AOK Rheinland/Hamburg - Institut für Betriebliche ...

Arbeitsunfähigkeitsdaten 2007 AOK-Versicherte im Rheinland
7 DURCHSCHNITTLICHE ARBEITSUNFÄHIGKEITSDAUER
Im Jahr 2007 betrug die durchschnittliche Arbeitsunfähigkeitsdauer 11,9 Kalendertage. Damit
war sie so kurz wie bisher nur im Jahr 2003. Nach einem kontinuierlichen Rückgang der Arbeitsunfähigkeitsdauer
von 1994 mit 15,5 Tagen bis 2003 mit 11,9 Tagen, hält sich die durchschnittliche
Erkrankungsdauer seitdem konstant bei etwa 12 Kalendertagen.
Neben den eigentlichen Erkrankungen haben auch weitere Faktoren Einfluss auf die Dauer
der Arbeitsunfähigkeiten. Hier spielt sowohl das Phänomen des Präsentismus eine Rolle, als
auch die sich wandelnde Krankschreibungspraxis der Ärzte und jährlich unterschiedlich auftretende
Diagnoseschwerpunkte:
► Die schlechte Arbeitsmarktlage, verbunden mit der Angst vor Arbeitsplatzverlust bei
vielleicht auffälligem Krankheitsgeschehen, lässt die Dauer von Arbeitsunfähigkeiten
insgesamt kürzer werden.
► Die Beschäftigten melden sich heute mit leichteren Erkrankungen weniger krank als
noch in der Mitte der neunziger Jahre.
► Ärztlich bescheinigte Erkrankungen sind heute oft schwerwiegender und damit lang
andauernder.
► Erkältungswellen oder vermehrte Magen-Darm-Infekte, die i. d. R. nur kurz andauern,
wie 2007 geschehen, beeinflussen ebenfalls die durchschnittliche Falldauer.
Daraus kann geschlossen werden, dass die durchschnittliche Arbeitsunfähigkeitsdauer ein
Faktor im Krankheitsgeschehen ist, der sich kaum noch weiter verringern wird.
Kalendertage
15
10
5
0
15,5 15,4
15,0
14,0
Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH, 2008
13,5
13,0
12,7
12,3 12,2
11,9
12,1 12,0 12,1
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Abb. 18: Arbeitsunfähigkeitsdauer in Kalendertagen 1994 - 2007
11,9
30