BENUTZERNACHRICHTEN - Urz - Universität Heidelberg
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Allgemeines URZ BN 98-4<br />
Auch bei der Betreuung der Surfer bietet das Studentenwer<br />
k Unterstützung. Ein studentischer Tutor steht<br />
jederzeit bereit, um Fragen zu beantwor ten. Wer eine<br />
gr undlegende Einführung ins Internet braucht, kann<br />
beim URZ ein semesterbegleitendes Kursangebot<br />
wahr nehmen.<br />
Das Harvard-Modell der Verhandlung<br />
Erfahr ungsber icht vom Seminar Durch konstr uktives<br />
Verhandeln gute Ergebnisse erzielen – das Harvard-<br />
Modell der Verhandlung.<br />
In diesem Seminar am Deutsch-Amerikanischen<br />
Institut (DAI) wurde davon ausgegangen, daß Verhandeln<br />
wechselseitige Kommunikation mit dem Ziel<br />
ist, eine Übereinkunft zu erreichen. Die Methode des<br />
konstr uktiven Verhandelns soll faires Verhalten<br />
er möglichen und gleichzeitig vor Leuten schützen, die<br />
diese Fair neß ausnutzen wollen. Im Gegensatz zu<br />
anderen Strategien wird ihre Handhabung nicht<br />
dadurch erschwer t, daß die Gegenseite sie ebenfalls<br />
er lernt. Sie wird im Gegenteil dadurch sogar erleichter<br />
t.<br />
Zunehmend mehr Entscheidungen fallen heute in<br />
Verhandlungen bzw. werden durch sie vorbereitet. In<br />
unserer Zeit schnellen Wandels ist Verhandlungsführ<br />
ung zu einer Ker nkompetenz in allen<br />
Lebensbereichen geworden. Die entsprechenden<br />
Fähigkeiten sind allerdings weniger weit verbreitet,<br />
und so enden viele Verhandlungen mit einem unbefr<br />
iedigenden Ergebnis. Einige der wesentlichen<br />
Gründe sind Unklarheit über Notwendigkeit und Art<br />
der Vorbereitung sowie geringes Geschick, den Verlauf<br />
von Gesprächen konstr uktiv zu steuern. Hinzu<br />
kommen unproduktive Annahmen (z.B. jeder Vor teil<br />
der einen müsse zu Lasten der anderen Seite gehen)<br />
und (u.U. antrainier te) engstir nige Taktiken. Viele<br />
Chancen, zu einer Einigung zum beiderseitigen Vorteil<br />
zu kommen, werden ver tan. In der Folge werden<br />
Verhandlungsergebnisse oft mangelhaft umgesetzt<br />
und/oder führen zu unnötigen Konflikten. Die Konsequenz<br />
ist eine enorme Vergeudung an Ressourcen<br />
wie Zeit, Geld und Energie, und meistens leidet die<br />
persönliche Beziehung der Verhandelnden.<br />
Mit Hilfe des Harvard-Modells sollen das Verständnis<br />
von Verhandlungen und die entsprechenden Verhandlungskompetenzen<br />
kräftig verbesser t werden<br />
können. Das war das Ziel des Seminars. Eswurde<br />
m.E. erreicht.<br />
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In puncto Öffnungszeiten ist das Studentenwer k flexibel:<br />
Bis auf weiteres kann im Internet-C@fé von<br />
Montag bis Freitag von 10 bis 24 Uhr gesurft werden.<br />
Sollte sich herausstellen, daß der NetChat morgens<br />
um 2.00 Uhr den Studierenden zum großen<br />
Bedürfnis wird, erweiter t das Studentenwer k die Zeiten.<br />
Das Harvard-Modell wurde Anfang der 80er-Jahre<br />
veröffentlicht und wurde von Wissenschaftlern und<br />
Praktiker n aus vielen Bereichen (Internationales<br />
Recht, Beziehungen zwischen Firmen sowie zwischen<br />
Arbeitgebern und Gewerkschaften, Konfliktmanagement,<br />
familiäre Beziehungen, Psychologie etc.)<br />
besonders an US-<strong>Universität</strong>en weiterentwickelt. Es<br />
bildet auch die Grundlage für Mediation, die als durch<br />
eine dritte Par tei unterstützte Verhandlung aufgefaßt<br />
wird. Mir ist kein Verhandlungsansatz bekannt, der<br />
wissenschaftlich derar t gut untermauer t ist und sich<br />
praktisch so eindrucksvoll (u.a. in Camp David)<br />
bewähr t hat. Die Absolvier ung von Kursen in Verhandlungsführ<br />
ung gehör t inzwischen zum Pflichtprogramm<br />
fast aller höheren Management-Institute in<br />
den USA. Hintergrund sind enorm gestiegene Anforder<br />
ungen an die Verhandlungsfähigkeiten angesichts<br />
der galoppierenden technischen Entwicklung und<br />
zunehmender Komplexität aller gesellschaftlichen<br />
und politischen Zusammenhänge.<br />
Zur Vorbereitung des Seminars wurde folgendes<br />
Buch empfohlen: Rog er Fisher, William Ury, Bruce<br />
Patton: Das Harvard-Konzept: Sachgerecht verhandeln<br />
- erfolgreich verhandeln, Campus 1997. Dieser<br />
Empfehlung kann ich mich anschließen, wenn auch<br />
die Übersetzung so miserabel ist, daß ich das amerikanische<br />
Original vorziehen würde: Getting to yes.<br />
Negotiating an agreement without giving in, u.a.<br />
Arrow Books (Großbritannien) 1997. Der deutschen<br />
Übersetzung habe ich folgende Tabelle entnommen<br />
(leicht gekürzt und mit dem Original abgeglichen).<br />
Dar in sind die vier zentrale Lösungspunkte her vorgehoben.<br />
• Menschen und Probleme getrennt behandeln:<br />
Die Verhandelnden sollten das Problem angehen<br />
und nicht die Menschen. Tauchen dennoch<br />
menschliche Probleme auf, ist es allerdings völlig<br />
verkehr t, sie unter den Teppich kehren zu wollen.<br />
Sie müssen dann vorrangig geklärt werden – aber<br />
völlig separat von den sachlichen Problemen. Es<br />
ist das A und O der Harvard-Methode, entgegen