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Falk Munzinger, hcp - Nardini Klinikum

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St. Elisabeth-Krankenhaus Zweibrücken<br />

St. Johannis-Krankenhaus Landstuhl<br />

<strong>Nardini</strong>haus Pirmasens<br />

Ausgabe 3 | 2010<br />

Eröffnet – ambulantes Operieren<br />

Großprojekt Intensivstation und ambulantes Operieren abgeschlossen<br />

Landstuhl<br />

Neues Logo für alle<br />

Ein neuer grafischer Auftritt – keine Frage des Geschmacks<br />

Zweibrücken, Pirmasens und Landstuhl<br />

Evakuierung<br />

Bombe in der Grinsardstraße<br />

Zweibrücken


Titelthema<br />

Eröffnung – Großprojekt Intensivstation und ambulantes Operieren abgeschlossen 4<br />

Die Einweihung – Gute Laune bei der Einweihung der neuen Intensivstation 5<br />

Aktuell<br />

Die Hauptverwaltung zieht um – Warum und wohin? 7<br />

Neues <strong>Klinikum</strong> – Neues Logo 8<br />

Betriebsausflug statt Sommerfest – Erster Betriebsausflug nach Koblenz 0<br />

Erfolgreicher Abschluss – St. Elisabeth- und St. Johannis-Krankenhaus<br />

K 0 0 startet durch – Noch keine Nachwuchssorgen bei der Ausbildung<br />

Veränderungen von A bis Z 3<br />

Spende für Rollstuhlschaukel – Schüler spenden Erlös der„Langen Nacht der Pflege“ 5<br />

Endlich ruhig schlafen! Selbsthilfegruppe Schlafapnoe 6<br />

Der Wechsel braucht Zeit – Das neue Personalkonzept der zentralen Patientenaufnahme 7<br />

Optimierte Notfallversorgung – Reanimationsrucksäcke statt -koffer 8<br />

Gewinn für alle – Erstes Strategie-Treffen der Häuser 9<br />

Was machen eigentlich …?<br />

Die Kurzzeitpflege – Ein Unternehmen im Unternehmen im St. Johannis-Krankenhaus<br />

SAM – Die Tagesgruppe im <strong>Nardini</strong>haus<br />

Reportage<br />

Bombe in der Grinsardstraße – Krankenhaus wird evakuiert 4<br />

Schönes Wetter, Shopping und „Woinemer Brauhaus“ – Betriebsausflug 7<br />

Der neue Ferrari! Erstes Fazit des digitalen Röntgens in beiden Häusern 8<br />

Persönlich<br />

Interview Stephan Scholz – Sichere Arbeitsgestaltung 30<br />

Interview Schwester M. Landolina – Viele Erinnerungen 3<br />

Nach acht Monaten „Mama“ – Die Geschichte des Jannik Schewes 33<br />

Gemeinsam zum Ziel – Mitarbeiterehrung in beiden Krankenhäusern 35<br />

... frischer Wind um die Nase – Annette Schenkel besteht ihre Prüfung 37<br />

Schwester Wilfredis – Von der Suche nach Freiheit und vom Heiligen Geist 38<br />

Benedikta Kiefer – Neue Herausforderung! 40<br />

Schwester Rainarde – Mädchen für alles! 4<br />

Schwester Montana – Zwei Weltkriege, ein Kaiser, die erste Republik und acht Päpste 4<br />

WIR stellen vor – Sabine Stemler, Natalie Englert und Sarah Weiter 44<br />

Rubriken<br />

WIR in eigener Sache 6<br />

Rezeptecke – Das Dessert 0 45<br />

Gesundheitsecke – Magen-und Darmbeschwerden 47<br />

Impressum<br />

Inhalt<br />

Herausgeber: St. Elisabeth-Krankenhaus gem. GmbH | St. Johannis-Krankenhaus gem. GmbH | Gem. <strong>Nardini</strong>haus GmbH<br />

Konzeption und Realisation: <strong>hcp</strong> Höhn Communication-Partners GmbH<br />

Inhaltlicher Aufbau: Dr. Günther Merschbächer | Thomas Frank | Melanie Müller von Klingspor


Begrüßung<br />

Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter,<br />

von Oberin Birgitta Handl<br />

„Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns,<br />

dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in<br />

die Welt. Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter<br />

uns, dass wir durch ihn leben sollen.“<br />

So singen wir in einem modernen Weihnachtslied, das<br />

uns die Weihnachtsgeschichte mit den Worten des<br />

Evangelisten Johannes erzählt.<br />

Gottes Wege sind nicht immer so, wie wir Menschen<br />

uns das von „Gott“ vorstellen. Gottes Wege sind tiefer,<br />

als Menschenweisheit. Das gilt auch für die Menschwerdung<br />

Gottes in Jesus – sie übersteigt unseren Verstand<br />

und spricht uns doch auf tiefster Ebene direkt<br />

und unmittelbar an.<br />

Johannes Jourdan, der dieses Lied verfasste, lässt dieses<br />

Lied noch weiterklingen:<br />

Die Liebe Gottes erscheint unter uns<br />

und setzt ein Zeichen, das jeder versteht.<br />

Sie hüllt sich ein in Vergänglichkeit<br />

und wird in Menschengestalt konkret.<br />

Die Liebe Gottes wird schwach wie ein Kind<br />

Und geht den Weg in die Tiefen des Leids,<br />

sie sucht das Elend, das niemand kennt,<br />

fasst es zusammen in Jesu Kreuz.<br />

Die Weihnachtsbotschaft von der Liebe Gottes erreicht<br />

die Herzen so vieler Menschen, auch unsere Herzen.<br />

Wir wünschen Ihnen und Ihren Angehörigen ein gnadenreiches<br />

Weihnachtsfest und die tägliche Begegnung<br />

mit der Liebe Gottes im Jahr 0 .<br />

Sr. Birgitta Handl<br />

Oberin im St. Elisabeth-Krankenhaus<br />

Zweibrücken<br />

Oberin Birgitta Handl<br />

3


4<br />

Das neue Zentrum für ambulantes Operieren am St.<br />

Johannis-Krankenhaus Landstuhl hat eröffnet. Dort<br />

können künftig Patienten vor, während und nach ambulanten<br />

Operationen getrennt vom stationären Betrieb<br />

versorgt werden.<br />

Anfang Oktober war es soweit: Nach über zweijähiger<br />

Bauphase war mit der Inbetriebnahme des Zentrums<br />

für ambulantes Operieren eines der größten Bauprojekte<br />

an der Klinik abgeschlossen. Das 5,6 Millionen<br />

Euro teure Projekt umfasste zwei Bauabschnitte. Im<br />

ersten Schritt wurde die Intensivstation innerhalb des<br />

Gebäudes verlegt und komplett neu gebaut und vergrößert.<br />

Im zweiten Bauabschnitt entstand in den Räumen<br />

der alten Intensivstation das neue Zentrum für<br />

ambulantes Operieren.<br />

Dr. Werner Bleser, Chefarzt der Anästhesie, sieht in<br />

der getrennten Versorgung der ambulanten Patienten<br />

große Vorteile: „Wir können hier ambulant operieren<br />

und haben – für den Fall, dass es notwendig wird – die<br />

gesamten Versorgungsstrukturen eines Krankenhauses<br />

zur Verfügung. Chirurgische Praxen könnten solche<br />

Eingriffe, wie sie am St. Johannis-Krankenhaus ambulant<br />

durchgeführt werden, zwar auch anbieten. Aber:<br />

„Risikopatienten oder Grenzfälle, bei denen man sich<br />

zum Beispiel aufgrund diverser Vorerkrankungen nicht<br />

ganz sicher sein kann, wie sie einen solchen Eingriff<br />

wegstecken, können bei uns innerhalb kürzester Zeit<br />

Titelthema<br />

Eröffnet<br />

Neues Zentrum für ambulante Operationen<br />

vom Melanie Müller von Klingspor | Foto: Melanie Müller von Klingspor<br />

Wer sich von seinem Eingriff gut erholt hat – wie ganz offensichtlich<br />

dieser Patient hier – kann auch schon bald nach Hause gehen. Melanie<br />

Föckler, Abteilungsleitung der Intensivmedizin, Anästhesie und des ambulanten<br />

Operierens, entfernt die nicht mehr benötigte Braunüle.<br />

und auf schnellstem Weg von Fachärzten und mit entsprechender<br />

Medizintechnik versorgt werden“, so der<br />

Chefarzt.<br />

Wer nach seinem Eingriff aus medizinischen Gründen<br />

nicht direkt nach Hause gehen kann, werde problemlos<br />

stationär aufgenommen. Bei den derzeit etwa acht<br />

bis zehn ambulanten Patienten pro Tag wird eine solche<br />

stationäre Aufnahme nach der Schätzung des Anästhesisten<br />

zwei- bis dreimal pro Woche nötig.<br />

„Für uns ist in den vergangenen Wochen schon deutlich<br />

geworden, dass die getrennte Überwachung nach<br />

der Operation das Personal der regulären OPs entlastet“,<br />

beschreibt Melanie Föckler, Abteilungsleiterin der<br />

Intensivstation, der Anästhesie und des neuen Zentrums<br />

die Vorteile auch für das pflegerische Personal.<br />

„Vor der Einrichtung des Zentrums wurden die ambulanten<br />

und stationären Patienten nach der Narkose<br />

gemeinsam betreut und überwacht“, erzählt Föckler.<br />

„Jetzt können wir diese Patienten getrennt mit eigenem<br />

Personal versorgen.“<br />

Den Ablauf für die Patienten beschreibt die Pflegefachkraft<br />

so: „In der Regel bekommen die Patienten von ihrem<br />

Hausarzt eine Überweisung in die jeweilige Fachabteilung<br />

des Krankenhauses, also die Gynäkologie,<br />

die Chirurgie oder die Orthopädie. Mit dieser Überweisung<br />

kommen sie zu uns und stellen sich dort vor.“<br />

Nach einer medizinischen Untersuchung kläre der Arzt<br />

über den geplanten Eingriff auf oder ordne – falls nötig<br />

– weitere Untersuchungen an.<br />

„An dem Tag der OP kommen die Patienten in unser<br />

Zentrum für ambulantes Operieren, melden sich dort<br />

an und werden über einen Umkleideraum in den Vorraum<br />

des OPs geleitet, wo sie ihre Narkose bekommen.<br />

Nach dem Eingriff bringen wir sie in den Aufwachraum,<br />

wo sie an einen Monitor angeschlossen<br />

und überwacht werden, so lange, bis der Arzt feststellt,<br />

ob und wann sie wieder nach Hause gehen können“,<br />

beschreibt Melanie Föckler.<br />

Die 5,6 Millionen Euro für die beiden Bauabschnitte<br />

teilen sich auf in 3, Milionen für die Intensivstation<br />

und ,4 Milionen für das Zentrum für ambulantes<br />

Operieren. Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium<br />

hat das Projekt mit knapp 5 Millionen Euro gefördert,<br />

600.000 Euro hat das Krankenhaus aus Eigenmitteln<br />

finanziert.


Titelthema<br />

Die Einweihung<br />

Gute Laune bei der Einweihung der neuen Intensivstation<br />

vom Melanie Müller von Klingspor | Foto: Roland Theisen<br />

Beide haben sich richtig gefreut: Der Geschäftsführer Dr. Günter Merschbächer<br />

und Gesundheitsministerin Malu Dreyer sahen sich bestätigt in<br />

ihrem Wunsch nach der Schaffung eines Verbundkrankenhauses. Außerdem<br />

gebe es in Landstuhl immer die schönsten Blumen, sagte sie.<br />

Gelungener hätte die Einweihung der Intensivstation<br />

und des Zentrums für ambulantes Operieren in Landstuhl<br />

nicht sein können: Eine gut gelaunte und gelöste<br />

Ministerin, die „Unnerhaus Jazzband“ in bester Spiellaune,<br />

ein zufriedener Geschäftsführer und ein interessantes<br />

Podiumsgespräch. Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin<br />

Malu Dreyer besichtigte nach dem<br />

Festakt auch noch die neuen Räume und unterhielt sich<br />

mit einer Patientin.<br />

Gesundheitsministerin Malu Dreyer hob hervor, dass<br />

mit der Fertigstellung der neuen intensivmedizinischen<br />

Abteilung ein zentraler Bereich des Krankenhauses baulich<br />

und krankenhaushygienisch auf den neuesten Stand<br />

gebracht werden konnte. „Besonders mit dem Zentrum<br />

für ambulantes Operieren erhält das St. Johannis-Krankenhaus<br />

eine Einrichtung, die aufgrund der Zunahme<br />

des ambulanten Operierens inzwischen zu einem festen<br />

Bestandteil jedes größeren Krankenhauses geworden ist<br />

und einen wichtigen Schwerpunkt im neuen Verbundkrankenhaus<br />

der <strong>Nardini</strong>-Stiftung darstellen wird“, unterstrich<br />

Dreyer.<br />

Der Geschäftsführer der <strong>Nardini</strong>-Stiftung, Dr. Günter<br />

Merschbächer, freute sich über den Besuch der Ministerin<br />

und über den Abschluss der doch lärmintensiven<br />

Bauarbeiten. „Dass Sie, liebe Mitarbeiterinnen, den<br />

Lärm und die Umstände so hingenommen und Ihr tägliches<br />

Arbeiten um diese Umstände herum organisiert<br />

haben, dafür will ich Ihnen heute ausdrücklich danken.<br />

Ich weiß, welche Belastung das alles für Sie bedeutet<br />

hat.“<br />

Dass ein Ende der Investitionen für das neue Verbundkrankenhaus<br />

noch nicht in Sicht ist, erwähnte er allerdings<br />

auch. „Die neue Liegendkrankeneinfahrt<br />

in Zweibrücken ist ein weiteres Projekt auf unserer<br />

Wunschliste.“ Er hoffe auch hier auf „wohlwollende Prüfung“.<br />

Chancen und Grenzen der Intensivmedizin: Soll bei<br />

allem technischen Fortschritt auch immer alles gemacht<br />

werden, was möglich ist? Diese Frage stand im Zentrum<br />

des Podiumsgespräches mit Melanie Föckler, pflegerische<br />

Leitung der Intensivstation, der Anästhesiologie<br />

und des Zentrums für ambulantes Operieren, Dr. Hans-<br />

Jürgen Gabriel, Chefarzt der Inneren Abteilung und Dr.<br />

Werner Bleser, Chefarzt der Anästhesiologie.<br />

„Wir müssen unser therapeutisches Ziel manchmal umdefinieren.<br />

Wenn ein Patient nicht mehr mit dem Ziel<br />

der Heilung behandelt werden kann, dann müssen wir<br />

uns fragen, ob eine palliative Behandlung nicht die bessere<br />

Alternative ist“, sagte Dr. Hans-Jürgen Gabriel. „Immer<br />

häufiger kommen auch Patienten mit einer Patientenverfügung,<br />

in der schon festgehalten ist, wo uns<br />

Grenzen gesetzt sind. Das hilft uns im Alltag sehr.“<br />

„Wir werden immer mehr Intensivbetten brauchen“,<br />

warf Dr. Werner Bleser einen Blick in die Zukunft der Intensivmedizin.<br />

„Patienten werden immer älter, der so<br />

genannte multimorbide Patient wird uns immer häufiger<br />

begegnen. Und auch wenn medizintechnisch immer<br />

mehr möglich werden wird, wird das nicht immer<br />

das Beste für den Patienten sein.“<br />

Melanie Föckler erzählte aus dem Klinikalltag, dass die<br />

Patienten sehr positiv auf die neue Intensivstation reagiert<br />

haben. „Ein Patient hat gesagt: ‚Das wurde aber<br />

auch mal Zeit’“, erzählte sie. „Für unsere Mitarbeiter<br />

sind die neuen Räume eine echte Arbeitserleichterung.<br />

Wir haben Platz, können unser Material gut lagern, die<br />

Patienten besser überwachen – mit den neuen Räumen<br />

sehe ich meine Meinung, dass das alles sehr nötig war,<br />

absolut bestätigt.“<br />

5


6<br />

Uff, was war das für ein Jahr! Eröffnung der neuen Zentralsterilisation<br />

in Landstuhl, Verlagerung der Sterilgutversorgung<br />

von Zweibrücken nach Landstuhl, in Landstuhl<br />

nach Monaten des Baulärms auch die Eröffnung<br />

des Zentrums für ambulantes Operieren, Einführung<br />

von RIS und PACS mit vielen Turbulenzen, das Zweibrücker<br />

Krankenhaus Gegenstand unerfreulicher Berichterstattung<br />

im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“,<br />

die Evakuierung im August … Und das sind nur einige<br />

der herausragenden Themen. Sicher hat jede und jeder<br />

von Ihnen noch ganz persönliche Krisen- oder Erfolgserlebnisse<br />

gehabt in diesem Jahr. Wir können hier<br />

in der WIR leider immer nur einen ganz kleinen Ausschnitt<br />

aus den vielen Ereignissen und Erfahrungen abbilden.<br />

Aber es wird einfacher, je mehr Mitarbeiter sich<br />

bereit finden, bei uns mitzumachen. Und deshalb freut<br />

es mich ganz besonders, dass das blutjunge Landstuhler<br />

Team erneut Zuwachs bekommen hat: Luzia Burkhard<br />

aus der Verwaltung hat sich der Redaktion angeschlossen<br />

und mit ihrem Porträt von Annette Schenkel<br />

gleich einen Glanzstart hingelegt, als hätte sie immer<br />

schon geschrieben (S. 37).<br />

Und Jessica Mutter, Assistenzärztin der Inneren Abteilung,<br />

hat sich ebenfalls bereit gefunden, bei uns mit-<br />

WIR in eigener Sache<br />

WIR in eigener Sache!<br />

Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter,<br />

von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Markus Brand<br />

Luzia Burkhard<br />

zuarbeiten und hat sofort im August ihren ersten Termin<br />

aufs Auge gedrückt bekommen – den Besuch der<br />

Selbsthilfegruppe Schlafapnoe (S. 6).<br />

Von Jessica Mutter haben WIR leider noch kein Foto<br />

machen können, aber Luzia Burkhard stellen WIR Ihnen<br />

hier vor. Insgesamt ist die Zusammenarbeit mit<br />

dem Landstuhler Team, das so lange auf sich warten<br />

ließ, mehr als nur gut angelaufen. Alle WIR-Mitarbeiter<br />

sind engagiert, zuverlässig und haben gute Ideen und<br />

eine gute Schreibe.<br />

In dieser Ausgabe verzichten WIR aus Platzgründen<br />

auf einen Artikel über die Patienten-Infoveranstaltungen<br />

im St. Elisabeth-Krankenhaus. Es soll nur an dieser<br />

Stelle so viel gesagt sein: Die Infoveranstaltungen von<br />

Chefarzt Dr. Christoph Metzner zum Thema Krampfadern<br />

sowie von Chefarzt Dr. Burkhardt Muschalik<br />

zum Thema Gelenkersatz waren ein voller Erfolg:<br />

volles Haus, über 40 Besucher, die Stühle reichten<br />

nicht aus. Außerdem hat Dr. Muschalik eine Infoveranstaltung<br />

zu Themen rund um den Bewegungsapparat<br />

am ersten Donnerstag jedes Monats etabliert.<br />

Der Oberarzt Dr. Stefan Kniele hat mit dem Kontakt<br />

zur Selbsthilfegruppe Schlafapnoe wieder für Besucher<br />

im Landstuhler Schlaflabor gesorgt. Auch am<br />

Herztag der Inneren Abteilung des St. Elisabeth-Krankenhauses<br />

herrschte reges Interesse. WIR gehen aber<br />

davon aus, dass dort auch – wie immer – reges Interesse<br />

herrschte. Ebenfalls erfreulich: der Seniorenbeirat<br />

der Stadt Zweibrücken hat der Schmerztagesklinik im<br />

St. Elisabeth-Krankenhaus einen Besuch abgestattet.<br />

Worauf ich in jeder WIR zurückkomme: WIR warten<br />

immer noch auf unseren ersten Leserbrief!<br />

Einen guten Start im neuen Jahr wünscht Ihnen allen<br />

Melanie Müller von Klingspor<br />

für die WIR-Redaktion<br />

Schreiben Sie uns!<br />

pressestelle@johanniskrankenhaus.de<br />

pressestelle@krankenhaus-st-elisabeth.de


Aktuell<br />

Neue Hauptverwaltung<br />

Was passiert eigentlich im Gebäude W ?<br />

von Dr. Günter Merschbächer | Foto: Roland Theisen<br />

Das neue Verwaltungsgebäude W1 links der Auffahrt zum St. Johannis-Krankenhaus soll helfen, die Wege zwischen Mitarbeitern beider Kliniken<br />

kürzer und effektiver zu machen. Das Foto zeigt den Blick aus dem Fenster des neuen Büros der Finanzbuchhaltung.<br />

Seit Monaten wird es renoviert, innen wie außen: das<br />

so genannte „Gebäude W “, der Bungalow links der<br />

Zufahrt zum St. Johannis-Krankenhaus. Über die Frage,<br />

wer da einziehen soll und warum und wann wurde in<br />

beiden Krankenhäusern in den vergangenen Monaten<br />

viel gerätselt.<br />

Die Räume im Gebäude „W “ des St. Johannis-Krankenhauses<br />

Landstuhl waren früher vermietet.<br />

Nachdem die bisherigen Mieter im Mai 0 0 ausgezogen<br />

sind, hat die Verwaltung eine Nutzungsänderung<br />

angestrebt. Hintergrund war die Absicht der<br />

Geschäftsführung, die Büros von Mitarbeitern, die für<br />

mehrere Einrichtungen des <strong>Nardini</strong>verbundes tätig<br />

sind, zusammenzufassen. Neben den Büros der Geschäftsführung<br />

sind dies die Stabsstellen Qualitätsmanagement/Risikomanagement<br />

(Patrick Bäumle), Entgeltverhandlung/Kalkulation<br />

(Franz-Josef Germann),<br />

Medizincontrolling (Tobias Flöser), Rechnungswesen<br />

(Bernhard Rinder) und Öffentlichkeitsarbeit (Melanie<br />

Müller von Klingspor). Komplettiert wird die Besetzung<br />

durch die Mitarbeiter der Finanzbuchhaltung.<br />

Neben den bisherigen Mitarbeitern aus Landstuhl wird<br />

auch Norbert Freyer aus Zweibrücken dazu stoßen, so<br />

dass damit die Finanzbuchhaltung der beiden Krankenhäuser<br />

Zweibrücken und Landstuhl zusammengefasst<br />

wird.<br />

Dementsprechend sind die notwendigen Arbeiten in<br />

den letzten Wochen und Monaten durchgeführt worden.<br />

Dazu zählen Wärmedämmung (Fassade und<br />

Fenster) und der Innenausbau. Es wurden Büroräume<br />

sowie ein Besprechungsraum eingerichtet. Ende des<br />

Jahres 0 0 wird die Geschäftsführung mit den genannten<br />

Personen/Funktionen in diese neuen Räume<br />

einziehen.<br />

Die Geschäftsführung verspricht sich von der räumlichen<br />

Zusammenfassung der genannten Personen<br />

und Funktionen eine Verbesserung der Zusammenarbeit<br />

und ein effektiveres Arbeiten in der kleinen „Zentrale“.<br />

7


8<br />

Neues <strong>Klinikum</strong> – neues Logo<br />

Ein neuer grafischer Auftritt – Keine Frage des Geschmacks<br />

von Melanie Müller von Klingspor | Grafiken: <strong>hcp</strong><br />

<strong>Nardini</strong>haus Pirmasens bisher; St. Elisabeth Krankenhaus bisher<br />

„Wir brauchen ein neues Logo!“ Diese Erkenntnis war<br />

nach der Eingliederung des <strong>Nardini</strong>hauses Pirmasens<br />

009 und nach dem Wunsch des Ministeriums zur<br />

Schaffung eines Klinikverbundes aus den beiden Krankenhäusern<br />

St. Elisabeth und St. Johannis nicht weit.<br />

Dass alle Einrichtungen einer Trägerschaft auch optisch<br />

ihre Zusammengehörigkeit transportieren sollen,<br />

liegt auf der Hand.<br />

„Ein Logo findet sich auf allen Briefbögen, Formularen,<br />

Stempeln, Flyern, Broschüren, der Homepage, auf Namensschildern<br />

und Hausbeschilderung. Die Einführung<br />

eines neuen Logos und der Austausch des Materials<br />

wird sich sicher in allen drei Einrichtungen über<br />

mehrere Jahre hinziehen“, vermutet Pressesprecherin<br />

Melanie Müller von Klingspor, die auch in anderen Einrichtungen,<br />

die ein so genanntes Logo-Relaunch hinter<br />

sich haben, nachgefragt hat. „Manche sprechen von<br />

bis zu drei Jahren.“ Hinter dem Austausch steckt also<br />

ein immenser logistischer Aufwand.<br />

Bevor man allerdings ein neues Logo gegen ein altes<br />

austauscht, muss man ja erst einmal ein neues bekommen.<br />

Für die drei Einrichtungen hat die Geschäftsführung<br />

zum Finden eines neuen Logos professionelle Hilfe<br />

von der Firma <strong>hcp</strong> Höhn Communication-Partners<br />

geholt. Der Geschäftsführer Dr. Günter Merschbächer,<br />

Thomas Frank (Kaufmännischer Direktor, St. Elisabeth<br />

und St. Johannis), Gerhard Hagest (stellvertr. kaufm.<br />

Dir. St. Johannis), Melanie Müller von Klingspor (PRund<br />

Öffentlichkeitsarbeit, St. Elisabeth, St. Johannis<br />

und <strong>Nardini</strong>haus), Schwester M. Birgitta Handl (Oberin,<br />

St. Elisabeth), Schwester Antonie Lautenschlager<br />

(Oberin, St. Johannis), Franz-Josef Germann (Personalabteilung,<br />

St. Elisabeth), Renate Gerlich (Pädagogische<br />

Gesamtleitung, <strong>Nardini</strong>haus), Matthias Schwinzer<br />

(Kaufmännische Leitung, <strong>Nardini</strong>haus), Schwester<br />

Roswitha Schmid (Oberin, <strong>Nardini</strong>haus) und die Firma<br />

Aktuell<br />

<strong>hcp</strong> Höhn Communication-Partners haben in mehreren<br />

Arbeitstreffen ein gemeinsames Logo entwickelt.<br />

„Die Strukturierung und Modernisierung der Außendarstellung<br />

des St. Elisabeth- und des St. Johannis-<br />

Krankenhauses, die visuelle Integration des <strong>Nardini</strong>hauses<br />

und die Schaffung einer gemeinsamen Identität<br />

waren unsere Zielvorgaben“, erzählt Melanie Müller<br />

von Klingspor.<br />

„Bei der Suche nach einem neuen Logo geht es nicht<br />

darum, mal zu gucken, was andere so haben und was<br />

einem ganz gut gefällt. Erst einmal wird eine Analyse<br />

der Gemeinsamkeiten der drei Einrichtungen erstellt.“<br />

Bei allen dreien war die gemeinsame Wurzel Dr. Paul<br />

Josef <strong>Nardini</strong>, der Gründer der Ordensgemeinschaft<br />

der Mallersdorfer Schwestern.<br />

„Im Sinne unseres Stifters <strong>Nardini</strong>, gemäß den Erfordernissen<br />

der Zeit, pflegen, erziehen und unterrichten<br />

wir vor allem arme, verlassene, behinderte und gefährdete<br />

Kinder und Jugendliche, pflegen, betreuen und<br />

begleiten wir Kranke, Alte und Behinderte, mühen wir<br />

uns, christlichen Geist in die Familie hineinzutragen,<br />

wo immer wir arbeiten.“ So lautet ein Auszug aus dem<br />

Leitbild des Ordens, der die Tätigkeit der drei Einrichtungen<br />

beschreibt.<br />

„Welche Symbole gibt es nun, die diesen Anspruch<br />

ausdrücken? Das war die nächste Frage“, beschreibt<br />

die Pressesprecherin den weiteren Verlauf. „Ein christlicher<br />

Orden, der Hilfe verspricht, dafür steht das Kreuz,<br />

das auf der Brosche der Ordensschwestern zu sehen<br />

ist. Für Adjektive wie ,sozial, schützen, verbinden,<br />

begleiten‘ stehen Elemente wie eine Brücke oder ein<br />

Bogen.“ Das Betreuen, Pflegen, Begleiten von Menschen<br />

könne mit einem Kreis oder Kreissegment ausgedrückt<br />

werde. „Für das Menschliche käme eine stilisierte<br />

Figur oder eben ein Mensch in Frage, eventuell<br />

eine Abbildung von <strong>Nardini</strong>. Die Freundlichkeit drückt<br />

sich in einer passenden Farbigkeit aus“, so Müller von<br />

Klingspor.<br />

„Außerdem musste die Grundsatzfrage noch geklärt<br />

werden, ob das <strong>Nardini</strong>haus Pirmasens den radikalen<br />

Wechsel weg von einem wirklich gut etablierten und<br />

professionell erstellten Logo hin zu etwas ganz anderem<br />

mitmachen könnte.“ Die pädagogische Leiterin<br />

Renate Gerlich habe die Frage intensiv mit Mitgliedern


ihrer Teams besprochen und erstaunlicherweise sei die<br />

radikale Entscheidung schnell und in großer Offenheit<br />

und Konstruktivität gefallen.<br />

Der Rest sei dann nicht mehr ganz so schwer gewesen:<br />

„Ein Kreuz, gebildet aus den Symbolen für eine<br />

Brücke, steht für die Eigenschaften christlich, sozial,<br />

verbindend, helfend. Gleichzeitig sollte die grafische<br />

Gestaltung offen und zeitlos modern sein. Und das so<br />

genannte Signet – der Schriftzug neben dem Kreuz –<br />

gewährleistet mit dem Namen „<strong>Nardini</strong>“ einen großen<br />

Wiederkennungseffekt und somit eine Markenidentät“,<br />

erklärt Melanie Müller von Klingspor.<br />

Ganz am Ende stand die Farbwahl. Das Rot der Klinik-<br />

Logos sei nahe dran an dem Rot des alten Logos, das<br />

Aktuell<br />

<strong>Nardini</strong>haus hat sich für eine Farbvariante in Violett<br />

enschieden.<br />

Eine kleine Restschwierigkeit besteht laut der Pressesprecherin<br />

noch in der zeitlichen Umsetzung: „Durch<br />

die Schaffung des Klinikverbundes muss es – bis das<br />

Verbundkrankenhaus rechtlich in trockenen Tüchern<br />

ist – eine Zwischenlösung geben.“<br />

Melanie Müller von Klingspor<br />

Telefon: 06332 82-8180 oder 06371 84-3002<br />

pressestelle@johanniskrankenhaus.de<br />

pressestelle@krankenhaus-st-elisabeth.de<br />

Übergangslogo St. Elisabeth-Krankenhaus<br />

Zweibrücken<br />

Übergangslogo St. Johannis-Krankenhaus<br />

Landstuhl<br />

Neues Logo <strong>Nardini</strong>haus<br />

Pirmasens<br />

Neues Logo St. Elisabeth-Krankenhaus<br />

Zweibrücken<br />

Neues Logo St. Johannis-Krankenhaus<br />

Landstuhl<br />

9


von Martina Beiter-Schmitt | Foto: Martina Beiter-Schmitt<br />

Dem jahrelangen Drängen der Mitarbeiter-Vertretung,<br />

in Puncto Betriebsausflug mit Landstuhl gleichziehen<br />

zu können, gab die Geschäftsleitung in diesem Jahr<br />

endlich nach. Statt des jährlichen Sommerfestes organisierten<br />

Helmut Huber (MAV-Vorsitzender) und Uwe<br />

Menzner (MAV-Mitglied) diese Aufgabe. Neben ihren<br />

Arbeitsbereichen in der Anästhesie und der MAV war es<br />

eine zusätzliche Arbeitsbelastung und Herausforderung<br />

zugleich. Belohnt wurde dieses Engagement durch<br />

die positive Annahme unserer Mitarbeiter. 57 Anmeldungen<br />

hatte die MAV erhalten, einige mussten jedoch<br />

aus Krankheitsgründen absagen.<br />

Zu den drei angebotenen Terminen im August und September<br />

nahmen 46 Mitarbeiter die Gelegenheit wahr,<br />

Koblenz näher kennen zu lernen. Diese Form des außerbetrieblichen<br />

Beisammenseins gab Gelegenheit, sich<br />

0<br />

Aktuell<br />

Betriebsausflug statt<br />

Sommerfest<br />

Erster Betriebsausflug nach Koblenz für die Mitarbeiter des Elis<br />

Das deutsche Eck in Koblenz war Ziel des ersten Betriebsausfluges der Zweibrücker Mitarbeiter, die damit auf das jährliche Sommerfest verzichteten.<br />

In Koblenz war freie Zeiteinteilung angesagt: Mitarbeiter besichtigten<br />

die Stadt und das deutsche Eck oder machten eine Schiff- oder<br />

Gondelfahrt.<br />

mit Mitarbeitern aus anderen Abteilungen zu unterhalten,<br />

sich kennen zu lernen und etwas zu unternehmen.<br />

Ist gerade dies doch mit ein Grund solch eine Veranstaltung<br />

zu planen und durchzuführen.<br />

Viel Mühe hatte sich die MAV gemacht und die Mitarbeiter<br />

schon zu Beginn der Fahrt mit einem kleinen Imbiss<br />

verwöhnt. In Koblenz selbst war freie Zeiteinteilung<br />

angesagt. Man konnte die Stadt besichtigen, das deutsche<br />

Eck, eine Schifffahrt machen oder die Gelegenheit<br />

nutzen, mit der neuen Gondel hoch auf die Festung Ehrenbreitstein<br />

zu fahren. Der gemeinsame Abschluss fand<br />

in Maximilian’s Brauwiesen in Niederlahnstein statt. Der<br />

Ausflug wurde zudem auch genutzt eine Hilfsaktion für<br />

das erkrankte Kind einer Mitarbeiterin zu starten. Das<br />

Ergebnis dieser Spendenaktion wird in einem gesonderten<br />

Artikel (S. 33) beschrieben. Auch für das kommende<br />

Jahr plant die MAV wieder Neues. Angedacht<br />

sind zum Beispiel eine Weinwanderung, eine Schifffahrt<br />

oder ein größeres Sommerfest gemeinsam mit Landstuhl.<br />

Hierbei werden die Interessen der Mitarbeiter berücksichtigt<br />

und in Absprache mit der Geschäftsleitung<br />

geplant. Bleibt zu hoffen, dass auch im nächsten Jahr<br />

wieder möglichst viele Mitarbeiter die Gelegenheit zu<br />

einem ungezwungenen Beisammensein nutzen.<br />

Helmut Huber, MAV<br />

Telefon: 06332 82-9023 oder 9071<br />

helmut.huber@krankenhaus-st-elisabeth.de


Aktuell<br />

Erfolgreicher Abschluss<br />

frisch examinierte Gesundheits- und<br />

Krankenpflegeschüler/-innen übernommen<br />

Martina Beiter-Schmitt | Foto: Martina Beiter-Schmitt<br />

In diesem Jahr konnten unsere beiden Krankenhäuser<br />

insgesamt neue Gesundheits- und Krankenpfleger/<br />

-innen in den Stations- oder OP-Dienst übernehmen.<br />

9 Schüler/-innen hatten sich in diesem Jahr dem Examen<br />

gestellt, davon dem St. Elisabeth-Krankenhaus,<br />

0 dem St. Johannis-Krankenhaus und 7 dem<br />

Evangelischen Krankenhaus zugehörig.<br />

In der überfüllten Krankenhauskapelle wurden den<br />

frisch Examinierten im Beisein von Familien, Freunden<br />

und Arbeitskollegen am 6. August die Zeugnisse<br />

und die Urkunden vom Aufsichtsratsvorsitzenden der<br />

<strong>Nardini</strong>-Stiftung, Anton Hans, überreicht. Ein Groß-<br />

teil hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Arbeitsvertrag<br />

in der Tasche. Allein die Hälfte Auszubildender<br />

des St. Elisabeth-Krankenhauses und des St. Johannis-<br />

Krankenhauses wurden in ein Arbeitsverhältnis übernommen,<br />

andere haben in der näheren und weiteren<br />

Umgebung eine Stelle gefunden. Auch die Option auf<br />

eine weiterführende Ausbildung war bei einigen Absolventen<br />

Thema.<br />

Wir wünschen den neuen Pflegekräften viel Erfolg an<br />

ihren neuen Wirkungsstätten sowie für ihre weitere berufliche<br />

Entwicklung.<br />

Folgende Schüler/-innen bestanden erfolgreich das Gesundheits- und Krankenpflegeexamen 0 0:<br />

Die Absolventen des St. Elisabeth-Krankenhauses: Sarah Weiter, Lisa Bißbort, Michèle Ecker, Lena Glaeser,<br />

Annika Heinrich, Stefanie Kunz, Alexandra Missy, Anna Moch, Sven Müller, Jacqueline Pütz und Annika Stuppi;<br />

Evangelisches Krankenhaus: Julia Burkhardt, Carina Huppert, Helena Maier, Olga Meincke, Lena Nonnweiler,<br />

Isabelle Rohr und Sabrina Süß; St. Johannis-Krankenhaus Landstuhl: Vanessa Benkel, Anika Eisel, Angela Geib,<br />

Daniela Heinz, Helene Pirch, Beatrice Schneider, Timo Ultes und Carina Wagner;


von Martina Beiter-Schmitt | Foto: Martina Beiter-Schmitt | Quelle: Krankenpflegeschule<br />

Schon jetzt ist aufgrund der demografischen Entwicklung<br />

klar: In den nächsten Jahren wird es zu einem erhöhten<br />

Bedarf an qualifizierten Fachkräften in der Pflege<br />

kommen. Doch die Bewerberzahlen sind rückläufig.<br />

Die zukünftig sinkende Zahl von Schulabgängern wird<br />

sich auch auf die Bewerberzahl in unserem Ausbildungsbereich<br />

auswirken.<br />

Noch hat das Angebot des Bachelor-Studiums, das in<br />

der Kooperation mit der Katholischen Fachhochschule<br />

Mainz hier angeboten wird, nicht die entsprechende<br />

Resonanz bei den Bewerbern hervorgerufen. Ein größerer<br />

Zuspruch wäre auch im Hinblick auf die künftige<br />

Höherqualifizierung im Pflegebereich wünschenswert.<br />

Aber der Kurs 0 0 an unserer Krankenpflegeschule ist<br />

Aktuell<br />

Kurs 0 0 startet durch!<br />

Noch keine Nachwuchssorgen bei der Ausbildung<br />

an unserem Standort<br />

Schüler vom St. Elisabeth-Krankenhaus: Antony Sr. Jenevive, Backè<br />

Jennifer, Bonk Matthias, Brzoza Kinga, Epple Hanna, Fröhlich Sabrina,<br />

Henschke Ruben, Juner Marco, Niederreuther Kerstin, Salwender<br />

Anne, Venz Jasmin,<br />

Martina Beiter-Schmitt<br />

E-Mail: beischmitt@krankenhaus-st-elisabeth.de<br />

Telefon: 06332 82-9220<br />

gefüllt und die Schülerinnen sind motiviert. Der neue<br />

Kurs zeigt sich sehr interessiert an den neuen Lerninhalten<br />

und freut sich nach den vielen Theorie-Inhalten<br />

das Gelernte demnächst in der Praxis umzusetzen.<br />

Schüler vom St. Johannis-Krankenhaus: Dengel Theresa, Fehrentz<br />

Maike, Fott Erika, Krämer Anja, Pilpin Svenja, Robeneck Annika,<br />

Shtokolova Julija, Späth Annika, Storm Jacqueline, Weber Michelle,<br />

Witt Anna<br />

Schüler vom evangelischen Krankenhaus Zweibrücken: Blum Natascha,<br />

Decker Marco, Dohn Anna-Lisa, Freyer Marleen, Harth Jennifer,<br />

Hollinger Sarah, Hüther Theresa, Lendel Jennifer, Schrath Lisa-Marie,<br />

Sittinger Maximilian, Weber Kerstin


Aktuell<br />

Veränderungen von A bis Z<br />

von Dr. Günter Merschbächer, Christoph Wagner und Thomas Frank<br />

In den drei Einrichtungen der <strong>Nardini</strong>stiftung laufen –<br />

nach wie vor – viele Projekte, die sich auf den Arbeitsalltag<br />

vieler Mitarbeiter/-innen auswirken werden. Wir<br />

stellen hier – wie schon in der Frühjahrsausgabe – eine<br />

Übersicht über die größten Projekte vor, zeigen den<br />

Stand der Entwicklung auf und nennen die Ansprechpartner.<br />

Einführung RIS und PACS (Zweibrücken +<br />

Landstuhl)<br />

Die Digitalisierung der Radiologien beider Krankenhäuser<br />

durch ein einheitliches Radiologieinformationssystem<br />

und ein digitales System zur Bildverarbeitung,<br />

Bildverteilung und Bildspeicherung ist umgesetzt worden.<br />

Der Echtbetrieb in beiden Krankenhäusern einschließlich<br />

papierloser Leistungsanforderung, Dokumentation<br />

und Befunderstellung funktioniert seit etwa<br />

Mitte des Jahres – nach einigen Umstellungsschwierigkeiten<br />

– erfolgreich. (Einen detaillierten Bericht finden<br />

Sie auf Seite 8).<br />

Erweiterung Intensivstation/<br />

Ambulantes Operieren (Landstuhl)<br />

Der erste Bauabschnitt – Erweiterung und Modernisierung<br />

der Intensivstation auf 4 Betten – war bereits<br />

Anfang 009 fertiggestellt. Der zweite Bauabschnitt<br />

mit der Einrichtung von Räumen und Strukturen für<br />

das Ambulante Operieren ist seit Ende Oktober abgeschlossen.<br />

Bestandteil des Konzeptes ist auch ein neuer,<br />

zusätzlicher OP in direkter Anbindung an die bestehende<br />

OP-Abteilung. Damit sind Intensivstation,<br />

Prämedikation und ambulantes Operieren einschließlich<br />

Ruhezone in unmittelbarer räumlicher Nähe auf<br />

modernsten Stand gebracht und umgesetzt. Die Arbeitsbedingungen<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

haben sich deutlich verbessert. Die offizielle Einweihung<br />

mit Gesundheitsministerin Malu Dreyer erfolgte<br />

am 6. November 0 0.<br />

Gemeinsame Zentralsterilisation am Standort<br />

Landstuhl (Zweibrücken + Landstuhl)<br />

Die neue zentrale Sterilgutversorgung für das St. Johannis-Krankenhaus<br />

Landstuhl und das St. Elisabeth-<br />

Krankenhaus Zweibrücken ist am Standort Landstuhl<br />

zwischenzeitlich in Betrieb genommen worden. Die offizielle<br />

Eröffnung haben wir mit Ministerin Malu Dreyer<br />

am . Juni 0 0 gefeiert. Die Förderung der Maßnah-<br />

me erfolgte im Rahmen des „Konjunkturprogrammes<br />

II“ des Landes Rheinland-Pfalz. Auch das damit verbundene<br />

Logistikkonzept „Transport von Sterilgut von<br />

Zweibrücken nach Landstuhl und zurück“ funktioniert,<br />

so dass es bisher zu keinen Ausfällen gekommen ist.<br />

Damit ist die Sterilgutversorgung der beiden Krankenhäuser<br />

auf den modernsten technischen und hygi-<br />

enischen Stand gebracht.<br />

Der zweite Bauabschnitt in diesem Projekt – der Rückbau<br />

der Zentralsterilisation im St. Elisabeth-Krankenhaus<br />

Zweibrücken – ist mittlerweile ebenfalls abgeschlossen.<br />

Kooperation radiologische Praxen Zweibrücken<br />

und Pirmasens (Zweibrücken)<br />

Die vorgesehene Kooperation mit der radiologischen<br />

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Bock, Thompson und<br />

Dawid (Zweibrücken) sowie der radiologischen Gemeinschaftspraxis<br />

in Pirmasens zum gemeinsamen<br />

Betrieb der „Schnittbildverfahren“ (Magnetresonanztomographie<br />

und Computertomographie) am St. Elisabeth-Krankenhaus<br />

Zweibrücken wird in der geplanten<br />

Weise nicht zu Stande kommen. Unabhängig hiervon<br />

wird das St. Elisabeth-Krankenhaus jedoch im Laufe<br />

des ersten Halbjahres 0 sowohl den vorhandenen<br />

Computertomographen durch ein modernes Gerät<br />

(„ 6-Zeiler“) ersetzen als auch zusätzlich ein Gerät<br />

zur Magnetresonanztomographie (MRT) installieren.<br />

Damit wird das diagnostische Potential des Krankenhauses<br />

auf einen neuen, modernen Stand gebracht, so<br />

dass das Krankenhaus über alle praktisch relevanten diagnostischen<br />

Möglichkeiten verfügt.<br />

Verantwortlich: Dr. Günter Merschbächer,<br />

Geschäftsführer<br />

Labor-Reorganisation<br />

(Zweibrücken + Landstuhl)<br />

Derzeit werden in jedem der beiden Krankenhäuser eigene<br />

medizinische Labore betrieben. Durch das Projekt<br />

soll geprüft werden, ob Verbesserungspotenziale in<br />

den Bereichen Produktionszeit, Leistungsqualität und<br />

Kosten abgeleitet werden können. Grundsätzlich lassen<br />

sich Laboratorien mit verschiedenen Maßnahmen<br />

und Konzepten reorganisieren. Die möglichen Ansätze<br />

reichen von der Optimierung in bestehenden Strukturen<br />

über eine Zusammenlegung von Produktionsstätten<br />

oder Kooperation mit anderen Leistungserbringern<br />

bis hin zu einer völligen Fremdvergabe (Outsourcing).<br />

3


Grundsätzlich steigen die möglichen erzielbaren Einsparungen<br />

mit dem Grad der externen Einbindung.<br />

Das mittlerweile erarbeitete Soll-Konzept für die Laboratorien<br />

in Landstuhl und Zweibrücken enthält sowohl<br />

Elemente der „Optimierung in den bestehenden<br />

Strukturen“ als auch der „Kooperation mit externen<br />

Partnern“. Ein Outsourcing kommt nicht in Frage. Es<br />

wird von Seiten der Geschäftsführung Wert auf ein eigenes<br />

Labor gelegt.<br />

Die Überlegungen beinhalten unter anderem folgende<br />

Aspekte:<br />

» Weitere Zentralisierung von speziellen Verfahren<br />

an einem Standort<br />

» Vergabe von seltenen, derzeit im Haus erbrachten<br />

Parametern an ein Fremdlabor<br />

» Kooperation mit einem externen Partner in den<br />

Bereichen Einkauf, Laborgeräte, Qualitätsmanagement<br />

» Prüfung der Zentralisierungsmöglichkeiten im<br />

Bereich der Blutgruppenserologie<br />

Derzeit werden Angebote von ausgewählten externen<br />

Partnern ausgewertet. Allein im Bereich der Sachkosten<br />

(Reagenzien, Gerätekosten, Entnahmesysteme<br />

etc.) sind Einsparpotentiale in einer sechsstelligen Größenordnung<br />

zu erwarten. Eine Umsetzung ist für Anfang<br />

0 vorsehen.<br />

Verantwortlich: Dr. Günter Merschbächer,<br />

Geschäftsführer<br />

Neuordnung der Verpflegungssituation/Küchen<br />

Im St. Johannis-Krankenhaus Landstuhl ist eine Komplettsanierung<br />

der Küche einschließlich Cafeteria erforderlich.<br />

Derzeit werden hierzu die Planunterlagen<br />

und Kostenschätzungen erarbeitet. Ab dem Jahr 0<br />

ist die Umsetzung der Maßnahme vorgesehen, in der<br />

sowohl die räumlichen Gegebenheiten der Küche, als<br />

auch die gerätemäßige Ausstattung komplett erneuert<br />

werden. In diesem Zusammenhang wird auch die<br />

Cafeteria modernisiert werden. Darüber hinaus wird<br />

derzeit noch geprüft, inwieweit auch eine Erweiterung<br />

der bisher nicht ausreichenden Besprechungs- und Tagungsraumsituation<br />

umgesetzt werden kann.<br />

Unabhängig hiervon sind Optimierungsmaßnahmen<br />

im Wareneinsatz (Einkauf, Konzentration des Einkaufs,<br />

Vereinheitlichung Speisenplan) sowie im Personaleinsatz<br />

in den Küchen des St. Johannis-Krankenhauses<br />

Landstuhl und des St. Elisabeth-Krankenhauses Zweibrücken<br />

mit externer Begleitung auf den Weg gebracht<br />

worden. Es zeichnet sich ab, dass durch diese<br />

beiden Maßnahmen ab dem Jahr 0 deutliche Ein-<br />

4<br />

Aktuell<br />

sparungen erzielt werden können, auch wenn eine<br />

Umsetzung erst nach und nach erfolgen wird.<br />

Verantwortlich: Dr. Günter Merschbächer,<br />

Geschäftsführer<br />

Projekt Zentrale Patientenaufnahme<br />

(Zweibrücken)<br />

Die Verlegung der Zentralen Patientenaufnahme am<br />

St. Elisabeth-Krankenhaus Zweibrücken ist Mitte des<br />

Jahres in neue Räumlichkeiten erfolgt. Dies wurde<br />

auch als Chance genutzt, die Arbeitsabläufe und die<br />

Personaleinsatzplanung zu optimieren. Es bleibt festzustellen,<br />

dass sich die Inbetriebnahme der fachübergreifenden<br />

Zentralen Patientenaufnahme in den sechs<br />

neu gestalteten Räumen bereits jetzt positiv auswirkt,<br />

auch wenn sicherlich noch das ein oder andere an Optimierungspotenzial<br />

besteht. Dies wird gemeinsam mit<br />

den Beteiligten weiter bearbeitet. (Einen detaillierten<br />

Bericht finden Sie auf Seite 7).<br />

Verantwortlich: Christoph Wagner,<br />

Pflegedirektor St. Elisabeth-Krankenhaus<br />

Ökumenische Sozialstation Westpfalz<br />

(Landstuhl)<br />

Die Vertreter der Ökumenischen Sozialstation Westpfalz<br />

e. V. sind an die Geschäftsführung des St. Johannis-Krankenhauses<br />

Landstuhl herangetreten mit dem<br />

Vorschlag, auf dem Gebiet der ambulanten Pflege zu<br />

kooperieren. Hierfür ist vorgesehen, eine neue Gesellschaft<br />

(gem. GmbH) zu gründen, an der sowohl die<br />

bisherige Ökumenische Sozialstation als auch das St.<br />

Johannis-Krankenhaus (mehrheitlich) beteiligt ist. Der<br />

Betrieb der bisherigen Sozialstation soll dann in dieses<br />

neue Unternehmen eingebracht werden. Die Geschäftsführung<br />

befürwortet einen solchen Schritt vor<br />

dem Hintergrund der demografischen und sozialen<br />

Entwicklung, aber auch des Versorgungsauftrages des<br />

St. Johannis-Krankenhauses Landstuhl in der Region.<br />

Darüber hinaus sollten auch Möglichkeiten für Synergieeffekte<br />

bestehen. Umsetzung ab 0 möglich.<br />

Verantwortlich: Dr. Günter Merschbächer,<br />

Geschäftsführer<br />

Spezialisierte ambulante Palliativversorgung<br />

SAPV (Landstuhl)<br />

Der Gesetzgeber hat vor etwa zwei Jahren auf die größer<br />

werdende Versorgungslücke bei der ambulanten<br />

Palliativversorgung reagiert und die Voraussetzungen<br />

geschaffen, dass ein flächendeckendes Netz von „Palliativ<br />

Care Stützpunkten“ eingerichtet werden kann.<br />

Diese sollen Hilfsangebote für die ambulante Versorgung<br />

von Palliativpatienten in einer Region aufbauen,


koordinieren und strukturieren. Das St. Johannis-Krankenhaus<br />

möchte für die Region Kaiserslautern/Landstuhl<br />

zusammen mit dem Hospizverein Kaiserslautern<br />

Träger eines solchen Stützpunktes werden.<br />

Wir wollen damit die hohe Kompetenz aus der stationären<br />

Palliativmedizin auch im ambulanten Bereich<br />

anbieten, um die Betreuung der Patienten zu verbes-<br />

Aktuell<br />

sern. Derzeit werden auf Landesebene Gespräche zur<br />

Klärung von Vergütungsfragen mit den Krankenkassen<br />

geführt. Wir hoffen, bis Ende des Jahres klare und tragfähige<br />

Grundlagen für den Aufbau von SAPV-Strukturen<br />

zu haben. Bisher kein neuer Sachstand.<br />

Verantwortlich: Dr. Günter Merschbächer,<br />

Geschäftsführer<br />

Spende für Rollstuhlschaukel<br />

Schüler des Kurses 008 spenden den Erlös<br />

aus der „Langen Nacht der Pflege“<br />

von Martina Beiter-Schmitt | Foto: Martina Beiter-Schmitt<br />

Die Schüler des Kurses 2008 in alphabetischer Reihenfolge: Lena Christmann, Sarah Haber, Bianca Lauer, Karina Litke, Sharon S. Mathew,<br />

Felix Martin, Jessica Müller, Jessica Lorenz, Jerome Rebmann, Jennifer Schwolma, Franziska Stettin, Jessica Thomas, Annika Wentzler,<br />

Cathleen Witt, Laura Witzgall<br />

Schon bei der Vorbereitung des Projektes „Lange<br />

Nacht der Pflege“ im April dieses Jahres beschloss der<br />

Kurs 008, dass der Reingewinn einem guten Zwecke<br />

zugeführt werden soll. Da im Zuge der Ausbildung immer<br />

wieder Schüler im Caritas-Förderzentrum „Haus<br />

Sonne“ eingesetzt werden, kam so die Idee zustande,<br />

dass das Geld für eine dort benötigte Rollstuhlschaukel<br />

verwendet werden soll. Die Schüler des Kurses und deren<br />

Kursleitung Renate Ludwig übergaben im Juli den<br />

Betrag von 00 Euro an den Leiter der Einrichtung,<br />

Winfried Hoffmann.<br />

Die dortigen Bewohner erfreuen sich an dieser Schaukel<br />

und bedankten sich herzlich für das Engagement.<br />

Die Bewohner des Hauses Sonne haben mit der Rollstuhlschaukel viel Spaß.<br />

5


„Eine gestörte Nachtruhe oder zu wenig Schlaf führen<br />

nicht nur zu Müdigkeit, sondern vermindern unsere<br />

tägliche geistige und körperliche Leistungsfähigkeit.<br />

Ursachen sind häufig schlafbezogene Atemstörungen,<br />

Schnarchen oder ein Schlafapnoe-Syndrom.“ Das sagt<br />

Dr. Stefan Kniele, Pneumologe und Schlafmediziner des<br />

St. Johannis-Krankenhauses Landstuhl. Um betroffenen<br />

Patienten auch außerhalb der medizinischen Diagnostik<br />

im Alltag beizustehen, gibt es die „Schlafapnoe Selbsthilfe<br />

Pfalz e.V.“ mit Sitz in Kaiserslautern. „Menschen<br />

mit Schlafapnoe haben wiederholt Atempausen während<br />

ihres Schlafs“, erklärt der Mediziner. „Unbehandelt<br />

kann es neben Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwäche<br />

und Sekundenschlaf am Steuer oder auf der<br />

Arbeit auch zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen<br />

wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt<br />

oder Schlaganfall kommen.“ Das seit 008 bestehende<br />

Schlaflabor des St. Johannis-Krankenhauses<br />

Landstuhl bietet Betroffenen eine hochmoderne Diagnostik<br />

zur weiteren Differenzierung und Erstellung<br />

von Behandlungsmöglichkeiten bei schlafbezogenen<br />

Atemstörungen. Außerdem arbeitet das Schlaflabor<br />

auch zusammen mit der Kaiserslauterer „Schlafapnoe<br />

Selbsthilfe Pfalz e.V.“ Das Schlaflabor ist ausgestattet<br />

mit vier Messplätzen, die jede Nacht, auch am Wochenende,<br />

zur Verfügung stehen. Patienten werden von<br />

dem erfahrenen Pneumologen und Schlafmediziner Dr.<br />

Stefan Kniele sowie der Psychologin Claudia Stemmer<br />

und dem internistischen Ärzteteam und Pflegepersonal<br />

betreut. Allein im Jahr 0 0 hat die Abteilung rund<br />

6<br />

Aktuell<br />

Endlich ruhig schlafen!<br />

„Selbsthilfegruppe Schlafapnoe“ will helfen und aufklären<br />

von Dr. Jessica Mutter | Foto: Dr. Jessica Mutter<br />

Die Psychologin Claudia Stemmer, Gerd Häßel und Helmtrud Dreher<br />

von der Schlafapnoe-Selbsthilfe, Schlafmediziner Dr. Stefan Kniele<br />

und Assistenzärztin Jessica Mutter (v.l.) arbeiten häufig zusammen,<br />

um Patienten das Leben mit einer Schlafapnoe zu erleichtern.<br />

600 Untersuchungen schlafbezogener Erkrankungen<br />

durchgeführt. Aber nicht nur die enge Kooperation mit<br />

kardiologischen, neurologischen Kollegen und ortsansässigen<br />

HNO-Medizinern, Schlafmedizinern und<br />

Psychologen, sondern auch der Informationsaustausch<br />

und die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen sind<br />

für eine erfolgreiche Therapie ausschlaggebend. Seit circa<br />

zwölf Jahren gibt es für Betroffene die „Schlafapnoe<br />

Selbsthilfe Pfalz e.V.“. Die Vorsitzende Helmtrud Dreher<br />

ist selbst Schlafapnoikerin und weiß, welche schweren<br />

Folgen unbehandelte Schlafstörungen haben können.<br />

„Die Ziele der Selbsthilfegruppe liegen darin, Betroffene<br />

zusammenzuführen und aufzuklären, Hilfen im Umgang<br />

mit der Erkrankung zu geben“, beschreibt sie die Arbeit<br />

der Gruppe. „Informationsaustausch von individuellen<br />

Erfahrungen hat große Priorität.“<br />

Patienten mit schweren Formen von Atemstörungen<br />

wie dem Schlafapnoe-Syndrom werden mit speziellen<br />

Atemdruckgeräten behandelt. „Oft haben Betroffene<br />

Probleme in der Anwendung dieser so genannten CPAP-<br />

Masken.“ Helmtrud Dreher ist es wichtig, dann mit der<br />

Selbsthilfegruppe eine Anlaufstelle zu sein und Hilfe anzubieten.<br />

Jeden vierten Freitag im Monat trifft sich die<br />

Gruppe im Weiterbildungszentrum des Westpfalzklinikums<br />

Kaiserslautern. Zusätzlich findet einmal monatlich<br />

ein Fachvortrag zum Thema Schlafapnoe statt. Nicht<br />

nur mit dem Schlaflabor um Dr. Stefan Kniele steht<br />

Helmtrud Dreher in Verbindung, sondern sie stattet<br />

auch anderen Einrichtungen immer mal wieder einen<br />

Besuch ab. Besonders wichtig ist ihr, dass sich Patienten<br />

mit Schlafapnoe nicht allein gelassen fühlen. Anhand<br />

der engen Zusammenarbeit mit Dr. Stefan Kniele und<br />

seinem Team habe bereits vielen Betroffenen wieder zu<br />

einem erholsamen Schlaf und einer normalisierten Atmung<br />

verholfen werden können.<br />

Helmtrud Dreher<br />

Telefon: 06374 1514<br />

E-Mail: SAS-PfalzEV@t-online.de<br />

montags und donnerstags<br />

von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />

www.schlafapnoeselbsthilfepfalz.de


von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Melanie Müller von Klingspor<br />

Acht Monate ist sie alt: die neue Zentrale Patientenaufnahme<br />

(ZPA) des St. Elisabeth-Krankenhauses. Und allmählich<br />

wächst zusammen, was nach der Zielsetzung<br />

des Krankenhauses auch zusammen gehören soll. Aus<br />

ehemals chirurgischem und internistischem Pflegepersonal<br />

wird das „Team Zentrale Patientenaufnahme“.<br />

„Das eigentliche Ziel in Zukunft ist, dass jedes Team-<br />

Mitglied an jedem Platz in der Aufnahme und in den<br />

Ambulanzen arbeiten kann“, erklärt Birgit Colesie, die<br />

Leiterin der ZPA. „Was wir jetzt schon haben, ist ein gemeinsamer<br />

Dienstplan, und was auch schon beginnt zu<br />

funktionieren ist, dass ehemals internistische Schwestern<br />

chirurgische Patienten aufnehmen und ehemals chirurgische<br />

nehmen internistische auf.“ An manchen Tagen<br />

werde die gesamte Aufnahme schon von der einst fremden<br />

Pflegekraft geleistet.<br />

Für Außenstehende ist das System der Aufnahme nicht<br />

ganz leicht nachzuvollziehen. Früher – vor dem Umzug<br />

der Aufnahme in die neuen Räume – war es üblich, dass<br />

das chirurgische Personal ausschließlich die Patienten<br />

mit Überweisung in die Chirurgie aufgenommen hat,<br />

und dazu die chirurgischen Notfälle. Ebenso hat sich das<br />

internistische Personal nur um die internistischen Zugänge<br />

gekümmert. Bei unklarer Zuordnung wurde zwischen<br />

den Abteilungen abgesprochen, wer den Patienten versorge.<br />

Hinzu kamen noch die Sprechstunden in den<br />

Ambulanzen: Das chirurgische Personal hatte Dienst in<br />

den Sprechstunden der Chirurgie und das internistische<br />

Personal versorgte die Patienten, die zu Magen- oder<br />

Darmspiegelungen oder ähnlichen ambulanten Untersuchungen<br />

kamen.<br />

„Zwei Trennungen bestehen noch, und zwar in den<br />

Sprechstunden“, erzählte Birgit Colesie. „Das Endoskopie-Team<br />

betreut die internistischen Sprechstunden,<br />

und das soll auch so bleiben. Die chirurgischen Sprechstunden<br />

sollen aber auch von ehemals internistischen<br />

Mitgliedern des ZPA-Teams betreut werden.“ Allerdings<br />

sei die Arbeit in diesen Sprechstunden so speziell, dass<br />

diese derzeit ausschließlich von ehemals chirurgischen<br />

Mitarbeiterinnen geleistet werde.<br />

Die Zusammenlegung des Personals soll dazu führen,<br />

dass durch die übergreifende Zuständigkeit für das Personal<br />

mehr Dienstplansicherheit entsteht, denn der Pool,<br />

aus dem Mitarbeiter eingesetzt werden können, vergrößert<br />

sich natürlich. Zudem erweitert sich die Kompetenz<br />

jeder einzelnen Mitarbeiterin. Davon profitieren natürlich<br />

die Mitarbeiterinnen selbst, aber auch das Haus.<br />

„Die Arbeit der chirurgischen Aufnahme und der internistischen<br />

Aufnahme ist schon unterschiedlich“, be-<br />

Aktuell<br />

Der Wechsel braucht Zeit<br />

Das Personalkonzept der neuen Zentralen Patienten-<br />

aufnahme fasst allmählich Fuß<br />

schreibt Birgit Colesie die Herausforderung für die vormals<br />

je fachfremden Schwestern. „Bei internistischen<br />

Aufnahmen hat man meist viel Schreibarbeit, erfragt<br />

eine ausführliche Anamnese. Internistische Patienten unterscheiden<br />

sich oft von chirurgischen Patienten, sind<br />

häufig älter, manchmal gebrechlich oder desorientiert,<br />

brauchen viel Unterstützung beim Ablegen der Kleidung<br />

und beim Anlegen des Pyjamas. Sie bekommen ein Bett<br />

und jeder Patient wird mit einer Braunüle versorgt.“<br />

Demgegenüber seien die chirurgischen Zugänge häufig<br />

unfallverletzte Notfälle. „Da steht eine Wundversorgung<br />

im Vordergrund: Platzwunden, Brüche, Schnittwunden,<br />

solche Sachen. Man muss mit offenen und auch stark<br />

blutenden Wunden umgehen können, mit aufgeregten<br />

und erschrockenen Patienten.“<br />

Für den Arbeitsalltag in der neuen ZPA bedeutet das,<br />

dass die einst chirurgischen Schwestern sich mit den internistischen<br />

Patienten auseinandersetzen müssen und<br />

umgekehrt. Wer nicht klarkomme mit einem Problem,<br />

hole sich Rat von der Kollegin. „Jede Mitarbeiterin hat<br />

ja ihre berufliche Biographie und hat sich aus ganz bestimmten<br />

Gründen einmal für das eine oder andere<br />

Fachgebiet entschieden. Nun müssen wir uns einem<br />

neuen Gebiet und dessen Herausforderungen stellen.<br />

Dazu muss in den Köpfen ein Wechsel stattfinden“, erzählt<br />

Birgit Colesie über die ganz neuen Anforderungen.<br />

„Natürlich gibt es da Konflikte und es menschelt. Aber<br />

wir machen uns im Team viele Gedanken darüber, wie<br />

wir die Kommunikation verbessern und zu unserem gemeinsamen<br />

Ziel kommen können“, blickt die Leiterin<br />

der ZPA optimistisch in die Zukunft. „Jetzt gilt es, für den<br />

Arbeitsalltag gemeinsame Lösungen zu erarbeiten und<br />

konstruktiv an deren Umsetzung mitzuwirken.“<br />

Ursula Rzymek (li.) und Heike Salm arbeiten bei der Versorgung aller<br />

Patienten zusammen. Die Trennung „internistisch – chirurgisch“<br />

gehört im Personalkonzept der Vergangenheit an.<br />

7


8<br />

Nach und nach werden im St. Elisabeth-Krankenhaus<br />

Zweibrücken die Reanimationskoffer gegen Rucksäcke<br />

ausgetauscht. Durch diesen Beschluss der Arbeitsgruppe<br />

„Notfallmanagement“ soll die Patientensicherheit<br />

optimiert werden. Hauptgründe für die Umstellung<br />

ist die bessere Flexibilität des Rucksackes gegenüber<br />

den bisher eingesetzten und in die Jahre gekommenen<br />

Koffern. In einer Notfallsituation ist ein Rucksack zusammen<br />

mit der weiteren Notfallausrüstung aus den<br />

Notfallschränken besser zu transportieren als ein Koffer,<br />

was einen Zeitgewinn in der Patientenversorgung<br />

mit sich bringt.<br />

Das Platzangebot der Rucksäcke bietet eine bessere<br />

Einteilung des Materials, so dass alle Rucksäcke gleich<br />

ausgestattet werden können und der Inhalt geordneter<br />

verteilt ist. Auch mussten in den vergangenen Jahren<br />

wiederholt defekte Koffer ausgetauscht werden, was<br />

auch ein wirtschaftlicher Aspekt für die Umstellung<br />

war. Die Rucksäcke sind aufgrund ihrer Beschaffenheit<br />

her robuster und von der Anschaffung her nicht wesentlich<br />

teurer als die bisherigen Koffer, was ein weiterer<br />

Grund ist, der für eine Umstellung spricht.<br />

In einer ersten Phase wurde mit der Umstellung bereits<br />

begonnen. So konnten die Bereiche Bäderabteilung,<br />

Zentrale Patientenaufnahme, Röntgenabteilung, CT-<br />

Raum, Innere Funktionsabteilung sowie die Stationen<br />

3C und 4B bereits auf Rucksäcke umgestellt werden,<br />

was auch durchweg von den Mitarbeiterrinnen und<br />

Mitarbeitern positiv aufgenommen wurde. Im Laufe<br />

des nächsten Jahres ist angedacht mit der Umstellung<br />

der anderen Bereiche fortzufahren.<br />

In nächster Zeit ist zudem angedacht, die Inhaltsliste<br />

der Reanimationsrucksäcke – auf den Namen „Notfallrucksäcke“<br />

wurde extra verzichtet – in einigen Punkten<br />

zu optimieren.<br />

Für die Versorgung sonstiger Notfälle im Haus wurde<br />

ein Notfallrucksack mit erweitertem Inhalt beschafft,<br />

welcher auf der Intensivstation bereitgehalten wird.<br />

Hier steht auch ein Notfallrucksack für Kinder zur Verfügung,<br />

um für alle Gegebenheiten gerüstet zu sein.<br />

Ebenfalls auf der Intensivstation steht zusammen mit<br />

den Notfallrucksäcken eine tragbare Absaugeinheit für<br />

eine Notfallbehandlung im Hause zur Verfügung.<br />

In regelmäßigen Sitzungen der Arbeitsgruppe „Notfallmanagement“<br />

steht die Versorgung der Patienten<br />

Aktuell<br />

Optimierte Notfallversorgung<br />

Das St. Elisabeth-Krankenhaus Zweibrücken stellt<br />

von Reanimationskoffern auf Reanimationsrucksäcke um<br />

von Uwe Menzner | Foto: Melanie Müller von Klingspor<br />

Teresa Stanik, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der 6A im<br />

St. Elisabeth-Krankenhaus inspiziert den Inhalt des neuen<br />

Reanimationsrucksacks. „Der ist ganz schön schwer“, findet sie.<br />

immer im Vordergrund, die durch ständige Verbesserungen<br />

immer auf dem neuesten Stand gehalten wird.<br />

Bereits im Juni besuchten sechs Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter des Hauses eine viertägige Schulung in der<br />

Rettungsdienstschule des Saarlandes und wurden in<br />

den neuesten Abläufen der Reanimation geschult. Im<br />

neuen Jahr werden deshalb wieder regelmäßig Reanimationsschulungen<br />

im Hause für alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter angeboten. Die Termine hierzu werden<br />

rechtzeitig bekanntgegeben.<br />

Die hausinterne Notrufnummer „8888“ hat sich seit<br />

ihrer Einführung ebenfalls bewährt, auch hier konnten<br />

unnötige Zeitverluste bei Notfallsituationen durch<br />

Herumtelefonieren verbessert werden. Durch die Einführung<br />

der zentralen Notrufnummer hat man mit<br />

der Intensivstation rund um die Uhr einen zentralen<br />

Ansprechpartner, der im Notfall weitere Hilfe für die<br />

betroffene Abteilung organisieren kann. Auch diese<br />

Maßnahme kommt in vollem Umfang der Patientenversorgung<br />

zugute.<br />

Großer Dank auch an die Verwaltung und Pflegedirektion,<br />

ohne deren Entgegenkommen die Umsetzung<br />

der Vorschläge der Arbeitsgruppe gar nicht möglich<br />

wäre.


von Dr. Günter Merschbächer<br />

Die beiden Krankenhäuser St. Johannis und St. Elisabeth<br />

werden ab Januar 0 ein <strong>Klinikum</strong>. Warum<br />

das so kommt und was das bedeutet, erklärt der Geschäftsführer<br />

Dr. Günter Merschbächer:<br />

Bei den Gesprächen mit dem Gesundheitsministerium<br />

in Mainz zur Überarbeitung/Erstellung des neuen Landeskrankenhausplans<br />

0 0 bis 0 6 ist der Vorschlag<br />

entzwicklet worden, die beiden Krannkenhäuser der<br />

<strong>Nardini</strong>stiftung zukünftig als „Verbundkrankenhaus<br />

auszuweisen. Ein Verbundkrankenhaus ist ein Zusammenschluss<br />

mehrerer Krankenhäuser an verschiedenen<br />

Standorten. Diese Krankenhäuser werden krankenhausplanungsrechtlich<br />

als ein Krankenhaus geführt.<br />

Dem Krankenhausträger stehet es grundsätzlich frei,<br />

darüber zu entscheiden, welche Leistungsangebote<br />

an welchem dieser Standorte angesiedelt werden. In<br />

der Regel ist es so, dass die Verpflichtung besteht, Angebote<br />

der Grundversorgung an beiden Standorten<br />

vorzuhalten.<br />

Geschäftsführung und Krankenhausträger haben sich<br />

dafür ausgesprochen, diesem Vorschlag zuzustimmen,<br />

und im neuen Landeskrankenhausplan die bisher einzelgeführten<br />

Krankenhäuser zu einem neuen Verbundkrankenhaus<br />

mit dem Namen „<strong>Nardini</strong>-<strong>Klinikum</strong>“ entsprechend<br />

auszuweisen. Grund für diese Entscheidung<br />

ist unter anderem, nicht erst im Nachhinein auf äußere<br />

Entwicklungen zu reagieren, sondern selbst zu agieren<br />

und zu gestalten. Ein Verbundkrankenhaus hat bessere<br />

Chancen im geänderten Entgeltsystem (Fallpauschalensystem<br />

und DRG-System). Es wird leichter sein,<br />

zukünftig gewisse Mindestmengen für die Erbringung<br />

medizinischer Leistungen zu erreichen. Dies gilt ebenfalls<br />

für die Erlangung der Voraussetzungen für Zertifizierungen<br />

(zum Beispiel in der Gefäßchirurgie). Darüber<br />

hinaus besteht die Möglichkeit der Erweiterung<br />

der Weiterbildungsmöglichkeiten für die Ärztinnen<br />

und Ärzte unserer Krankenhäuser. Hierdurch versprechen<br />

wir uns attraktive Arbeitsbedingungen für die Berufsgruppe,<br />

aber auch für andere Fachkräfte.<br />

Kosteneinsparungen sind natürlich auch eine Möglichkeit<br />

– sie stehen aber nicht im Vordergrund: der Verbund<br />

dient in erster Linie dazu, vorhandene Arbeitsplätze<br />

sicherer zu machen.<br />

Aktuell<br />

Gewinn für alle<br />

Erstes Strategie-Treffen der Häuser angenehm und<br />

vielversprechend<br />

Wie wird das <strong>Nardini</strong>-<strong>Klinikum</strong> nun aussehen?<br />

Die Zahl der Planbetten wird von bisher 59 (Landstuhl:<br />

3 7, Zweibrücken: 64) auf 533 (davon 4 tagesklinische<br />

Plätze) reduziert. Leistungsspektrum und<br />

Angebot werden dadurch nicht verändert, da die abzubauenden<br />

Betten bereits in der Vergangenheit auch<br />

nicht belegt waren.<br />

Es wird ein zusätzlicher Schwerpunkt „Thorax-Chirurgie“<br />

in der chirurgischen Abteilung ausgewiesen. Damit<br />

wird das Leistungsangebot in den Bereichen Pulmologie<br />

und Onkologie sinnvoll erweitert. Mit Herrn<br />

Hasanali Bugdayev haben wir seit dem . September<br />

bereits einen qualifizierten Thoraxchirurgen in Landstuhl<br />

gewinnen können, der diesen Schwerpunkt aufbaut<br />

und entsprechende Operationen durchführt.<br />

Es wird eine onkologische Tagesklinik geben. Dies bedeutet<br />

eine sinnvolle Ergänzung des bereits vorhandenen<br />

onkologischen Behandlungsspektrums) Innere<br />

Medizin, Chirurgie, Pulmologie, Thorax-Chirurgie, Gynäkologie,<br />

Orthopädie, ambulante Rehabilitation).<br />

Das St. Johannis-Krankenhaus und das St. Elisabeth-<br />

Krankenhaus waren bisher Häuser der Grund- und Regelversorgung.<br />

Das zukünftige Verbundkrankenhaus<br />

„<strong>Nardini</strong>-<strong>Klinikum</strong>“ ist als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung<br />

ausgewiesen. Dies bedeutet eine Erhöhung<br />

der Versorgungsstufe, was sowohl Ansporn als<br />

auch Anspruch zur Erbringung aufwändigerer Leistungen<br />

ist.<br />

Im Landeskrankenhausplan sind die 5 9 Betten der<br />

einzelnen Abteilungen wie folgt aufgelistet:<br />

Vollstationär:<br />

Innere Medizin: 06 Betten mit den Schwerpunkten<br />

Angiologie, Diabetologischer Schwerpunkt, Gastroenterologie,<br />

Kardiologie, Schlaganfalleinheit mit vier<br />

Plätzen, Lungen- und Bronchialheilkunde, Palliativmedizin<br />

mit sechs Plätzen und Schlaflabor mit vier Plätzen<br />

» Chirurgie: 45 Betten mit den Schwerpunkten<br />

Gefäßchirurgie mit 30 Betten, Viszeralchirurgie<br />

und Thoraxchirurgie<br />

» Unfallchirurgie/Orthopädie mit 78 Betten<br />

9


0<br />

» Urologie mit 5 Betten<br />

» Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde mit 4 Betten<br />

» Gynäkologie/Geburtshilfe mit 38 Betten und<br />

Hörscreening bei Neugeborenen<br />

» Intensivmedizin/Anästhesie mit 3 Betten<br />

» Teilstationär mit 4 Betten<br />

» Tagesklinik Innere Medizin mit acht Betten<br />

für die Onkologie<br />

» Intensivmedizin/Anästhesie mit sechs Betten<br />

für die Schmerztagesklinik<br />

Hinzu kommt die Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />

mit 6 Ausbildungsplätzen.<br />

Der Plan nennt als Einrichtungstyp ein Verbundkrankenhaus<br />

mit zwei Betribsstätten und ein Krankenhaus<br />

der Schwerpunktversorgung.<br />

Dieser neuen Landeskrankenhausplan ist inzwischen<br />

vom rheinland-pfälzischen Kabinett verabschiedet.<br />

Rechtskraft gewinnt er mit der Veröffentlichung im<br />

Staatsanzeiger. Bindend für die einzelnen Krankenhäuser<br />

und Träger wird er mit der Ausstellung eines individuellen<br />

Feststellungsbescheides. Wir streben an, diesen<br />

Bescheid zum . Januar 0 zu erhalten.<br />

Die Umsetzung eines Verbundkrankenhauses mit<br />

einem einheitlichen Auftritt nach außen setzt einheitliche<br />

Informations- und Kommunikationsstrukturen<br />

voraus. Deshalb müssen die unterschiedlichen Krankenhaus-Informationssysteme<br />

vereinheitlicht werden.<br />

Aufgrund einer Ausschreibung haben wir uns dafür<br />

entschieden, das am St. Johannis-Krankenhaus vorhandene<br />

EDV-System der Firma Siemens „Medico“ auch<br />

im St. Elisabeth-Kr4abnkenhaus einzusetzen. Damit ist<br />

zwar in Zweibrücken eine erneute EDV-Umstellung innerhalb<br />

weniger Jahre erforderlich, aber angesichts der<br />

vorliegenden Angebote und der Anforderungen war<br />

keine Alternative vertretbar. Die Umstellung selbst wird<br />

zum Jahreswechsel 0 0/ 0 angestrebt.<br />

Bestandteil der EDV-Vernetzung ist auch die Einrichtung<br />

einer sicheren Datenleitung zwischen den beiden<br />

Standorten. Die derzeit vorhandene Verbindung wird<br />

zukünftig durch eine Richtfunkverbindung ersetzt, deren<br />

vorhandene Kapazität erweiterbar ist.<br />

Aktuell<br />

Im Hinblick auf die gesellschaftsrechtlich Umsetzung<br />

sind bisher noch nicht alle Details endgültig geklärt.<br />

Jedenfalls ist eine Verschmelzung der beiden Krankenhäuser<br />

und damit der beiden Rechtsträger im Laufe<br />

des Jahres 0 vorgesehen. Bestehende Arbeitsverhältnisse<br />

bleiben unverändert, das heißt, alle wechselseitig<br />

bestehenden Rechte und Pflichten gehen über.<br />

Sicherlich wird es in einzelnen Fällen Sinn machen,<br />

dass Mitarbeiter zwischen den beiden Betriebsstätten<br />

wechseln, beziehungsweise pendeln. Hier sind dann<br />

individuelle Regelungen zu treffen, wobei selbstverständlich<br />

die arbeitsrechtlichen Grundlagen (AVR, allgemein<br />

gültiges Arbeitsrecht) den Rahmen setzen. Nähere<br />

Einzelheiten zum arbeitsrechtlichen Hintergrund<br />

erfolgen zu gegebener Zeit in schriftlicher Form an jeden<br />

einzelnen Mitarbeiter.<br />

Die Direktorien unserer beiden Krankenhäuser, die<br />

Chefärzte und mehrere Leitungskräfte haben sich in<br />

einer Strategietagung Ende Oktober mit dem Thema<br />

„Verbundkrankenhaus“ beschäftigt. Man war übereinstimmend<br />

der Meinung, dass ein solcher Verbund<br />

für beide Standorte große Chancen bietet und eigentlich<br />

ohne Alternative ist. Aufgrund der Rahmenbedingungen<br />

im Gesundheitswesen müsse versucht werden,<br />

die Leistungen auszuweiten und höherwertige,<br />

aufwändigere Leistungen anzubieten. Große Chancen<br />

werden auch in der Ergänzung und Erweiterung der<br />

Weiterbildungsermächtigungen im ärztlichen Bereich<br />

gesehen. Damit kann die Attraktivität des Verbundkrankenhauses<br />

speziell für Ärzte erhöht werden. Wichtig<br />

war nicht nur das gegenseitige Kennenlernen, es<br />

sind bereits einige konkrete Schritte vereinbart worden,<br />

zum Beispiel das Angehen der Zertifizierung der<br />

Gefäßchirurgie, die Optimierung der Weiterbildung<br />

und gemeinsame Treffen, zum Teil auch zusammen<br />

mit den Oberärzten. Insgesamt ein guter und erfolgversprechender<br />

Auftakt, um die Potenziale der beiden<br />

Krankenhäuser noch besser nutzen.


Eine eigene Einrichtung zur Kurzzeitpflege – das war<br />

die Lösung, mit der das St. Johannis-Krankenhaus vor<br />

sechs Jahren einem drängenden internen Problem begegnete:<br />

Wohin mit Patienten, die pflegebedürftig entlassen<br />

werden sollen? Diese Frage hat sich im Krankenhausbetrieb<br />

immer mal wieder gestellt.<br />

Die MitarbeiterInnen hatten oft Probleme, wie: Kein<br />

Platz in einem Pflegeheim frei, oder die Angehörigen<br />

mussten die Wohnung erst den Bedürfnissen der Patienten<br />

entsprechend einrichten. Also wohin mit den<br />

Patienten? Ende 004 entschloss sich die Geschäftsführung<br />

deshalb, in den Räumen des St. Johannis-Krankenhauses<br />

eine Kurzzeitpflege einzurichten.<br />

Zunächst musste ein Träger dafür gefunden werden,<br />

denn für eine solche Einrichtung gibt es ein eigenes<br />

Heimgesetz, und damit ganz andere Auflagen als im<br />

Krankenhaus.Als Träger konnte das DRK gewonnen<br />

werden, ein Aufenthaltraum und eine Küche für die Patienten<br />

wurden eingerichtet.<br />

Außerdem ist eine Pflegedienstleitung gefordert, die<br />

ausschließlich für diesen Bereich zuständig ist. Maria<br />

Schmidt ist die Pflegedienstleitung vom DRK. Das Pflegepersonal,<br />

angestellt vom St. Johannis-Krankenhaus,<br />

untersteht gleichzeitig auch dem Pflegedienstleiter der<br />

Klinik, Roland Theisen. Im Februar 005 waren diese<br />

Dinge alle organisiert, die Station 4 a wurde als Kurzzeitpflegestation<br />

eröffnet.<br />

Insgesamt gibt es dort 5 Plätze. Zurzeit sind davon<br />

3 mit pflegebedürftigen Patienten belegt. Die Kurz-<br />

Was macht eigentlich ...<br />

… die Kurzzeitpflege?<br />

Ein Unternehmen im Unternehmen im<br />

St. Johannis-Krankenhaus<br />

von Sr. M. Dagmar Fritsch | Foto: Melanie Müller von Klingspor<br />

Das Team der Kurzeitpflege, vordere Reihe von links nach rechts: Natalie Ort, Evi Einwachter (Bereichsleitung), Carolin Westrich, Nadine Huppert,<br />

Helene Walter Zweite Reihe v.l.n.r.: Sarah Morsch, Sandra Haufe, Nicole Rohrbacher, Sabine Spengler, Korina Scheerbarth, Sabrina Klingel Es fehlen:<br />

Alexandra Schwebius, Olga Mezler, Lisa Müller, Miriam Loos, Katharina Hofrichter, Tamara Arndt, Yvonne Kuntz, Karin Burkhard, Beata Troscieniecka,<br />

Claudia Marquard, Marianne Kern<br />

zeitpflegepatienten warten entweder auf einen Platz in<br />

einem Seniorenheim, auf einen Rehaplatz, einen Hospizplatz,<br />

oder manche sind auch während eines Urlaubs<br />

der Angehörigen in der Einrichtung.<br />

Die Kosten werden für 8 Tage von der Pflegekasse<br />

bezahlt, weitere 8 Tage werden als so genannte<br />

„Verhinderungspflege“ ebenfalls von der Krankenkasse<br />

bezuschusst. Da für pflegebedürftige Patienten meist<br />

eine Pflegestufe beantragt ist, kommt der medizinische<br />

Dienst der Krankenkassen zur Begutachtung.<br />

Zweimal pro Woche kommt eine Beschäftigungstherapeutin<br />

auf die Station, die mit den Patienten singt,<br />

spazieren geht, Gedächtnistraining macht oder einfach<br />

nur zuhört.<br />

Die Kurzzeitpflegepatienten werden von ihrem Hausarzt<br />

betreut, ebenfalls zweimal pro Woche kommt ein<br />

Arzt als Vertreter der Hausärzte zur Visite. Da die 5<br />

Betten der Station nicht immer mit Kurzzeitpflegepatienten<br />

belegt sind, werden Patienten aus den verschiedenen<br />

Fachrichtungen des Krankenhauses ebenfalls auf<br />

diese Station gelegt. So ist es möglich, dass zum Beispiel<br />

eine Frau stationär im Krankenhaus liegt und ihr<br />

pflegebedürftiger Mann im gleichen Zimmer in Kurzzeitpflege<br />

aufgenommen wird. So können die Paare<br />

zusammen bleiben.<br />

Evi Einwachter – Bereichsleitung<br />

Telefon: 06371 841140


Tagesstruktur lernen, Eigenverantwortung übernehmen,<br />

Talent entdecken<br />

Das <strong>Nardini</strong>haus in Pirmasens hat im Rahmen seiner Jugendhilfeangebote<br />

auch drei teilstationäre Tagesgruppen<br />

für jeweils zwölf Kinder und Jugendliche. Unterstützt<br />

und angeleitet werden sie in jeder Gruppe von<br />

drei pädagogischen Fachkräften.<br />

Die Tagesbetreuung wird vom zuständigen Mitarbeiter<br />

des sozialen Dienstes eingeleitet und sollte nur in<br />

Ausnahmefällen die Dauer von drei Jahren überschreiten.<br />

Die Unterbringung erfolgt mit dem Ziel, den Heranwachsenden<br />

soziales Lernen in einer Gruppe zu ermöglichen<br />

und individuelle Förderung anbieten, damit<br />

schulische wie lebenspraktische Anforderungen wieder<br />

Was macht eigentlich ...?<br />

... die Tagesgruppe<br />

im <strong>Nardini</strong>haus?<br />

Uwe belegt den ersten Platz in der hauseigenen Talentshow<br />

von Beda Schmidt | Foto: Beda Schmidt<br />

Beim Kochen helfen gehört auch dazu, wenn die Kinder der Tagesgruppe<br />

ihre Zeit gemeinsam verbringen. Die Chlorbrille soll vielleicht<br />

gegen Zwiebeltränen helfen?<br />

Wer Unterstützung bei der Erledigung seiner Hausaufgaben braucht,<br />

bekommt sie.<br />

bewältigt werden können. Bedeutend ist dafür auch<br />

die Zusammenarbeit mit den Eltern.<br />

WIR…. die Tagesgruppe SAM (Sozial Aktives Miteinander,<br />

vier Mädchen und acht Jungen im Alter zwischen<br />

acht und 5 Jahren, gestalten unseren Tag folgendermaßen:<br />

Nach dem Unterricht, der an öffentlichen Schulen oder<br />

der angegliederten <strong>Nardini</strong>schule stattfindet, treffen<br />

wir uns zum gemeinsamen Mittagessen in der Gruppe.<br />

Die anschließende Übernahme einzelner Pflichten im<br />

Haushalt hilft uns selbstständiger zu werden und fördert<br />

das gemeinschaftliche Handeln.<br />

Es bleibt noch etwas Zeit zum Ausruhen, Spielen und<br />

Toben oder für das individuelle Gespräch mit den Erwachsenen<br />

bis die Hausaufgabenzeit beginnt. Eine beständige<br />

Bezugsperson unterstützt, wenn eigenständiges<br />

Arbeiten nicht mehr möglich ist und bereitet<br />

Schultests mit uns vor.<br />

Förderprogramme vermitteln Lernstrategien und helfen<br />

Schulleistungen zu verbessern.<br />

Die Gestaltung der anschließenden Freizeit, wird einmal<br />

wöchentlich in der Gruppenkonferenz von uns<br />

allen geplant und festgelegt, die Teilnahme daran ist<br />

auch für alle verpflichtend.<br />

Bewegungsbetonte Sport- und Spielangebote sind am<br />

beliebtesten. Aber auch am Computer oder bei Kreativangeboten<br />

wie zum Beispiel Vogelhäuschen aus Holz<br />

werken oder Porzellanmalerei oder Specksteine feilen,<br />

kann jeder seine Fähigkeiten ausbauen oder neue entdecken.<br />

Dienstags haben wir einen Wahltag, hier können wir<br />

individuell nach Lust und Laune entscheiden, was wir<br />

gerne tun möchten. Dann dürfen wir zum Beispiel mitgebrachte<br />

Spiele ausprobieren und anderen vorstellen.<br />

Das bringt Abwechslung und übt, sich in Eigenregie<br />

sinnvoll zu beschäftigen.<br />

Letzte Woche haben wir uns alle darauf geeinigt, eine<br />

Talentshow zu organisieren, bei der Uwe mit einem<br />

Schlagzeugsolo den ersten Platz belegte.<br />

Solche Aktionen bauen Selbstbewusstsein auf und<br />

fördern die Kooperations- und Kommunikationsfähigkeiten.<br />

Die Gruppe dient als Lernfeld um soziale<br />

Kompetenzen zu verbessern, Regeln einzuhalten und<br />

Grenzen anderer zu akzeptieren.<br />

Aber auch gruppenübergreifende Aktivitäten bieten


Was macht eigentlich ...?<br />

Besuche auf dem Jahrmarkt gehören zur Freizeitgestaltung, die die Gruppe einmal in der Woche verbindlich plant.<br />

hierzu Gelegenheit. So trifft man sich etwa bei AGs wie<br />

Fußball, Chor oder Tonen mit Kindern anderer Gruppen.<br />

Das besondere in unserer Gruppe ist ein integriertes,<br />

auf Jugendliche ab zwölf Jahren, zugeschnittenes Konzept,<br />

dass die Interessen der älteren Heranwachsenden<br />

stärker berücksichtigt.<br />

Schwerpunktthemen für Jugendliche sind Pubertät, Eigenverantwortung<br />

und Selbstbestimmung, Peergroups<br />

in denen Gleichaltrige und Gleichgestellte zusammen<br />

sind und Ablösungsprozesse.<br />

Die Jugendlichen werden an mögliche Freizeitbeschäftigungen<br />

innerhalb der Gruppe, wie auch an regionale,<br />

wohnortnahe Angebote herangeführt wie etwa<br />

Sportvereine, Internetcafe oder Jugendgruppen. Sie erfahren<br />

Hilfen bei der schulischen und beruflichen Orientierung,<br />

trainieren. Bewerbungsgespräche für einen<br />

Ausbildungsplatz, und üben Alltagsbewältigung.<br />

Gemeinsame Ferienfreizeiten und Ausflüge sind für die Kinder und<br />

Jugendlichen eine schöne Abwechslung.<br />

Zweimal im Jahr verbringt die Gruppe mehrtägige Ferienfreizeiten.<br />

Dabei bleibt dann auch mal die Zeit für<br />

größere Ausflüge und außergewöhnliche Unternehmungen<br />

wie Kanufahrten oder ein Besuch im Mitmachmuseum.<br />

Man kann gemeinsam ein Fußballländerspiel<br />

schauen und die Spieler anfeuern oder<br />

zusammen am Lagerfeuer sitzen, das lässt gute Stimmung<br />

aufkommen.<br />

Die pädagogische Arbeit in der Tagesgruppe wird dabei<br />

durch die Psychologin des Hauses, ?? Steinbrecher,<br />

in Form von Beratung der Gruppen und Diagnostikverfahren<br />

unterstützt. Sie koordiniert und begleitet auch<br />

die Kontakte zu Kinder- und Jugendpsychiatrien.<br />

Ergänzend zu den hauseigenen Angeboten, nehmen<br />

einige Kinder auch externe Therapien, wie Logopädie,<br />

Ergo- oder Gesprächstherapie in Anspruch.<br />

Die Tagesgruppe unterstützt die Entwicklung von Kindern<br />

und Jugendlichen und sichert den Verbleib in der<br />

Familie, indem eine intensive Zusammenarbeit mit<br />

den Eltern oder Erziehungsberechtigten stattfindet.<br />

Wir beraten Eltern, bringen unsere Erfahrung ein, um<br />

gemeinsam nach Möglichkeiten und Lösungen zu suchen.<br />

Wir erwarten von allen Mut zu Veränderungen<br />

und Verlässlichkeit in der Einhaltung gemeinsamer Absprachen,<br />

auf dass die betroffenen Familien schon bald<br />

wieder ohne uns auskommen.<br />

Beda Schmidt – Gruppenleiterin<br />

Telefon: 06331 722-134<br />

E-Mail: gr.sam@nardinihaus.de<br />

3


von Thomas Frank und Melanie Müler von Klingspor | Fotos: Melanie Müller von Klingpor<br />

“In der Grinsardstraße wurde eine Fliegerbombe aus<br />

dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Die muss entschärft<br />

werden. Und wahrscheinlich muss das Krankenhaus<br />

deshalb evakuiert werden.“ Mit diesen Worten löste<br />

der Zweibrücker Oberbürgermeister Helmut Reichling<br />

bei seinem Anruf im St. Elisabeth-Krankenhaus am Mittag<br />

des . August hektische Betriebsamkeit aus.<br />

Der Geschäftsführer Dr. Günter Merschbächer und der<br />

kaufmännische Direktor Thomas Frank, die eigentlich<br />

als Erste zu informieren gewesen wären, saßen allerdings<br />

in den Pflegesatz-Verhandlungen. Der wichtigste<br />

Termin an einem Krankenhaus im ganzen Jahr. Der<br />

Anruf landete dann bei der Pressestelle und Melanie<br />

Müller von Klingspor bemühte sich per sms hartnäckig,<br />

Thomas Frank aus den Pflegesatzverhandlungen<br />

zu holen. Als dieser Kenntnis von der Lage hatte,<br />

brach hekische Betriebsamkeit aus. „Wir haben sofort<br />

Vertreter aller Stationen zusammentelefoniert um einen<br />

Überblick über die aktuellen Belegungszahlen zu<br />

bekommen“, erzählt die Pressesprecherin. Um 3 Uhr<br />

tagte ein Krisenstab, bestehend aus dem Pflegedirektor<br />

Christoph Wagner, Oberin Sr. M. Birgitta Handl, dem<br />

ärztlichen Direktor Dr. Volker Schleppi, dem internistischen<br />

Oberarzt Dr. Horst Winter, der Pressesprecherin<br />

Melanie Müller von Klingspor und dem kaufmännischen<br />

Direktor Thomas Frank gemeinsam mit den<br />

Stations- und Abteilungsleitungen des Krankenhauses.<br />

4<br />

Reportage<br />

Bombe in der Grinsardstraße<br />

Im August wurde das Krankenhaus zum ersten Mal seit dem<br />

Zweiten Weltkrieg komplett evakuiert<br />

Der Chef schloss von außen ab, als das ganze Haus leer war.<br />

Es wurde versucht, in möglichst kurzer Zeit einen ersten<br />

Überblick über die Situation im Krankenhaus zu erhalten.<br />

Dieser umfasste folgende Fragestellungen:<br />

» Wie viele Patienten befinden sich derzeit<br />

im Krankenhaus?<br />

» Wie stellt sich die Mobilität dieser Patienten dar<br />

(liegend, gehend, sitzend)?<br />

» Wann können die laufenden OP-Programme<br />

beendet werden?<br />

» Bis wann kann der Aufwachraum geräumt werden?<br />

» Wie viele Intensivpatienten werden<br />

derzeit behandelt?<br />

» Wie viele beatmungspflichtige Patienten gibt es?<br />

» Wie viele Infektionspatienten sind derzeit<br />

auf den Stationen?<br />

„Während dem Sammeln von Informationen klingelte<br />

das Telefon und die Ankündigung wurde vom OB<br />

bestätigt: Bei einer Entschärfung der Bombe seien alle<br />

Personen in einem Radius von 500 Metern rund um<br />

die Fundstelle zu evakuieren. Das Krankenhaus lag inmitten<br />

dieser Sperrzone“, erinnert sich die Pressesprecherin.


Die stellvertretende Pflegedirektorin Elisabeth Berger hatte ein Auge<br />

auf die Evakuierung der Intensiv-Patienten.<br />

Als erste Maßnahme wurde angeordnet, dass die Frühdienste<br />

in allen Arbeitsbereichen (Pflege, Funktionsdienst,<br />

Labor, Radiologie, Technischer Dienst, etc.) bis<br />

auf Widerruf ihren Dienst nicht beenden dürfen. Dadurch<br />

sollte sichergestellt werden, dass bei einer möglichen<br />

kurzfristigen Evakuierung ausreichend Personal<br />

zur Verfügung steht.<br />

Die Hektik dieses Tages beschreibt die Pressesprechein<br />

so: „Um 3.30 Uhr traf sich der Krisenstab erneut mit<br />

den Stations- und Abteilungsleitungen. Hierbei wurden<br />

die Informationen gesammelt und EDV-technisch<br />

in übersichtlicher Form aufbereitet. Gegen 5. 5 Uhr<br />

erfolgte die Information, dass die Entschärfung – und<br />

also die Evakuierung – nicht mehr am Donnerstag<br />

stattfinden würde. Daraufhin wurden die Frühdienste<br />

nach Hause geschickt.“<br />

Um 6.30 Uhr fand eine Besprechung mit Beauftragten<br />

des Krisenstabes der Stadt Zweibrücken statt. „Wir<br />

wurden darüber informiert, dass die Entschärfung der<br />

Fliegerbombe am Sonntag, 5. August, ab 8 Uhr stattfinden<br />

würde“, erzählt Müller von Klingspor.<br />

„Freitag war dann der Tag der Detailplanung. Da haben<br />

wir auch erfahren dass neben dem St. Elisabeth-<br />

Krankenhaus in der Innenstadt circa 4.500 Personen<br />

zu evakuieren waren.“<br />

Am Evakuierungstag war der Krisenstab ab 6 Uhr im<br />

Einsatz. „Die Stationen hatten sehr früh mit der grundpflegerischen<br />

Versorgung der Patienten begonnen“, so<br />

Müller von Klingspor. „Mit der Küche war abgesprochen,<br />

dass ab 6.30 Uhr Frühstück für die Patienten auf<br />

den Stationen zur Verfügung steht. Die Küche hatte,<br />

um alle erforderlichen Tätigkeiten erledigen zu kön-<br />

Reportage<br />

nen, bereits um 4.30 Uhr ihren Dienst begonnen.<br />

Neben den Patienten – 69 Patienten waren zu evakuieren<br />

– versorgte die Küche noch 400 externe Helfer<br />

und 50 Mitarbeiter mit Lunch-Paketen. Für die in den<br />

Schulen eingerichteten Sammelstellen wurde zusätzlich<br />

von unserer Küche noch Tee gekocht.“<br />

Für den gesamten Zeitraum der Evakuierung waren<br />

Ärzte aller Fachbereiche sowie ein Reanimationsteam<br />

anwesend. Die Evakuierung selbst wurde federführend<br />

von Pflegedirektor Wagner, seiner Stellvertreterin Elisabeth<br />

Berger und Risikomanager Patrick Bäumle gemeinsam<br />

mit Uwe Menzner (Anästhesiepfleger, Abschnittsleiter<br />

des Katastrophenstabes) durchgeführt.<br />

„Es war zunächst schon turbulent“, erinnert sich die<br />

Pressefrau. „Je zwei verantwortliche Mitarbeiter waren<br />

auf den zu evakuierenden Stationen, um telefonisch<br />

Rückmeldung über den jeweils aktuellen Stand durchzugeben.“<br />

Alle Informationen liefen bei Herrn Wagner<br />

zusammen, der in enger Abstimmung mit Herrn Oberinger<br />

vom Ev. Krankenhaus stand.<br />

„Alle Patienten, die das Krankenhaus verließen, wurden<br />

von Uwe Menzner, unterstützt von Frau Trumpler und<br />

Herrn Germann, mit einem Armband gekennzeichnet<br />

und auf einer Liste registriert. Die bettlägerigen<br />

Patienten wurden über den Flur C in bereitstehende<br />

Rettungswagen verladen; sitzende Patienten und<br />

Fußgänger konnten durch die Eingangshalle und den<br />

Haupteingang das Krankenhaus verlassen. Durch eine<br />

strukturierte Nutzung der Bettenaufzüge konnte ein<br />

gleichmäßiger Transport der Betten von den Stationen<br />

zur Eingangshalle und zurück auf die Stationen gewährleistet<br />

werden. So konnten Wartezeiten vor den<br />

Aufzügen weitestgehend ausgeschlossen werden.“<br />

Die Rettungsdienste waren mit viel Personal im Einsatz, um die Patienten<br />

des Krankenhauses zu evakuieren.<br />

5


6<br />

Man kann nicht sagen, dass die Stimmung schlecht gewesen wäre.<br />

Miroslav Nowak, Patrick Herr, Nadja Fabing und Dominica Drumpler<br />

waren gut gelaunt.<br />

Reportage<br />

Nachdem alle Patientinnen und Patienten das Krankenhaus<br />

verlassen hatten, erfolgte ein Durchgang auf<br />

den Stationen und kurz vor der abschließenden Evakuierung<br />

wurde nochmals eine Lautsprecherdurchsage<br />

gemacht. „Nachdem alle Nebeneingänge verschlossen<br />

waren und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das<br />

Haus verlassen hatten, verschloss der Geschäftsführer<br />

Dr. Günter Merschbächer den Haupteingang von außen“,<br />

erzählt die Pressesprecherin. „Das war schon komisch.<br />

Das hat es seit Bestehen dieses Krankenhauses<br />

noch nie gegeben, dass das Haus ganz und gar leer<br />

war.“<br />

Alle Mitarbeiter/-innen, die nicht mit den Patienten ins<br />

Ev. Krankenhaus gefahren waren, wurden mit einem<br />

Bus zum Johann-Hinrich-Wichern-Haus gebracht, um<br />

dort auf das Ende der Bombenentschärfung zu warten,<br />

erzählt Melanie Müller von Klingspor. „Wir wurden<br />

dort freundlich aufgenommen und mit Kaffee versorgt.<br />

Außerdem hat der OB Reichling uns dort einen<br />

Besuch abgestattet.“<br />

Um 3 Uhr konnte die Rückverlegung der Patientinnen<br />

und Patienten vom Ev. Krankenhaus erfolgen. Die Betten<br />

waren zwischenzeitlich frisch bezogen und wurden<br />

patientenbezogen zugeordnet. „Dies war möglich,<br />

weil Wagner in ständigem Kontakt mit dem Ev. Krankenhaus<br />

stand und von dort immer informiert wurde,<br />

welcher Patient gerade zurückverlegt wird. Um 5 Uhr<br />

waren alle Patienten heil wieder zurück und lagen in<br />

ihrem Bett. Das war schon wirklich professionell.“ Bei<br />

einer Begehung aller Stationen konnte festgestellt werden,<br />

dass keine Patienten zu Schaden gekommen wa-<br />

Kaffee gab es im Wichernhaus reichlich: aus dem Automaten und<br />

aus der Küche. Bianca Lehberger, Intensivpflege-Fachkraft gab dem<br />

Automaten den Vorzug.<br />

ren. Patienten und Mitarbeiter wurden im Ev. Krankenhaus<br />

vorbildlich versorgt.<br />

Dr. Günter Merschbächer und Melanie Müller von<br />

Klingspor nahmen ab 5 Uhr an einer Pressekonferenz<br />

der Stadt Zweibrücken teil. Die Pressesprecherin hatte<br />

an diesem Tag die Betreuung der Pressevertreter (Tageszeitungen,<br />

Südwestrundfunk, Radio und Fernsehen)<br />

übernommen.<br />

Das Fazit der ganzen Aktion:<br />

Die Verwaltungsleitung stellte fest, dass die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des St. Elisabeth-Krankenhauses<br />

in dieser Ausnahmesituation eine sehr hohe<br />

Einsatzbereitschaft zeigten, ohne die die erforderlichen<br />

Maßnahmen nicht umzusetzen gewesen wären. Dies<br />

wurde auch deutlich in einer sehr guten Personalbesetzung<br />

am Tag der Evakuierung und an der jederzeit<br />

erkennbaren Bereitschaft aller Beteiligten, unabhängig<br />

von Arbeitszeiten und privaten Interessen, aktiv mitzuwirken<br />

und somit den Erfolg zu gewährleisten.<br />

Dr. Günter Merschbächer drückte diesen Dank in<br />

einem Rundschreiben an alle Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter am Montag, 6. August, nochmals aus.


Reportage<br />

Schönes Wetter, Shopping<br />

und „Woinemer Brauhaus“<br />

Betriebsausflug zum ersten Mal an vier verschiedenen Tagen<br />

von <strong>Falk</strong> <strong>Munzinger</strong> | Foto: <strong>Falk</strong> <strong>Munzinger</strong><br />

Marion Hebel und Jessica Geiß fanden den Wein in Weinheim<br />

sichtlich lecker.<br />

Zum ersten Mal hatte sich die MAV in diesem Jahr entschlossen,<br />

die Betriebsausflüge im August an verschiedenen<br />

Werktagen auszutragen. Der Grund dafür lag<br />

darin, auch den Nachtwachen die Möglichkeit zu geben,<br />

daran teilzunehmen. Als Ziel wurde Weinheim an<br />

der Bergstraße ausgewählt. Bei insgesamt vier Fahrten<br />

hatten knapp 00 Mitarbeiter die Möglichkeit genutzt,<br />

sich das wunderschöne Weinheim genauer anzuschauen.<br />

Da die Fahrt nach Weinheim nicht so weit<br />

ist, stand schon kurz nach der Abfahrt ein zünftiges<br />

Frühstück auf dem Plan. Gut gestärkt hatten dann die<br />

Mitarbeiter die Möglichkeit, sich Weinheim in knapp<br />

sieben Stunden näher anzusehen. Unter anderem bestand<br />

die Möglichkeit, einen Wanderweg zwischen<br />

den zwei Burgen zu begehen.<br />

Da Weinheim viele Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel<br />

den Hermannshof, den Schlosspark, das Gerberviertel,<br />

den Exotenwald und mehr zu bieten hat, kam<br />

bei keinem unserer Mitarbeiter Langeweile auf. Sogar<br />

eine schöne Fußgängerzone bietet Weinheim, so dass<br />

auch die „shoppingwütigen“ Mitarbeiter zufrieden gestellt<br />

wurden.<br />

Annemarie Ofenloch entspannte sich beim Betriebsausflug. Ob alle Getränke<br />

auf dem Tisch vor ihr von ihr getrunken wurden, darf bezweifelt werden.<br />

Auch die vielen schönen Straßencafés luden zum Verweilen<br />

ein. Der schöne Tag wurde dann mit einem<br />

gemeinsamen Abendessen im „Woinemer Brauhaus“<br />

abgeschlossen. Lediglich die Abwicklung mit dem<br />

Bezahlen beim Abendessen trübte etwas den schönen<br />

Betriebsausflug. Da auch der Wettergott bei allen<br />

vier Fahrten mitspielte und auch keine negativen Meldungen<br />

der Mitarbeiter zu hören waren, kann man die<br />

Betriebsausflüge alles in allem als gelungen bezeichnen.<br />

Für Vorschläge zum nächsten Betriebsausflug wäre die<br />

MAV den Mitarbeitern sehr dankbar.<br />

Karl Thoma<br />

Telefon: 06371 84-2921 oder -3921<br />

E-Mail: k.thoma@johanniskrankenhaus.de<br />

7


8<br />

von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Melanie Müller von Klingspor<br />

Reportage<br />

Der neue Ferrari!<br />

Erstes Fazit nach einem halben Jahr „Digitales Röntgen“<br />

in beiden Häusern<br />

Die Landstuhler Chefärzte Dr. Wilfried Weber (stehend) und Dr. Werner Hauck kommen inzwischen mit dem neuen System gut klar und wünschen<br />

sich die alten Zeiten nicht zurück. Röntgenbilder können sie jetzt bequem, schnell und in hoher Qualität am Bildschirm beurteilen.<br />

„Was lange währt, wird irgendwann auch gut“ – oder<br />

„Gut Ding will Weile haben“ – so muss an beiden Klinikstandorten<br />

die Einführung des RIS/PACS in die Radiologie<br />

beurteilt werden. „Es war ein langer Weg, aber<br />

wir wünschen uns die alten Zeiten nicht zurück“, unterstreicht<br />

der Chefarzt der Radiologie im Landstuhler<br />

St. Johannis-Krankenhaus, Dr. Wilfried Weber, seine<br />

positive Haltung zum digitalen Röntgen.<br />

Als digitales Röntgen werden in der Radiologie Verfahren<br />

bezeichnet, bei denen die Aufnahmen digitalisiert<br />

werden. Digitales Röntgen ist nur sinnvoll im Zusammenspiel<br />

mit einem Radiologie-Informations-System<br />

(RIS) und einem digitalen Bildarchivierungssystem<br />

(PACS). Der große Unterschied zum klassischen Röntgenfilm<br />

ist die bessere Nachbearbeitung und die Integration<br />

in den Ablauf eines Krankenhauses.<br />

Um ein passendes Bild zu finden, vergleicht der Chefarzt<br />

der Orthopädie Landstuhl, Dr. Werner Hauck, die<br />

Anschaffung des Systems mit der Bestellung eines Autos.<br />

„Wir haben gedacht, wir bekommen einen Ferrari.<br />

Geliefert wurde dann aber zuerst ein Fiat Cinquecento.“<br />

Um im Bild zu bleiben, aber in der Klasse etwas<br />

weiter nach oben zu greifen, sagt Webers Kollege in<br />

Zweibrücken, der Chefarzt der Radiologie des St. Eli-<br />

sabeth-Krankenhauses, Dr. Volker Schleppi: „Naja, ich<br />

würde sagen, ein Fiat war es nicht, aber vielleicht ein<br />

Lancia Delta.“<br />

In beiden Fällen bedurfte es einigen Tunings, um die<br />

Systeme praktikabel zu machen.<br />

RIS und PACS sind im April für beide Krankenhäuser<br />

eingerichtet worden und ersetzen die früher üblichen<br />

Röntgenbilder durch digitale Bilder, die am Computer<br />

abrufbar sind. „Das funktioniert inzwischen auch<br />

ganz gut“, erzählt der Chefarzt der Sporttraumatologie<br />

und Unfallchirurgie in Zweibrücken, Dr. Burkhardt<br />

Muschalik, der der Hauptabnehmer der radiologischen<br />

Aufnahmen im Hause ist. „Unsere radiologische Mitarbeiterin<br />

Frau Bauer hat die Anforderungsmaske für<br />

unsere Bedürfnisse passend gemacht. Das war viel Arbeit<br />

und leider ist immer noch nicht alles in den Vorlagen<br />

drin, was ich haben möchte, aber es funktioniert<br />

schon. Manche Anforderung muss ich eben manuell<br />

eingeben.“<br />

„Das System kommt ja ursprünglich aus dem Praxisbereich.<br />

Da sind die Anforderungen eben nicht so<br />

komplex, wie in einer Klinik. Deshalb war das nicht<br />

ausgereift“, berichtet Dr. Werner Hauck, als Chefarzt<br />

der Orthopädie Landstuhl dort der Hauptabnehmer<br />

des Bildmaterials der Radiologie. „Wir waren das ers-


te Krankenhaus überhaupt, an das die Firma Digithurst<br />

ihr RIS verkauft hat. Insofern haben wir für die Firma<br />

eigentlich Pionierarbeit geleistet.“<br />

Zum Teil habe es auch Probleme mit der Hardware gegeben.<br />

„Teilweise haben die Grafikkarten der Rechner<br />

nicht ausgereicht, um die Bilder vernünftig darzustellen“,<br />

so Hauck. Diese Probleme seien inzwischen aber<br />

alle gelöst.<br />

Wie sich durch RIS und PACS der Klinikalltag verändert<br />

hat, beschreibt Dr. Wilfried Weber: „Die Besprechung<br />

der Fälle mit den Kollegen ist jetzt mit dieser neuen<br />

Technologie sehr einfach geworden. Wir können uns<br />

mit den Klinikern über den Befund unterhalten und<br />

über die Bilder, die jederzeit auf jedem Rechner sofort<br />

angeschaut werden können.“ Sowohl der Klinikarzt,<br />

als auch der Radiologe haben auf dem Bildschirm die<br />

gleiche Benutzeroberfläche. „So kann man eben mal<br />

schnell auf Station mit drei Mausklicks den Kollegen<br />

zeigen, was man jetzt gemeint hat.“<br />

Das System funktioniert so: Sämtliche Patientenbilder<br />

werden in digitaler Form in das System eingespeist.<br />

Dort werden sie der betreffenden digitalen Röntgentüte<br />

sofort zugeordnet – entsprechend der früheren<br />

realen Papier-Röntgentüte. So gibt es keine Leerlaufzeiten<br />

mehr und der gesamte Behandlungsprozess<br />

wird beschleunigt.<br />

Was an den beiden Standorten noch unterschiedlich<br />

gehandhabt wird, ist die schriftliche Befundung der<br />

Bilder. Für Landstuhl beschreibt Weber es so: „Der Befund<br />

wird einfach und bequem in das RIS diktiert und<br />

umgehend vom Sekretariat in schriftliche Form gebracht.<br />

In der Regel liegt dann dem Kliniker schon am<br />

gleichen Tag der Röntgenbefund digital vor.“ Das beschleunige<br />

den Arbeitsablauf und die klinischen Entscheidungsprozesse<br />

und davon profitierten die Patienten.<br />

„Ganz so flott ist es bei uns dann noch nicht“, merkt<br />

Muschalik in Zweibrücken an. „Wir diktieren den Befund<br />

und geben das ins Schreibbüro. Und manchmal<br />

dauert es ein paar Tage, bis das geschrieben ist.“ Die<br />

Spracherkennung des Programmes sei zwar schon<br />

gut, aber der Prozess der Verschriftlichung müsse noch<br />

schneller werden.<br />

„Wir wünschen uns für die Zukunft, dass auch die mobilen<br />

Geräte noch in das System eingebunden werden“,<br />

blickt Dr. Werner Hauck in die Zukunft. „Auch<br />

die Ultraschallgeräte aller Abteilungen müssen in das<br />

System integriert werden, und die Bildwandler in den<br />

OPs auch.“<br />

Die Abteilungen für Funktionsdiagnostik, die ja bei<br />

Magen-, Darm- oder Lungenspiegelungen auch Bild-<br />

Reportage<br />

material erstellen, seien bisher ebenfalls noch nicht<br />

eingebunden. „Die Arthroskopie fehlt auch noch. Irgendwann<br />

werden wir dahin kommen, dass diese Geräte<br />

alle integriert sind und der nächste konsequente<br />

Schritt wäre dann die komplett digitalisierte Krankenakte<br />

und der Verzicht auf die Kurve aus Papier“, erzählt<br />

Dr. Wilfried Weber.<br />

Chefarzt Dr. Volker Schleppi guckt noch gar nicht so<br />

weit in die Zukunft, sondern macht sich erst mal Sorgen<br />

um das Näherliegende: „Unsere Mitarbeiter haben<br />

so viel Zeit und Nerven dafür investiert, dass jetzt alles<br />

gut funktioniert und nun wird ja das Klinikinformationssystem<br />

vereinheitlicht und wir bekommen das System<br />

von Landstuhl. Ich hoffe nur, dass die Probleme<br />

dann nicht wieder von vorne losgehen.“ „Ich habe außerdem<br />

noch ein paar ganz konkrete Verbesserungswünsche“,<br />

sagt Dr. Burkhardt Muschalik. „Ich möchte,<br />

dass das Programm den Grund der Röntgenanforderung<br />

ersichtlich macht. Ich schicke eine Anforderung<br />

an die Radiologie und die müssen doch wissen, warum<br />

ich dieses oder jenes Bild will. Das müsste noch<br />

verbessert werden.“<br />

Was alle vier Chefärzte übereinstimmend feststellen:<br />

RIS und PACS sind ein dynamisches System, das den<br />

Anforderungen erst angepasst werden musste und das<br />

noch weiter wachsen muss. Und: Alle vier loben die<br />

Zeitersparnis durch das Wegfallen des Suchens nach<br />

Bildern und das schnelle Bereitstellen der Aufnahmen<br />

innerhalb von Sekunden.<br />

Webers Fazit: „Ein gutes Krankenhaus braucht neben<br />

gutem Pflegepersonal und guten Ärzten auch eine<br />

gute Infrastruktur. Ich denke, Krankenhäuser, die in<br />

der oberen Liga mitspielen wollen, werden eine moderne<br />

Radiologische Abteilung mit modernen informationstechnologischen<br />

Systemen benötigen und dazu<br />

gehört eben PACS und in diesem Fall bei uns Synapse.<br />

Wir werden darauf überhaupt nicht mehr verzichten<br />

können.“<br />

Mit dem digitalen Röntgen hätten die beiden Krankenhäuser<br />

den Sprung in die nächste Generation geschafft.<br />

„Das System wird in den nächsten Jahren mit<br />

der Klinik wachsen und sich kontinuierlich den Bedürfnisse<br />

anpassen“, so Weber.<br />

Für die Patienten habe sich am Klinikablauf eher wenig<br />

verändert, stellt Dr. Werner Hauck fest: „Die jungen<br />

Leute erwarten sowieso, dass solche Dinge zunehmend<br />

digital ablaufen und nehmen selbstverständlich<br />

ihre CDs mit nach Hause. Und die älteren Patienten<br />

wundern sich über gar nichts mehr!“<br />

9


30<br />

Sichere Arbeitsgestaltung<br />

Stephan Scholz ist als externe Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />

in den Krankenhäusern unterwegs<br />

von Karl Thoma | Foto: Karl Thoma<br />

Alle Jahre wieder müssen die MitarbeiterInnen beider<br />

Kliniken ran zur Feuerlöschübung. Brandschutz und<br />

Arbeitssicherheit sind die Stichworte, die den Anlass<br />

geben zum alljährlichen Löschen. Zuständig dafür sind<br />

keine hauseigenen Mitarbeiter, sondern externe Fachleute.<br />

Die Brandschutzübungen hat in diesem Jahr die<br />

Firma „minimax“ betreut. Aber alles was das Thema<br />

Arbeitssicherheit in Landstuhl und Zweibrücken betrifft,<br />

wird begleitet von dem externen Berater Stephan<br />

Scholz. Karl Thoma hat für WIR mit ihm gesprochen.<br />

Herr Scholz, Sie sind seit Anfang 2010 unsere so genannte<br />

„externe Fachkraft für Arbeitssicherheit“. Was<br />

heißt das eigentlich?<br />

Meine eigentliche Berufsbezeichnung ist Sicherheitsingenieur.<br />

Da mein Vater bereits in den 80er Jahren<br />

für beide Krankenhäuser als Sicherheitsingenieur tätig<br />

war, habe ich im Jahr 009 den Kontakt zu Herrn Marburger<br />

gesucht und meine Dienstleistung angeboten.<br />

Unternehmer sind nach dem Arbeitssicherheitsgesetz<br />

verpflichtet, einen Betriebsarzt und eine Fachkraft für<br />

Arbeitssicherheit zu bestellen. Beide sollen das Unternehmen<br />

bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben im<br />

Arbeitsschutz unterstützen und beraten.<br />

Was heißt das konkret? Was ist Arbeitssicherheit?<br />

Persönlich<br />

Da geht es um Fragen der Unfallverhütung und der<br />

menschengerechten Gestaltung der Arbeit. Die Sicherheit<br />

der MitarbeiterInnen soll schon bei der Planung<br />

von Betriebsanlagen und von sozialen und sanitären<br />

Einrichtungen eine Rolle spielen. Auch bei der Beschaffung<br />

von technischen Arbeitsmitteln, der Einführung<br />

von neuen Verfahren und Arbeitsstoffen kann ich mich<br />

einbringen. Ebenso bei der Auswahl und Erprobung<br />

von Körperschutzmitteln wie Desinfektionsmitteln oder<br />

Cremes, der Gestaltung der Arbeitsplätze, des Arbeitsablaufs,<br />

der Arbeitsumgebung und in sonstigen Fragen<br />

der Ergonomie – eben bei allem, was die körperliche<br />

Unversehrtheit der MitarbeiterInnen betrifft.<br />

Werden neue Anlagen in Betrieb genommen, überprüfe<br />

ich diese sicherheitstechnisch und kann dann beurteilen,<br />

ob sie im Hinblick auf die Unfallverhütung einwandfrei<br />

sind.<br />

Stephan Scholz wohnt in Lambsborn, ist verheiratet und hat zwei<br />

Kinder. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit seinen Kindern und<br />

pflegt mit Speedscating, Schwimmen und Reiten nicht unbedingt<br />

Hobbies, die risikoarm sind. Aber der Sicherheitsingenieur wird sich<br />

zu schützen wissen.<br />

Wie oft sind Sie denn dann im Haus?<br />

Ich muss die Arbeitsstätten in regelmäßigen Abständen<br />

begehen. Wenn ich Mängel feststelle, teile ich<br />

diese dem Arbeitgeber oder der sonst für den Arbeitsschutz<br />

und die Unfallverhütung verantwortlichen Person<br />

mit, schlage Maßnahmen zur Beseitigung dieser<br />

Mängel vor und gucke dann auch, ob das umgesetzt<br />

wird. Das ist aber alles ein konstruktives Arbeiten und<br />

frei von Druck. Ich bin seit 00 mit einem Ingenieurbüro<br />

selbstständig in dem Gebiet tätig und wir beraten<br />

zu den Themen Arbeitsschutz, Brandschutz und<br />

innerbetrieblicher Umweltschutz. Ein Schwerpunkt unserer<br />

Tätigkeit liegt im Gesundheitswesen und zwar in<br />

Krankenhäusern, Altenheimen, Arztpraxen und Sozialstationen.<br />

Stephan Scholz<br />

Telefon: 06372 80-3342<br />

E-Mail: ibscholz@freenet.de


Persönlich<br />

Viele Erinnerungen<br />

Schwester M. Landolina erinnert sich an über 50 Jahre<br />

Leben im <strong>Nardini</strong>haus<br />

von Timo Wilms | Foto: Erwin Kobel<br />

Schwester Landolina Bösl sitzt immer noch gerne an der Pforte und hat die Einführung des Computers an ihrem Arbeitsplatz sehr begrüßt. In<br />

diesem Jahr feiert sie 50. Professjubiläum und 75. Geburtstag.<br />

Gleich zweimal kann Schwester M. Landolina Bösl in<br />

diesem Jahr feiern: Das 50. Profess-Jubiläum im Juli<br />

und der 75. Geburtstag im Dezember sind sicher zwei<br />

richtig gute Gründe zur Freude. Im Konvent des <strong>Nardini</strong>hauses<br />

in Pirmasens leben an zwei Standorten heute<br />

9 Schwestern des Ordens der „Armen Franziskanerinnen<br />

von der Hl. Familie zu Mallersdorf“. Schwester<br />

M. Landolina lebt im <strong>Nardini</strong>haus in der Klosterstraße.<br />

Timo Wilms hat sich mit ihr unterhalten.<br />

Wie sind Sie auf die Mallersdorfer Schwestern aufmerksam<br />

geworden und bei ihnen eingetreten, was waren<br />

Ihre Beweggründe für den Eintritt?<br />

Das war 95 , als ich in die Mittelschule in Mallersdorf<br />

eintrat. Ein echtes Verlangen Ordensschwester zu werden,<br />

hatte ich damals noch nicht. Im Anschluss kam<br />

ich 954 ins St. Elisabeth-Krankenhaus nach Zweibrücken.<br />

Dort war ich in der Verwaltung tätig und erlebte<br />

unter Anleitung einer Ordensschwester eine schöne,<br />

wertvolle, aber auch schwere Zeit. Ich war noch<br />

sehr unerfahren und doch offen für alles. So suchte<br />

und fand ich einen Priester, der mich zum Gebet und<br />

zu Gott führte. Ich traf den Entschluss, mich Gott im<br />

Orden zu weihen und zwar für immer. Sicher kamen<br />

mir auch immer wieder Zweifel, aber mein Entschluss<br />

war doch tragend. 956 kehrte ich nach Mallersdorf<br />

zurück und im August 957 fand meine Einkleidung<br />

– das ist die Übergabe des Ordensgewandes – statt.<br />

Nach dem vorgeschriebenen Noviziatsjahr legte ich<br />

960 die Heilige Profess ab, also die drei Gelübde Armut,<br />

ehelose Keuschheit und Gehorsam.<br />

Was waren Ihre Aufgabenbereiche im Orden und welche<br />

Momente haben Sie in all den Jahren besonders bewegt?<br />

Ich kam im Oktober 958 nach Pirmasens in die Verwaltung<br />

und bin seither in diesem Bereich tätig. Damals<br />

hatten wir hier die Kinderklinik, Kinderheim,<br />

Kindergarten, ambulante Krankenpflege und eine<br />

Nähschule. Meine Aufgaben waren die Aufnahme der<br />

Personalien von Kindern, Schriftverkehr mit Behörden,<br />

Schreiben von Arztberichten nach Diktat und Abrechnung<br />

mit Kostenträgern.<br />

Die Schicksale der kleinen Patienten und ihrer Mütter<br />

haben mich oft bewegt. Es war mir ein Trost, dass die<br />

Kapelle mit dem Allerheiligsten in der Nähe war, wo<br />

ich am Abend oft betete um neue Kraft zu schöpfen.<br />

Besonders freute ich mich immer, Mutter und Kind<br />

wieder gesund heimgehen zu sehen. Der schwerste<br />

Tag in meinem Arbeitsleben war die Schließung der<br />

Kinderklinik am 5. Januar 988. Es war wie ein Leichenzug<br />

als die Krankenwagen die kleinen Patienten in<br />

3


3<br />

ihren Brutkästen und Wärmebettchen abholten. Ebenso<br />

verließ uns fast die Hälfte der vertrauten Mitarbeiter.<br />

Hier war mir die Kapelle Zufluchtsort, um all den<br />

Schmerz, innere Not, aber auch Verdruss und Ärger<br />

niederzulegen und inneren Frieden wieder zu finden.<br />

Sie werden bald 75 und sind schon seit mehr als 50<br />

Jahren im <strong>Nardini</strong>haus. Wie hat sich Ihre Tätigkeit an<br />

der Pforte im Laufe der Jahre verändert?<br />

Als ich anfing, gab es um die Aufgaben zu erledigen<br />

noch keinen Computer oder Rechenmaschinen. Alles<br />

musste von Hand erledigt werden. Was dies bedeutete,<br />

kann sich heute niemand mehr vorstellen. Ende der<br />

60er Jahre wurde die Pforte in ein Büro umgebaut und<br />

die erste weltliche Bürokraft eingestellt. Somit konnte<br />

ich meine bisherige Arbeit, die sich immer erweiterte,<br />

erfüllen. Nach der Schließung der Kinderklinik wurde<br />

das Kinderheim ins Auge gefasst. Es entstanden Außenwohngruppen,<br />

Tagesgruppen, eine Station für<br />

Säuglinge welche morgens gebracht und abends wieder<br />

abgeholt wurden. Mit dem heutigen Umbruch ist<br />

dies jedoch nicht vergleichbar. Dadurch kamen für uns<br />

auch neue Arbeitsbereiche dazu. Es musste ja alles registriert<br />

und abgerechnet werden. Etwa 990 wurde<br />

der erste Computer angeschlossen und somit war die<br />

Arbeit leichter zu bewältigen.<br />

Was waren für Sie ganz besondere Momente in Ihrem<br />

bisherigen Ordensleben?<br />

Der erste Höhepunkt in meinem Ordensleben ist und<br />

bleibt die Seligsprechung unseres Stifters Dr. Paul Josef<br />

<strong>Nardini</strong> am . Oktober 006 im Dom zu Speyer. Ein<br />

solch tiefgreifendes Ereignis mitzuerleben, ist einmalig.<br />

Ich bin stolz einen solch demütigen Vater als Ordensgründer<br />

zu haben.<br />

Der zweite Höhepunkt in meinem Ordensleben war<br />

mein 50. Ordensjubiläum, welches ich im Juli diesen<br />

Jahres mit noch mehreren Mitschwestern im Kloster<br />

Mallersdorf feiern konnte. Ich war beschämt, welche<br />

Mühe sich die Ordensleitung und die Mitschwestern<br />

machten, ein solches Fest vorzubereiten und durchzuführen.<br />

Was schätzen Sie heute am Leben in der Ordensgemeinschaft?<br />

Sie sind Vikarin im Konvent des <strong>Nardini</strong>hauses<br />

– was bedeutet das?<br />

Ich schätze im Ordensleben sehr die Gemeinschaft,<br />

die jede Schwester mitträgt, und zwar in der jeweiligen<br />

Lebenslage. Im Schwesternkreis fühle ich mich<br />

aufgehoben und angenommen. Man kann sich geben,<br />

wie man ist. Auf den Titel Vikarin lege ich keinen<br />

Wert. Wenn die Schwester Oberin nicht da ist, muss<br />

ich halt die eventuell kleinen Entscheidungen treffen.<br />

Wir Schwestern halten fest zusammen, das genügt.<br />

Persönlich<br />

Wir sprechen auch miteinander über unser bisheriges<br />

Leben, suchen neue Wege, beschäftigen uns gemeinsam<br />

oder alleine mit dem Wort Gottes, schätzen die<br />

Heilige Messe sehr, denn daraus können wir unseren<br />

Alltag leben.“<br />

Das Leben im Orden ist ja sehr strukturiert. Wie kann<br />

man sich als Außenstehender Ihren normalen Tagesablauf<br />

vorstellen?<br />

Der Tageslauf einer Schwester sieht allgemein so aus,<br />

dass wir morgens recht früh aufstehen. Um 6 Uhr findet<br />

das Chorgebet in der Kapelle statt. Danach frühstücken<br />

wir gemeinsam und feiern im Anschluss die<br />

Heilige Messe. Danach beginnt die Arbeit, diese ist<br />

verbunden mit kurzen Unterbrechungen, damit man<br />

im Innern nicht leer wird. Nach dem gemeinsamen<br />

Mittagessen mit Mittagshore – das ist ein Gebet mit<br />

kurzem Rückblick auf den Vormittag – und guter Unterhaltung,<br />

gibt es eine Ruhepause. Nach dieser wird<br />

wieder die Arbeit aufgenommen. Danach folgt ein Rosenkranz<br />

mit Vesper und anschließender Betrachtung<br />

des bisherigen Tages. Nach dem Abendessen schließt<br />

das Komplet, das Nachtgebet in der Kirche mit Rückblick<br />

auf den vergangenen Tag, unseren Tag ab.<br />

Bleibt dabei auch Platz für privates und Familie?<br />

Auch hierfür bleibt in gewissem Rahmen Zeit. Außerdem<br />

haben wir Schwestern ja auch Urlaub und da besuche<br />

ich natürlich meine Familie und Geschwister.<br />

Mit fast 75 genießt man normalerweise den Ruhestand.<br />

Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?<br />

Ja, im Dezember bin ich 75 Jahre alt geworden. Wo<br />

und wie man mich noch braucht, werde ich sehen. Ich<br />

bin zuversichtlich. Sicher werde ich mehr Zeit als bisher<br />

im Schwesternkonvent sein.“<br />

Möchten Sie den Lesern noch ein paar persönliche<br />

Worte mitteilen?<br />

Ich sage: Kommt und seht, auch als Ordensschwester<br />

kann man leben und zwar gut, lebensnah, interessiert<br />

und gottverbunden. Den jungen Menschen rate<br />

ich, nehmt euch Zeit, geht in die Tiefe und sucht nach<br />

dem Sinn des Lebens. Lasst euch beraten, kommt einfach<br />

und lebt mit uns einige Tage in unserem Mutterhaus<br />

in Mallersdorf. Dort findet ihr Ruhe, Stille,<br />

Schweigen, die nötigen Ansprechpartner und geistliche<br />

Beratung. Es braucht nicht lange bis man vor Gott<br />

innerlich leer wird. Gebt nicht auf, auch heute noch<br />

ruft Gott. Trefft keine schnellen Entscheidungen, ihr<br />

werdet gestärkt, welchen Weg ihr auch immer einschlagt.


Nach acht Monaten „Mama“<br />

Sohn einer Mitarbeiterin nach Unfall schwerst verletzt –<br />

Mitarbeiter und Geschäftsführung helfen mit Spenden<br />

von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Privat, <strong>hcp</strong><br />

Jannik und seine Mama Karin Schewes können wieder lachen. Die<br />

Mutter glaubt, dass ihr Junge sich fast ganz rehabilitieren kann nach<br />

seinem schweren Unfall vor zweieinhalb Jahren.<br />

Persönlich<br />

Ein schreckliches Ereignis hat vor zwei Jahren eine<br />

Mitarbeiterin des St. Elisabeth-Krankenhauses aus ihrem<br />

Alltag gerissen: Am . Juli 008 wird der Sohn<br />

der Krankenschwester Karin Schewes bei einem Unfall<br />

schwerst verletzt. Der zwölfjährige Junge aus Gersheim<br />

im Saarpfalz-Kreis ist mit dem Fahrrad unterwegs und<br />

will von einem Feldweg kommend in die Landstraße<br />

einbiegen. Weil auf dem Feld hohe Maisstauden stehen,<br />

übersieht ein herankommender Autofahrer den<br />

Jungen und erfasst ihn. Schwer verletzt wird Jannik<br />

Schewes in die Neurochirurgie der Uniklinik Homburg<br />

gebracht.<br />

Das Kind wird dort intensivmedizinisch versorgt und<br />

beatmet. Die Diagnose: Stammhirn und Balken sind<br />

schwer geschädigt, der erhöhte Hirndruck wird mit-<br />

tels Überdruckventil reguliert. Fast genau vier Wochen<br />

später erwacht der Junge aus dem Koma und öffnet<br />

die Augen.<br />

Er kann nicht sprechen, er kann sich nicht kontrolliert<br />

bewegen, er kann nicht essen. Aber: er kann mit den<br />

Augen einen Punkt an der Decke des Zimmers fixieren.<br />

Und er kann selbstständig atmen.<br />

Am 8. August wird er in die neurologische Kinderklinik<br />

in Schömberg verlegt, seine Mutter Karin begleitet<br />

ihn. In seiner Reha bekommt Jannik täglich Therapien:<br />

Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie, Psychotherapie<br />

und Musiktherapie. Anfang September bekommt<br />

der Junge Botox gegen die Spastik in den Armen und<br />

Beinen gespritzt. Die Arme werden eingegipst und<br />

heruntergegipst, bis aus der Beugung der Gelenke<br />

eine Streckung wird.<br />

Jannik fixiert für Sekunden Bilder. Außerdem macht<br />

er täglich Übungen am Motomed, einem Fahrrad mit<br />

Motor, sowie im Stehständer, das ist ein Hilfmittel um<br />

das Stehen anzubahnen und zu unterstützen. In dieser<br />

Zeit beginnt er auch, mehr zu essen und zu trinken,<br />

seine Magensonde ist zu diesem Zeitpunkt nur noch<br />

unterstützend.<br />

Am 0. September spricht der Junge sein erstes Wort<br />

seit dem Unfall: Er stöhnt leise „Nein“.<br />

Ende September erfahren die Eltern bei einer MRT-<br />

Kontrolle, dass die Stammganglien doch nicht so stark<br />

geschädigt sind, wie anfangs befürchtet.<br />

Ab Mitte November übt Jannik im Gangtrainer, um<br />

im Gehirn die Abläufe des Gehens abzurufen. Ab<br />

Ende November werden Fortschritte bei den Sprechübungen<br />

bemerkbar.<br />

Am Heilig Abend 008, fünfeinhalb Monate nach seinem<br />

Unfall, darf Jannik zum ersten Mal nach Hause<br />

um die Weihnachtsfeiertage mit seiner Familie zu verbringen.<br />

Von da an werden die Fortschritte deutlicher: Im Januar<br />

telefoniert der Junge über das Internet zum ersten<br />

Mal mit seinem Vater und seinem älteren Bruder<br />

Manuel. Im Februar kann er am Computer „Domino“<br />

33


34<br />

Persönlich<br />

spielen, außerdem beginnt er, beim Essen selbst den<br />

Löffel zu halten und benötigt nur noch unterstützende<br />

Hilfe. Ab März kann Jannik an den Wochenenden nach<br />

Hause fahren und am 3. März passiert etwas unbedingt<br />

Hoffnungsvolles: Jannik sagt zum ersten Mal<br />

wieder „Mama“.<br />

Es geht jetzt immer weiter: Ab April kann er alleine mit<br />

der Gabel essen, die Gehübungen schreiten voran und<br />

die Magensonde wird erst abgestöpselt und im Mai<br />

dann entfernt. Im Juni greift er nach Geschriebenem<br />

und will lesen. An den Wochenenden bekommt er zu<br />

Hause therapeutische Reitstunden um die Rückenmuskulatur<br />

zu stärken. Ab Juli ist es möglich, mit Hilfe bei<br />

Jannik eine Schrittbewegung mit dem linken Bein auszulösen.<br />

Im September ist dann der große Tag gekommen:<br />

Ein Jahr und zwei Monate nach seinem Unfall<br />

verabschieden sich Jannik, seine Eltern und sein Bruder<br />

aus der Rehaklinik in Schömberg.<br />

Seit Oktober 009 wird Jannik nun täglich ambulant<br />

im Zentrum für ambulante neurologische Rehabilitation<br />

in Kaiserslautern betreut. Inzwischen spricht er fast<br />

deutlich und in Sätzen, etwas verlangsamt zwar, aber<br />

sogar mit unterschiedlichen Stimmlagen, er kann mit<br />

der linken Hand einen Computer bedienen und kann<br />

mit Hilfe seines Rollators laufen, sogar einige Schritte<br />

frei. Die Therapien gehen weiter. Seine Mutter Karin<br />

glaubt, dass er sich mit viel Übung zu 90 Prozent rehabilitieren<br />

kann.<br />

Jetzt ist Jannik Schewes 4 Jahre alt und will wieder zur<br />

Schule gehen.<br />

Für Karin Schewes, die seit 0 Jahren zuerst auf der Intensivstation<br />

und während der Familienphase dann als<br />

Nachtwache auf der 4b gearbeitet hat, hat der Unfall<br />

ihres Sohnes Jannik das Ende ihrer beruflichen Tätigkeit<br />

bedeutet. Seit dem Unfall des Jungen ist die Krankenschwester<br />

vom Dienst freigestellt.<br />

Die Geschichte von Jannik hat viele Menschen berührt<br />

und zur Hilfe angeregt. Für diese Hilfe hat Karin Schewes<br />

sich vor einigen Wochen bei den Menschen aus<br />

Gersheim im Amtsblatt ihrer Gemeinde bedankt. Das<br />

wiederum hat eine ehemalige Kollegin aus dem St.<br />

Elisabeth-Krankenhaus gelesen und gedacht, dass ja<br />

auch die früheren Arbeitskolleg/-innen Karin und Jannik<br />

Schewes unterstützen könnten. So wurde zum Einen<br />

auf dem Betriebsausflug im August für die Familie<br />

gesammelt, außerdem beschloss die MAV mit Zustimmung<br />

der Mitarbeiter, dass der Restbetrag vom Unkostenbeitrag<br />

zum Betriebsausflug ebenfalls gespendet<br />

werden sollte. Zusätzlich berichtete die MAV in<br />

einer Dienstgebersitzung, dass die Mitarbeiter für ihre<br />

Arbeitskollegin spenden wollen und der Geschäftsführer<br />

Dr. Günter Merschbächer erklärte sich gerne bereit,<br />

die Summe von 560 Euro aufzurunden auf .000 Euro<br />

für die Familie Schewes. Die Familie will das Geld zur<br />

Beschaffung von Hilfsmitteln für Jannik verwenden.<br />

Helmut Huber, MAV<br />

Telefon: 06332 82-9023 oder 9071<br />

E-Mail: helmut.huber@krankenhaus-st-elisabeth.de


Persönlich<br />

Gemeinsam zum Ziel<br />

Mitarbeiterehrungen in beiden Krankenhäusern<br />

von Melanie Müller von Klingspor<br />

So viele waren es schon lange nicht mehr: 75 Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen hat die Geschäftsführung<br />

im St. Johannis-Krankenhaus am . November in einer<br />

Feierstunde für ihre Unternehmenstreue gedankt.<br />

Dabei kamen insgesamt .645 Dienstjahre zusammen.<br />

Auch in diesem Jahr gab es wieder zwei Jubilarinnen,<br />

die es auf 50 Berufsjahre geschafft haben. Schwester<br />

Maria Raphaelis und Schwester Maria Ulgisa arbeiten<br />

immer noch mit.<br />

Am 9. November konnte die Geschäfstführung im<br />

Zweibrücker St. Elisabeth-Krankenhaus dann mit 54<br />

Mitarbeiter/-innen ebenfalls eine beachtliche Anzahl<br />

Jubilare ehren. . 0 Dienstjahre waren dort vertreten<br />

und auch hier gab es mit Schwester Maria Astrudis<br />

eine Jubilarin mit 50 Arbeitsjahren.<br />

„Jeder und jede von ihnen arbeitet jeden Tag an dem<br />

Gelingen des Unternehmens St. Johannis-Krankenhaus<br />

mit. Und jeder und jede von ihnen muss neue<br />

Entwicklungen mittragen, auch wenn das manchmal<br />

nicht ganz leicht ist. Dafür möchte ich Ihnen von Herzen<br />

danken“, sagte der Geschäftsführer der drei Einrichtungen<br />

der <strong>Nardini</strong>-Stiftung, Dr. Günter Merschbächer<br />

bei den beiden Feierstunden. Jeder Mitarbeiter<br />

und jede Mitarbeiterin trage mit seiner und ihrer Arbeit<br />

dazu bei, dass aus vielen kleinen Tätigkeitsbereichen<br />

ein Großes und Ganzes wird. „Wer zehn oder<br />

zwanzig oder gar dreißig Jahre und länger seinem Unternehmen<br />

die Treue hält, der kann gut beurteilen, wie<br />

sich die Arbeitswelt verändert hat. Das Gesundheitswesen<br />

ist ein Bereich, in dem die Mitarbeiter aller Abteilungen<br />

das besonders zu spüren bekommen. Und<br />

auch wenn Sie vielleicht manchmal denken, früher war<br />

manches besser, tragen Sie die Veränderungen ja dennoch<br />

mit. Dafür will ich Ihnen allen meinen Dank und<br />

meine Anerkennung aussprechen.<br />

Die Geehrten des St. Johannis-Krankenhauses:<br />

» Maria Ulgisa 50 Jahre<br />

» Maria Raphaelis 50 Jahre<br />

» Maria Veritas 45 Jahre<br />

» Ute Kries 40 Jahre<br />

» Maija Vesmanis-Johannes 35 Jahre<br />

» Christiane Weiß 35 Jahre<br />

» Ilona Preuß 35 Jahre<br />

» Erika Preis 35 Jahre<br />

» Annemarie Werle 35 Jahre<br />

» Doris Bosle 35 Jahre<br />

» Ursula Rossel 35 Jahre<br />

» Kunigunde Bayer 35 Jahre<br />

» Gerlinde Mayer 35 Jahre<br />

» Iris Bauer 30 Jahre<br />

» Ute Hoffmann 30 Jahre<br />

» Andrea Höh 30 Jahre<br />

» Renate Sambajon 30 Jahre<br />

» Christine Greif 30 Jahre<br />

» Peter Albert 30 Jahre<br />

» Maria Rainarde 5 Jahre<br />

» Ingeborg Müller 5 Jahre<br />

» Barbara Molitor 5 Jahre<br />

» Petra Kneip 5 Jahre<br />

» Melanie Hartmann 5 Jahre<br />

» Anette Schenkel 5 Jahre<br />

» Karl Thoma 5 Jahre<br />

» Karl-Heinz Marhöfer 5 Jahre<br />

» Claudia Langguth 5 Jahre<br />

» Claudia Kessler 5 Jahre<br />

» Karl Kühlwetter 5 Jahre<br />

» Gabriele Wadle 5 Jahre<br />

» Susanne Stein 5 Jahre<br />

» Stefanie Gluch 5 Jahre<br />

» Zita Winkler 5 Jahre<br />

» Anne Bitz 0 Jahre<br />

» Werner Hauck 0 Jahre<br />

» Anette Jung 0 Jahre<br />

» Zuzana Landau 0 Jahre<br />

» Renate Müller 0 Jahre<br />

» Elfriede Poenicke 0 Jahre<br />

» Susanne Schohl 0 Jahre<br />

» Eva Albrecht-Hundt 0 Jahre<br />

» Hans Klingel 0 Jahre<br />

» Barbara Becker 0 Jahre<br />

»<br />

Claudia Heil 0 Jahre<br />

35


36<br />

» Susanne Reschke-Kehrer 0 Jahre<br />

» Ute-Susanne Hach 0 Jahre<br />

» Petra Blachowski 0 Jahre<br />

» Hirute Eshete-Doryumu 0 Jahre<br />

» Reiner Werth 0 Jahre<br />

» Barbara Maier 0 Jahre<br />

» Michaela Bader 0 Jahre<br />

» Nicole Tafel 0 Jahre<br />

» Bianka Fabian 0 Jahre<br />

» Christiane Hartmann 0 Jahre<br />

» Heiko Rumpf 0 Jahre<br />

» Karin Sturm 0 Jahre<br />

» Barbara Velten 0 Jahre<br />

» Renate Weis 0 Jahre<br />

» Ralf Bleyer 0 Jahre<br />

» Daniela Neumayer-Hübner 0 Jahre<br />

» Monika Urschel 0 Jahre<br />

» Olga Hubrich 0 Jahre<br />

» Miribane Osmani-Percuku 0 Jahre<br />

» Tanja Rohe 0 Jahre<br />

» Ellen Schröer 0 Jahre<br />

» Susanne Ellermann 0 Jahre<br />

» Silke Lutzke 0 Jahre<br />

» Heike Müller-Vorbeck 0 Jahre<br />

» Petra Schuld 0 Jahre<br />

» Sascha Schläger 0 Jahre<br />

» Meike Pastore 0 Jahre<br />

» Nadine Huppert 0 Jahre<br />

» Solveig Mittelhäußer-Brown 0 Jahre<br />

» Ines Osee 0 Jahre<br />

» Elisabeth Schneider 0 Jahre<br />

» Jessica Geiß 0 Jahre<br />

» Maria Jäger-Daum 0 Jahre<br />

Die Geehrten des St. Elisabeth-Krankenhauses:<br />

» Sr. M. Astrudis Zoidl 50 Jahre<br />

» Mariella Lenhard-Ritzau 45 Jahre<br />

» Christine Gallo 40 Jahre<br />

» Magdalena Ganster 40 Jahre<br />

» Renate Ludwig 40 Jahre<br />

» Franz-Josef Germann 35 Jahre<br />

» Lieselotte Bastian 30 Jahre<br />

» Norbert Freyer 30 Jahre<br />

» Elisabeth Müller 30 Jahre<br />

» Silvia Schmidt 30 Jahre<br />

Persönlich<br />

» Barbara Besier 5 Jahre<br />

» Birgit Colesie 5 Jahre<br />

» Sonja Dahl 5 Jahre<br />

» Karin Danner 5 Jahre<br />

» Christoph Domke 5 Jahre<br />

» Ralf Günther 5 Jahre<br />

» Karin Heusser 5 Jahre<br />

» Claudia Maurer 5 Jahre<br />

» Waltraut Als 0 Jahre<br />

» Franz Bayerl 0 Jahre<br />

» Astrid Denger-Hein 0 Jahre<br />

» Sr. M. Elisa Döschl 0 Jahre<br />

» Iwona Figula 0 Jahre<br />

» Hans-Jürgen Glass 0 Jahre<br />

» Marianne Harrer 0 Jahre<br />

» Helmut Huber 0 Jahre<br />

» Gerhard-Roland Kornberger 0 Jahre<br />

» Daniela Kramm 0 Jahre<br />

» Murielle Mager 0 Jahre<br />

» Christine Mehlhorn 0 Jahre<br />

» Petra Müller 0 Jahre<br />

» Thomas Oster 0 Jahre<br />

» Malgorzata Preis 0 Jahre<br />

» Dietmar Schafranek 0 Jahre<br />

» Judith Süs 0 Jahre<br />

» Anja Semar 0 Jahre<br />

» Dominica Trumpler 0 Jahre<br />

» Heidi Heyer 0 Jahre<br />

» Swetlana Janzen 0 Jahre<br />

» GerdaKau 0 Jahre<br />

» Michael Kaub 0 Jahre<br />

» Ralf Kowalewski 0 Jahre<br />

» Bianka Lehberger 0 Jahre<br />

» Sarah Christ-Ernst 0 Jahre<br />

» Patrick Mann 0 Jahre<br />

» Tanja Maus 0 Jahre<br />

» Christoph Metzner 0 Jahre<br />

» Kerstin Palm 0 Jahre<br />

» Gerda Rudorffer 0 Jahre<br />

» Gabriele Schubert 0 Jahre<br />

» Nese Seci 0 Jahre<br />

» Christine Steinbach 0 Jahre<br />

» Marianne Stephan 0 Jahre<br />

» Thomas Stoll 0 Jahre


... frischer Wind um die Nase<br />

Annette Schenkel besteht die Prüfung für Schmerztherapie,<br />

Onkologie, Palliativmedizin und Hospizpflege<br />

von Luzia Burkhardt | Foto: Luzia Burkhardt<br />

Persönlich<br />

Für jeden verstorbenen Patienten der Tagesklinik beschriften die<br />

Mitarbeiter/-innen einen Stein mit dessen Namen und Geburts- sowie<br />

Todestag. Für Annette Schenkel gehört dieses Ritual zum Abschiednehmen.<br />

Das Jahr 0 0 fing für Annette Schenkel gut an. Beim<br />

Jahresempfang wurde die Abteilungsleiterin der Tagesklink<br />

im St. Johannis-Krankenhaus für ihr 5-jähriges<br />

Dienstjubiläum geehrt. Schon im Mai folgte dann das<br />

zweite Highlight für sie mit der Prüfung, die sie zur<br />

Fachpflegerin für Schmerztherapie, Onkologie, Palliativmedizin<br />

und Hospizpflege machte.<br />

Dabei sagt sie selbst: „Die Krankenpflege wurde mir<br />

nicht in die Wiege gelegt. Erst relativ spät, durch den<br />

Unfall eines Verwandten, den ich mit kleinen Handreichungen<br />

in seiner Genesung unterstützte, wurde mir<br />

klar – ich habe ein konkretes Berufsziel.“<br />

Ihr Wunsch im Jahr 988 direkt nach ihrem Examen<br />

war, in der Unfallchirurgie zu arbeiten. Aber aus Organisationsgründen<br />

im St. Johannis-Krankenhaus begann<br />

das Berufsleben dann auf der I5 (Innere Frauenstation)<br />

mit Wechsel im Jahr 990 auf die Innere Privat,<br />

wo schon damals ständig zwei Zimmer für Chemopatienten<br />

reserviert waren. „Das war mein Glück“, sagt<br />

Krankenschwester Annette, „denn dort wurden die<br />

meisten Chemotherapien verabreicht, und ich fand<br />

das sehr interessant. Wobei die Chemos von damals<br />

nicht zu vergleichen sind mit den Chemos heute.“<br />

Im Jahr 00 wurden ihr Engagement und ihr Fachwissen<br />

mit der Übertragung der Aufgaben als Stationsleitung<br />

belohnt. Als ein Jahr später die Tagesklinik<br />

mit ambulantem Operieren eröffnet wurde, übernahm<br />

Schwester Annette die Leitung dieser Station. Gleichzeitig<br />

belegte sie berufsbegleitend einen Stationsleiterkurs<br />

in Eppelborn, den sie im Jahr 005 erfolgreich<br />

abschloss. Annette Schenkel, die sich selbst eher als<br />

schulisch lernfaul bezeichnet, sagt: „Meine Kenntnisse<br />

über Chemos habe ich mir größtenteils durch die Berufspraxis<br />

selbst erarbeitet. Der Wunsch nach einer<br />

Weiterqualifizierung ist aus meiner Arbeit mit zum Teil<br />

schwerstkranken Patienten entstanden. Ich wollte gern<br />

für die Dinge, die ich täglich hier auf Station mache,<br />

schriftlich geprüft und examiniert sein, also habe ich<br />

mich zu einer weiteren Fachausbildung entschlossen.“<br />

Da nur in Homburg und Saarbrücken die Dreier-Kombination<br />

„Schmerztherapie, Onkologie, Palliativ mit<br />

Hospizpflege“ angeboten wird, ging die Pfälzerin ins<br />

Saarland nach Saarbrücken zur Ausbildung. Fragen<br />

ihrer Kurskollegen, ob denn jetzt das Medizinstudium<br />

folgt, verneint sie lächelnd.<br />

Ihre Examensfacharbeit über „Rituale des Lebens“<br />

regte Schwester Annette an, für ihre Station ein eigenes<br />

Ritual mit ihren Mitarbeitern zu beginnen. „Für jeden<br />

verstorbenen Patienten der Tagesklinik beschriften<br />

wir einen Stein mit dem Namen und Geburts- sowie<br />

Todestag. Wenn wir dann bei Schichtwechsel vollständig<br />

sind, gedenken wir der Patienten und legen diesen<br />

Stein in eine Vitrine, die in unserem Stationszimmer<br />

gut sichtbar steht. Viele unserer Patienten sehen diese<br />

Vitrine und verweilen ein wenig davor, wohlwissend,<br />

was es damit auf sich hat“, sagt sie. „Dieses Ritual zum<br />

Abschied haben die Mitarbeiter gern angenommen,<br />

denn manche Patienten begleiten wir über viele, viele<br />

Jahre sehr intensiv.“<br />

Seit März hat sich ihr Aufgabenbereich vergrößert. Zur<br />

Tagesklinik hat sie nun auch noch die Leitung der Station<br />

I5B. Nach dieser zusätzlichen Aufgabe gefragt,<br />

sagt sie: „Schon von zuhause war ich es gewohnt, Verantwortung<br />

zu übernehmen. Dies ist mir im Berufsleben<br />

schon oft zugute gekommen, wobei ich sagen<br />

muss, dass ich ein gutes Team von Mitarbeitern habe.<br />

Wir gehen alle in die gleiche Richtung, und ich muss<br />

nur ganz selten den Chef zeigen.“<br />

Zu ihren Wünschen für die Zukunft sagt Annette<br />

Schenkel, dass sie die Zukunft einfach auf sich zukommen<br />

lasse. Ihren persönlichen Ausgleich zu der oft<br />

schweren und stressigen Arbeit findet sie mit ihrer Katze<br />

in ihrem blühenden Garten oder sie lässt sich bei einer<br />

Fahrt mit ihrem Motorrad den Wind um die Nase<br />

wehen.<br />

37


38<br />

Von der Suche nach Freiheit<br />

und vom Heiligen Geist<br />

Schwester Wilfredis feiert 80. Geburtstag und hat viel Freude<br />

an ihrer Arbeit in der Bücherei<br />

von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Melanie Müller von Klingspor, <strong>hcp</strong><br />

„Schöne Literatur“ – das ist es, was Schwester Wilfredis Freude macht.<br />

Ihre Arbeit in der Patientenbücherei möchte die Ordensschwester, die<br />

im November 80 geworden ist, gerne noch lange tun.<br />

Persönlich<br />

„Als ich mich damals beworben habe in Mallersdorf,<br />

da hab ich so ein bisschen gehofft, sie nehmen mich<br />

nicht. Dann hätte ich mit dem Gedanken, ob ich eintreten<br />

soll oder nicht, abschließen können.“ Lächelnd<br />

erinnert sich Schwester Wilfredis Knoll, Büchereileiterin<br />

in St. Johannis in Landstuhl, die am 3. November ihren<br />

80. Geburtstag gefeiert hat, an die Zweifel, die sie mit<br />

dem Gedanken an ein Ordensleben verband. „Aber<br />

Gott hatte mich am Bändel“, lacht sie. „Der wollte<br />

mich haben.“<br />

Zwar hatte sie sich - so erzählt sie – selbst ein<br />

schlechtes Zeugnis geschrieben, um dem Orden die<br />

Entscheidung zu erleichtern, aber als sie dann trotzdem<br />

genommen wurde, war für Sie klar, dass Sie dann<br />

Nägel mit Köpfen machen würde: „Eintritt auf Probe<br />

– das wollte ich nicht. Wenn ich gehe, gehe ich ganz<br />

– es sei denn, sie hätten mich wieder heim geschickt“,<br />

erinnert sich Schwester Wilfredis.<br />

Wilfredis Knoll wurde am 3. November 930 in Puch<br />

bei Fürstenfeldbruck als eines von sechs Kindern der<br />

Familie geboren. „Das war gut aufgeteilt“, erzählt sie,<br />

„drei Jungen und drei Mädchen“. Sie hat, wie sie sich<br />

erinnert, schon als Kind daran gedacht, in den Orden<br />

einzutreten, denn eine Tante war auch Ordensschwester<br />

und dem kleinen Mädchen habe das gefallen.<br />

„Aber irgendwie hat sich der Gedanke dann wieder<br />

verflüchtigt. Mit 0 habe ich dann angefangen, bei einer<br />

Familie als Haushalt- und Kindermädchen zu arbeiten.“<br />

Die Familie hatte drei kleine Kinder und die Mutter<br />

war wegen einer Erkrankung nicht so belastbar. „Ich<br />

bin mit der Familie dann sogar umgezogen nach München,<br />

weil der Mann da eine Stelle bekommen hatte.“<br />

Als dann allerdings die drei Kinder größer wurde, war<br />

der Bedarf in der Familie an ihrer Unterstützung nicht<br />

mehr so groß.<br />

Schwester Wilfredis erzählt: „Ich hätte dann gerne eine<br />

Ausbildung als Arzthelferin gemacht, aber das musste<br />

man ja damals selbst bezahlen und das konnte ich mir<br />

nicht leisten. Und gleichzeitig habe ich auch immer<br />

wieder an das Ordensleben gedacht.“<br />

Weil die Gedanken an den Orden so schwankend waren,<br />

war auch ihre Bewerbung nicht allzu engagiert.<br />

„Ich hab halt gedacht, wenn sie mich ablehnen, kann<br />

ich sagen, ich hab’s probiert und es dann zu den Akten<br />

legen.“ Als aber die Zusage kam, hat sie beschlossen,<br />

dass sie keine halben Sachen macht: „Ganz oder<br />

gar nicht, das war mir schnell klar“, erinnert sie sich<br />

stirnrunzelnd.<br />

Allerdings hatte sie dann doch ein bisschen zu kämpfen:<br />

„Wissen Sie, ich hatte ja vor meinem Eintritt schon<br />

sechs Jahre selbständig gearbeitet. Da war es mich<br />

schon schwerer, als für die Jüngeren, mich in das Ordensleben<br />

einzufinden.“<br />

Nach einer kurzen Zeit im Mutterhaus in Mallersdorf<br />

durfte sie dann nach Regensburg auf die Säuglingssta-


tion eines Krankenhauses gehen. „Das war eine gute<br />

Zeit, ich habe da wirklich viel gelernt. 958 bin ich<br />

dann zurück nach Mallersdorf und 959 war meine<br />

Einkleidung“. Das eine Jahr in der Regensburger Kinderklinik<br />

wurde Schwester Wilfredis angerechnet, als<br />

sie ihre Ausbildung zur Krankenschwester an der Krankenpflegeschule<br />

St. Maria in Mallersdorf begann. Damals<br />

war die Ausbildung noch so strukturiert, dass sie<br />

nach zwei Jahren das Examen machen konnte, danach<br />

für ein praktisches Jahr in den OP und den Stationsdienst<br />

in ein Lehrkrankenhaus in Niederbayern gehen<br />

musste und nach nochmaligem Unterricht an der<br />

Schule 96 dann endlich ihr Diplom machen konnte.<br />

„Tja, und dann bin ich 96 im November nach Landstuhl<br />

gekommen. Ins alte Haus“, beschreibt sie den<br />

Weg von Puch nach Landstuhl. „48 Jahre bin ich jetzt<br />

hier. Zuerst in der Ambulanz und dem OP. Dann kam<br />

ja der Umzug hier rauf in das neue Haus, und ab 97<br />

hatte ich dann die OP-Leitung.“<br />

Schwester Wilfredis hatte immer Freude an ihrer Arbeit.<br />

„Aber leider war ich 990 – da war ich dann 60 –<br />

gesundheitlich ein bisschen angeschlagen und da ging<br />

das nicht mehr im OP“, bedauert sie rückblickend.<br />

Was aber noch ging, das waren acht Jahre Arbeit in<br />

der Apotheke am Computer. „Abbuchungen hab ich<br />

da gemacht und Schwester Liobgard hat mir das alles<br />

noch liebevoll beigebracht. Die Arbeit am Computer<br />

war für mich damals wie eine ,spanische Wand‘“, erinnert<br />

sie sich stirnrunzelnd. Aber dann wurde die Apotheke<br />

umstrukturiert und Schwester Liobgard ging und<br />

die Stelle in der Apotheke wurde gestrichen.“ Aber<br />

gleichzeitig wurde 99 die Stelle in der Bücherei frei.<br />

„Eine schöne Stelle“, lacht Schwester Wilfredis und die<br />

Freude und der Stolz auf ihre kleine Abteilung sind ihr<br />

anzusehen. „Wir haben hier 3800 Bücher im Angebot<br />

und im Jahresumsatz wird jedes Buch , 7mal ausgeliehen“,<br />

freut sie sich.<br />

Bücher einkaufen, etikettieren, einbinden, ausleihen,<br />

einsammeln, verwalten, desinfizieren – so beschreibt<br />

sie die umfangreiche Arbeit ihrer Leihbücherei, die sie<br />

zusammen mit Schwester Irmenburgis betreibt. „An<br />

fünf Tagen in der Woche bin ich hier zugange. Also:<br />

Ich bin ausgelastet und die Arbeit macht mir Spaß.“<br />

Dabei sind die beiden Ordensschwestern nicht nur ein<br />

Ort zum Bücher ausleihen. „Manche Patienten kommen<br />

auch in die Bücherei, weil sie sich mal aussprechen<br />

wollen. Und manchmal, wenn wir mit unserem<br />

Bücherwagen im Haus unterwegs sind, entwickelt sich<br />

auch ein Gespräch mit den Patienten“, erzählt sie.<br />

„Dann sind wir beides, Bücherei und Seelsorge.“<br />

Sie selbst hat kein ausgesprochenes Lieblingsbuch, hat<br />

sie doch immer wechselnde Literatur auf dem Nachttisch<br />

liegen. „Aber ich mag die Werke von Nicholas<br />

Sparks sehr gerne und im Moment lese ich gerade<br />

„Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott“ von William<br />

Persönlich<br />

Paul Young, das find ich sehr spannend“, berichtet sie<br />

mit leuchtenden Augen. „Dass der Mann in dem Buch<br />

sich nach dem Tod seiner kleinen Tochter von Gott abwendet,<br />

das kann ich sehr gut verstehen. Ich hab in<br />

meiner Familie auch viele Verluste erfahren, und ich<br />

kann nachvollziehen, wenn man dann anfängt, eine<br />

Wut auf Gott zu haben.“<br />

Sie selbst hat keine Wut. „Ich bin zufrieden mit<br />

meinem Leben und damit, wie es mir geht. Anderen<br />

geht es viel schlechter. Hier in der Bücherei mache ich<br />

weiter, so lange es geht. Da setz ich mir kein Limit.“<br />

Ein festes Lebensmotto oder ein Bibelzitat, an das sie<br />

sich hält, hat sie nicht: „Ich habe aber feste Gebete.<br />

Und ansonsten lasse ich mich täglich neu inspirieren<br />

vom Heiligen Geist.“ Über ihr Leben sagt Schwester<br />

Wilfredis rückblickend: „In meiner Jugendzeit habe ich<br />

sehr die innere Freiheit gesucht, um sie gerungen und<br />

gekämpft. Letztendlich habe ich sie aber erst im Orden<br />

gefunden.“<br />

39


40<br />

Persönlich<br />

Neue Herausforderung!<br />

Benedikta Kiefer ist gut gerüstet für ihre Aufgaben<br />

von Melanie Müller von Klingspor | Foto: Melanie Müller von Klingspor<br />

Noch ist Benedikta Kiefer (li) mit ihrer Vorgängerin Elisabeth Berger<br />

im Haus unterwegs, zum Beispiel beim Abklatsch in der Stationsküche.<br />

Aber nach und nach will sie sich in alle Arbeitsbereiche so<br />

intensiv einarbeiten, dass sie ihre Aufgaben auch schon während der<br />

Weiterbildung selbstständig erledigen kann.<br />

„Ich wollte eine Veränderung und eine neue Herausforderung<br />

und Hygiene finde ich interessant.“ Benedikta<br />

Kiefer (43), Nachfolgerin der Hygienefachkraft<br />

im Zweibrücker St. Elisabeth-Krankenhaus Elisabeth<br />

Berger, hat sich von der Aussicht auf eine anstrengende<br />

Ausbildungszeit nicht abschrecken lassen.<br />

„Die Ausbildung in Stuttgart beginnt im kommenden<br />

Januar. Bis 0 im April ist offiziell noch Elisabeth<br />

Berger die Hygiene-Verantwortliche. Aber natürlich<br />

übernehme ich parallel schon einige Aufgaben“, erzählt<br />

Benedikta Kiefer. Ihre Ausbildung zur Krankenschwester<br />

hat sie an der Krankenpflegeschule des St.<br />

Elisabeth-Krankenhauses absolviert und hat danach<br />

acht Jahre im Landauer Vinzentius-Krankenhaus gearbeitet.<br />

„Seit 997 bin ich wieder hier im Elisabeth-<br />

Krankenhaus. Bis zum Beginn des Vorpraktikums jetzt<br />

in der Hygiene habe ich auf der Station 6C gearbeitet.<br />

Und jetzt hatte ich einfach Lust auf etwas Neues.“<br />

Die Ausbildung zur Hygienefachkraft läuft berufsbegleitend.<br />

„Im ersten halben Jahr werde ich die meiste<br />

Zeit in Stuttgart sein, weil da Blockunterricht ist. Die<br />

Wochenenden kann ich aber immer zu Hause verbringen“,<br />

freut sich Benedikta Kiefer.<br />

Eine besondere Herausforderung an der Arbeit der Hygienefachkraft<br />

ist die Fähigkeit zu Durchhaltevermögen<br />

und Selbstbewusstsein bei Konflikten. „Ich weiß, dass<br />

das eine Tätigkeit ist, die nicht immer leicht zu vermitteln<br />

ist. Das Pflegepersonal und die Ärzte haben ja viel<br />

um die Ohren, und dann müssen sie die Erfordernisse<br />

der Krankenhaushygiene auch noch immer mit beachten“,<br />

weiß die neue künftige Fachfrau um das Konfliktpotential,<br />

dass dieser Stelle manchmal innewohnt.<br />

„Aber davor habe ich keine Sorge“, lacht sie, „ich bin<br />

ein diplomatischer Mensch, aber wenn ich damit nicht<br />

durchkomme, scheue ich auch die nötigen Auseinandersetzungen<br />

nicht. Und die werden bestimmt kommen.“<br />

Sie habe ein gesundes Stehvermögen.<br />

Was alles genau in den Verantwortungsbereich der<br />

Hygiene gehört, wusste Benedikta Kiefer bei ihrer Bewerbung<br />

auf die Stelle noch nicht: „Naja, eine grobe<br />

Vorstellung hatte ich, weil ich mitbekommen habe,<br />

was Elisabeth Bergers Aufgaben waren, wenn sie bei<br />

uns auf die Station kam. Abklatsch-Untersuchungen<br />

auf Bakterien zum Beispiel.“ Dass aber noch viel mehr<br />

dazu gehört, bekommt sie jetzt schon mit, wenn sie<br />

mit ihrer Vorgängerin im Haus unterwegs ist. „Einige<br />

Sachen mache ich auch schon alleine. Statistiken am<br />

PC oder die Einladung zur Grippeschutzimpfung“,<br />

nennt sie Beispiele.<br />

In der Nacht vor ihrem ersten Arbeitstag auf der neuen<br />

Stelle hat sie vor Aufregung kaum geschlafen, erzählt<br />

sie. „Auch vor der ersten Hygienebegehung des Gesundheitsamtes<br />

Anfang Oktober war ich aufgeregt“,<br />

erzählt sie. „Aber dann war es gar nicht schlimm.<br />

Wir haben ja mit den Leuten vorher zusammengesessen<br />

und besprochen, um was es geht. Das war angenehmer<br />

als früher auf der Station, wo man wusste, die<br />

kommen jetzt und kontrollieren und man wusste nicht<br />

so recht, was jetzt passiert.“<br />

Für die Zukunft ist sie optimistisch: „Klar, das ist ein<br />

großes Aufgabengebiet und Frau Berger möchte mir<br />

gerne vieles schon zeigen und übergeben. Aber ich<br />

habe eine gute Auffassungsgabe und schreibe mir alles<br />

auf, was ich wichtig finde. Und wenn ich etwas nicht<br />

weiß, dann frage ich.“<br />

Die Stelle der Hygienefachkraft ist eine 50 Prozent-<br />

Stelle. „Frau Berger hatte eine 75 Prozent-Stelle, aber<br />

sie musste ja die Hygiene auch neu strukturieren. Ich<br />

finde das gut, dann bleibt noch Zeit für meine Hobbys.<br />

Ich lese viel, fotografiere gerne und habe Spaß<br />

am Backen“, erzählt Benedikta Kiefer, die in Saalstadt<br />

wohnt.


Persönlich<br />

Mädchen für alles!<br />

Schwester Rainarde kündigt ihren Rückzug<br />

aus dem Dienst an<br />

von Karl Thoma | Foto: Karl Thoma, <strong>hcp</strong><br />

Ohne Sr. Rainarde wird die Klinikrezeption des St. Johannis-Krankenhauses um eine – unter einer etwas rauen Schale – sehr liebe und<br />

weltoffene Ordensschwester ärmer.<br />

Sr. M. Rainarde Wachs, Empfangsschwester an der Pforte<br />

des St. Johannis-Krankenhauses, hatte gegenüber<br />

WIR-Mitarbeiter Karl Thoma außerhalb des Dienstes<br />

die Absicht geäußert, dass sie an ihrem 70. Geburtstag<br />

nicht mehr im aktiven Dienst sein werde. Gleich hat Karl<br />

Thoma von der Ordenschwester, die er seit 5 Jahren<br />

kennt, einige Schnappschüsse gemacht. Das Interview<br />

zu ihrem 70. Geburtstag hat er wegen dieser Bemerkung<br />

einfach um ein Jahr vorverlegt und sie porträtiert.<br />

Sr. M. Rainarde Wachs (geboren in Lautzkirchen im<br />

Saarland am 0. September 94 , ein Bruder) trat<br />

am 9. Januar 96 in den Orden der armen Franziskanerinnen<br />

der Hl. Familie von Mallersdorf ein und<br />

absolvierte zwei Jahre lang ein Praktikum in der Kinderklinik<br />

in Regensburg. Am . Oktober 963 erfolgte<br />

ihre Einkleidung und anschließend das Noviziat. Nach<br />

ihrer Ausbildung zur Krankenschwester an der Krankenpflegeschule<br />

in Mallersdorf arbeitete sie im St. Vincentius-Krankenhaus<br />

in Landau, davon sechs Jahre als<br />

Stationsleitung. Die nächste Station war dann das Belegkrankenhaus<br />

in Parsberg, dort war Sr. M. Rainarde<br />

zwölf Jahre als Stationsleitung und Röntgenschwester<br />

tätig. Nach ihrer Stationsleitungsausbildung in Landau<br />

übernahm sie dann ab 30. Juli 985 die Stationsleitung<br />

im St. Johannis-Krankenhaus in Landstuhl der Station<br />

I im 4. Stock. Seit August 998 arbeitet sie als „Empfangsschwester“<br />

an der Klinikrezeption (Pforte).<br />

Über ihre Aufgaben an der Rezeption sagt Sr. M. Rainarde:<br />

„Ich bin Mädchen für alles und wie alle meine Kolleginnen<br />

und Kollegen immer unter Druck, kaum eine<br />

Tätigkeit kann in Ruhe beendet werden, schon ist wieder<br />

eine andere Aufgabe zu erledigen.“<br />

Telefondienst, Geldwechselstelle, Schlüsselausgabe, Auskunft,<br />

Wegweiserfunktion, Weitergabe von Störungen,<br />

Poststelle und die ungeliebte Paketannahme- und -ausgabestelle.<br />

Alle diese Tätigkeiten, dazu noch Notfall-Krankheitsvertretungen<br />

für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

kleinen Abteilung „Pforte“ werden gerne erledigt mit<br />

dem ihr eigenen Charme, welcher hinter einem verschmitzten<br />

Lächeln hervorkommt.<br />

Sr. M. Rainarde erhofft sich für die Zukunft weiterhin<br />

gute Gesundheit, auch damit sie ihre dann ehemaligen<br />

Kolleginnen und Kollegen wenn notwendig unterstützen<br />

kann. Nicht zuletzt will sie ihre Hobbys etwas mehr<br />

pflegen, die da sind: Radfahren, klassische Musik hören<br />

(Mozarts Klarinettenstücke), handarbeiten und lesen<br />

(religiöse Literatur und auch mal gute Krimis wie Miss<br />

Marple oder Werke von Henning Mankell). Vor allem<br />

will sie dann bei schönem Wetter in der dienstfreien<br />

Zeit mehr Rad fahren.<br />

Dem Krankenhaus wünscht Sr. M. Rainarde, dass es seinen<br />

guten Ruf, den es immer hatte, auch in Zukunft bewahrt<br />

und weiterpflegt.<br />

4


4<br />

von Timo Wilms | Foto: Erwin Kobel, <strong>hcp</strong><br />

Persönlich<br />

Zwei Weltkriege, ein Kaiser,<br />

die erste Republik<br />

und acht Päpste<br />

Schwester Montana feierte im September<br />

ihren 95. Geburtstag<br />

„Mir geht es gut. Nur das Gehör will nicht mehr so.“ Schwester Montana feierte im September ihren 95. Geburtstag.<br />

9 5 in den Wirren des . Weltkrieges geboren, hat<br />

Schwester Montana beinahe die ganze jüngere Geschichte<br />

Deutschlands selbst erlebt. Vom letzten deutschen<br />

Kaiser, Wilhelm II., der Weimarer Republik, dem<br />

traurigen Kapitel des . Weltkrieges, über die Gründung<br />

der Bundesrepublik, bis zur Wiedervereinigung<br />

Deutschlands. Außerdem kann sie auf acht Päpste seit<br />

ihrer Geburt zurückblicken, davon alleine sieben seit<br />

ihrem Eintritt in den Orden der Armen Franziskanerinnen,<br />

was sicherlich nicht vielen Ordensschwestern<br />

zuteil wird.<br />

Den Mallersdorfer Schwestern ist sie 938 beigetreten,<br />

zunächst als Kandidatin und Novizin, 940 erhielt sie<br />

bei ihrer Einkleidung das Ordensgewand. Über ihre Beweggründe<br />

in den Orden einzutreten, sagt sie: „Meine<br />

Schwester war schon vor mir in den Orden eingetreten.<br />

So habe ich einiges mitbekommen, es mir ange-<br />

schaut und es hat mir gefallen, weshalb ich mich dann<br />

auch dazu entschlossen habe.“<br />

Noch vor ihrer Einkleidung arbeitete sie zunächst in<br />

Straubing in einem Haushalt, bevor sie dann an der<br />

Krankenpflegeschule St. Maria in Mallersdorf die Ausbildung<br />

zur Krankenschwester machte.<br />

Ihre Tätigkeit im Orden und als Krankenschwester<br />

führte sie zunächst nach <strong>Falk</strong>enstein (Bayern) und anschließend<br />

nach Kempten im Allgäu, wo sie sieben Jahre<br />

tätig war. Nachdem sie kurzzeitig wieder ins Mutterhaus<br />

nach Mallersdorf zurückkehrte, kam Schwester<br />

Montana im September 953 nach Pirmasens in den<br />

Konvent des <strong>Nardini</strong>hauses. Hier arbeitete sie zunächst<br />

wieder als Krankenschwester in der damaligen Kinderklinik<br />

„Ich war auf der Säuglingsstation eingesetzt, gab<br />

den Kleinen Fläschchen, wickelte und kümmerte mich<br />

um sie.“ Später wechselte sie dann in die Wäscherei


Persönlich<br />

des Hauses, wo sie auch zum Interview anzutreffen<br />

war. Zwar ist sie längst nicht mehr im aktiven Dienst,<br />

ist aber stolz darauf, auch heute noch nach ihren<br />

Möglichkeiten mithelfen zu können. „Ich fühle mich<br />

noch gut. Nur mein Gehör mag nicht mehr so. Dass<br />

ich noch etwas tun kann, hält mich jung.“ Dass sie<br />

noch so rüstig ist, schreibt sie auch der Gemeinschaft<br />

mit den Schwestern zu. „Es ist immer jemand da, wir<br />

unterhalten uns viel und es wird nicht langweilig.“<br />

Natürlich kamen im Laufe ihrer Ordensjahre auch etliche<br />

Wallfahrten und Pilgerreisen zusammen. Die weitesten<br />

Reisen, sagt sie, führten sie nach Lourdes in<br />

Südfrankreich zur weltberühmten Lourdesgrotte und<br />

nach Rom zu einer Generalaudienz des damaligen<br />

Papstes Johannes Paul II. „Aber wir kamen nicht sehr<br />

nah an den Papst heran“, merkt sie an. Weitere Reisen<br />

oder längere Fahrten kämen heute aber nicht mehr<br />

in Frage, „das ist mir heute zu anstrengend“, wie sie<br />

selbst sagt.<br />

Als Höhepunkt in ihrem Ordensleben bezeichnet<br />

Schwester Montana die Seligsprechung von Ordensgründer<br />

Paul Josef <strong>Nardini</strong> und die damit verbundenen<br />

Feierlichkeiten am . Oktober 006 im<br />

Speyerer Dom „Es war ein besonders ergreifendes<br />

Erlebnis und ich bin froh, dass ich das miterleben<br />

durfte.“ Übrigens war dies die erste Seligsprechung<br />

in Deutschland, die von einem Vertreter des Papstes<br />

in einem Bistum vor Ort stattfand. „Dabei war der<br />

Dom mit fast .000 Gläubigen gefüllt, alleine etwa<br />

600 Mallersdorfer Schwestern aus verschiedenen<br />

Ländern waren im Dom und weitere 6.000<br />

Menschen verfolgten das Ereignis auf einer<br />

Großleinwand vor dem Dom“, erinnert<br />

sie sich froh.<br />

Dass man ihren Anliegen auch im hohen<br />

Alter noch Gehör schenkt und ihre Verdienste<br />

würdigt, konnte Schwester Montana<br />

im vergangenen Jahr erfahren. So wurden<br />

im Zuge der Sanierungs- und Umbauarbeiten<br />

auch die Wohnbereiche der Schwestern im <strong>Nardini</strong>haus<br />

neu gestaltet. Einziges Manko – ihr neuer<br />

Wohnbereich hatte keinen Balkon mehr. Dies reklamierte<br />

sie bei einer Umfrage, die Renate Gerlich<br />

einige Monate nach Umbaufertigstellung durchführte.<br />

Da sich auch andere Schwestern diesem Wunsch<br />

anschlossen, wurde hier noch einmal nachgebessert,<br />

so dass die Schwestern nun direkt vom Refektor im<br />

3. Obergeschoss Zugang zum Balkon haben – mit<br />

bestem Blick auf „ihre“ Pfarrkirche St. Pirmin und auf<br />

die Weiten der Stadt Pirmasens.<br />

Zur Feier ihres 95. Geburtstages gab es ein großes Fest<br />

und auch Neffen und Nichten waren hierzu angereist.<br />

„Das war ein ganz besonderes Erlebnis. Wir haben drei<br />

Tage lang gefeiert, es gab gutes Essen, Musik, und wir<br />

haben selbst viele Lieder gesungen und miteinander<br />

gelacht. Sogar ein Gottesdienst fand eigens zu meinen<br />

Ehren in der Kapelle statt.“<br />

WIR wünschen Schwester Montana auch in Zukunft<br />

noch viele weitere solche besonderen Momente und<br />

weiterhin Gottes Segen.<br />

43


44<br />

WIR Persönlich stellen vor<br />

WIR stellen vor von<br />

Name: Sabine Stemler<br />

Alter: 43 Jahre<br />

verheiratet, 3 Söhne<br />

( 6, 4, u. Jahre)<br />

Tätigkeit im Haus:<br />

Mitarbeiterin der<br />

Zentralsterilisation Landstuhl<br />

Beruflicher Werdegang:<br />

983– 986<br />

Ausbildung zur Fleischereifachverkäuferin<br />

in Ramstein<br />

988– 989<br />

Ausbildung zur Betriebssekretärin<br />

für Landbau in Bad Kreuznach<br />

990– 994<br />

Büroangestellte in Homburg<br />

994– 004<br />

Familienphase<br />

004– 0 0<br />

Produktionsmitarbeiterin bei Bosch<br />

in Homburg<br />

anschließend bei Corning (KL)<br />

Ab 0 0 Zentralsterilisation in Landstuhl<br />

Wünsche für die Zukunft:<br />

Gute Zusammenarbeit!<br />

Name: Natalie Englert<br />

Alter: 3<br />

Tätigkeit im Haus:<br />

Assistenzärztin Anästhesie<br />

St. Johannis-Krankenhaus<br />

Beruflicher Werdegang:<br />

Dezember 00<br />

Approbation im Uniklinikum<br />

Homburg/Saar<br />

März 009 bis Oktober 0 0<br />

Assistenzärztin Innere Medizin<br />

im St. Elisabeth-Krankenhaus Wadern<br />

Seit . November 0 0<br />

Assistenzärztin in der Abteilung für<br />

Anästhesie<br />

St. Johannis-Krankenhaus Landstuhl<br />

Wünsche für die Zukunft:<br />

Weiterhin Spaß an meinem Beruf<br />

<strong>Falk</strong> <strong>Munzinger</strong> | Foto: <strong>Falk</strong> <strong>Munzinger</strong>, <strong>hcp</strong><br />

Name: Sarah Weiter<br />

Alter: 4 Jahre<br />

Tätigkeit im Haus:<br />

Gesundheits- und Krankenpflegerin,<br />

Fachabteilung: OP, Funktionsabteilung<br />

im St. Johannis-Krankenhaus Landstuhl<br />

Beruflicher Werdegang:<br />

Von 007 bis 0 0<br />

Auszubildende zur Gesundheits- und<br />

Krankenpflegerin im St. Elisabeth-<br />

Krankenhaus Zweibrücken<br />

Seit August 0 0<br />

Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

am St. Johannis-Krankenhaus Landstuhl<br />

Wünsche für die Zukunft:<br />

Ich wünsche mir eine tolle Zusammenarbeit<br />

im Team, viele neue Erfahrungen<br />

und weiterhin viel Freude und<br />

Spaß an meinem Beruf


Rezeptecke<br />

Das Dessert 0<br />

Mousse au Chocolat, Sylvester-Boule oder Punsch<br />

von Frau Frenzel | Foto: <strong>hcp</strong><br />

Mousse au Chocolat<br />

Zubereitung:<br />

. Die Schokolade wird im Wasserbad so lange erhitzt, bis sie<br />

geschmolzen ist. Nach dem Eigelb und Eiweiß voneinander<br />

getrennt wurden, wird das Eiweiß steif geschlagen.<br />

. Anschließend wird die Sahne steif geschlagen und beides<br />

getrennt voneinander in den Kühlschrank gestellt.<br />

3. Jetzt werden Eigelb, Zucker und Wasser mit dem Mixer so<br />

lange geschlagen, bis eine schaumige Masse entstanden ist.<br />

4. Nun wird die geschmolzene Schokolade hinzugefügt bis<br />

eine sämige Masse entstanden ist.<br />

5. Damit die Mousse au Chocolat keine Klumpen bildet, wird<br />

das Eiweiß zügig aber vorsichtig mit einem Schneebesen untergehoben.<br />

6. Danach wird auf gleiche Weise die Sahne untergehoben.<br />

7. Die fertige Mousse au Chocolat muss nun für mindestens<br />

vier Stunden zum Absteifen in den Kühlschrank. Man kann<br />

nun die Teller nach Belieben dekorieren und aus der Mousse<br />

au Chocolat Nocken formen und auf die Teller dressieren.<br />

Als Variante empfehle ich, die noch flüssige Mousse au Chocolat<br />

in Dessertgläser zu füllen und nach dem Erstarren zu garnieren.<br />

Das erspart eine Menge Zeit.<br />

Zutaten<br />

Tafeln Zartbitterschokolade<br />

4 Eier<br />

50 ml Schlagsahne<br />

50 g Zucker<br />

–3 Esslöffel kochendes Wasser<br />

(das Wasser kann nach Belieben<br />

durch Likör, Cognac, etc. ersetzt<br />

werden.)<br />

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46<br />

Zutaten 6–8 Personen<br />

Kaiser-Punsch<br />

Saft von 5 Orangen<br />

Saft von 3 Zitronen<br />

dünne Orangenscheiben<br />

Schale von einer Zitrone<br />

5 cl Arrak<br />

Zucker nach Geschmack<br />

3 Flaschen gekühlter<br />

Champagner<br />

Rezeptecke<br />

Kaiser-Bowle<br />

Zubereitung:<br />

Den Kandiszucker zerkleinern und in einen Topf geben. Wasser<br />

hinzugeben und bei schwacher Hitze darin auflösen. Alle übrigen<br />

Zutaten hinzugeben und den Punsch bis kurz vor dem<br />

Siedepunkt erhitzen. In angewärmte Punschgläser seihen.<br />

Orangen und Zitronensaft, Orangenscheiben und Zitronenschale<br />

mit Arrak in eine Schüssel geben. Nach Geschmack mit<br />

Zucker verrühren und alles zugedeckt 0 Minuten im Kühlschrank<br />

ziehen lassen. In ein Bowle-Gefäß seihen. Vor dem<br />

Servieren mit Champagner auffüllen.<br />

Zutaten 5–6 Personen<br />

350g Kandiszucker<br />

0,5l Wasser<br />

0,5l Arrak<br />

,5l Weißwein<br />

abgeriebene Schale und Saft<br />

einer Zitrone und zwei Orangen


von Anna-Maria Wenz<br />

Gesundheitsecke<br />

Magen und Darm schlagen in unserer stressigen, hektischen und schnelllebigen Zeit oft Alarm. Falsche Essgewohnheiten,<br />

Bewegungsarmut und ein hektischer Lebensrhythmus sind häufig Schuld an Verdauungsproblemen.<br />

Stress und psychische Überforderung schlagen auf den Magen und Darm, weil es eine enge Verbindung<br />

zwischen dem Gemütszustand und den Verdauungsorganen gibt: das vegetative – nicht dem Willen unterliegende<br />

– Nervensystem. Es steuert und reguliert wichtige Organfunktionen, auch die Verdauung.<br />

Manche ernsthafte Erkrankung wie etwa eine Blinddarmentzündung kann sich durch Übelkeit, Erbrechen und<br />

Appetitlosigkeit ankündigen. Wenn Ihr Arzt dies ausgeschlossen hat, können Sie selbst viel für Ihr Wohlbefinden<br />

tun. Hier einige Vorschläge:<br />

Sodbrennen – Gastritis<br />

Den Magen kann man unterstützen mit Mitteln wie Gastricumeel Tbl. (Heel) oder Gentiana Magen Globuli<br />

und dazu Bolus alba comp. Pulver (Wala). Bei erosiv-geschwürigen Schleimhautveränderungen (Ulkustyp) gibt<br />

man Pulvis stomachicus cum Belladonna (Weleda).<br />

Übelkeit und Erbrechen<br />

Erbrechen kann eine sinnvolle Reaktion des Körpers sein um Krankheitserreger, Gifte oder ungesunde Stoffe loszuwerden.<br />

Wichtig ist, die verlorene Flüssigkeit zu ersetzen, am besten mit Kräutertees wie Kümmel-, Fenchel-<br />

oder Kamillentee. Schnell helfen auch homöopathische Präparate wie Vomitusheel, die auf sanfte Art den Magen-Darm-Trakt<br />

beruhigen und in seine geregelten Funktionen zurückführen.<br />

Hilfe für den überlasteten Magen, z. B. nach einer Feier, wenn durch Genussmittelmissbrauch oder Übermaß<br />

an Stress Aufstoßen, Blähungen und Übelkeit entstanden sind, wirkt Nux-vomica-Homaccord besonders umfassend.<br />

Brechdurchfall<br />

Diese Erkrankung quält die Betroffenen mit Diarrhö und Erbrechen gleichzeitig; man spricht auch von einer Magen-Darm-Grippe<br />

(Gastroenteritis). Auslöser sind meistens Bakterien oder Viren, die zu einer Entzündung der<br />

Schleimhaut im Magen-Darm-Trakt führen. Hier ist Diarrheel SN und Birkenkohle comp. Kps (Weleda) empfehlenswert.<br />

Dazu gibt man Myrrhinil Intest Drg, ein Mittel, das sich auch bei Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn<br />

bewährt hat.<br />

Reizdarm<br />

Bei Reizdarm empfiehlt sich neben einer psychosomatischen Therapie eine medikamentöse Therapie mit pflanzlichen<br />

krampflösenden Mitteln, wie zum Beispiel Abdomilon N, welches Kalmuswurzel, Angelikawurzel, Enzianwurzel,<br />

Melissenblätter und Wermutkrautextrakt beinhaltet.<br />

Koliken bei Kindern: ein bewährtes Mittel ist Nux vomica / Nicotiana comp. Globuli (Wala)<br />

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