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WIR - Nardini Klinikum

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Sterilgutversorgung<br />

Die Gesundheitsministerin Malu Dreyer eröffnet<br />

die gemeinsame Zentralsterilisation<br />

Landstuhl<br />

Die Kinder von St. Josef<br />

Die Kindertagesstätte St. Josef aus Pirmasens<br />

hilft Kindern „es selbst zu tun“<br />

Pirmasens<br />

Neues Eingangstor<br />

Zentrale Patientenaufnahme zieht um<br />

Zweibrücken<br />

St. Elisabeth-Krankenhaus Zweibrücken<br />

St. Johannis-Krankenhaus Landstuhl<br />

<strong>Nardini</strong>haus Pirmasens<br />

Ausgabe 2 | 2010


Titelthema<br />

Die Kindertagesstätte St. Josef aus Pirmasens hilft Kindern „es selbst zu tun“ 4<br />

Aktuell<br />

Qualität durch Weiterbildung 6<br />

Kompetenzgewinnung – Feier für Anja Lauer und Daniel Klos 7<br />

Modernste Diagnostik – Neues Mammographiegerät für die Radiologie 8<br />

Jubiläum einer Wohngruppe – Auf dem Weg in die Selbstständigkeit 0<br />

Voller Erfolg für Infotage – Bauchaortenaneurysmen- und Niereninfotag<br />

... die vergessene Schere – Strukturiertes Risikomanagement für Patienten und Mitarbeiter 3<br />

Fünf neue TV-Terminals – Osterbasar und Spende des Teams der Intensivstation 5<br />

Neues Eingangstor – Zentrale Patientenaufnahme zieht um 7<br />

Was machen eigentlich …?<br />

Die Orthopädietechnik – Viele Anrufe, freundliche Beratung 9<br />

Die Medizintechnik – Mitarbeiter schulen, viel schrauben und ab und zu externe Seminare 0<br />

Reportage<br />

Sterilgutversorgung – Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Malu Dreyer<br />

eröffnet offiziell die gemeinsame Zentralsterilisation<br />

... noch nicht ganz rund! Zentralsterilisation rückt in den Fokus der Krankenhäuser 4<br />

Firmenlauf Kaiserslautern – Läuferin des St. Johannis-Krankenhaus war die Schnellste 6<br />

ZAR feiert 5-jähriges Bestehen – „Tag der offenen Tür“ mit ganz viel Schwein 7<br />

Persönlich<br />

Schöner Abschied – Schwester Emerika verlässt nach 60 Jahren den Zweibrücker Konvent 8<br />

<strong>WIR</strong> stellen vor – Alexandra Strütt 9<br />

Zukunft positiv gestalten – Seit . Juli ist Elisabeth Berger neue stellv. Pflegedirektorin 30<br />

Geschafft – und stolz! Anja Lauer hat sich durch die Prüfung gebissen 3<br />

Einen kleinen Traum erfüllt – Daniel Klos hat schon das nächste Ziel vor Augen 33<br />

Nachruf – Schwester Brunhildis 34<br />

Rubriken<br />

<strong>WIR</strong> in eigener Sache 3<br />

Gesundheitsecke – Die Herbstkur 35<br />

Impressum<br />

Inhalt<br />

Herausgeber: St. Elisabeth-Krankenhaus gem. GmbH | St. Johannis-Krankenhaus gem. GmbH | Gem. <strong>Nardini</strong>haus GmbH<br />

Konzeption und Realisation: hcp Höhn Communication-Partners GmbH<br />

Inhaltlicher Aufbau: Dr. Günther Merschbächer | Thomas Frank | Melanie Müller von Klingspor


So, da ist sie: die zweite <strong>WIR</strong> im neuen Gewand. Zu<br />

der ersten Ausgabe mit neuem Gesicht haben wir viele<br />

Rückmeldungen erhalten. Die <strong>WIR</strong> wird immer besser<br />

– das haben wir häufig gehört. Das freut uns natürlich.<br />

Wir werden uns auch in Zukunft anstrengen, eine<br />

spannende Auswahl an Themen aus allen drei Einrichtungen<br />

zusammen zu stellen.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem <strong>Nardini</strong>haus Pirmasens<br />

hat sich gut eingespielt. Die Pädagogische Leiterin des<br />

<strong>Nardini</strong>hauses, Renate Gerlich, arbeitet eng mit ihren<br />

Mitarbeitern zusammen, um den beiden Kliniken die<br />

verschiedenen Aufgabenfelder ihrer Einrichtung zu erschließen.<br />

Das neu gegründete Redaktionsteam am St. Johannis-Krankenhaus<br />

ist für diese Ausgabe zum ersten Mal<br />

aktiv geworden und hat schon einige Beiträge zusammengetragen.<br />

Heute stellt sich das Landstuhler <strong>WIR</strong>-<br />

Team auch mit Foto vor. Weitere Mitschreiber und<br />

Themenvorschläge sind weiterhin willkommen.<br />

In der letzten <strong>WIR</strong> besonders gut angekommen war<br />

die Darstellung „Veränderungen von A bis Z“, in der<br />

wir die aktuell laufenden großen Projekte und die dafür<br />

verantwortlichen Personen kurz vorgestellt haben.<br />

Diese Art der Zusammenfassung wollen wir gerne beibehalten.<br />

Allerdings laufen viele dieser Projekte über<br />

einen längeren Zeitraum, so dass wir in der aktuellen<br />

Ausgabe noch nicht überall Neues und große Fortschritte<br />

berichten können. Wir werden in der Weihnachtsausgabe<br />

darauf zurückkommen und den neuesten<br />

Stand mitteilen.<br />

Zwei große Projekte aus der Liste sind allerdings abgeschlossen<br />

und deshalb auch Titelthema: Die Zentral-<br />

Begrüßung<br />

<strong>WIR</strong> in eigener Sache!<br />

Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter,<br />

von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Sabine Dietrich<br />

Redaktionsteam Landstuhl v. l. n. r.: Karl Thoma, Schwester Dagmar Fritsch, Lisa Müller und Falk Munzinger.<br />

sterilisation in Landstuhl ist fertig und läuft. Über die<br />

ersten Schritte in der hochmodernen Anlage lesen Sie<br />

auf Seite .<br />

Die neue Zentrale Patientenaufnahme des St. Elisabeth-Krankenhauses<br />

wurde inzwischen ebenfalls eröffnet<br />

(S. 7).<br />

Ein großes Thema fehlt in dieser Ausgabe leider: Die<br />

beiden großen Veranstaltungen in der Landstuhler<br />

Pfeffermühle zum Pflege-DRG und im Landstuhler<br />

Schlosshotel zur Erläuterung der Krankenhausfinan-<br />

zierung, bei denen aus beiden Kliniken Mitarbeiter mit<br />

Leitungsfunktionen zusammen gekommen waren, haben<br />

aus Zeit- und Platzmangel nicht mehr den Weg<br />

in die <strong>WIR</strong> geschafft. Wir erwähnen diese Treffen hier<br />

trotzdem, weil wir es begrüßenswert finden, dass die<br />

Klinikmitarbeiter sich untereinander besser kennen lernen,<br />

austauschen und voneinander profitieren.<br />

Einen Wehmutstropfen gibt es bei all den vielen positiven<br />

Veränderungen allerdings dennoch: <strong>WIR</strong> wartet<br />

immer noch auf den ersten Leserbrief! Was gefällt Ihnen?<br />

Was gefällt Ihnen nicht? Haben Sie Anmerkungen<br />

zu den veröffentlichten Themen? Schreiben Sie uns!<br />

Melanie Müller von Klingspor,<br />

für die <strong>WIR</strong>-Redaktion<br />

Schreiben Sie uns!<br />

pressestelle@johannis-krankenhaus.de<br />

pressestelle@krankenhaus-st-elisabeth.de<br />

3


4<br />

Hallo,<br />

wir sind die Kita St. Josef aus Pirmasens. Untergebracht<br />

sind wir auf dem Klosterhof zwischen unserem herrlich<br />

grünen Spielgarten, den Sportplätzen mit Trampolin<br />

und Klettergerüst und allerhand Getier: Angefangen<br />

bei kleinen Häschen, Katzen, Hühnern, Gänsen, Schafen,<br />

Ziegen und Pferden über das Schwein “Babe“ bis<br />

hin zu einem Nandu kann man sich auf dem Klosterhof<br />

ausgiebig der Tierbeobachtung widmen…<br />

Zur Zeit nutzen wir am liebsten unseren Spielgarten,<br />

in dem es, dank der Mithilfe engagierter Eltern, momentan<br />

grünt und blüht. Zwischen Büschen und Hecken<br />

können die Kinder toben und spielen. Neben den<br />

üblichen Spielgeräten wie Schaukeln und Rutschen ist<br />

unser inzwischen dicht bewachsener Weidentunnel ein<br />

beliebter Rückzugsort. Bei Hitze bietet unser Matsch-<br />

Titelthema<br />

Sandkasten, Snoezelen und ein<br />

Schweinchen namens Babe<br />

Die Kindertagesstätte St. Josef aus Pirmasens hilft Kindern<br />

„es selbst zu tun“<br />

vom Team KITA St. Josef | Foto: Team KITA<br />

Viel Spaß und Schabernack gibt es nicht nur im Matschbereich für die Kinder zu erleben.<br />

bereich Abkühlung. Während die Kleinsten im Sandkasten<br />

ihre ersten Erfahrungen mit Sand und Wasser<br />

sammeln, sitzen unsere „Großen“ am liebsten im<br />

Baumhaus oder im Apfelbaum.<br />

Unsere Einrichtung bietet Platz für insgesamt 50 Kinder,<br />

welche in zwei Gruppen verteilt sind. In der Apfelgruppe<br />

können 5 Kinder von drei Jahren bis ins<br />

Schulalter betreut werden.<br />

In der Erdbeergruppe bieten wir neben 9 Regelplätzen<br />

noch Raum für sechs Zweijährige. Die „Zwerge“,<br />

wie wir unserer Kleinsten gerne nennen, haben ihr<br />

eigenes Zimmer mit altersgerechtem Spielmaterial.<br />

Während die Dreijährigen nach ein paar Schnuppernachmittagen<br />

in ihre Kindergartenzeit starten, versuchen<br />

wir unsere Jüngsten möglichst behutsam einzu


Erzieherin Beate Wonka mit der kleinen Kindergruppe.<br />

gewöhnen. Das so genannte „Berliner Modell“ dient<br />

uns hierbei als Grundlage. Die Kinder werden in einem<br />

Zeitraum von etwa drei Wochen in Begleitung von<br />

Mama, Papa oder einer anderen Bezugsperson Schritt<br />

für Schritt in die Kleingruppe integriert. Die Betreuung<br />

erfolgt über einen Bezugserzieher, der in der Anfangszeit<br />

nicht wechselt. Dieses System der Eingewöhnung<br />

erleichtert Kindern, Eltern und auch Erziehern<br />

die ersten Wochen im Kindergarten. Somit legen wir<br />

einen wichtigen Baustein für die möglichst enge Zusammenarbeit<br />

zwischen Kita und Familie. Betreut werden<br />

die Kinder von insgesamt vier Erzieherinnen in<br />

Vollzeit und einer Erzieherin in Teilzeit.<br />

Neben dem religiösen Grundgedanken im Sinne von<br />

Paul Josef <strong>Nardini</strong> ist „Hilf mir, es selbst zu tun“ der<br />

Leitsatz unserer Erziehungsarbeit. Wir unterstützen<br />

und fördern die Kinder in ihrer Selbstständigkeit und<br />

Gemeinschaftsfähigkeit. Wir üben das Einhalten von<br />

Regeln und den vernünftigen Umgang mit Konflikten.<br />

Die Kinder lernen Verantwortung für ihr eigenes Handeln<br />

zu übernehmen und Grenzen zu akzeptieren.<br />

Fernab vom Kita-Alltag suchen wir Kontakt zu den Familien<br />

bei traditionellen Festen und Veranstaltungen<br />

wie zum Beispiel dem Sommerfest, der Weihnachtsfeier<br />

oder unserem alljährlichen Osterbasar.<br />

Besonders beliebt bei den Kindern ist unser Arbeitseinsatz<br />

im Außengelände im Frühjahr. Beladen mit<br />

Schubkarre und Schaufel machen wir gemeinsam<br />

mit Kindern und Eltern unseren Spielgarten fit für den<br />

Sommer. Berge von Rindenmulch werden unter den<br />

Spielgeräten verteilt, es gibt neuen Sand für den Sandkasten,<br />

Büsche und Hecken werden zurückgeschnitten.<br />

Titelthema<br />

Am „Wassertisch“ wird gerade der Nachmittagstee vorbereitet und<br />

Erzieherin Michaela Hierer (li.) hat dabei auch Spaß!<br />

Das anschließende gemeinsame Mittagessen bietet<br />

Möglichkeiten, neue Kontakte zu knüpfen und andere<br />

Eltern näher kennenzulernen.<br />

Mindestens einmal jährlich machen wir einen Tagesausflug.<br />

Dieses Jahr unternahmen wir eine Zugfahrt<br />

nach Kaiserslautern zur Gartenschau, wo wir, neben<br />

Blumen und Gärten, natürlich vor allem die Dinosaurier<br />

bewundert haben. In Begleitung unserer französischen<br />

Fachkraft besuchten wir schon mehrere Male<br />

das „Didi-Land“ im angrenzenden Elsaß.<br />

Zweimal wöchentlich besucht sie unseren Kindergarten.<br />

Im Rahmen des Programms „Lerne die Sprache<br />

deines Nachbarn“ bringt sie den Kindern spielerisch<br />

die französische Sprache näher. Als Ausgleich zu den<br />

zahlreichen Spiel-, Musik- und Bastelangeboten, nutzen<br />

wir gerne den im Hause befindlichen Snoezelen-<br />

Raum als Oase der Entspannung. Unsere Kinder sind<br />

durchweg der Meinung: „So wie im Snoezelen-Raum,<br />

so sieht es im Himmel aus!“<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Gerne sind wir bereit,<br />

Ihnen ein Stückchen unseres „Himmels“ zu zeigen.<br />

Ihr Kita-Team St. Josef<br />

Kindertagesstätte St. Josef<br />

Leiterin: Hildegard Legleitner<br />

E-Mail: kita.stjosef@nardinihaus.de<br />

Telefon: 06331 722-212<br />

5


6<br />

von Martina Beiter-Schmitt | Foto: Martina Beiter-Schmitt<br />

Erneut wurde eine Gruppe von Praxisanleitern in der<br />

unserem Hause angegliederten „staatlich anerkannten<br />

Weiterbildungsstätte für Praxisanleitung im Gesundheitswesen“<br />

erfolgreich ausgebildet. Am 3. Juli 0 0<br />

wurden in einem feierlichen Rahmen die Zertifikate<br />

von den Weiterbildungsveranwortlichen Dipl. Pflegewirt<br />

Sascha Neuhardt und S. M. Elisa Döschl verliehen.<br />

Das St. Elisabeth-Krankenhaus und das St. Johannis-<br />

Krankenhaus verfügen somit über jeweils sechs neue<br />

Praxisanleiter/-innen. Damit werden die Qualität und<br />

der Standard in der Ausbildung gesichert bzw. erhöht.<br />

Der Praxisanleiter ist der Hauptansprechpartner für alle<br />

Auszubildenden, für neue Mitarbeiter oder für Wiedereinsteiger.<br />

Das Anleiten sollte keineswegs auf Intuition<br />

und Zufall basieren. Deshalb übernimmt er die Planung,<br />

überwacht und überprüft regelmäßig den Erfolg.<br />

Der Praxisanleiter ist jedoch nicht alleine für die<br />

Anleitung zuständig. Er übt vielmehr eine übergeordnete<br />

Kontrollfunktion aus und lenkt so die Ausbildung<br />

in die richtigen Bahnen. Um die Qualität der Pflege<br />

für die Zukunft sichern zu können, ist es sinnvoll, eine<br />

Einschulung genau strukturiert und durchdacht umzusetzen,<br />

damit alle Beteiligten positiv davon profitieren<br />

können.<br />

Die Teilnehmer aus diesem Kurs kamen mit unterschiedlicher<br />

Berufserfahrung: zwischen zwei und 0<br />

Jahren liegt die berufliche Tätigkeit. Die große Spannbreite<br />

dieser professionellen Erfahrung brachte viele<br />

Diskussionen bezüglich der Standpunkte in der Pflege<br />

mit hervor. Zum zweiten Mal wurde ein Anleitungstag<br />

mit Schülern des Kurses 008 veranstaltet, der<br />

von beiden Seiten als sehr gewinnbringend angesehen<br />

wurde. Die zukünftigen Praxisanleiter waren auch<br />

in der Ausarbeitung einer Facharbeit mit dazugehöriger<br />

Powerpoint-Präsentation gefordert. Diese Aufgabe<br />

wurde von allen Teilnehmern sehr gut bewältigt.<br />

Somit bewahrheitet sich folgende Aussage: „Fordern<br />

durch fördern und fördern durch fordern“. Den neuen<br />

Praxisanleitern wünschen wir viel Erfolg bei ihrer zukünftigen<br />

Aufgabe.<br />

Aktuell<br />

Qualität durch Weiterbildung<br />

Praxisanleiterausbildung sichert den Standard<br />

in unseren Standorten<br />

Namentlich aufgelistet die 7 Teilnehmer des Kurses<br />

und deren Arbeitgeber:<br />

» St. Johannis-Krankenhaus, Landstuhl:<br />

Manuela Argust, Anna Bernhard, Carina Dech,<br />

Stephan Efferz, Stefanie Frank, Anja Maué<br />

» St. Elisabeth Krankenhaus, Zweibrücken:<br />

Petra Hafenrichter, Patrick Herr, Margarita Maier,<br />

Jennifer Martinez, Jasmin Maurer, Ute Wolf<br />

» Evang. Krankenhaus, Zweibrücken:<br />

Christel Görgen, Thomas Kube, Carmen Maier<br />

» Ökumenische Sozialstation Maßweiler:<br />

Angelika Knerr<br />

» Marienhausklinik Neuerburg:<br />

Simone Meiser<br />

Schwester S. M. Elisa Döschl<br />

E-Mail:<br />

krankenpflegeschule@krankenhaus-st-elisabeth.de<br />

Telefon: 06332 829220


Aktuell<br />

Kompetenzgewinnung<br />

Feier für Anja Lauer und Daniel Klos<br />

von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Melanie Müller von Klingspor<br />

v. l.: Helmut Huber, Patrick Mann, Erich Jann, Thomas Frank, Christoph Wagner, Anja Lauer und David Klos stießen auf den Erfolg der beiden<br />

Mitarbeiter an.<br />

„Obwohl wir den geringsten Anteil daran haben, sprechen<br />

wir Ihnen heute die Glückwünsche aus.“ Der<br />

Pflegedirektor des St. Elisabeth-Krankenhauses, Christoph<br />

Wagner und der kaufmännische Direktor beider<br />

Krankenhäuser, Thomas Frank, gratulierten bei einer<br />

kleinen Feier Ende April Anja Lauer und Daniel Klos zu<br />

ihren erfolgreichen Fachweiterbildungen.<br />

„So eine berufsbegleitende Ausbildung bedeutet zwei<br />

Jahre Arbeit und Lernen und die normalen Dienste.<br />

Das ist eine hohe Belastung und man ist froh, wenn es<br />

vorbei ist“, sagte Christoph Wagner in Anerkennung<br />

des Einsatzes, den die beiden übere ein lange Strecke<br />

zusätzlich erbracht haben. Er selbst habe es so in Erinnerung,<br />

dass man danach in ein Loch falle, weil man<br />

plötzlich das Gefühl habe, sehr viel Zeit übrig zu haben.<br />

„Aber das relativiert sich auch schnell wieder“, so<br />

Wagner.<br />

„Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz und auch für die<br />

guten Abschlüsse. Man macht ja so eine Fachweiterbildung<br />

in erster Linie für sich selbst, aber das Krankenhaus<br />

gewinnt dadurch natürlich auch an Kompetenz.<br />

Deshalb freuen wir uns genauso wie Sie“, ergänzte<br />

Thomas Frank. „Und natürlich muss man auch Ihren<br />

Kollegen danken, denn diese tragen so eine Weiterbildung<br />

im eigenen Team mit und müssen die Mehrbelastung<br />

an Arbeit schultern, wenn ihre Mitarbeiter in<br />

der Schule sind“, sprach der kaufmännische Direktor<br />

auch den Teams seinen Dank aus.<br />

Pflegedirektor Christoph Wagner<br />

E-Mail: c.wagner@krankenhaus-st-elisabeth.de<br />

Telefon: 06332 828400<br />

7


8<br />

Die Abteilung für Radiologie des St. Johannis-Krankenhauses<br />

Landstuhl bietet ein neues Verfahren zur Diagnostik<br />

von Tumoren der Brust an.<br />

Die so genannte Vakuumstanzbiopsie ist das derzeit<br />

modernste Verfahren zur Untersuchung von Knoten<br />

der weiblichen Brust und ermöglicht eine exaktere und<br />

umfangreichere Gewebeentnahme als die herkömmliche<br />

Stanzbiopsie.<br />

„Bisher bieten meist nur große Zentren dieses Verfahren<br />

an. Wir sind stolz, dass wir das unseren Patientinnen<br />

jetzt auch möglich machen können“, freut sich<br />

Dr. Wilfried Weber, Chefarzt der Radiologie des St. Johannis-Krankenhauses.<br />

Den Vorteil der Vakuumstanzbiopsie<br />

erklärt er so: „Hat eine Frau einen Knoten in der<br />

Brust, muss man ja Gewebe entnehmen, um feststellen<br />

zu können, ob es ein gutartiger oder bösartiger Tumor<br />

ist. Diese Entnahme ist jetzt im St. Johannis-Krankenhaus<br />

exakter, zielgenauer und gewebeschonender<br />

möglich.“<br />

Die Chefärztin der Frauenklinik des St. Johannis-Krankenhauses,<br />

Dr. Monika Mader, erklärt: „Ein ganz ent-<br />

Aktuell<br />

Modernste Diagnostik<br />

Neues Mammographiegerät für die Radiologie<br />

von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Melanie Müller von Klingspor, hcp<br />

Durch regelmäßiges Abtasten der Brust und Kontrolluntersuchungen kann Brustkrebs schon im Frühstadium erkannt und behandelt werden.<br />

scheidender Vorteil der Vakuumstanzbiopsie ist auch,<br />

dass man bei Befunden in der Brust, die man weder<br />

tasten kann, noch im Ultraschall sieht und die nur auf<br />

einer Röntgenaufnahme zu erkennen sind, dieses Gerät<br />

benutzen kann.“ Früher habe man bei einem solchen<br />

Befund nur die Möglichkeit gehabt, die Patientin<br />

unter Vollnarkose mit einem Schnitt zu operieren. „Das<br />

neue Gerät macht es möglich, unter Röntgensicht Gewebe<br />

mit der Nadel zu entnehmen“, so die Chefärztin.<br />

Bei Tumoren in der Brust habe man allgemein drei<br />

Möglichkeiten zur Gewebeentnahme: einmal in einer<br />

Operation mit Schnitt oder unter Ultraschall-Kontrolle<br />

mit einer Nadel, die ausstanzt, oder jetzt eben mit der<br />

Vakuumstanzbiopsie, bei der man mit der Nadel mit<br />

Unterdruck nur einmal in den Tumor stechen müsse,<br />

um bis zu 0 Proben ziehen zu können.<br />

„Das ist so komfortabel, weil die Frau nur einmal gestochen<br />

werden muss. Der große Vorteil der neuen<br />

Technologie liegt in der umfangreicheren Gewebeentnahme“,<br />

erklärt Chefradiologe Dr. Weber. Bei dem<br />

neuen Gerät könne man wegen der Möglichkeit, drei<br />

verschieden große Nadeln zu benutzen, bis zu 00


Milligramm Gewebe entnehmen. „Für die Pathologen,<br />

die das Gewebe untersuchen, ist es besser, wenn<br />

sie mehr Gewebe zur Verfügung haben. Bei der herkömmlichen<br />

Stanzbiopsie ist aber die Entnahme von<br />

viel Gewebe für die Patientin unangenehmer und dauert<br />

länger“, beschreibt der Mediziner.<br />

Ein weiterer Teil des neuen Mammographiegerätes, die<br />

so genannten Stereotaxie-Einheit, ist ein Gerät zur genauen<br />

Berechnung der Lage des Tumors. „Das Gerät<br />

lokalisiert computergestützt genau den Tumor in der<br />

Brust aus zwei Winkeln, so dass die Nadel bei der Biopsie<br />

ganz genau den Knoten trifft und somit auch die<br />

eventuell anstehende Operation besser planbar wird“,<br />

erläutert Chefarzt Dr. Wilfried Weber.<br />

Die Klinik hat für die neue Mammographie/Stereotaxie-Einheit<br />

rund 50 000 Euro investiert.<br />

„Mit diesem Gerät kann das Haus das gesamte Spektrum<br />

der Mammadiagnostik, also der Untersuchung<br />

der Brust, abdecken“, freut sich auch Chefärztin Dr.<br />

Monika Mader über die Anschaffung. „Jetzt muss ich<br />

keine Patientinnen mehr zur genauen Diagnostik woanders<br />

hinschicken.“<br />

Für den Herbst kündigt die gynäkologische Chefärztin<br />

auch eine gemeinsame Brustsprechstunde der Abteilungen<br />

Gynäkologie und Radiologie an: „Diese ermöglicht<br />

den Frauen dann mit weniger Terminen und zeitlich<br />

kompakter das Besprechen ihrer Befunde. Für die<br />

Patientinnen ist das psychisch entlastender, als wenn<br />

sie bis zu viermal kommen müssen, bis alles zusammen<br />

getragen ist.“ Der Kooperationsverbund „Brustzentrum<br />

Westpfalz/Nahe“, in dem das St. Johannis-Krankenhaus<br />

Mitglied ist, profitiert von diesen Neuerungen<br />

ebenfalls.<br />

Abteilung für Radiologie<br />

Dr. Wilfried Weber<br />

E-Mail: w.weber@st-johanniskrankenhaus.de<br />

Telefon: 06371 842500<br />

Aktuell<br />

MTRA Tanja Bembom hilft einer Patientin bei der Mamographie.<br />

9


0<br />

von Renate Gerlich | Foto: Erwin Kobel<br />

„Sieben Teenager in einer Wohnung – kann das funktionieren?<br />

Ja! Wie, das beweist die Außenwohngruppe<br />

des <strong>Nardini</strong>hauses.“ So beginnt der Bericht der Pirmasenser<br />

Zeitung vom . Juni 0 0 über das 5-jährige<br />

Jubiläum der Außenwohngruppe in der Bismarckstraße<br />

in Pirmasens. 5 Jahre sind keine allzu lange Zeit, doch<br />

in der jungen Historie hat die heutige Gruppe schon<br />

eine Reihe von grundlegenden Veränderungen erlebt.<br />

Nach zwei Standorten in Mietverhältnissen kaufte die<br />

damalige Stiftung <strong>Nardini</strong>haus das jetzige Gebäude in<br />

der Bismarckstraße 0 und baute es für die Nutzung<br />

als Wohngruppe um. Hier können heute acht Jugendliche<br />

auf insgesamt vier Etagen leben. Sie werden betreut<br />

von einem fünfköpfigen Team unter der Leitung<br />

der Sozialpädagogin Sandra Vatter. Als stationäre<br />

Wohngruppe ist gewährleistet, dass zu allen Zeiten, an<br />

denen sich Jugendliche im Haus aufhalten, auch mindestens<br />

eine Mitarbeiterin präsent ist. Anders als im<br />

Krankenhaus wird in einer Wohngruppe Nachtbereitschaft<br />

geleistet, das heißt, die Mitarbeiter haben definierte<br />

Ruhe- und Schlafzeiten.<br />

Aktuell<br />

Jubiläum einer Wohngruppe<br />

Auf dem Weg in die Selbstständigkeit<br />

In der Küche der Wohngruppe übt eine Erzieherin mit einem der Mädchen den Alltag, zu dem auch das Kochen gehört.<br />

Die Jugendlichen sind zwischen 4 und 8 Jahre alt,<br />

die meisten von ihnen haben zuvor in anderen Heimgruppen<br />

der Einrichtung gewohnt. Alle Jugendlichen<br />

befinden sich in Schul- oder Berufsausbildung. Sie leben<br />

für Monate oder Jahre in dieser Gruppe, um sich<br />

gezielt auf das Leben in eigener Verantwortung in einer<br />

eigenen Wohnung vorzubereiten. Auf dem Weg<br />

dahin gibt es viele Aufgaben, die sie in ihrem Leben<br />

erstmals meistern müssen. Anfang der 80er Jahre war<br />

es die Idee der damaligen Erziehungsleiterin Schwester<br />

M. Astrid Hamberger, Jugendliche in dieser Phase<br />

möglichst lebensnah in Wohnungen und Häusern inmitten<br />

der Stadt das selbstständige Leben einüben zu<br />

lassen.<br />

Da ist vieles zu lernen: die Rücksichtnahme bei der Leidenschaft,<br />

laut Musik zu hören, sich in der Gruppe selber<br />

um Einkauf, Reinigung, Wäschepflege und rechtzeitiges<br />

Schlafen und Aufstehen zu kümmern. Da sind<br />

die Herausforderungen, ein Konto zu eröffnen, mit<br />

dem Handyvertrag nicht gleich Schulden zu machen,<br />

die Krankenversicherung und den Personalausweis zu<br />

organisieren, mit Lehrern, Ausbildern, Mitbewohnern


und Betreuern Konflikte auszutragen. Es ist auch nicht<br />

für jeden leicht, einen eigenen Freundeskreis aufzubauen<br />

und die Freizeit positiv zu gestalten. Das und<br />

vieles mehr muss eingeübt werden, damit die Sehnsucht<br />

nach der großen Freiheit in der eigenen Wohnung<br />

nicht an den Alltagsanforderungen scheitert.<br />

Das Jubiläum wurde in zwei Abschnitten gefeiert:<br />

Am 8. April waren die Nachbarn und ehemaligen Bewohner<br />

eingeladen. Das war eine tolle Erfahrung: Die<br />

Nachbarn waren voll des Lobes über das gute Miteinander,<br />

als Beispiel berichteten einige ältere Nachbarn<br />

davon, dass sie in diesem langen Winter auch regelmäßig<br />

von den Jugendlichen Unterstützung beim<br />

Schneeschieben bekommen hatten und waren dafür<br />

sehr dankbar. Eine Reihe von Ehemaligen kamen<br />

noch einmal an diesen Ort zurück – teilweise schon<br />

mit eigenen Kindern. So manche haben sich gefreut,<br />

ein Foto von sich im Treppenhaus zu entdecken – das<br />

Team widmet jedem Bewohner der Gruppe ein Foto<br />

als Erinnerung – ein Ausdruck dafür, dass die Jugendlichen<br />

mit ihrer Entlassung nicht in die Vergessenheit<br />

gehen.<br />

Am 3 . Mai 0 0 waren Vertreter der Jugendämter<br />

und anderer Institutionen sowie die Mitarbeiter der<br />

anderen Standorte des <strong>Nardini</strong>hauses eingeladen. Die<br />

Jugendlichen hatten erneut mit ihrem Betreuerteam<br />

alles geputzt und aufgeräumt und konnten sich dafür<br />

– aber auch für die bei manchen unerwartete wohnliche<br />

Atmosphäre viel Lob und Anerkennung abholen.<br />

Die pädagogische Arbeit ist nach 5 Jahren endgültig<br />

„erwachsen“ geworden. Zugleich müssen alle am Puls<br />

Aktuell<br />

Gehört ebenfalls dazu – die tägliche Hausarbeit wie z. B. bügeln. Selbstverständlich gibt es auch viel zu lachen.<br />

der Zeit bleiben, so auch im Jahr 009, als es sich als<br />

sinnvoll erwies, aus der traditionellen Mädchengruppe<br />

eine gemischte Wohngruppe zu bilden. Das war für<br />

alle Beteiligten ein interessanter und sehr lebendiger<br />

Prozess von dem wir heute sagen: Gut so! Die Wohngruppe<br />

hat einen festen Platz in der Angebotspalette<br />

der Einrichtung. Die 5 Jahre waren Grund genug für<br />

die Jubiläumsfeier und die Gratulanten haben uns Mut<br />

gemacht, so beständig und dynamisch weiterzuarbeiten.<br />

Außenwohngruppe Bismarckstraße, Pirmasens<br />

Gruppenleiterin: Sandra Vatter<br />

E-Mail: gr.awgbismarckstrasse@nardinihaus.de<br />

Telefon: 06331 63421


Dass Patienten-Infoveranstaltungen immer auch ein<br />

aktiver Beitrag zur Gesundheitsvorsorge sind, hat sich<br />

in diesem Jahr am St. Elisabeth-Krankenhaus im wahrsten<br />

Wortsinn gezeigt: Bei einer Vortragsveranstaltung<br />

zum Thema „Bauch-Aorten-Aneurysma (BAA)“ mit<br />

einem Untersuchungsangebot nahmen über 60 Besucher<br />

die Möglichkeit eines Screenings wahr. Dabei entdeckten<br />

die Ärzte der Klinik acht Patienten mit einem<br />

Aneurysma und bei einem Betroffenen war sogar die<br />

kritische Größe des BAA schon erreicht.<br />

Rund 40 Besucher waren der Einladung der Abteilung<br />

für Gefäßchirurgie des Chefarztes Dr. Christoph<br />

Metzner gefolgt, der sich am 8. Mai dem bundesweiten<br />

„BAA-Infotag“ angeschlossen hatte. Der internistische<br />

Chefarzt Dr. Horst Winter erklärte, was ein Bauch-<br />

Aorten-Aneurysma ist und warum es so gefährlich ist.<br />

Die radiologische Oberärztin Dr. Anke Doerr widmete<br />

sich der Frage, wie es diagnostiziert werden kann und<br />

der gefäßchirurgische Chefarzt Dr. Christoph Metzner<br />

ging der Frage nach, wie man es behandeln kann.<br />

Nach den Vorträgen entstand eine rege Diskussion mit<br />

den Besuchern über Fragen wie „Wer ein Aneurysma<br />

Aktuell<br />

Voller Erfolg für Infotage<br />

Bauchaortenaneurysmen- und Niereninfotag<br />

von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Melanie Müller von Klingspor<br />

von links: Dr. Metzner, Dr. Winter und Dr. Doerr bei der Diskussion<br />

mit den Besuchern, die nach den Vorträgen viele Fragen hatten.<br />

im Kopf hat, hat der auch ein höheres Risiko für ein<br />

BAA?“, „Ist ein BAA erblich?“, „Wer gehört zur Risikogruppe“,<br />

„Warum kann ich das Screening nicht als<br />

Kassenleistung bei jedem Hausarzt bekommen?“<br />

Bei gefühlten 37 Grad Sommertemperatur und hoher<br />

Luftfeuchtigkeit – einem insgesamt wenig animierenden<br />

Wetter – fanden sich am 0. Juni beim<br />

gemeinsamen Niereninfotag des Dialysezentrums<br />

Zweibrücken und der internistischen Abteilung des<br />

St. Elisabeth-Krankenhauses dennoch rund 90 Besucher<br />

ein. Chefarzt Dr. Horst Winter legte in seinem<br />

Vortrag den Fokus auf den Zusammenhang zwischen<br />

Herz- und Nierenproblemen, Oberarzt Dr. Dietmar Leser<br />

zeigte die Verbindung zwischen Diabetes und Nierenerkrankungen<br />

auf und Dr. Hans-Peter Müller vom<br />

Dialysezentrum erläuterte moderne Nierenersatz-Verfahren<br />

und brach scheinbar schwer verständliche Zusammenhänge<br />

in einem anschaulichen Vortrag für<br />

Laien herunter. Einige Besucher, die sich Blutdruck und<br />

Blutzucker messen ließen und eine Führung durch das<br />

Dialysezentrum mitmachten, bedankten sich anschließend<br />

ausdrücklich für die schöne Veranstaltung.<br />

Der Bauchaortenaneurysmen-Infotag wurde reichlich besucht


von Melanie Müller von Klingspor<br />

Lernen aus Fehlern, so lässt sich Riskmanagement<br />

(oder Risikomanagement) vielleicht am besten definieren.<br />

Es ist ein Instrument, mit dessen Hilfe Schwachstellen<br />

in medizinischen Einrichtungen gezielt identifiziert<br />

werden können. Risikomanagement versteht<br />

sich als wesentlicher Bestandteil von Qualitätsmanagement<br />

und dient dem Schutz von Mitarbeitern und Patienten.<br />

Klinisches Risikomanagement trägt dazu bei,<br />

dem ärztlichen und pflegerischen Personal in Kliniken<br />

Sicherheit in der täglichen Arbeit zu geben und so die<br />

Patienten vor den möglichen Folgen eines etwaigen<br />

Behandlungsfehlers zu schützen. Aber ein strukturiertes<br />

Risikomanagement, also das gezielte Aufspüren<br />

von problematischen Abläufen und Fehlerquellen im<br />

Sinn einer Schadenprävention, ist heute zusätzlich Voraussetzung,<br />

um überhaupt einen Haftpflichtversicherer<br />

zu bezahlbaren Konditionen für eine Klinik – oder auch<br />

eine Arztpraxis – zu finden.<br />

Mit der Funk-Gruppe konnten die Krankenhäuser einen<br />

Versicherungsmakler gewinnen, dessen Tochterunternehmen,<br />

die Funk Health Care Consulting GmbH<br />

(FHC), eine eingehende Risikoanalyse anbietet. Mitte<br />

Juni fanden sowohl in Zweibrücken, als auch in Landstuhl<br />

die Einführungsveranstaltungen zum Thema Risikomanagement<br />

statt. Mit Hilfe von Audits (Untersuchungen<br />

und Interviews vor Ort) sollen in besonders<br />

haftungsrelevanten Abteilungen Risiken aufgespürt<br />

werden und gemeinsam detaillierte Vorschläge zur<br />

Verbesserung erarbeitet werden.<br />

<strong>WIR</strong> hat mit Ass. jur. Wolf Dieter Kelch, Geschäftsführer<br />

der FHC, sowie Ralf Erdmann, Prokurist und Riskmanager<br />

der FHC, gesprochen.<br />

Wie schätzen Sie bisher die Fehlerkultur der<br />

Krankenhäuser in Landstuhl und Zweibrücken ein?<br />

Wolf Dieter Kelch: Die Analyse der Schadenverläufe<br />

des St. Elisabeth-Krankenhauses in Zweibrücken und<br />

auch des St. Johannis-Krankenhauses in Landstuhl weisen<br />

im Grunde keine Besonderheiten hinsichtlich der<br />

Anzahl von Anspruchserhebungen, Ursachen oder<br />

Schwerpunkten auf. Daher ist es gelungen - und an<br />

dieser Stelle ausdrücklich entgegen dem Trend - einen<br />

umfangreicheren Versicherungsschutz zu einer günstigeren<br />

Prämie ab 0 0 auszuhandeln.<br />

Ralf Erdmann: Die Geschäftsführung ist mit Funk und<br />

dem Versicherer übereingekommen, zur weiteren Ver-<br />

Aktuell<br />

... die vergessene Schere<br />

Strukturiertes Risikomanagement bringt Mitarbeiter und<br />

Patienten auf die sichere Seite<br />

besserung und Vereinheitlichung besonders abteilungs-<br />

und klinikübergreifender Prozessabläufe eine<br />

solche Risikountersuchung in Auftrag zu geben.<br />

Kann man ganz allgemein überhaupt sagen, wie viele<br />

Schadensfälle sich in Deutschland pro Jahr ereignen?<br />

Ralf Erdmann: Gesichertes statistisches Material ist<br />

derzeit in Deutschland nicht verfügbar. Hochrechnungen<br />

der Gutachter- und Schlichtungsstellen, veröffentlichter<br />

Gerichtsentscheidungen und einzelner<br />

Versicherer lassen etwa folgende Zahlen als realistisch<br />

erscheinen. Um die 30 Prozent von 40.000 Ansprüchen<br />

werden als ganz oder teilweise begründet reguliert.<br />

Sehr häufig enden zivilrechtliche Auseinandersetzungen<br />

mit einem Vergleich.<br />

Strafrechtliche Ermittlungsverfahren werden nicht selten<br />

eingeleitet, allerdings werden diese in über 90 Prozent<br />

der Fälle eingestellt, ohne dass es zu einer Verurteilung<br />

kommt.<br />

Die klassischen Klischees, die man im Kopf hat, wie<br />

Schere im Bauch vergessen, oder das falsche Knie operiert<br />

– gibt es das wirklich?<br />

Ralf Erdmann: Besonders spektakulär sind sicher Fälle<br />

wie die vergessene Schere im Bauch. Häufiger als vielfach<br />

angenommen passiert es jedoch, dass bei einer<br />

großen Operation ein Tupfer oder ähnliches zurückbleibt.<br />

Hier hilft beispielsweise eine aktive Zählkontrolle<br />

mit entsprechender Dokumentation vor und nach<br />

der Operation.<br />

Einer Verwechselungsgefahr ausgesetzt sind auch alle<br />

paarigen Körperorgane. Der Seitenidentifikation durch<br />

einheitliches Markieren seitens der Ärzte im Krankenhaus<br />

kommt daher entscheidende Bedeutung zu. Wird<br />

die Seite markiert, die operiert werden soll oder die<br />

andere? Nicht von ungefähr hat sich sowohl das Aktionsbündnis<br />

für Patientensicherheit als zwischenzeitlich<br />

auch die WHO diesem Problem angenommen und<br />

entsprechende Handlungsempfehlungen veröffentlicht.<br />

Warum brauchen Krankenhäuser heute ein<br />

Risikomanagement?<br />

Wolf Dieter Kelch: Seit Jahren erfreuen wir uns einer<br />

Abnahme des medizinischen Risikos, müssen aber<br />

gleichzeitig eine Zunahme des forensischen Risikos<br />

feststellen. Der Anstieg von Schadenersatzansprüchen<br />

hat die Belastungen der Versicherer nachhaltig steigen<br />

lassen. Das hat zu bedeutenden Beitragssteigerungen<br />

3


geführt, ja in einzelnen Fällen die Versicherbarkeit medizinischer<br />

Einrichtungen in Frage gestellt.<br />

Mediziner und Pflegekräfte müssen sich für subjektives<br />

Fehlverhalten persönlich strafrechtlich verantworten.<br />

Zivilrechtlich wird seitens des Krankenhauses gegenüber<br />

dem Patienten für einen rechtswidrig und schuldhaft<br />

verursachten Schaden des Patienten gehaftet. Die<br />

Haftung ist dabei der Höhe nach nicht begrenzt und<br />

mögliche Ansprüche verjähren längstens erst mit Ablauf<br />

von 30 Jahren. Da das Haftungsrecht ein schuldhaftes<br />

und rechtswidriges Verhalten voraussetzt, wird<br />

vor Gericht geprüft, ob die Schadenverursachung<br />

vermeidbar war oder nicht. Der sogenannte ärztliche<br />

Kunstfehler stützt sich auf eine Sorgfaltspflichtverletzung<br />

nach dem Erkenntnisstand der Berufsbilder in<br />

Medizin und Pflege.<br />

Ein Risikomanagement dient dazu, Gefahren über eine<br />

systematische Fehlersuche in den Behandlungsabläufen<br />

zu erfassen, diese zu bewerten und Maßnahmen<br />

zu deren Vermeidung zu empfehlen. Eine derartig gelebte<br />

„Fehlerkultur“ sichert die Arbeit der Mitarbeiter<br />

nach innen und außen ab und dient insbesondere<br />

dem Schutz und der Sicherheit der Patienten vor vermeidbaren<br />

Schädigungen. Dadurch können - so die<br />

Erfahrungen aus den USA - mehr als 30 Prozent aller<br />

Schadensfälle vermieden werden.<br />

Andererseits bleibt eine menschliche Komponente,<br />

denn überall wo Menschen arbeiten, werden auch<br />

Fehler gemacht. Führen diese zu einem Schaden, besteht<br />

ein Ersatzanspruch gegenüber dem Krankenhaus.<br />

Durch den Abschluss einer Haftpflichtversicherung<br />

transferiert die medizinische Einrichtung das wirtschaftliche<br />

Risiko der Haftung soweit möglich auf eine<br />

Versicherung. Versichert sind alle Organe und Mitarbeiter,<br />

die im Rahmen ihrer dienstlichen Tätigkeiten<br />

für die Einrichtung tätig sind. Dies betrifft sowohl den<br />

Bereich der stationären Patientenbehandlung wie auch<br />

ambulante Operationen und die prä- und poststationäre<br />

Betreuung.<br />

Der Risikomanager unserer beiden Krankenhäuser, Patrick<br />

Bäumle, sagt, die häufigsten Fehler geschehen bei<br />

der Medikamentengabe:<br />

Zu viel, zu wenig, das Falsche. Das sind ja aber in der<br />

Regel Fehler, die zu keinen gravierenden Schäden beim<br />

Patienten führen. Wo kommen die hohen Schadenersatzforderungen<br />

denn her?<br />

Wolf Dieter Kelch: In der Summe der Ereignisse eher<br />

unbedeutend, in der Höhe des Schadens jedoch gravierend,<br />

sind behauptete Behandlungsfehler in der<br />

Geburtshilfe. Ansonsten sind es überwiegend die<br />

schneidenden Fächer wie Chirurgie, Urologie, die als<br />

besonders schadenträchtig anzusehen sind. Medikationsfehler<br />

sollten auch unter dem Gesichtspunkt der<br />

Nebenwirkungen und möglichen Schädigung wich-<br />

4<br />

Aktuell<br />

tiger Organe (Leber, Nieren, Magen) nicht unterschätzt<br />

werden. Das Problem liegt insofern häufig im<br />

internistischen Bereich, der Onkologie, wenn zum Beispiel<br />

die Patientenaufklärung vorgenannten Sachverhalt<br />

nicht oder nur teilweise umfasst.<br />

Bei der Höhe der Schadenaufwendungen ist es nicht<br />

so sehr das medienwirksame Schmerzensgeld, sondern<br />

die laufenden Pflegekosten, die auch nicht auf einmal,<br />

sondern fortlaufend fällig werden.<br />

Kann man den Anstieg der Klagen auf Schadenersatz<br />

tatsächlich mit einer Zunahme an Fehlern begründen?<br />

Ralf Erdmann: Sicherlich nicht, eher ist die Medizin<br />

noch besser geworden! Was früher als quasi unheilbare<br />

Erkrankungen galt, für die gibt es zwischenzeitlich<br />

medizinisch mögliche Heilungs- oder zumindest<br />

Linderungsmöglichkeiten.<br />

Wolf Dieter Kelch: Und der Erwartungshorizont und<br />

damit einhergehend das Anspruchsdenken haben sich<br />

verändert. Dies dürfte unter anderem Folge eines sich<br />

verändernden Arzt-Patienten-Verhältnisses sein. Man<br />

neigt als Patient dazu, den nicht eingetretenen Heilungserfolg<br />

nicht als Schicksal hinzunehmen, sondern<br />

vermutet eine fehlerhafte ärztliche Behandlung. Abgeschlossene<br />

Rechtsschutzversicherungen erleichtern<br />

die Einschaltung von Anwälten und Gerichten, da kein<br />

persönliches Kostenrisiko besteht. Nicht zu unterschätzen<br />

ist auch die Berichterstattung der Medien über<br />

Anzahl und Höhe zugesprochener Schadenersatzforderungen<br />

in den USA.<br />

Sie haben viel Einblick in die Organisationsstrukturen<br />

deutscher Kliniken. Würden Sie sich ohne Zögern operieren<br />

lassen? Oder anders gefragt: Sind deutsche Kliniken<br />

sicher? Oder nochmal anders: Wie hoch ist das<br />

Risiko für einen Patienten, der sich in einem unserer<br />

Häuser behandeln lässt, dass er eventuell Schaden erleidet?<br />

Wolf Dieter Kelch: Die medizinische Versorgung in<br />

deutschen Krankenhäusern halte ich für sehr gut, Verbesserungspotentiale<br />

gibt es überall; auch individuelle<br />

menschliche Fehler werden sich nie ausschließen lassen.<br />

Ich persönlich würde gängige Eingriffe in einem<br />

Krankenhaus durchführen lassen, das für die vorgesehene<br />

Behandlung Erfahrung hat.<br />

Patrick Bäumle<br />

E-Mail: p.baeumle@st-johanniskrankenhaus.de<br />

Telefon: 06371 842022


von Karl Thoma | Foto: Intensivstation<br />

Bestärkt durch den Erfolg der Basare der Intensivstation<br />

des St. Johannis-Krankenhauses 006/07 und den<br />

daraus gewonnenen Erlösen erwuchs der Wunsch,<br />

wieder einen Basar zu Gunsten der Patienten zu veranstalten.<br />

Da die Intensiv-Patienten weitgehend von<br />

der Außenwelt abgeschirmt sind und nicht genügend<br />

Abwechslung haben, wurde von einigen Mitarbeitern<br />

vorgeschlagen, die Einnahmen jetzt zur Beschaffung<br />

von Flachbildschirmen für die Patienten zu verwenden.<br />

Die Initiatoren und Organisatorinnen waren wie in den<br />

letzten Jahren Marianne Kiefer, Melanie Föckler und<br />

Brigitte Emrich.<br />

In monatelangen Vorbereitungen stellten viele Krankenschwestern<br />

und Pfleger der Intensivstation allerlei<br />

Leckeres, Eingemachtes und Marmeladen, sowie Säfte<br />

und Liköre her. Mit nicht nachlassendem Arbeitseifer<br />

wurden Strickwaren hergestellt. Werkstoffe aller Art<br />

wurden verarbeitet und zu Nützlichem umgewandelt.<br />

Wegen der anhaltenden Nachfrage nach einem neuen<br />

Band unseres Koch- und Backbuches sammelten die<br />

Pflegekräfte und auch Ärzte ihre Lieblingsrezepte und<br />

Aktuell<br />

Fünf neue TV-Terminals<br />

Weihnachtsbasar und Spende des Teams der Intensivstation<br />

Das Team der Intensivstation hat viel Zeit und Mühe in den Weihnachtsbasar investiert, um den Erlös den Patienten zu spenden.<br />

stellten Band 3 „Was Schwestern und Pfleger backen<br />

und kochen“ zusammen. Von den beiden Büchern<br />

Band & wurden nochmals Auflagen gedruckt und<br />

diese mit Erfolg verkauft.<br />

Auch für das leibliche Wohl wurde mit Kuchenspenden,<br />

Kaffee und kalten Getränken gesorgt. Der Duft<br />

frischer Waffeln zog durch das ganze Haus und lockte<br />

viele Besucher herbei. Gesundheitschecks mit Blutdruck-<br />

und Blutzuckermessung wurden kostenlos<br />

angeboten, für die kleinen Gäste gab es Kinderschminken.<br />

Geschehnisse am Rande:<br />

» Auch Brandwunden durch Heißklebepistolen und<br />

Missgeschicke beim Einkaufen konnten die Akteure<br />

nicht entmutigen.<br />

» Am Andreasmarkt in Landstuhl mitzuwirken,<br />

steigerte noch den Umsatz.<br />

» Trotz heftiger Regengüsse, welche die Weihnachtsbude<br />

wegzuspülen drohten, konnte auch diese<br />

Verkaufsaktion erfolgreich durchgeführt werden.<br />

5


6<br />

Das Resultat der beiden Veranstaltungen ließ sich sehen.<br />

Vom Erlös, wie erwähnt, wurden fünf TV-Terminals<br />

für die Intensivstation angeschafft. An dieser Stelle ein<br />

herzliches Dankeschön an alle Käuferinnen und Käufer<br />

und an alle Helfer und Helferinnen, die diese Anschaffung<br />

erst ermöglicht haben.<br />

Erwähnt werden sollte noch, dass aus den Basarerlösen<br />

der letzten Jahre ein Patientenstuhl „Multifunktionsstuhl“<br />

und ein jetzt in die Jahre gekommener Fernseher,<br />

fahrbare Unterschränke, DVD-Player, DVDs, CDs<br />

und Radios gekauft wurden. Daneben wurden noch<br />

große Uhren gekauft, um den Patienten ein Zeitgefühl<br />

zu geben.<br />

So sehen die<br />

neuen TV-Terminals aus.<br />

Rosemarie Stegner:<br />

Marmelade<br />

Karin Scherer:<br />

Holzschneemänner<br />

Anneliese Lehmann:<br />

Lesezeichen<br />

Elena Späth:<br />

Marmelade, Geschenktüten<br />

Brigitte Emrich:<br />

Liköre, Säfte, Marmelade, Tonarbeiten,<br />

Drachen, Geschenkschachteln-/ Rollen,<br />

Tassen, Lampen<br />

Ingeborg Kramer:<br />

Taschen, Lesezeichen, Marmelade,<br />

Zucchini süß-sauer<br />

Maike Stahl:<br />

Selbstgestrickte Kinderstrümpfe, Tassen<br />

Melanie Föckler:<br />

Holzvogelhäuser, Meisenknödelaufhänger,<br />

Geschenkschachteln-/ Rollen- / Tüten, Windlichter,<br />

Grußkarten, Igellandschaft.<br />

Beate Kranz:<br />

Marmelade, Geschenktüten<br />

Selina Kaiser:<br />

Tassen<br />

Simone Sema-Veith:<br />

Marmelade<br />

Aktuell<br />

Die Teilnahme am Weihnachtsbasar hat sichtlich Spaß gemacht.<br />

Wiltrud Hütchen-Barth:<br />

Flohmarkt<br />

Anja Aulenbacher:<br />

Geschenktüten<br />

Gabriele Christoph:<br />

Schals, gehäkelte Fensterbilder<br />

Friederike Elsner:<br />

Grußkarten, Geschenkanhänger<br />

Fleißige Mithelfer:<br />

Wolfgang Tremmel, Björn Kunz,<br />

Christian Geiß<br />

Maria Kahrau:<br />

Geldgeschenkfische<br />

Kristin Richter<br />

Organisation aus der Küche<br />

Marianne Kiefer:<br />

Stickwaren, Marmelade, Eierlikör, Rumtopf,<br />

eingelegte Gurken, Kochlöffelgesichter,<br />

Blumensticker, Drachen, Kratzbilder,<br />

Geschenkschachtelrollen,Lampen<br />

Fleißige Helfer beim Andreasmarkt:<br />

Friederike Elsner, Claudia Colditz,<br />

Maike Stahl, Wiltrud Hütchen-Barth,<br />

Marianne Kiefer, Maria Kahrau,<br />

Brigitte Emrich, Selina Kaiser,<br />

Wolfgang Tremmel<br />

Fleißige Unterstützung von Angehörigen


von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Melanie Müller von Klingspor<br />

Viele Mitarbeiter kamen zur Eröffnung der neuen Räume.<br />

„Ich bin froh, dass es jetzt endlich losgeht.“ Die neue<br />

Leiterin der neuen Zentralen Patientenaufnahme des<br />

St. Elisabeth-Krankenhauses Zweibrücken, Birgit Colesie,<br />

konnte sich am 0. Mai über den Umzug der<br />

Ambulanz in die neuen Räume freuen – und über ihre<br />

neue Stelle.<br />

Wie in der vergangenen Ausgabe der <strong>WIR</strong> berichtet,<br />

soll mit dem Umzug auch eine Neuorganisation der<br />

Patientenaufnahme, nämlich die Zusammenlegung<br />

der chirurgischen und internistischen Ambulanz und<br />

der Funktionsdiagnostik, einhergehen. „Es ist ein bisschen<br />

ungeschickt, dass ich kurz nach dem Umzug<br />

erst mal Urlaub habe, aber das ließ sich vorher nicht<br />

absehen“, sagte Birgit Colesie. „Deshalb werden wir<br />

wohl erst im Herbst einen ersten Überblick über die<br />

Neuorganisation haben. Jetzt haben wir zunächst mal<br />

die neuen Räume. Die personelle Umstrukturierung<br />

braucht einfach etwas Zeit.“<br />

Aktuell<br />

Neues Eingangstor<br />

Zentrale Patientenaufnahme zieht um<br />

„Der Auslöser für die Überlegungen eines Umbaus<br />

und einer Neuorganisation waren zum einen die Installation<br />

eines Magnetresonanztomographen (MRT)<br />

und zum anderen ein Optimierungs- und Modernisierungsbedarf“,<br />

erklärte der Geschäftsführer Dr. Günter<br />

Merschbächer am 0. Mai in seiner Eröffnungsrede.<br />

Die Modernisierung beschert den Mitarbeitern nun<br />

sechs Untersuchungs- und Behandlungszimmer mit<br />

sieben Behandlungsmöglichkeiten in hellen, freundlichen<br />

Räumen mit ausreichend Tageslicht. Außerdem<br />

wird Birgit Colesie zusammen mit den Mitarbeitern<br />

und der Pflegedirektion das neue personelle und organisatorische<br />

Konzept entwickeln. Dazu hatte es, so<br />

Merschbächer, mehrere Sitzungen mit den Mitarbeitern<br />

und Chefärzten gegeben. Gaby Mayer und Eva-<br />

Maria Lang arbeiten als Birgit Colesies Stellvertreterinnen<br />

ebenfalls an den Konzepten mit.<br />

7


8<br />

Von Ende Dezember 009 bis Ende April 0 0 wurde<br />

in dem Flur der ehemaligen C gebohrt, gehämmert,<br />

gemeiselt, gemalt. Dennoch wirkten die Räume bei<br />

der offiziellen Eröffnung im Mai noch etwas unfertig.<br />

„Das ist aber bewusst so entschieden worden“, sagte<br />

Merschbächer. „Die ersten Erfahrungen mit den Räumen<br />

sollen in mögliche Verbesserungen einfließen. Wir<br />

wissen ja noch nicht, ob die Ambulanz so funktioniert,<br />

wie wir uns das gedacht haben.“ Regale, weitere Möbel<br />

und die Bestuhlung und Dekoration des Wartebereiches<br />

würden noch folgen.<br />

Für den Geschäftsführer ist die neue ZPA mit der integrierten<br />

Aufnahme „das Eingangstor zum Krankenhaus.<br />

Es gibt nur eine Möglichkeit für den ersten Eindruck“.<br />

Die schönen, hellen Räume der ZPA könnten<br />

zu diesem guten ersten Eindruck beitragen, hinzu kä-<br />

(li.) Chefarzt Dr. Horst Winter dankte ebenso wie der Geschäftsführer<br />

Dr. Günter Merschbächer den Mitarbeitern der Aufnahme für ihr Engagement.<br />

Oberin Schwester Birgitta Handl versorgte die Mitarbeiter<br />

mit Nahrhaftem.<br />

Aktuell<br />

men aber auch die hohen Anforderungen an das Personal,<br />

um neben medizinisch-fachlicher Kompetenz<br />

auch Zuwendung zu Patienten und Angehörigen zu<br />

vermitteln. Merschbächer kündigte an, das Gesamtkonzept<br />

der fachübergreifenden ZPA nach sechs Monaten<br />

zu überprüfen. „Rückmeldungen und Vorschläge<br />

der Mitarbeiterinnen und der Rettungsdienste sind<br />

uns willkommen.“<br />

Pflegedirektor Christoph Wagner<br />

E-Mail: c.wagner@krankenhaus-st-elisabeth.de<br />

Telefon: 06332 828400<br />

Chefarzt Dr. Horst Winter im Gespräch mit Ex-Geschäftsführer Anton<br />

Hans.


Was macht eigentlich ...?<br />

Die Orthopädietechnik<br />

Viele Anrufe, freundliche Beratung<br />

von Karl Thoma | Foto: Falk Munzinger<br />

Das Orthopädiehaus Hund ist ein Kooperationspartner<br />

des St. Johannis-Krankenhauses, der als externer Leistungsanbieter<br />

viel im Haus unterwegs ist. <strong>WIR</strong> wollte<br />

wissen, was der Mitarbeiter des Orthopädiehauses,<br />

Oliver Feldt, eigentlich macht. Das Interview mit Oliver<br />

Feldt soll am 4. Juni, 0: 0 Uhr, stattfinden.<br />

Portrait von Oliver Feldt:<br />

Alter: 39 Jahre,<br />

Beruf: Orthopädietechniker<br />

Wohnort: Homburg–Einöd,<br />

beschäftigt über Firma Hund im<br />

St. Johannis- Krankenhaus seit 006.<br />

Firma Hund: Die Firma Hund bietet seit nunmehr fast<br />

zehn Jahren ihre Leistungen den Patienten und Mitarbeitern<br />

des St. Johannis-Krankenhauses an. Ihren<br />

Hauptsitz hat die Firma in Pirmasens. Filialen gibt es in<br />

Kaiserslautern, Kusel, Zweibrücken, Waldfischbach und<br />

eben hier am St. Johannis-Krankenhaus in Landstuhl.<br />

Kollegin von Oliver Feldt ist Ulrike Krebs, wohnhaft in<br />

Wattweiler.<br />

Leistungsspektrum:<br />

Versorgung der Patienten mit Hilfsmitteln.<br />

Hilfsmittel: Zum Beispiel Kompressionsstrümpfe, Gehhilfen,<br />

Bandagen aller Art bis hin zu komplizierten Orthesen<br />

(Korsett).<br />

Arbeitsweise: Nach der Verordnung durch die Ärzte<br />

(Rezeptierung) erfolgt die Kontaktaufnahme mit den<br />

Patienten durch den Vertreter des Orthopädiehauses.<br />

10:24 Uhr: Oliver Feldt schaut kurz vorbei; er muss<br />

noch einen Fußabdruck zur Erstellung einer orthopädischen<br />

Einlage abnehmen.<br />

10:45 Uhr: Er ist endlich da, das Interview beginnt.<br />

10:56 Uhr: Das Telefon von Feldt sorgt für eine längere<br />

Unterbrechung. Eine Patientin bestellt einen Vorfußentlastungsschuh,<br />

es folgt eine ausführliche und<br />

freundliche Beratung.<br />

11:11 Uhr: Telefonanruf der orthopädischen Ambulanz.<br />

Dieser Anruf verdeutlicht, dass eine große Nachfrage<br />

nach Hilfsmitteln und Auskünften herrscht und<br />

dass Feldt kaum eine freie Minute hat, um das Interview<br />

ohne Unterbrechungen zum Abschluss zu bringen.<br />

In Landstuhl werden hauptsächlich die beiden orthopädischen<br />

Stationen mit diesen Hilfsmitteln versorgt.<br />

Die Versorgung der Patienten erfolgt in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Ärzten und Pflegekräften des St. Johannis-Krankenhauses.<br />

11:29 Uhr: In der Zwischenzeit erfolgten drei weitere<br />

Anrufe, nun aber muss Oliver Feld das Gespräch unterbrechen<br />

und einen wichtigen Auftrag erledigen.<br />

12:01 Uhr: Der Interviewpartner ist wieder da. Er<br />

kommt aus der orthopädischen Ambulanz über die<br />

Station 4b (Auslieferung von Kompressionsstrümpfen)<br />

und muss das weitere Gespräch absagen. Ein Patient<br />

soll jetzt auf der Station 4a ein Dreipunktekorsett angepasst<br />

bekommen.<br />

12:04 Uhr: Das Interview ist beendet.<br />

Orthopädietechniker Oliver Feldt mit einem Hilfsmittel für ein Knie.<br />

Orthopädietechniker Oliver Feldt<br />

Mo 8 bis 14 Uhr,<br />

nach Vereinbarung bis 18.30 Uhr<br />

Di/Mi/Fr 8 bis 16 Uhr; Do 8 bis 14 Uhr<br />

Telefon: 06371 843911<br />

9


0<br />

Auf der Werkbank herrscht ein kreatives Durcheinander:<br />

Schraubenzieher, Lötkolben, kleine Kistchen mit<br />

Ersatzmaterial, Milchpumpen, Absauggeräte und für<br />

den Laien nicht zuzuordnende Kleinteile warten auf<br />

ihren Einsatz. In der Werkstatt der Medizintechnik im<br />

Krankenhaus St. Johannis in Landstuhl ist es Aufgabe<br />

des Medizintechnikers Michael Hartmuth, diese Teile<br />

wieder so zusammen zu setzen, dass sie funktionieren.<br />

Im St. Elisabeth-Krankenhaus Zweibrücken kümmert<br />

sich Uwe Wilms darum und Steffen Pinodi pendelt zwischen<br />

beiden Kliniken.<br />

„Wir prüfen sämtliche medizinischen Geräte im Haus<br />

auf ihre elektrische Sicherheit, kontrollieren die Netzkabel,<br />

die Spannung, die Ableitströme, den Isolationswiderstand“,<br />

erzählt Michael Hartmuth. Einmal im Jahr<br />

müsse das bei jedem Gerät gemacht und dokumentiert<br />

werden. „Dazu kommen Reparaturen der medizinischen<br />

Geräte, soweit wir das selbst können.“<br />

Was macht eigentlich ...?<br />

Die Medizintechnik<br />

Mitarbeiter schulen, viel schrauben und ab<br />

und zu externe Seminare<br />

von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Melanie Müller von Klingspor, Falk Munzinger<br />

Medizintechniker Michael Hartmuth in der neuen<br />

Sterilgutversorgung.<br />

Zu den Geräten, die die Medizintechnik betreut, gehört<br />

alles, womit der Patient in Kontakt kommt. „Infusionspumpen,<br />

Narkose- und Beatmungsgeräte,<br />

Patientenmonitoring, OP-Tische, OP-Leuchten, Absauggeräte,<br />

Milchpumpen, Blutdruckmessgeräte und<br />

noch einiges mehr“, zählt Michael Hartmuth die Liste<br />

auf. „Eigentlich bekommen wir jeden Tag von irgendwo<br />

ein kaputtes Gerät gemeldet. Manchmal sind es so<br />

viele, dass wir gar nicht mehr wissen, wo wir anfangen<br />

sollen. Ein andermal ist es dann weniger, dann ist Zeit<br />

für den Papierkram.“<br />

Papierkram – das ist die Dokumentation der Reparaturen,<br />

die Rechnungskontrolle, die Betreuung der<br />

Gerätebücher, das Einholen von Angeboten für neue<br />

Geräte, danach die Bestellung, das Führen der Einweisungsprotokolle.<br />

„Es ist genau geregelt, wer wen in die<br />

Bedienung eines neuen Gerätes einweist. Die ganze<br />

Dokumentation dieser Vorgänge dient der Patientensicherheit.<br />

Falls ein Patient zu Schaden kommt durch ein<br />

defektes Gerät, müssen wir genau verfolgen können,<br />

ob es überprüft worden ist“, berichtet Michael Hartmuth.<br />

Medizintechniker Uwe Wilms überprüft einen Monitor


Dass Steffen Pinodi Springer von einem Haus in das andere<br />

ist, liegt laut Michael Hartmuth daran, dass es in<br />

jedem Haus auch Geräte zu betreuen gibt, für die man<br />

einfach zu zweit sein muss. Außerdem haben sich Steffen<br />

Pinodi und Uwe Wilms ihr Aufgabengebiet etwas<br />

anders aufgeteilt. „Bei uns in Zweibrücken kümmert er<br />

sich überwiegend um die elektrischen Prüfungen und<br />

die Bestellungen, während ich – im Gegensatz zu Michael<br />

Hartmuth – hier auch noch bei der Haustechnik<br />

mitarbeite und die Telefonanlage mitbetreue“, erklärt<br />

Uwe Wilms.<br />

Die häufigsten Geräte im St. Johannis-Krankenhaus<br />

sind laut der Einschätzung von Michael Hartmuth die<br />

Blutdruckmessgeräte. „Aber wie viele das sind, kann<br />

ich gar nicht sagen, denn die werden nicht inventarisiert.<br />

Die tauscht die Apotheke alle zwei Jahre aus, genau<br />

wie die Fieberthermometer.“<br />

Die drei Medizintechniker der beiden Kliniken haben<br />

alle ursprünglich den Beruf des Radio- und Fernsehtechnikers<br />

gelernt. „In Heidelberg kann man Medizintechnik<br />

inzwischen als Ausbildungsberuf lernen, aber<br />

wir kommen alle aus einer anderen Ecke und können<br />

noch richtig was reparieren“, sagt Hartmuth. Für sich<br />

Was macht eigentlich ...?<br />

Medizintechniker Steffen Pinodi ist Springer und in beiden Krankenhäusern aktiv.<br />

persönlich könne er sich keine andere Arbeit vorstellen,<br />

seinen Kollegen gehe es wohl auch so.<br />

„Als Radio- und Fernsehtechniker hat man heute keine<br />

allzu rosige Perspektive, das würde mich nicht mehr<br />

reizen.“ Ein angenehmer Nebeneffekt seines Jobs:<br />

„Wenn es ein neues Gerät gibt, gibt es dazu immer<br />

auch eine Schulung. Die nächste Schulung dauert drei<br />

Tage und ist extern. Da fahren wir dann auch mal weg,<br />

das ist sehr nett.“<br />

Medizintechnik St. Elisabeth-Krankenhaus<br />

E-Mail:<br />

medizintechnik@krankenhaus-st-elisabeth.de<br />

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Medizintechnik St. Johannis-Krankenhaus<br />

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medizintechnik@st-johanniskrankenhaus.de<br />

Telefon: 06371 843060


von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Melanie Müller von Klingspor<br />

Am . Juni hat die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin<br />

Malu Dreyer die neue Zentralsterilisation am<br />

St. Johannis-Krankenhaus in Landstuhl offiziell eröffnet.<br />

Die neue Anlage sterilisiert künftig auch die OP-Bestecke<br />

und den medizinischen Sachbedarf aus dem Zweibrücker<br />

St. Elisabeth-Krankenhaus.<br />

Die Ministerin begrüßte ausdrücklich die Zusammenlegung:<br />

„Es wird auf Dauer nicht mehr finanzierbar sein,<br />

dass jedes Krankenhaus sämtliche Einrichtungen von<br />

der Wäscherei über das Labor bis hin zur Zentralsterilisation<br />

vorhält. Gerade benachbarte Krankenhäuser<br />

müssen in Zukunft stärker kooperieren und eine sinnvolle<br />

Arbeitsteilung verabreden“, so die Ministerin. Die<br />

<strong>Nardini</strong>-Stiftung habe das erkannt und sich als Krankenhausträger<br />

zukunftsweisend für eine gemeinsame<br />

Zentralsterilisation ihrer beiden Krankenhäuser entschieden.<br />

Darüber hinaus erklärte Dreyer, das Ministerium würde<br />

es ausdrücklich begrüßen und unterstützen, wenn die<br />

Reportage<br />

Die Idee – ein Klinikverbund<br />

Ministerin Dreyer begrüßt Kooperation von Krankenhäusern<br />

Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Malu Dreyer und der Geschäftsführer Dr. Günter Merschbächer lassen sich anhand eines<br />

kurzen Videos die Abläufe in der neuen Zentralsterilisation erklären.<br />

<strong>Nardini</strong>-Stiftung sich dafür entscheide, aus den beiden<br />

Krankenhäusern einen Klinik-Verbund zu machen. „Ein<br />

Verbund hätte den Vorteil eines gemeinsamen Versorgungsauftrages,<br />

eines gemeinsamen Budgets für beide<br />

Häuser und einer flexiblen Verteilung der medizinischen<br />

Schwerpunkte“, so die Ministerin. Dies sei<br />

auch im Sinne einer attraktiven Fort- und Weiterbildung<br />

und könnte helfen, in Zeiten des Ärztemangels<br />

die Kliniken für ärztlichen Nachwuchs interessant zu<br />

machen.<br />

Ein Klinikverbund würde bedeuten, dass die beiden<br />

Häuser als ein Krankenhaus mit zwei Standorten auftreten<br />

und Leistungsangebote aus beiden Kliniken an<br />

beiden Standorten vorgehalten werden könnten. „Von<br />

einem Verbund würden sowohl die Patienten, als auch<br />

das Personal profitieren. Außerdem macht eine solche<br />

Zusammenlegung wirtschaftlich Sinn, denn Synergie-<br />

Effekte könnten helfen, Kosten an beiden Standorten<br />

einzusparen“, erklärte die Ministerin. Die Zusammen


legung der Zentralsterilisation sei ein Beispiel dafür,<br />

wie auch in anderen Bereichen eine Zusammenarbeit<br />

aussehen könnte.<br />

Die Förderung des Bauprojektes im Krankenhaus sei<br />

dem Konjunkturprogramm II zu verdanken, hob Ministerin<br />

Dreyer hervor. Von den Gesamtkosten in Höhe<br />

von 3,4 Millionen Euro übernehmen Bund und Land<br />

fast 3, Millionen Euro, wobei der Bund fast ,4 Millionen<br />

Euro trägt und das Land 769.500 Euro zur Verfügung<br />

stellt. Den darüber hinausgehenden Betrag von<br />

34 .000 Euro finanziere der Krankenhausträger aus Eigenmitteln,<br />

erklärte Dreyer.<br />

„Die Zentralsterilisation gehört zu den wichtigsten<br />

Einrichtungen eines Krankenhauses. Dort werden alle<br />

Güter des medizinischen und pflegerischen Bedarfs<br />

des Krankenhauses, die keine Einmal-Artikel sind und<br />

von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Melanie Müller von Klingspor<br />

„Es läuft noch nicht alles rund – aber das wird schon.<br />

Wir arbeiten dran!“ Kuni Bayer, Leiterin der Zentralsterilisation<br />

am St. Johannis-Krankenhaus Landstuhl, ist<br />

nach der Zusammenlegung der Sterilisation der medizinischen<br />

Güter der beiden Schwestern-Krankenhäuser<br />

Landstuhl und Zweibrücken optimistisch, dass sich die<br />

Anfangsschwierigkeiten in den Griff bekommen lassen.<br />

„Die erste Woche war schlimm, das kann man schon<br />

so sagen“, erzählt Kuni Bayer im Gespräch mit <strong>WIR</strong><br />

Ende Juni. „Ich würde sagen, die Feinabstimmung<br />

funktioniert noch nicht so gut“, ergänzt Michael Baus,<br />

Mitarbeiter der Zentralsterilisation. „Wenn alle Geräte<br />

zuverlässig funktionieren würden, wäre das schon mal<br />

ein Anfang“, berichtet er.<br />

Seit der Inbetriebnahme habe jeden Tag ein anderes<br />

Gerät gewisse Macken an den Tag gelegt, so dass täglich<br />

Handwerker anrücken mussten. „Aber das wird<br />

jetzt von Tag zu Tag und von Woche zu Woche besser.<br />

Eigentlich war es ja klar, dass eine solche Umstellung<br />

Reportage<br />

wieder verwendet werden, gereinigt und sterilisiert“,<br />

so Dreyer. Da die rund 30 Jahre alte Zentralsterilisation<br />

im St. Johannis-Krankenhaus veraltet war und die Sterilisationsstation<br />

im St. Elisabeth-Krankenhaus in Zweibrücken<br />

ebenfalls in die Jahre gekommen sei, stand<br />

eine Erneuerung und Zusammenführung der Sterilgutversorgung<br />

beider Häuser dringend an.<br />

„Mit der neuen größeren Zentralsterilisation können<br />

mehrere Ziele gleichzeitig erreicht werden“, betonte<br />

Dreyer. Die Zusammenlegung führe zu einer Reduzierung<br />

der Betriebskosten, das Land spare Investitionskosten,<br />

und drittens werde die Qualität der Reinigung<br />

spürbar verbessert. Durch den Umbau verfüge das <strong>Klinikum</strong><br />

nun über eine Zentralsterilisation für höchste<br />

krankenhaushygienische Ansprüche und mit einer erheblich<br />

größeren Kapazität.<br />

... noch nicht ganz rund!<br />

Nach dem Umzug – Zentralsterilisation rückt in den Fokus<br />

der Krankenhäuser<br />

Anfangsschwierigkeiten mit sich bringen würde“, ist<br />

Kuni Bayer realistisch.<br />

Es sei eben in vielen Dingen eine Frage der Zusammenarbeit<br />

der betreuenden Firmen: „Die eine Firma<br />

hat eben nur im Blick, dass die Wagen so eingestellt<br />

sein müssen, dass sie in die Spülmaschinen passen.<br />

Aber sie müssen eben so eingestellt sein, dass sie in<br />

die Spülmaschine und in den Sterilisator passen.“ Das<br />

sei Millimeterarbeit, die die Firmen untereinander abstimmen<br />

müssten.<br />

Technische Probleme betreffen auch den Aufzug, der<br />

so wichtig ist für die Anlieferung der Instrumente aus<br />

dem OP. Baus berichtet: „Der Aufzug fällt öfter aus,<br />

das bedeutet, wir müssen eben doch zu Fuß hoch gehen<br />

und die Sachen holen, das ist natürlich ein Zeitverlust.“<br />

Wenn viel zu tun sei, wie eben an diesem<br />

Freitag, an dem man auch fertig werden muss, sei das<br />

ärgerlich.<br />

3


Zum Zeitpunkt der ersten Zwischenbilanz mit <strong>WIR</strong><br />

Ende Juni ist die gemeinsame Zentralsterilisation drei<br />

Wochen in Betrieb und versorgt seit zwei Wochen die<br />

Sterilgüter aus Zweibrücken mit. „Was wir lernen müssen<br />

– auch wir Mitarbeiter untereinander – ist, dass es<br />

nicht darum gehen kann, dass die Landstuhler Mitarbeiter<br />

sich um ,ihre’ Sachen kümmern, und die Zweibrücker<br />

Mitarbeiter um ,ihre’. Euer und unser – das<br />

gibt es jetzt nicht mehr. Das ist jetzt alles eins, aber<br />

das muss noch in unsere Köpfe“, erzählt die Leiterin<br />

der Steri.<br />

Was auch in die Köpfe soll in den kommenden Monaten<br />

ist, so Kuni Bayer, die unterschiedliche Zusammensetzung<br />

der Siebe. „Wir wollen dahin kommen, dass<br />

alle jedes Instrumentensieb kennen. Das Zweibrücker<br />

Krankenhaus benutzt ja zum Teil andere Siebe von anderen<br />

Herstellern. Aber damit werden wir uns befassen,<br />

wenn alle aus dem Urlaub oder ihrem Krankenschein<br />

zurück sind und wir wieder gut besetzt sind.“<br />

Über die Aufmerksamkeit der vergangenen Wochen für<br />

die Abläufe in der zentralen Sterilgutversorgung eines<br />

Krankenhauses habe sie sich wirklich gefreut: „Früher<br />

haben viele im Haus gedacht ,Naja, das ist halt die<br />

Steri da unten im Keller…’, jetzt wissen viele Mitarbeiter<br />

mehr darüber, wie wichtig die Steri ist, und viele<br />

waren auch hier und haben geguckt.“ Die Aufmerksamkeit<br />

dafür – auch in der Öffentlichkeit durch die<br />

Berichterstattung – habe der Abteilung gut getan und<br />

Spaß gemacht.<br />

Reportage<br />

„Und die Abläufe hier, die kriegen wir in den Griff, da<br />

hab´ ich gar keinen Zweifel“, blickt Kuni Bayer gelassen<br />

in die Zukunft.<br />

Ein Wagen mit Sieben voller OP-Besteck beim Verlassen<br />

der Spülmaschine.<br />

An den Packtischen der Zentralsterilisation werden die gereinigten Bestecke sortiert, in Container verpackt und für den Sterilisator vorbereitet.<br />

4


Reportage<br />

Lange Nacht der Pflege<br />

Die erste Veranstaltung dieser Art begeistert die Besucher<br />

von Martina Beiter-Schmitt | Foto: Martina Beiter-Schmitt<br />

Im April dieses Jahres begab sich der Kurs 008 auf<br />

neues Terrain. Zum ersten Mal hatte ein Kurs in Anlehnung<br />

an die „Lange Nacht der Museen“ ein Projekt<br />

mit dem Titel „Nachtschicht“ – Lange Nacht der Pflege<br />

geplant und durchgeführt.<br />

Stimmungsvolle Beleuchtung empfing die Gäste im<br />

Foyer der Schule und führte die Besucher in verschiedene<br />

Räume zu den angekündigten Inhalten. Gekonnt<br />

moderierten die diversen Gruppen durch die Themen<br />

und gaben fachliche Auskünfte auf viele Fragen.<br />

Rezepte und lecker zubereitete Häppchen für ein gesundes<br />

Frühstück waren ebenso gefragt wie die angebotene<br />

Handmassage im „Wellnessbereich“. Günter<br />

Jauch hätte an dem inszenierten und gut durchdachten<br />

Pflegequiz seine Freude gehabt. Originalmusik<br />

und Darstellung der Fragen erweckten den Eindruck,<br />

sich in einer Live-Sendung zu befinden. Geschickt manövrierten<br />

die Schüler durch die Quizsendung und die<br />

Gewinner konnten interessante Preise mit nach Hause<br />

nehmen.<br />

Die Theateraufführung „Pflege im Alltag“ gab bekannte Alltagssituationen originell wieder.<br />

Ein Publikumsmagnet war die zweimalig aufgeführte<br />

„Performance“ von Felix, Bianca, Jessica und Lena, die<br />

lebensnah und einfallsreich Szenen aus dem Pflegealltag<br />

darboten. Mancher konnte sich wohl in bekannten<br />

‚Alltags-Szenen‘ wiederfinden und die gespielten Charaktere<br />

und Situationen wurden originell wiedergegeben.<br />

Zwischendurch konnte man sich mit original bayrischen<br />

Weißwürsten stärken.<br />

Bereits im Vorfeld beschlossen die Schüler des Kurses,<br />

dass der Erlös dieser Veranstaltung zu Gunsten der Caritas-Fördergemeinschaft<br />

Paul-Josef-<strong>Nardini</strong> gespendet<br />

werden soll. Die Spendenübergabe erfolgte im Juli in<br />

der Mühlbergstraße und soll für eine Rollstuhlschaukel<br />

verwendet werden.<br />

Einziger Wehmutstropfen des Abends war der etwas<br />

schwache Besuch. Ob das gute Wetter der Grund dafür<br />

war, bleibt dahingestellt. Fakt ist, dass die Besucher<br />

des Abends vollends begeistert und bereichert nach<br />

Hause gingen.<br />

5


„Jaaa - wir sind angemeldet - und laufen beim Firmenlauf<br />

in Kaiserslautern mit“, so hörte man aus vielen Abteilungen<br />

des St. Johannis-Krankenhauses die Mitarbeiter<br />

antworten auf die Frage aller Fragen: „Lauft ihr<br />

auch mit?“<br />

Die Planung und Ausschreibung im Intranet übernahm<br />

Falk Munzinger. Vorab gab es sogar auch eine<br />

Trainingseinheit im Angebot! Also soweit war alles ge-<br />

plant. Bis zwei Wochen vor Anmeldeschluss waren<br />

rund 50 Mitarbeiter zum dritten Kaiserslauterer Firmenlauf<br />

angemeldet. Dann jedoch, am 7. Mai, gingen<br />

77 Mitarbeiter mit extra gedruckten T-Shirts um<br />

8 Uhr beim Startschuss in Kaiserslautern auf die fünf<br />

Kilometer lange Strecke!<br />

Mit über 7000 Mitläufern kamen die Mitarbeiter des<br />

Hauses vereinzelt oder auch in kleineren Gruppen gemeinsam<br />

und glücklich ins Ziel. Am Anfang, nach dem<br />

Startschuss, dauerte es rund zehn Minuten, bis alle<br />

7000 Läufer die Startlinie passiert hatten. Schnellste<br />

Läuferin war Nicole Kneller, Assistenzärztin der Chirurgie,<br />

die unter anderem auch deutsche Meisterin im<br />

Sommerbiathlon ist. „Ich will als erste Frau das Ziel erreichen“,<br />

sagte sie kurz vorm Start. Und, wie es sich<br />

Reportage<br />

Firmenlauf Kaiserslautern<br />

Läuferin des St. Johannis-Krankenhauses war die Schnellste<br />

von Lisa Müller | Foto: Falk Munzinger<br />

rund 8 Minuten später zeigen sollte, schaffte sie das<br />

auch. Glückwunsch! Auch unser aller Chef, Dr. Günter<br />

Merschbächer, Geschäftsführer der drei Einrichtungen<br />

der <strong>Nardini</strong>stiftung, kam unter den ersten Läufern ins<br />

Ziel.<br />

Insgesamt 4 8 Firmenteams nahmen am Lauf teil. Jedoch<br />

stand die Schnelligkeit nicht im Vordergrund,<br />

sondern „Dabei sein ist alles - egal wie!“.<br />

Wir wussten ja nicht, was uns erwartet. Man hörte<br />

zwar im Voraus: „Da ist die Hölle los, alles voller Menschen!“<br />

Und ja, so war es auch: Die Stadt überfüllt mit<br />

Läufern, Zuschauern und Helfern. Mit Firmenshirts<br />

in allen Farben, mit Perücken, tollsten Verkleidungen<br />

oder selbst entworfenen Kostümen hatten die Zuschauer<br />

und wir viel zu sehen bekommen. Nach dem<br />

Lauf gab es für jeden eine Medaille und Wasser oder<br />

ein „Gründel´s fresh“ zur Erfrischung.<br />

Bei Start und Ziel am Stiftsplatz hatte das Rahmenprogramm<br />

mit Musik auch Essen und Getränke zur<br />

Stärkung im Angebot Wir hoffen auf den nächsten<br />

Firmenlauf 0 - und dass wir dann mit über 80 Mitarbeitern<br />

dabei sein werden!<br />

Leider fehlen auf dem Gruppenbild vor dem Kaiserslauterer Bahnhof einige Läufer, die nicht mit dem Zug gekommen waren.<br />

6


Reportage<br />

ZAR feiert 5-jähriges Bestehen<br />

„Tag der offenen Tür“ mit ganz viel Schwein!<br />

von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Melanie Müller von Klingspor<br />

Ein voller Erfolg war der erste Tag der offenen Tür im<br />

ZAR am 8. Mai auf dem Campus des St. Johannis-<br />

Krankenhauses Landstuhl (wir berichteten in der letzten<br />

Ausgabe). Die kaufmännische Leiterin Rosa Gappmair<br />

und Thomas Monz, Leiter der medizinischen<br />

Trainingstherapie und Leistungsdiagnostik, gaben einen<br />

kurzweiligen Rückblick auf die vergangenen fünf<br />

Jahre, über die ersten Patienten, die ältesten und die<br />

jüngsten Patienten, über die Zunahme an Patienten,<br />

die gefahrenen Kilometer des Fahrdienstes und und<br />

und…<br />

<strong>WIR</strong> war dort und hat viele Eindrücke per Foto gesammelt.<br />

Übrigens hatten Rosa Gappmair und ihr Team in<br />

zweifacher Hinsicht Schwein: das Wetter blieb nämlich<br />

trocken und das Dressurhausschwein Rudi gab eine<br />

Einlage für die Kinder (und nicht nur für die).<br />

Der Landstuhler Bürgermeister Wolfgang<br />

Grumer war mit einigen Vertretern<br />

des Stadrats gekommen und es gab auch<br />

wirklich etwas Leckeres zu essen.<br />

Sr. Bonicella und Joachim Seitz hatten<br />

sichtlich ihren Spaß!<br />

Thomas Monz und Rosa Gappmair<br />

gaben einen Rückblick über die<br />

vergangenen fünf Jahre ZAR.<br />

Das kluge Schwein Rudy und sein Trainer Jörg<br />

Braun waren eine echte Freude für die Kinder.<br />

Mallersdorfer Bier war auch in dem<br />

Krug von Chefarzt Werner Hauck.<br />

Schwein Rudy kam mit dem Auto –<br />

ordentlich angeschnallt, wie es sich gehört.<br />

Die Preise, die es zu gewinnen gab, waren<br />

üppig. Erster Preis war eine Reise für zwei<br />

Personen.<br />

Oberarzt Thomas Pfitzner und Oberarzt<br />

Stefan Kniele trafen das Ehepaar Hansen und<br />

Stefan Kniele freute sich als Referent über das<br />

Geschenk eines Sixpack Mallerdorfer Biers.<br />

7


8<br />

Persönlich<br />

Schöner Abschied<br />

Schwester Emerika verlässt nach 60 Jahren den Zweibrücker<br />

Konvent und geht nach Mallersdorf<br />

von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Melanie Müller von Klingspor<br />

„60 Jahre sind genug. Ich freue mich jetzt auf meinen<br />

Umzug nach Mallersdorf.“ Schwester Emerika Adam<br />

hat am . Juni den Zweibrücker Konvent verlassen<br />

und ist nach Mallersdorf zurück gegangen. „Für mich<br />

fühlt sich das an wie nach Hause gehen“, erzählte die<br />

Ordensfrau bei ihrer Verabschiedungsfeier am 9. Juni.<br />

Schwester Emerika Adam (86) ist 946 in den Orden<br />

der Mallersdorfer Schwestern eingetreten und 950<br />

als Novizin nach Zweibrücken gekommen. „Ich war all<br />

die Jahre nur hier“, erinnert sie sich. „Nie woanders.<br />

Offensichtlich hat man mich woanders nicht brauchen<br />

können“, schmunzelt sie.<br />

Schwester Emerika hatte eine Ausbildung als Krankenschwester<br />

gemacht und hat während ihrer Berufsjahre<br />

auf beinahe jeder Station des St. Elisabeth-Krankenhauses<br />

gearbeitet. „Mit manchen Mitarbeiterinnen<br />

habe ich über 40 Jahre zusammen gearbeitet. Wir waren<br />

ein gutes Team“, sagt sie rückblickend. Besonders<br />

lange hat sie auf der Station 3C gearbeitet, auf der der<br />

heutige internistische Chefarzt Dr. Horst Winter Assistenzarzt<br />

war. „Dass ich heute oft so viel schwitze, hat<br />

damit zu tun, dass ich so viel wiege. Und dass ich so<br />

viel wiege, hat damit zu tun, dass Schwester Emerika<br />

all die Jahre immer so gut gekocht hat in der Stationsküche“,<br />

erzählte Winter bei der Verabschiedung.<br />

Grießpudding mit Zimtzucker habe sie ihm immer gemacht.<br />

„Wir haben uns gut verstanden – und viel gestritten.<br />

Manchmal haben wir uns so gestritten, dass<br />

wir tagelang nichts miteinander gesprochen haben“,<br />

plauderte er aus dem Nähkästchen. „Und wenn ich<br />

dann abends in mein Arztzimmer gegangen bin und<br />

da stand ein Teller Grießpudding mit Zimtzucker wusste<br />

ich immer: Jetzt ist es wieder gut!“, erzählte der<br />

Chefarzt lachend.<br />

Schwester Emerika ist 993 nach einem Schlaganfall<br />

aus dem Stationsdienst ausgeschieden. „Für die Rückkehr<br />

nach Mallersdorf habe ich mich freiwillig gemeldet“,<br />

sagt sie. „Ich gehe gern, denn ich gehe ja heim<br />

und nicht in ein fremdes Haus.“ Die Ordensschwester<br />

will sich dort, wo inzwischen auch viele Mitschwestern<br />

aus ihrem Krankenpflegekurs leben, auch noch ein-<br />

Schwester Emerika mit Vorfreude auf Mallersdorf<br />

bringen. „Wenn ich kann, will ich mich um die älteren<br />

Schwestern kümmern und auch noch ein bisschen was<br />

tun. Ich lese gerne, ich bete gerne, ich bringe mich<br />

ein, so wie ich kann.“ Ihr werde schon nicht langweilig,<br />

sagt sie, denn „ich bin ein aktiver Mensch“. Und<br />

wenn es einmal nicht mehr gehe, habe sie auch ihren<br />

Frieden: „Wenn es dann so weit ist, dass ich gehen<br />

muss, bin ich am richtigen Ort. Dort bin ich eingetreten<br />

– und dort trete ich aus.“


<strong>WIR</strong> stellen vor<br />

von Falk Munzinger | Foto: Falk Munzinger<br />

Name: Alexandra Strütt<br />

Alter: 4 Jahre<br />

Tätigkeit im Haus:<br />

Chefarztsekretärin Innere Medizin<br />

St. Johannis-Krankenhaus<br />

Beruflicher Werdegang:<br />

986 – 990<br />

Ausbildung zur Arzthelferin mit<br />

-jährigem Praktikum Praxis<br />

Dr. Henne (Waldfischbach)<br />

990 – 005<br />

Arzthelferin Dr. Henne<br />

Juli 005<br />

Fusion Dr. Henne in die BAG<br />

Dr. Riedinger und Kollegen<br />

November 009<br />

Path. Institut Dr. Gauer<br />

in Kaiserslautern<br />

ab Juni 5.06. 0 0<br />

St. Johannis-Krankenhaus Landstuhl<br />

<strong>WIR</strong> stellen vor<br />

Wünsche für die Zukunft:<br />

„Gute Zusammenarbeit mit meinen Kollegen und<br />

Kolleginnen, Ärzten und Pflegern.“<br />

9


30<br />

Zukunft positiv gestalten<br />

Seit . Juni ist Elisabeth Berger neue stellvertretende<br />

Pflegedirektorin<br />

von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Melanie Müller von Klingspor<br />

Pflegedirektorin Elisabeth Berger freut sich auf neue Aufgaben.<br />

Persönlich<br />

Seit dem . Juni ist die Stelle der stellvertretenden Pflegedirektorin<br />

(PD) in Zweibrücken wieder besetzt: Elisabeth<br />

Berger (4 ) ist neue stellvertretende PD und unterstützt<br />

so den Pflegedirektor Christoph Wagner. Ihrer<br />

bisherigen Arbeit als Hygienefachkraft wird sie bis zur<br />

Ausbildung einer Nachfolgerin auch weiterhin nachgehen.<br />

„Ich befinde mich noch absolut in der Findungsphase“,<br />

sagt Elisabeth Berger. „Herr Wagner arbeitet mich<br />

gerade intensiv ein, stellt mir die laufenden Projekte<br />

und deren Stand vor, erläutert seine Einschätzung des<br />

Hauses und der verschiedenen Abteilungen und was<br />

dort ansteht, und das ist alles ganz schön viel….“ Bisher<br />

habe sie den Eindruck, PD-Arbeit bestehe überwiegend<br />

aus Terminen.<br />

Die Stelle der stellvertretenden Pflegedirektion war vakant<br />

geworden nach dem Wechsel von Thomas Frank<br />

zum kaufmännischen Direktor. Dessen Stellvertreter<br />

Patrick Bäumle, der die Pflegedirektion kommissarisch<br />

übernommen hatte und inzwischen Risikomanager ist,<br />

gab den Stab an Wagner weiter, der bisher ohne Vertretung<br />

gearbeitet hat. Die 75-Prozent-Stelle wurde<br />

zum ersten April neu ausgeschrieben.<br />

„Der Reiz der neuen Stelle liegt für mich vor allem in<br />

der Möglichkeit, die Zukunft der Pflege und des Krankenhauses<br />

mitzugestalten“, beschreibt Elisabeth Berger<br />

ihre Motivation. „Wir wissen ja alle, dass die Zukunft<br />

für die Pflege nicht rosig aussieht. Da wird sich in den<br />

kommenden Jahren vieles verändern und da steckt viel<br />

Potential und Arbeit drin.“<br />

Elisabeth Berger hat zwar ihre Ausbildung in Zweibrücken<br />

gemacht, ist danach aber weg gegangen. „Nach<br />

meiner Ausbildung wollte ich nicht in Deutschland anfangen<br />

zu arbeiten. Ich bin in die Schweiz gegangen,<br />

denn dort sind die Bedingungen für Pflegende einfach<br />

besser“, erzählt sie. „Dreijährig Examinierte dürfen<br />

dort mehr tun. Das, was bei uns so langsam kommt<br />

– die Übernahme ärztlicher Tätigkeiten in die Pflege<br />

– das war dort schon immer so.“ Das Pflegepersonal<br />

habe in der Schweiz mehr Kompetenz und das Berufsbild<br />

sei höherwertig.<br />

„Aus privaten Gründen habe ich aber nach zwei Jahren<br />

der Schweiz den Rücken gekehrt und bin nach Tübingen<br />

an die Uniklinik gegangen.“ Dort hat Elisabeth<br />

Berger auf der Intensivstation gearbeitet und die zweijährige<br />

internistische Intensiv-Zusatzausbildung gemacht.<br />

„Danach hab´ ich noch den Stationsleiterkurs<br />

gemacht. Ich war zwar nicht Stationsleitung, aber ich<br />

habe immer gedacht, ich will gewappnet sein für die<br />

Zukunft.“<br />

Zuerst bekam sie aber ihre zwei Kinder und zog – wegen<br />

des familiären Anschlusses – nach Zweibrücken<br />

zurück. „Im November 00 hab´ ich wieder hier im<br />

St. Elisabeth-Krankenhaus angefangen, auf der Intensivstation“,<br />

erinnert sie sich. Dort wurde dann die Stelle<br />

der stellvertretenden Intensivstationsleitung ausgeschrieben.<br />

„Natürlich hab´ ich mich darauf beworben


und hätte die Stelle auch bekommen können. Aber in<br />

dem Bewerbungsgespräch wurde ich dann gefragt,<br />

ob ich mir nicht auch vorstellen könnte, die Weiterbildung<br />

zur Hygienefachkraft zu machen.“ Das habe<br />

sie auch gereizt. „Die Rolle der Krankenhaus-Hygiene<br />

wurde vielen damals erst so richtig bewusst, dauernd<br />

war Hygiene auch Thema in den Medien. Ich fand es<br />

ein interessantes Aufgabengebiet.“ Auch die Aussicht<br />

auf eigenverantwortliches Arbeiten habe sie gereizt.<br />

„Aber was ein Vorteil ist, ist gleichzeitig auch ein<br />

Nachteil. Als Hygienefachkraft ist man eben auch Einzelkämpfer<br />

und hat an keine Abteilung so richtig Anschluss.“<br />

Auch das sei ein Grund gewesen, sich für<br />

die Stelle der stellvertretenden PD zu bewerben. „Das<br />

– und die Perspektive jetzt noch einmal weiter zu kommen.<br />

Aber ich glaube, jetzt reicht es.“<br />

Die Stelle für eine neue Hygienefachkraft ist ausgeschrieben.<br />

„Solange die Nachfolgerin nicht ausgebildet<br />

ist, mache ich die Hygiene noch zusätzlich“, erzählt<br />

Elisabeth Berger. „Außerdem haben Herr Wagner und<br />

ich uns das so überlegt, dass mein Schwerpunkt die<br />

Pflegestationen sind und er sich um die Funktionsabteilungen<br />

kümmert“, beschreibt sie die Arbeitsteilung.<br />

Persönlich<br />

Ein weiteres großes Projekt, das Elisabeth Berger beschäftigt,<br />

ist die Neuorganisation des Bettenmanagements.<br />

„Da soll die Umsetzung in großen Teilen auch<br />

bei mir liegen.“ Sie sieht es so: „Mit einer vernünftigen<br />

Verteilung der Betten geht auch eine vernünftigere<br />

Verteilung des Personals einher. Das hat für die Leute<br />

den Vorteil, dass sie eine größere Dienstplansicherheit<br />

bekommen und das muss man auch so kommunizieren.“<br />

Das Umstrukturieren von Betten und Stationen<br />

sorge zwar erst mal für Ängste und Unsicherheit, aber<br />

wenn man deutlich machen könne, dass die Mitarbeiter<br />

auch etwas Gutes davon haben, könne man viele<br />

Sorgen entkräften.<br />

„Das ist das, was mir Spaß macht: mit den Leuten etwas<br />

Neues erarbeiten, hinter dem sie dann auch stehen<br />

können. So habe ich auch wieder mehr Kontakt<br />

zu den Mitarbeitern, als in der Hygiene.“<br />

Wenn Elisabeth Berger mal nicht arbeitet, entspannt sie<br />

sich bei der Gartenarbeit, liest, treibt Sport wie Walken<br />

oder Gymnastik, verreist gerne und pflegt den Kontakt<br />

zu ihrer großen Familie.<br />

3


3<br />

von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Melanie Müller von Klingspor<br />

„Eigentlich hab´ ich mir das gar nicht zugetraut. In<br />

der Ausbildung hab´ ich die drei Wochen auf der Intensivstation<br />

als schlimm in Erinnerung. Aber jetzt ist<br />

es eine anspruchsvolle Herausforderung und macht<br />

mir Spaß.“ Anja Lauer ( 9) hat ihre Weiterbildung zur<br />

„Fachpflegerin für Intensiv- und Anästhesie“ im März<br />

dieses Jahres abgeschlossen und wundert sich immer<br />

noch über sich selbst.<br />

„Früher wollte ich eigentlich nur normale Krankenschwester<br />

sein“, erzählt die frischgebackene Intensiv-<br />

und Anästhesiefachkraft. Nach ihrer Ausbildung, die<br />

Anja Lauer 00 abgeschlossen hat, hat sie erst für<br />

ein dreiviertel Jahr auf der Station 5b gearbeitet. „Ich<br />

wurde gefragt, ob ich nicht wechseln möchte und die<br />

Frage war, ob ich ins EKG-Zimmer möchte oder lieber<br />

auf die Intensivstation.“ Erst habe sie sich die Arbeit als<br />

Anästhesie- und Intensivschwester gar nicht zugetraut<br />

und sich überhaupt nicht vorstellen können, eine so<br />

Persönlich<br />

Geschafft – und stolz!<br />

Anja Lauer hat sich durch die Fachweiterbildung gebissen<br />

Anja Lauer wundert sich über sich selbst.<br />

anspruchsvolle Arbeit inklusive Fortbildung zu bewältigen.<br />

„Naja, vielleicht hab ich mir meine Ziele einfach<br />

viel zu niedrig gesteckt“, schmunzelt die St. Ingberterin.<br />

Jetzt, nach der Weiterbildung, erscheint ihr die Arbeit<br />

als Intensiv- und Anästhesiepflegerin im Vergleich zur<br />

Normalstation für sie persönlich als die bessere Wahl.<br />

Seit Januar 0 0 arbeitet sie im OP. „Die Arbeit macht<br />

mir einfach Spaß. Die Narkoseüberwachung im OP ist<br />

etwas Neues und Herausforderndes. Ich muss die Augen<br />

überall haben“, beschreibt Anja Lauer den Reiz ihrer<br />

Arbeit. Außerdem sei die Arbeit im OP körperlich<br />

etwas weniger belastend als auf der Intensivstation.<br />

Das komme ihr entgegen, da sie auch ein bisschen<br />

Rückenprobleme habe. „Es gibt im OP auch stressige<br />

Phasen, aber die sind kurz und während einer Narkose-Überwachung<br />

ist es meist ruhiger.“<br />

Der Wechsel von der Intensivstation in den OP kam<br />

während der Fachweiterbildung: „Zur Ausbildung gehört<br />

eine dreimonatige Phase in der Anästhesie. Als<br />

ich dort war, wurde ich gefragt, ob ich da bleiben will<br />

– und ich wollte“, lacht sie. Sie könne auch jederzeit<br />

wieder zurück auf die Intensivstation, aber zurzeit sei<br />

das kein Thema.<br />

„Meine Mutter ist auch Krankenschwester. Insofern lag<br />

mir der Beruf schon nahe. Eine Alternative wäre vielleicht<br />

noch ein Job als Stewardess gewesen. Ich glaube<br />

das hätte mir auch gefallen. Aber eigentlich finde<br />

ich schon, dass meine Arbeit ein richtiger Traumjob<br />

ist“, freut sich Anja Lauer. Die Weiterbildungszeit vermisst<br />

sie kein bisschen: „Ich bin zwar so froh, dass ich<br />

es gemacht hab, aber zwischendurch hab ich schon<br />

oft gedacht, jetzt reicht es, jetzt schmeiß ich es hin“,<br />

erinnert sie sich stirnrunzelnd. „Die Lernerei liegt mir<br />

einfach nicht so, ich muss mich schon zwingen.“<br />

Umso stolzer ist sie, dass sie es geschafft hat. „Doch,<br />

ich hab mich durchgebissen“, strahlt sie. „Vielleicht“,<br />

sagt sie, „irgendwann, aber nicht so bald“, könnte sie<br />

sich noch vorstellen, die Praxisanleiter-Ausbildung anzuschließen,<br />

oder eine Stationsleiter-Ausbildung.<br />

Wenn Anja Lauer nicht arbeitet, treibt sie viel Sport,<br />

geht joggen und schwimmen, „und shoppen“, grinst<br />

sie, „aber das ist ja kein Sport“.


Persönlich<br />

Einen kleinen Traum erfüllt<br />

Daniel Klos hat nach der Weiterbildung schon das nächste<br />

Ziel vor Augen<br />

von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Melanie Müller von Klingspor<br />

„Diese Ausbildung hat mich schon immer gereizt,<br />

denn die Arbeit im OP hat mir schon in der Ausbildung<br />

Spaß gemacht.“ Daniel Klos ( 8) hat sich mit<br />

der Weiterbildung zum Fachpfleger für Endoskopie<br />

und OP einen kleinen Traum erfüllt. Im April 0 0 gratulierten<br />

ihm die Geschäftsführung und Kollegen zum<br />

erfolgreichen Abschluss.<br />

„Meine erste Stelle hatte ich gleich im OP und mir<br />

war sofort klar, dass ich weiterlernen will. Allerdings<br />

war vor mir noch jemand anders dran“, erzählt Daniel<br />

Klos. „Der normale Stationsdienst hätte mich nicht gereizt.<br />

Aber der Umgang mit Technik und die Arbeit auf<br />

der Intensivstation, in der Anästhesie und im OP – das<br />

hat mir gefallen.“<br />

Der 8-jährige Fachpfleger hat auch eine Lieblings-<br />

Operation: „Eine Knieprothesen-OP finde ich klasse,<br />

das macht mir am meisten Spaß. Es kommen so viele<br />

Instrumente zum Einsatz und es muss so präzise gearbeitet<br />

werden.“ Eine Hüft-Endoprothese sei hingegen<br />

schon ein bisschen derber, mache aber auch Spaß.<br />

„Mit den offenen Bäuchen habe ich es nicht ganz so,<br />

aber das gehört natürlich auch dazu“, berichtet Daniel<br />

Klos. Die Entscheidung für einen Beruf im Gesundheitswesen<br />

ist bei ihm während eines Praktikums im<br />

Krankenhaus gefallen. „In der Fachoberschule mussten<br />

wir ein Praktikum machen und da hat mir das Reinschnuppern<br />

in die Gesundheits- und Krankenpflege<br />

gleich gefallen und ich hab gedacht, das ist ein Beruf<br />

für mich.“<br />

Allerdings ist der junge Mann aus Bexbach-Höchen<br />

auch sozusagen familiär vorbelastet. „Meine Uroma<br />

war Hebamme, meine Mutter und meine Schwester<br />

sind auch Krankenschwestern. Deshalb hab´ ich auch<br />

zuerst gedacht, ich will lieber nicht auch dasselbe machen,<br />

wie die Beiden. Aber dann hat es mir eben doch<br />

Spaß gemacht.“<br />

Wie seine berufliche Laufbahn weiter gehen wird, weiß<br />

er noch nicht so genau. „Mit dieser Fachweiterbildung<br />

kann ich ja überall hingehen, aber derzeit habe ich das<br />

nicht vor. Ich fühle mich wohl hier im Haus.“<br />

Für Daniel Klos ist seine Arbeit ein Traumberuf. „Doch,<br />

das kann ich wirklich so sagen, ich liebe meine Arbeit.“<br />

Sein Ehrgeiz ist allerdings mit dieser Fachweiterbildung<br />

Daniel Klos will noch weiter kommen.<br />

noch nicht zu Ende. „Ich kann mir sehr gut vorstellen,<br />

dass es jetzt noch weiter geht. Vielleicht gehe ich nach<br />

dem kommenden Winter mal Überlegungen an, eine<br />

Stationsleiterausbildung anzuschließen oder vielleicht<br />

auch ein Pflegestudium.“ Denn das Lernen fällt Daniel<br />

Klos nach eigener Aussage nicht schwer. „Ich fand die<br />

Belastung, berufsbegleitend diese Ausbildung zu machen,<br />

nicht so schlimm. Ich würde das auf jeden Fall<br />

noch mal machen.“<br />

Wenn Daniel Klos nicht arbeitet, geht er seinen Hobbys<br />

nach: Wandern und Holzhacken. Und Zeit in seiner<br />

Dreier-WG in Bexbach-Höchen verbringen.<br />

33


34<br />

Persönlich<br />

Nachruf<br />

In großer Dankbarkeit nehmen wir Abschied<br />

von Schwester Brunhildis<br />

... die im Alter von 70 Jahren ihrer schweren Erkrankung erlag.<br />

Sie arbeitete 5 Jahre im St. Elisabeth-Krankenhaus, davon mehrere Jahre als Stationsleitung.<br />

Die Belange der Patienten und Mitarbeiter lagen ihr stets am Herzen. Sie hat in dieser Zeit die<br />

uneingeschränkte Achtung und Anerkennung ihrer Vorgesetzten und Mitarbeiter erworben.<br />

Im Kreise ihrer vertrauten Umgebung feierte sie noch ihren<br />

70. Geburtstag kurz vor ihrer Entscheidung<br />

ins Mutterhaus nach Mallersdorf zurückzukehren.<br />

Sie wird uns in guter Erinnerung bleiben. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

Das Stationsteam 6AB<br />

Zweibrücken, 4. Juni 0 0


von Anna-Maria Wenz<br />

Gesundheitsecke<br />

Die Herbstkur ist ein naturheilkundliches Konzept, das schon von alters her zur Gesunderhaltung von Körper,<br />

Seele und Geist eingesetzt wird. Während der kindliche Körper noch mühelos den Wechsel von der warmen in<br />

die kalte Jahreszeit vollzieht, bedarf es beim Erwachsenen enormer Anstrengung. Besonders Menschen ab der<br />

Lebensmitte können mit einer Herbstkur viel für ihre Gesundheit tun.<br />

Nach Auffassung der antiken Medizin gilt der Herbst als kalt und trocken. Aufgrund der zunehmenden Kühle<br />

wird der Stoffwechsel heruntergefahren. Auch das Blut wird weniger bewegt – es kommt zu einer schlechteren<br />

Versorgung der Gewebe über das Blut und zu Stockungen und Stauungen in den Gefäßen. Den kühlenden und<br />

trocknenden Einfluss des Herbstes sieht man auch an den vermehrt auftretenden Krankheitssymptomen, wie<br />

Schmerzen in den Gelenken bis zu akuten Gichtanfällen, Steinen in der Galle oder den Nieren, Venenproblemen<br />

der Beine und Hämorrhoiden. Auch Stimmungsschwankungen mit einer Tendenz zur Melancholie sind häufig.<br />

Um den ungünstigen Eigenschaften der kalten Jahreszeit entgegen zu wirken, stehen bei der Herbstkur befeuchtende<br />

und wärmende Verfahren im Vordergrund. Die Herbstkur wird als ganzheitliche Maßnahme über<br />

einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen wie folgt durchgeführt:<br />

Ernährung<br />

Da der Stoffwechsel im Herbst auf Sparflamme läuft, sollte die Kost leicht verdaulich sein. Gekochte Speisen<br />

sind leichter zu verdauen als rohe. Es sollte unbedingt ausreichend gekaut – jeder Bissen 20mal - und viel getrunken<br />

werden. Die Trinkmenge kann einfach berechnet werden:<br />

Körpergewicht x 35 / 1000 = benötigte tägliche Trinkmenge in Litern<br />

Bewegung<br />

Um den Stoffwechsel anzuregen, ist täglich ausreichend Bewegung und Anstrengung notwendig.<br />

Stabilisierung der Blutzirkulation<br />

Bürstungen und Wassergüsse regen den Blutumlauf an und steigern das innere Wärmeempfinden.<br />

Anregung der Atemfunktion<br />

Der Aufenthalt in der frischen Luft verbessert den Gasaustausch. Dies kann mit Atemübungen und Atemtherapie<br />

verstärkt werden.<br />

Traubenkur<br />

500 gr. kernlose Trauben täglich über den Tag verteilt essen. Wirkt der trockenen Kälte des Herbstes entgegen,<br />

befeuchtet und verbessert so die Ausscheidungen.<br />

Ausreichend schlafen<br />

Johanniskrauttee<br />

Jeden Tag mehrere Tassen trinken. Erwärmt und nimmt die melancholische Stimmung.<br />

Die naturheilkundlichen Präparate<br />

Gw7 Millefolium cp JSO zur Förderung des Blutumlaufs<br />

St1 Cochlearia cp JSO zur Anregung des Stoffwechsels<br />

Lf2 Abrotanum cp JSO zur Befeuchtung<br />

3-mal täglich je 10 Globuli langsam im Mund zergehen lassen.<br />

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