BENUTZERNACHRICHTEN - Urz - Universität Heidelberg

BENUTZERNACHRICHTEN - Urz - Universität Heidelberg BENUTZERNACHRICHTEN - Urz - Universität Heidelberg

web.urz.uni.heidelberg.de
von web.urz.uni.heidelberg.de Mehr von diesem Publisher
06.01.2013 Aufrufe

Allgemeines URZ BN 98-4 und die Gegenseite zu fragen, welche davon sie bevorzugt – so lange, bis man keine weiteren gemeinsamen Vor teile mehr ausfindig machen kann. Das Verzahnen von Interessen ist überall dor t möglich, wo es unterschiedliche Interessen, Prior itäten, Überzeugungen, Prognosen und Risikobereitschaften gibt. • Bestehen auf objektiven Kriterien und fairen Verfahrensweisen: Wer kennt z.B. nicht das bewähr te Verfahren, ein Stück Kuchen zwischen zwei Kindern zuteilen? Das eine Kind schneidet, das andere wählt! Varianten davon lassen sich auch in vielen Verhandlungen einsetzen. Alles schön und gut, ist man versucht zu sagen. Aber wenn die Gegenseite sich nicht an die Spielregeln hält? Auch hier jedoch wußte das Seminar Rat: Wenn die anderen ihre Position bekräftigen, läßt man sie, man weist nichts zurück. Wenn die eigenen Vorstellungen von der Gegenseite angegriffen werden, verteidigt man sie nicht. Und wenn man persönlich angegriffen wird, geht man nicht zum Gegenangriff über. Man schlägt nicht zurück, sondern geht einen Schr itt zur Seite und lenkt den Angriff auf das Problem. Man tut so, als wäre jede Position, die die Gegenseite ver tritt, ein aufrichtiger Versuch, die Grundbedürfnisse beider Seiten in Betracht zu ziehen; man fragt nach, wie die Gegenseite sich dies vorstellt. Man behandelt die Position der Gegenseite als eine mögliche Option und untersucht sie daraufhin, wie weit sie den Interessen beider Seiten gerecht wird. Man kann die Aufmer ksamkeit auf die Entwicklung von Optionen lenken, indem man mit der Gegenseite rein hypothetisch einmal durchspricht, was passiert, wenn man ihre Position akzeptieren würde. Man fragt nicht, ob die eine oder andere Idee angenommen oder abgelehnt wird – man fragt, was daran nicht gut ist. Man fragt die Gegenseite um Rat. Man fragt, was sie tun würde, wenn sie an der eigenen Stelle wäre. Auf diese Weise bringt man die Gegenseite dazu, sich auch der eigenen Sicht der Dinge anzunehmen. Wenn die Gegenseite mit persönlichen Angriffen arbeitet, lehnt man sich im Stuhl zurück und gestattet ihr, Dampf abzulassen. Man lenkt danach die persönlichen Angriffe auf eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Problem. Dazu verwendet man zwei grundlegende Mittel: •Erstens verwendet man Fragen anstelle von Statements. Statements provozieren Widerstand, - 24 - Fr agen dagegen stellen Herausforder ungen dar und leiten die Par tner an, sich dem Problem zu stellen. Sie bieten keine Gelegenheit zur Verweiger ung und keine Zielscheibe für Angriffe. •Zweitens ist Schweigen eine der besten Waffen. Wenn die Gegenseite einen unvernünftigen Vorschlag gemacht hat oder man in ungerechtfer tigter Weise angegriffen worden ist, wenn man selbst eine angemessene Frage gestellt hat, und die anderen haben nur unzureichend geantwor tet: Einfach abwar ten, Tee trinken und dem schlechten Gewissen der anderen Zeit lassen, seine segensreiche Wirkung zu entfalten. Wann kann man aber davon sprechen, daß Verhandlungen erfolgreich waren? Einfach dann, wenn ein Verhandlungsergebnis vor liegt? Oder wie entscheidet man, ob und wann man Verhandlungen endgültig abbrechen sollte? Wenn man mit dem sich abzeichnenden Verhandlungsergebnis ver mutlich unzufrieden sein wird? Oder gibt es da ein objektiveres Kriterium? Die in der Literatur als für das Harvard-Modell spezifisch angesehene Antwor t lautet: Was ist meine Beste Alternative, wenn kein Verhandlungsergebnis zustande kommt? Diese Beste Alternative sollte man laufend mit dem Stand der Verhandlungen vergleichen. Sie ist sowohl relatives Erfolgs- als auch absolutes Abbr uchkr iter ium. Die 8 Teilnehmenden kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Sie waren samt und sonders (einschließlich mir) erstaunt, wie allgemein und breit einsetzbar die in stark anwendungsbezogenen Verhandlungssimulationen erarbeiteten Grundsätze sich darstellten. Besonderen Wert wurde auf das Erler nen des aktiven Zuhörens gelegt, das meiner Erfahr ung nach auch die Kommunikation im beruflichen wie im pr ivaten Alltag enorm verbesser n hilft. Eine Wiederholung dieses zweitägigen Seminars am DAI ist für die nähere Zukunft geplant. Ich möchte ihm den Erfolg wünschen, der ihm aufgrund der gelungenen doppelten Quadratur des Kreises (Verbesser ung sowohl der Verhandlungsergebnisse für beide Seiten als auch der menschlichen Beziehungen zwischen den Verhandlungspar tner/inne/n) gebühr t. In der Hoffnung, daß die Erkenntnisse aus diesem Seminar möglichst weite Verbreitung auch über das URZ hinaus finden: Die Seminarunter lagen können ger n bei mir eingesehen werden. 30.11.98 E. Dietr ich

URZ BN 98-4 Allgemeines Web-Uni-Ranking Unter der Internet-Adresse www2.ster n.de/start/bildung/ ist das Ergebnis einer Untersuchung über die Internetanbindung deutscher Hochschulen und Fachhochschulen zu sehen. Von November ’97 bis Januar ’98 haben hierfür einige Test-Surfer die einzelnen Sites besucht und nach einem 30 Punkte zählenden Anforder ungskatalog bewertet. Die Uni-Heidelberg belegte dort immerhin den 23. Platz von 250 bewerteten Hochschulen. Die vollständige Top 50 Tabelle ist unter oben angegebenen Internet-Adresse einsehbar. Platz Universität URL 1 Technische Universität Berlin www.tu-ber lin.de 2 Technische Universität Chemnitz www.tu-chemnitz.de 3 Universität Göttingen www.uni-goettingen.de 4 Universität Bochum www.r uhr-uni-bochum.de 5 Universität Köln www.uni-koeln.de 6 Technische Universität Clausthal www.tu-clausthal.de 7 Universität Freiburg www.uni-freiburg.de 8 Technische Universität Braunschweig www.tu-braunschweig.de 9 Universität Jena www.uni-jena.de 10 Technische Universität Hamburg-Harburg www.tu-harburg.de 11 Universität Würzburg www.uni-wuerzburg.de 12 Universität Münster www.uni-muenster.de 13 Humboldt-Universität Berlin www.hu-ber lin.de 14 Universität Bremen www.uni-bremen.de 15 Universität Erlangen-Nür nberg www.uni-er langen.de 16 Universität Karlsr uhe (TH) www.uni-kar lsr uhe.de 17 Universität Bielefeld www.uni-bielefeld.de 18 Universität Trier www.uni-tr ier.de 19 Universität Kiel www.uni-kiel.de 20 Universität Hamburg www.uni-hamburg.de 21 Universität - Gesamthochschule Duisburg www.uni-duisburg.d 22 Universität Hohenheim www.uni-hohenheim.de 23 Universität Heidelberg www.uni-heidelberg.de 24 Universität Leipzig www.uni-leipzig.de 25 Universität Düsseldorf www.uni-duesseldorf.de 26 Universität - Gesamthochschule Siegen www.uni-siegen.de 27 Technische Universität Ilmenau www.tu-ilmenau.de 28 Technische Hochschule Darmstadt www.tu-dar mstadt.de 29 Technische Hochschule Aachen www.rwth-aachen.de 30 Universität Bayreuth www.uni-bayreuth.de 31 Universität Halle-Wittenberg www.uni-halle.de 32 Universität Augsburg www.uni-augsburg.de 33 Universität Frankfur t/Main www.uni-frankfur t.de 34 Universität - Gesamthochschule Essen www.uni-essen.de 35 Universität Regensburg www.uni-regensburg.de 36 Universität Mannheim www.uni-mannheim.de ... - 25 -

Allgemeines URZ BN 98-4<br />

und die Gegenseite zu fragen, welche davon sie<br />

bevorzugt – so lange, bis man keine weiteren<br />

gemeinsamen Vor teile mehr ausfindig machen<br />

kann. Das Verzahnen von Interessen ist überall<br />

dor t möglich, wo es unterschiedliche Interessen,<br />

Prior itäten, Überzeugungen, Prognosen<br />

und Risikobereitschaften gibt.<br />

• Bestehen auf objektiven Kriterien und fairen<br />

Verfahrensweisen: Wer kennt z.B. nicht das<br />

bewähr te Verfahren, ein Stück Kuchen zwischen<br />

zwei Kindern zuteilen? Das eine Kind schneidet,<br />

das andere wählt! Varianten davon lassen sich<br />

auch in vielen Verhandlungen einsetzen.<br />

Alles schön und gut, ist man versucht zu sagen.<br />

Aber wenn die Gegenseite sich nicht an die Spielregeln<br />

hält? Auch hier jedoch wußte das Seminar Rat:<br />

Wenn die anderen ihre Position bekräftigen, läßt man<br />

sie, man weist nichts zurück. Wenn die eigenen Vorstellungen<br />

von der Gegenseite angegriffen werden,<br />

verteidigt man sie nicht. Und wenn man persönlich<br />

angegriffen wird, geht man nicht zum Gegenangriff<br />

über. Man schlägt nicht zurück, sondern geht einen<br />

Schr itt zur Seite und lenkt den Angriff auf das Problem.<br />

Man tut so, als wäre jede Position, die die Gegenseite<br />

ver tritt, ein aufrichtiger Versuch, die Grundbedürfnisse<br />

beider Seiten in Betracht zu ziehen; man<br />

fragt nach, wie die Gegenseite sich dies vorstellt.<br />

Man behandelt die Position der Gegenseite als eine<br />

mögliche Option und untersucht sie daraufhin, wie<br />

weit sie den Interessen beider Seiten gerecht wird.<br />

Man kann die Aufmer ksamkeit auf die Entwicklung<br />

von Optionen lenken, indem man mit der Gegenseite<br />

rein hypothetisch einmal durchspricht, was passiert,<br />

wenn man ihre Position akzeptieren würde.<br />

Man fragt nicht, ob die eine oder andere Idee angenommen<br />

oder abgelehnt wird – man fragt, was daran<br />

nicht gut ist. Man fragt die Gegenseite um Rat. Man<br />

fragt, was sie tun würde, wenn sie an der eigenen<br />

Stelle wäre. Auf diese Weise bringt man die Gegenseite<br />

dazu, sich auch der eigenen Sicht der Dinge<br />

anzunehmen.<br />

Wenn die Gegenseite mit persönlichen Angriffen<br />

arbeitet, lehnt man sich im Stuhl zurück und gestattet<br />

ihr, Dampf abzulassen. Man lenkt danach die<br />

persönlichen Angriffe auf eine sachliche Auseinandersetzung<br />

mit dem Problem.<br />

Dazu verwendet man zwei grundlegende Mittel:<br />

•Erstens verwendet man Fragen anstelle von Statements.<br />

Statements provozieren Widerstand,<br />

- 24 -<br />

Fr agen dagegen stellen Herausforder ungen dar<br />

und leiten die Par tner an, sich dem Problem zu<br />

stellen. Sie bieten keine Gelegenheit zur Verweiger<br />

ung und keine Zielscheibe für Angriffe.<br />

•Zweitens ist Schweigen eine der besten Waffen.<br />

Wenn die Gegenseite einen unvernünftigen Vorschlag<br />

gemacht hat oder man in ungerechtfer tigter<br />

Weise angegriffen worden ist, wenn man selbst<br />

eine angemessene Frage gestellt hat, und die<br />

anderen haben nur unzureichend geantwor tet: Einfach<br />

abwar ten, Tee trinken und dem schlechten<br />

Gewissen der anderen Zeit lassen, seine segensreiche<br />

Wirkung zu entfalten.<br />

Wann kann man aber davon sprechen, daß Verhandlungen<br />

erfolgreich waren? Einfach dann, wenn ein<br />

Verhandlungsergebnis vor liegt? Oder wie entscheidet<br />

man, ob und wann man Verhandlungen endgültig<br />

abbrechen sollte? Wenn man mit dem sich abzeichnenden<br />

Verhandlungsergebnis ver mutlich unzufrieden<br />

sein wird? Oder gibt es da ein objektiveres Kriterium?<br />

Die in der Literatur als für das Harvard-Modell spezifisch<br />

angesehene Antwor t lautet: Was ist meine<br />

Beste Alternative, wenn kein Verhandlungsergebnis<br />

zustande kommt? Diese Beste Alternative sollte man<br />

laufend mit dem Stand der Verhandlungen vergleichen.<br />

Sie ist sowohl relatives Erfolgs- als auch absolutes<br />

Abbr uchkr iter ium.<br />

Die 8 Teilnehmenden kamen aus den unterschiedlichsten<br />

Bereichen. Sie waren samt und sonders (einschließlich<br />

mir) erstaunt, wie allgemein und breit einsetzbar<br />

die in stark anwendungsbezogenen Verhandlungssimulationen<br />

erarbeiteten Grundsätze sich darstellten.<br />

Besonderen Wert wurde auf das Erler nen<br />

des aktiven Zuhörens gelegt, das meiner Erfahr ung<br />

nach auch die Kommunikation im beruflichen wie im<br />

pr ivaten Alltag enorm verbesser n hilft.<br />

Eine Wiederholung dieses zweitägigen Seminars am<br />

DAI ist für die nähere Zukunft geplant. Ich möchte<br />

ihm den Erfolg wünschen, der ihm aufgrund der<br />

gelungenen doppelten Quadratur des Kreises (Verbesser<br />

ung sowohl der Verhandlungsergebnisse für<br />

beide Seiten als auch der menschlichen Beziehungen<br />

zwischen den Verhandlungspar tner/inne/n) gebühr t.<br />

In der Hoffnung, daß die Erkenntnisse aus diesem<br />

Seminar möglichst weite Verbreitung auch über das<br />

URZ hinaus finden: Die Seminarunter lagen können<br />

ger n bei mir eingesehen werden.<br />

30.11.98 E. Dietr ich

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!