Deutscher Bundestag Unterrichtung
Deutscher Bundestag Unterrichtung
Deutscher Bundestag Unterrichtung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 17. Wahlperiode – 15 – Drucksache 17/8700<br />
Zur Umsetzung des aktuell gültigen Bedarfsplans wurden<br />
bis Ende 2010 nahezu 40 Prozent der Bedarfsplanmaßnahmen<br />
mit einem Volumen von rund 28 Mrd. Euro realisiert.<br />
Ein Schwerpunkt der Investitionstätigkeit der vergangenen<br />
Jahre lag beim Neubau und der Erweiterung von<br />
Bundesautobahnen. Im Zeitraum 2001 bis 2010 wurden<br />
rund 1 100 km Autobahnen für über 11,7 Mrd. Euro neu<br />
gebaut und rund 750 km für über 6,6 Mrd. Euro auf sechs<br />
oder mehr Fahrstreifen erweitert. Insbesondere die vorrangige<br />
Realisierung der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit<br />
trug zu dieser positiven Bilanz bei. Darüber hinaus<br />
wurden mit einem Bauvolumen von rund 9,2 Mrd. Euro<br />
weitere rund 1 880 km Bundesstraßen aus- oder neugebaut,<br />
davon allein rund 260 Ortsumgehungen.<br />
Gemäß Haushaltsgesetz 2010 vom 6. April 2010 (BGBl. I,<br />
Nr. 14, S. 346) standen im Berichtsjahr für den Bereich<br />
der Bundesfernstraßen in Kapitel 1210 und Kapitel 1202<br />
(Maut, Konjunkturpaket I und Aufbauhilfefonds Hochwasser)<br />
Haushaltsmittel in Höhe von rund 6,3 Mrd. Euro<br />
zur Verfügung. Einschließlich der Mittel aus Kapitel 6091<br />
(Investitions- und Tilgungsfonds, Konjunkturpaket II) ergaben<br />
sich IST-Ausgaben in Höhe von rund 6,6 Mrd.<br />
Euro, davon rund 5,6 Mrd. Euro an Investitionen.<br />
Für Bauleistungen zur Kapazitätserweiterung auf den<br />
Bundesfernstraßen (Maßnahmen des Bedarfsplanes,<br />
Hauptbautitel, einschließlich Refinanzierung) wurden im<br />
Berichtsjahr insgesamt rund 2,5 Mrd. Euro aufgewendet.<br />
Auf den Bundesautobahnen wurden damit 6,3 km Neubaustrecken<br />
und 136,4 km Erweiterungsstrecken (Erweiterung<br />
auf sechs und mehr Fahrstreifen) realisiert. Zudem<br />
konnten 84,8 km Bundesstraßen zweistreifig und 10,5 km<br />
Bundesstraßen vierstreifig neu gebaut bzw. erweitert werden<br />
(einschließlich Ortsumgehungen).<br />
Im Rahmen des Neubaus und der Erweiterung von Bundesstraßen<br />
hat der Bau von Ortsumgehungen eine besondere<br />
Bedeutung und bleibt ein Schwerpunkt bei den Investitionen<br />
im Bundesfernstraßenbau. Im Berichtsjahr<br />
2010 wurden bundesweit 15 Ortsumgehungen mit einer<br />
Länge von insgesamt 72,6 km vollständig fertig gestellt.<br />
76 Ortsumgehungen mit einer Gesamtlänge von 302,0 km<br />
befanden sich Ende des Berichtsjahres im Bau.<br />
Neben dem Neu- und Ausbau von Bundesfernstraßen gewinnt<br />
deren Erhaltung zunehmend an Bedeutung. Zur Erhaltung<br />
der Bundesfernstraßen – ohne die Erhaltungsanteile<br />
im Zusammenhang mit Um- und Ausbau sowie<br />
Bundesautobahnerweiterung – wurden im Berichtsjahr<br />
2010 insgesamt (Strecke + Ingenieurbauwerke) rund<br />
2,0 Mrd. Euro (einschließlich KP II) ausgegeben, davon<br />
für Bundesautobahnen rund 1,2 Mrd. Euro und für Bundesstraßen<br />
865 Mio. Euro.<br />
Im Berichtsjahr wurden rund 94 Mio. Euro für den Radwegebau<br />
an Bundesstraßen (einschließlich der Erhaltung<br />
von Radwegen) ausgegeben. Es sind rund 280 km Radwege<br />
an Bundesstraßen fertig gestellt worden. Dafür wurden<br />
insgesamt rund 78 Mio. Euro aufgewendet.<br />
Im Jahr 2010 wurden für den Lärmschutz beim Neu- und<br />
Ausbau von Bundesfernstraßen (Lärmvorsorge) rund<br />
123 Mio. Euro und für den Lärmschutz an bestehenden<br />
Bundesfernstraßen (Lärmsanierung) weitere rund 41 Mio.<br />
Euro ausgegeben. Damit wurden im Berichtsjahr rund<br />
22 km Lärmschutzwälle (einschließlich Steilwälle) und<br />
rund 49 km Lärmschutzwände errichtet sowie rund<br />
9 100 m² Lärmschutzfenster eingebaut.<br />
Die Verkehrsstärkenentwicklung auf den Bundesfernstraßen<br />
ging im Berichtsjahr 2010 leicht zurück. Es wurde<br />
auf Bundesautobahnen eine durchschnittliche tägliche<br />
Verkehrsstärke (DTV) von rund 46 400 Kfz/24 h mit einem<br />
Schwerverkehrsanteil (SV) von rund 14,9 Prozent<br />
und auf Bundesstraßen außerorts ein DTV von rund<br />
9 340 Kfz/24 h mit einem SV-Anteil von rund 8,5 Prozent<br />
festgestellt.<br />
Die Jahresfahrleistung im gesamten Straßennetz der Bundesrepublik<br />
Deutschland (Inländerfahrleistung) betrug im<br />
Berichtsjahr rund 704,8 Mrd. Kfz/km, davon auf Bundesautobahnen<br />
rund 217,1 Mrd. Kfz/km (Anteil an der<br />
Gesamtfahrleistung: 30,8 Prozent) und auf Bundesstraßen<br />
außerorts rund 108,1 Mrd. Kfz/km (Anteil an der Gesamtfahrleistung:<br />
15,3 Prozent).<br />
Bundeswasserstraßen<br />
Die Ausgaben für die Bundeswasserstraßen umfassen für<br />
die Bereiche Investitionen, Betrieb und Unterhaltung<br />
sowie Verwaltung ein Gesamtvolumen von<br />
2 066,8 Mio. Euro im Jahr 2010. Die Gesamtausgaben für<br />
Investitionen (Infrastruktur, Lotswesen, Hochbau, Fahrzeuge,<br />
etc.) in die Bundeswasserstraßen betrugen<br />
1 041,2 Mio. Euro (inkl. Maut). Davon wurden in die Erhaltung<br />
der verkehrlichen Infrastruktur 182,7 Mio. Euro<br />
und in Um-, Aus- und Neubaumaßnahmen 737,8 Mio.<br />
Euro investiert. Zu den Schwerpunkten der Investitionen<br />
in die Bundeswasserstraßen gehörten die Fortsetzung der<br />
begonnenen Aus- und Neubauvorhaben sowie die Erhaltung<br />
der vorhandenen Wasserstraßen und ihrer Anlagen.<br />
Mit den Mitteln wurden die Maßnahmen zur Erhaltung<br />
der Wettbewerbsfähigkeit des Hafenstandortes Deutschland<br />
wie vorgesehen fortgeführt. Dies betrifft insbesondere<br />
den Ausbau der Zufahrten zu den Seehäfen, die Umsetzung<br />
der Planungen zum Ausbau des Nord-Ostsee-<br />
Kanals sowie die Verbesserung der Hinterlandanbindung.<br />
Zugleich wurden die Maßnahmen zur qualitativen Verbesserung<br />
der Wasserstraßeninfrastruktur vorangetrieben,<br />
um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Binnenschifffahrt<br />
zu verbessern. Dies waren vor allem die Maßnahmen<br />
des Investitionsrahmenplans mit hohem Anteil<br />
an kombinierten Ersatz- und Erweiterungsmaßnahmen.<br />
A Verkehrsträgerübergreifende<br />
Informationen<br />
A.1 Einführung<br />
Die Bundesregierung will Verkehr ermöglichen, nicht<br />
verhindern. Sie verfolgt eine integrierte und nachhaltige<br />
Verkehrspolitik und schafft damit die Voraussetzungen