<br />

sind eine aktuelle und belastbare Verkehrsprognose und<br />

ein Verfahren zur Bewertung von Verkehrsinfrastrukturvorhaben<br />

auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft.<br />

Der BVWP 2015 wird auf einer neuen Verkehrsprognose<br />

für das Prognosejahr 2030 basieren. Überdies erfolgt eine<br />

grundsätzliche Überprüfung und Weiterentwicklung des<br />

BVWP-Bewertungsverfahrens. Die Frage des Bewer-<br />

tungsverfahrens spielt im Zuge der Beurteilung und Einstufung<br />

der Verkehrsinfrastrukturvorhaben eine zentrale<br />

Rolle. Das gesamte Bewertungsverfahren wird im Rahmen<br />

mehrerer Forschungsprojekte grundsätzlich überprüft.<br />

Dies gilt sowohl für das Verfahren zur Bewertung<br />

der Wirtschaftlichkeit von Vorhaben (Nutzen-Kosten-<br />

Analyse) als auch für raumordnerische sowie umwelt-<br />

und naturschutzfachliche Beurteilungen. Einige Forschungsprojekte<br />

wurden bereits abgeschlossen. Dazu<br />

zählt die Erarbeitung eines Konzepts zur Integration einer<br />

Strategischen Umweltprüfung (SUP) in die Bundesverkehrswegeplanung.<br />

Die Erkenntnisse dieses Gutachtens<br />

bilden die Grundlage für eine SUP, deren Durchführung<br />

beim nächsten BVWP gesetzlich vorgeschrieben ist.<br />

Erkenntnisse aus den Arbeiten zur Verkehrsprognose sowie<br />

der Weiterentwicklung des BVWP-Bewertungsverfahrens<br />

werden in eine neue Grundkonzeption einfließen.<br />

Diese wird Richtschnur und methodische Grundlage des<br />

Bundesverkehrswegeplans sein und in dieser Legislaturperiode<br />

vorgelegt. Ziel ist es dabei, ein Gesamtkonzept<br />

für die künftige Infrastruktur aufzustellen, das realistisch<br />

und finanzierbar ist. In diesem Zusammenhang ist es eine<br />

zentrale Aufgabe, in der neuen Grundkonzeption Kriterien<br />

zur Priorisierung von Verkehrsinvestitionen zu<br />

entwickeln. Dies ist angesichts der knappen Investitionsmittel<br />

die wichtigste Herausforderung für die Investitionspolitik.<br />

Es geht um die Auswahl der Projekte und die<br />

Festlegung der Reihenfolge ihrer Realisierung. Bei der<br />

Auswahl der Projekte und der Festlegung der Reihenfolge<br />

ihrer Realisierung werden nicht alle Wünsche erfüllt werden<br />

können. Dies wird in Einzelfällen schmerzhaft sein.<br />

Für eine effiziente und verantwortungsvolle Verkehrsinfrastrukturpolitik<br />

ist eine Priorisierung jedoch unerlässlich.<br />

Bereits jetzt kann gesagt werden, dass der Erhalt der Bestandsnetze<br />

bei der Priorisierung im Vordergrund steht.<br />

Neu- und Ausbaumaßnahmen müssen auf wichtige Verkehrsachsen<br />

und die gezielte Beseitigung von Engpässen<br />

ausgerichtet werden. Derzeit werden Analysen zur gezielten<br />

Ermittlung der größten zukünftigen Engstellen durchgeführt.<br />

Im Rahmen der Erarbeitung der neuen Grundkonzeption<br />

wird auch festzulegen sein, welche Arten von Projekten<br />

Gegenstand des neuen BVWP sein sollten. Dabei ist u. a.<br />

zu prüfen, inwieweit Investitionen in Verkehrslenkungs-<br />

und Verkehrsmanagementsysteme in den BVWP aufgenommen<br />

werden können.<br />

Die Akzeptanz des neuen Bundesverkehrswegeplans in<br />

der Bevölkerung hängt entscheidend von der Transparenz<br />

des Verfahrens der Planaufstellung und den Formen der<br />

Beteiligung ab. Der BVWP 2015 soll nachvollziehbar sowie<br />

konsequent dokumentiert und veröffentlicht werden.<br />

Eine begleitende Beteiligung von Bürgern, Verbänden,<br />

Ländern und Ressorts wird ein wichtiges Element der Erarbeitung<br />

des BVWP sein. Mit der im BVWP-Prozess<br />

vorgesehenen Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen der<br />

Strategischen Umweltprüfung liegt bereits ein konkretes<br />

Instrument vor, mit dem den Aspekten der Transparenz<br />

und Beteiligung Rechnung getragen wird.

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