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06.01.2013 Aufrufe

EDITORIAL Globalisierung ist ein Stichwort unserer Tage. Sein Bedeutungsgehalt hat sich in den letzten Jahren stark verändert und enthält neben einem aufbruchartigen Optimismus einen wirtschaftkritischen und auf den Menschen achtenden Skeptizismus. Ist Pflege globalisierbar? Was würde das bedeuten? Drängen Pflegende aus dem Ausland in unser Land und möchten vom Kuchen der Dienstleistung „Versorgung von Pflegebedürftigen“ ein Stück abbekommen? Motiviert es deutsche Pflegende, sich ins Ausland aufzumachen um dort andere Berufsverhältnisse, Anerkennung und auch angemessenere Entlohnung zu finden? Mir scheint, dass „Pflege“ ein höchst nationales Phänomen ist, die Übertragung in andere Länder und Regionen ist mit Problemen verbunden. Dies zeigt sich z.B. an den Schwierigkeiten von und mit philippinischen Krankenschwestern in deutschen Krankenhäusern, als sie Ende der siebziger Jahre massenhaft angeworben wurden. Es gibt eben unterschiedlichePflegekulturen. Sie treten wohl erst wirklich ins Bewusstsein, wenn man sich in eine andere Pflegekultur begibt. Vielleicht sollten wir uns schon vorher Gedanken machen, was die Pflege in unseren Regionen ausmacht, damit wir an einem anderen Ort in Europa oder sonst wo in der Welt unsere Wurzeln kennen. Ihr Roland Brühe ISSN 1433-2795 (Internet-Ausgabe) ISSN 1433-1985 (E-Mail-Ausgabe) Das Online Magazin für die Pflege Ausgabe 03/2003 - Nr. 74 - 08. April 2003 Neue Altenpflegeausbildung startet im Herbst 2003 (cr) Ca. 200 junge Menschen können ab dem ersten Oktober in Brandenburg erstmals nach bundeseinheitlichem Niveau eine dreijährige Altenpflegeausbildung beginnen. "Das Bundesaltenpflegegesetz schaffe", so Sozialminister Günter Baaske, "die Voraussetzung für eine optimale Ausbildung von Altenpflegerinnen und Altenpflegern". Zugleich erhalte damit der Altenpflegeberuf die Anerkennung, die ihm schon längst zusteht. Das Gesetz löst die bisherigen 16 Landesregelungen ab, nachdem das Bundesverfassungsge- Pflegemängel in Thüringen? (cr) Der AOK-Verwaltungsrat stellt aufgrund von Überprüfungen des MDK fest, dass in Thüringer Pflegeheimen noch erhebliche qualitative und quantitative Mängel bestünden und fordert eine Stärkung der Heimaufsicht. Das Thüringer Sozialministerium entgegnet dagegen, dass die Mitarbeiter in den Heimen gute Arbeit leisteten und die Aussagen der AOK zu undifferenziert wären. [mehr auf pflegen-online.de] richt im Oktober 2002 entschieden hatte, dass das Bundesaltenpflegegesetz zum 1. 8. 2003 in Kraft treten kann. Die bundeseinheitliche Ausbildung ist Voraussetzung, um die Pflege qualitativ zu verbessern, die Attraktivität des Berufsbildes durch ein klares Profil zu stärken und drohende Pflegenotstände zu verhindern. Das neue Gesetz bietet eine moderne, stark praxisund bedarfsorientierte Ausbildung. So werden z.B. die Schülerinnen im Umgang mit chronisch Kranken, desorientierten und dementen älteren Menschen geschult. [mehr auf pflegen-online.de] Angehörigenprojekt für Pflegeheime (cr) 34 Pflegeeinrichtungen aus ganz Schleswig-Holstein beteiligen sich an dem neuen Projekt "Aufbau von Angehörigengruppen in der stationären Altenpflege in Schleswig-Holstein". Bewohner und ihre Angehörigen haben häufig Berührungsängste in und mit der "Heim- Situation". Ziel des neuen Projektes ist es, diese Ängste abzubauen und Kontakte zu unterstützen und zu fördern. [mehr auf pflegen-online.de] Klamkes gepflegte Welt von Bastian Klamke [KlamkeJB@t-online.de] In dieser Ausgabe: Pflegesysteme Versuch einer Begriffsbestimmung von Martin Schieron [Seite 2] Pflegeklassen - die ungenutzte Möglichkeit der Einstufung von Jochen Gust [Seite 4] Deutsche Sommerschule für Pflegeinformatik 2003 von Manuela Raiß [Seite 6] Das ABC der Pflege R wie Rechnen von Roland Brühe [Seite 8] Neue Pflegebücher [Seite 9] -Anzeige- Sie können im Buchshop von pflegen-online.de neben den Büchern der Schlüterschen auch über fünfzig Pflegebücher des Verlages Hans Huber und das komplette Programm des Brigitte Kunz Verlages online bestellen!

EDITORIAL<br />

Globalisierung<br />

ist ein Stichwort<br />

unserer<br />

Tage. Sein Be<strong>de</strong>utungsgehalt<br />

hat sich in <strong>de</strong>n<br />

letzten Jahren stark verän<strong>de</strong>rt<br />

und enthält neben<br />

einem aufbruchartigen Optimismus<br />

einen wirtschaftkritischen<br />

und auf <strong>de</strong>n<br />

Menschen achten<strong>de</strong>n Skeptizismus.<br />

Ist Pflege globalisierbar?<br />

Was wür<strong>de</strong> das<br />

be<strong>de</strong>uten?<br />

Drängen <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m<br />

Ausland in unser Land und<br />

möchten vom Kuchen <strong>de</strong>r<br />

Dienstleistung „Versorgung<br />

von Pflegebedürftigen“<br />

ein Stück abbekommen?<br />

Motiviert es <strong>de</strong>utsche <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>,<br />

sich ins Ausland<br />

aufzumachen um dort an<strong>de</strong>re<br />

Berufsverhältnisse,<br />

Anerkennung und auch angemessenere<br />

Entlohnung<br />

zu fin<strong>de</strong>n? Mir scheint,<br />

dass „Pflege“ ein höchst<br />

nationales Phänomen ist,<br />

die Übertragung in an<strong>de</strong>re<br />

Län<strong>de</strong>r und Regionen ist<br />

mit Problemen verbun<strong>de</strong>n.<br />

Dies zeigt sich z.B. an <strong>de</strong>n<br />

Schwierigkeiten von und<br />

mit philippinischen Krankenschwestern<br />

in <strong>de</strong>utschen<br />

Krankenhäusern, als<br />

sie En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r siebziger Jahre<br />

massenhaft angeworben<br />

wur<strong>de</strong>n. Es gibt eben unterschiedlichePflegekulturen.<br />

Sie treten wohl erst<br />

wirklich ins Bewusstsein,<br />

wenn man sich in eine an<strong>de</strong>re<br />

Pflegekultur begibt.<br />

Vielleicht sollten wir uns<br />

schon vorher Gedanken<br />

machen, was die Pflege in<br />

unseren Regionen ausmacht,<br />

damit wir an einem<br />

an<strong>de</strong>ren Ort in Europa o<strong>de</strong>r<br />

sonst wo in <strong>de</strong>r Welt unsere<br />

Wurzeln kennen.<br />

Ihr Roland Brühe<br />

ISSN 1433-2795 (Internet-Ausgabe)<br />

ISSN 1433-1985 (E-Mail-Ausgabe)<br />

Das Online Magazin für die Pflege Ausgabe 03/2003 - Nr. 74 - 08. April 2003<br />

Neue Altenpflegeausbildung startet im Herbst 2003<br />

(cr) Ca. 200 junge Menschen können ab <strong>de</strong>m<br />

ersten Oktober in Bran<strong>de</strong>nburg erstmals nach<br />

bun<strong>de</strong>seinheitlichem Niveau eine dreijährige<br />

Altenpflegeausbildung beginnen. "Das Bun<strong>de</strong>saltenpflegegesetz<br />

schaffe", so Sozialminister<br />

Günter Baaske, "die Voraussetzung für eine<br />

optimale Ausbildung von Altenpflegerinnen<br />

und Altenpflegern". Zugleich erhalte damit <strong>de</strong>r<br />

Altenpflegeberuf die Anerkennung, die ihm<br />

schon längst zusteht.<br />

Das Gesetz löst die bisherigen 16 Lan<strong>de</strong>sregelungen<br />

ab, nach<strong>de</strong>m das Bun<strong>de</strong>sverfassungsge-<br />

Pflegemängel in<br />

Thüringen?<br />

(cr) Der AOK-Verwaltungsrat<br />

stellt aufgrund von Überprüfungen<br />

<strong>de</strong>s MDK fest, dass in<br />

Thüringer Pflegeheimen noch<br />

erhebliche qualitative und<br />

quantitative Mängel bestün<strong>de</strong>n<br />

und for<strong>de</strong>rt eine Stärkung <strong>de</strong>r<br />

Heimaufsicht.<br />

Das Thüringer Sozialministerium<br />

entgegnet dagegen, dass<br />

die Mitarbeiter in <strong>de</strong>n Heimen<br />

gute Arbeit leisteten und die<br />

Aussagen <strong>de</strong>r AOK zu undifferenziert<br />

wären.<br />

[mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

richt im Oktober 2002 entschie<strong>de</strong>n hatte, dass<br />

das Bun<strong>de</strong>saltenpflegegesetz zum 1. 8. 2003 in<br />

Kraft treten kann. Die bun<strong>de</strong>seinheitliche Ausbildung<br />

ist Voraussetzung, um die Pflege qualitativ<br />

zu verbessern, die Attraktivität <strong>de</strong>s Berufsbil<strong>de</strong>s<br />

durch ein klares Profil zu stärken und<br />

drohen<strong>de</strong> <strong>Pflegen</strong>otstän<strong>de</strong> zu verhin<strong>de</strong>rn. Das<br />

neue Gesetz bietet eine mo<strong>de</strong>rne, stark praxisund<br />

bedarfsorientierte Ausbildung. So wer<strong>de</strong>n<br />

z.B. die Schülerinnen im Umgang mit chronisch<br />

Kranken, <strong>de</strong>sorientierten und <strong>de</strong>menten älteren<br />

Menschen geschult. [mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

Angehörigenprojekt<br />

für Pflegeheime<br />

(cr) 34 Pflegeeinrichtungen aus<br />

ganz Schleswig-Holstein beteiligen<br />

sich an <strong>de</strong>m neuen Projekt<br />

"Aufbau von Angehörigengruppen<br />

in <strong>de</strong>r stationären<br />

Altenpflege in Schleswig-Holstein".<br />

Bewohner und ihre Angehörigen<br />

haben häufig Berührungsängste<br />

in und mit <strong>de</strong>r "Heim-<br />

Situation". Ziel <strong>de</strong>s neuen<br />

Projektes ist es, diese Ängste<br />

abzubauen und Kontakte zu<br />

unterstützen und zu för<strong>de</strong>rn.<br />

[mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

Klamkes gepflegte Welt<br />

von Bastian Klamke [KlamkeJB@t-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

In dieser Ausgabe:<br />

<strong>Pflegesysteme</strong> <strong>–</strong> <strong>Versuch</strong><br />

<strong>einer</strong> Begriffsbestimmung<br />

von Martin Schieron [Seite 2]<br />

Pflegeklassen - die ungenutzte<br />

Möglichkeit <strong>de</strong>r Einstufung<br />

von Jochen Gust [Seite 4]<br />

Deutsche Sommerschule für<br />

Pflegeinformatik 2003<br />

von Manuela Raiß [Seite 6]<br />

Das ABC <strong>de</strong>r Pflege <strong>–</strong><br />

R wie Rechnen<br />

von Roland Brühe [Seite 8]<br />

Neue Pflegebücher [Seite 9]<br />

-Anzeige-<br />

Sie können im Buchshop<br />

von pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong><br />

neben <strong>de</strong>n Büchern <strong>de</strong>r<br />

Schlüterschen auch über<br />

fünfzig Pflegebücher <strong>de</strong>s<br />

Verlages Hans Huber und<br />

das komplette Programm <strong>de</strong>s<br />

Brigitte Kunz Verlages<br />

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ONLINE-KIOSK<br />

Deutscher ICNP<br />

Die <strong>de</strong>utschsprachige Nutzergruppe<br />

<strong>de</strong>r Internationalen<br />

Klassifikation für<br />

die Pflegepraxis (ICNP)<br />

informiert auf ihren Seiten<br />

über die Aktivitäten<br />

<strong>de</strong>r Gruppe sowie über<br />

Projekte, die <strong>de</strong>n ICNP<br />

in <strong>de</strong>r Pflegepraxis einbin<strong>de</strong>n.<br />

Veranstaltungen<br />

sowie themenbezogene<br />

Links wer<strong>de</strong>n präsentiert.<br />

www.icnp.info<br />

________________<br />

Rechnergestützte Pflegedokumentation<br />

Der Pflegedienst <strong>de</strong>s<br />

Universitätsklinikums<br />

Hei<strong>de</strong>lberg betreibt das<br />

rechnergestützte Pflegedokumentationssystem<br />

PIK auf vier Stationen.<br />

1998 eingeführt wur<strong>de</strong><br />

das Projekt im Oktober<br />

2000 durch eine wissenschaftliche<br />

Begleitstudie<br />

evaluiert. Der Routinebetrieb<br />

wird gewährleistet<br />

bis zu <strong>de</strong>ssen Ablösung<br />

durch ein klinikübergreifen<strong>de</strong>sPflegedokumentationssystem.<br />

Details zum Projekt:<br />

www.edv-pflegedoku.<br />

uni-hd.<strong>de</strong>.<br />

________________<br />

Opera<br />

Wer eine Alternative zu<br />

<strong>de</strong>n Internetprogrammen<br />

von Microsoft und Netscape<br />

sucht, kann bei<br />

Opera fündig wer<strong>de</strong>n.<br />

Dieser Browser ist zwar<br />

nicht kostenlos (39 US-<br />

Dollar bzw. 20 für Stu<strong>de</strong>nten),<br />

verschlingt aber<br />

weniger Systemressourcen<br />

als <strong>de</strong>r Internet Explorer.<br />

Auf korrekte<br />

HTML-Deutung sowie<br />

auf <strong>de</strong>n Datenschutz und<br />

Sicherheitsaspekte wird<br />

geachtet. Eine Alternative<br />

zum Ausprobieren.<br />

www.opera.com (rb)<br />

________________<br />

Ausgabe 03/2003 - Nr. 74 - 08. April 2003<br />

<strong>Pflegesysteme</strong> <strong>–</strong> <strong>Versuch</strong> <strong>einer</strong> Begriffsbestimmung<br />

von Martin Schieron* [Ma-Schi@t-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

Im Gespräch mit Pflegekräften o<strong>de</strong>r auch bei ran sich Pflege <strong>de</strong>nn sonst orientieren solle,<br />

<strong>de</strong>r Lektüre von Artikeln in Pflegefachzeit-<br />

2<br />

wenn nicht primär am Patienten . Im Zuschriften<br />

und darauf reagieren<strong>de</strong>n Leserbriefen sammenhang dieser Ausführungen wird un-<br />

fällt auf, dass es oft zu Missverständnissen ter „Patientenorientierung“ eine Orientie-<br />

kommt, weil „Fachbegriffe“ unterschiedlich rung am körperlichen, seelischen, geistigen<br />

<strong>de</strong>finiert und verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Ein Bereich<br />

3<br />

und sozialen Pflegebedarf <strong>de</strong>r Patienten<br />

für <strong>de</strong>n dies beson<strong>de</strong>rs zutrifft, ist die Klassifi- verstan<strong>de</strong>n. Der Begriff „Ganzheitlichkeit“<br />

kation von <strong>Pflegesysteme</strong>n. Zimmerpflege, vereinigt diese Merkmale ebenfalls, schließt<br />

Gruppenpflege, patientenorientierte Pflege, jedoch dazu noch ein gewisses Maß an Mit-<br />

Funktionspflege sind nur einige Begriffe aus arbeiterorientierung ein (Büssing/Glaser<br />

diesem Bereich. Je<strong>de</strong>r hat sie schon einmal 1996) und ist somit als <strong>de</strong>r offenere <strong>de</strong>r bei-<br />

gehört und versteht jedoch meist etwas an<strong>de</strong><strong>de</strong>n Begriffe zu betrachten. „Ganzheitlich-<br />

1<br />

res darunter als die Kollegin . Aber ist Bekeit“ als Begriff weist jedoch auf an<strong>de</strong>rer<br />

reichspflege immer automatisch auch patien- Ebene Schwierigkeiten auf, die seine Vertenorientiert?<br />

Was sind die genauen Unterwendung im Zusammenhang mit Pflege<br />

schie<strong>de</strong> zwischen Gruppen- und Stationspfle- problematisch macht (vgl. u.a. Brühe 2003,<br />

ge? Ist Funktionspflege das Gegenteil von Richter 1998). Momentan wird dieser Beg-<br />

Bezugspflege? Wo lässt sich das amerikaniriff jedoch noch vielfach zur Beschreibung<br />

sche System <strong>de</strong>s Primary Nursing einordnen? pflegerischer Aspekte verwen<strong>de</strong>t und somit<br />

auch an dieser Stelle angeführt, um zunächst<br />

eine Vereinheitlichung <strong>de</strong>s Begriffswirrwarrs<br />

in Bezug auf die Klassifikation von<br />

<strong>Pflegesysteme</strong>n zu erlangen.<br />

Diese inhaltlichen Unsicherheiten scheinen<br />

symptomatisch zu sein für sprachliche Ungenauigkeiten,<br />

mit <strong>de</strong>nen Pflege sich hierzulan<strong>de</strong><br />

arrangiert zu haben scheint. Solche Arrangements<br />

sind jedoch aufzubrechen, da sie negative<br />

Konsequenzen für <strong>de</strong>n Berufsstand <strong>de</strong>r<br />

<strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>n haben. Einerseits muss zwangsläufig<br />

die Fachlichkeit lei<strong>de</strong>n, wenn die Angehörigen<br />

<strong>einer</strong> Berufsgruppe zwar vermeintlich<br />

die gleiche Sprache sprechen, dass inhaltliche<br />

Verständnis <strong>de</strong>r gewählten Sprache jedoch<br />

stark differiert.<br />

Dies wird selbstverständlich auch außerhalb<br />

<strong>de</strong>r eigenen Berufsgruppe wahrgenommen und<br />

prägt die Außenansicht von Pflege. Pflege ist<br />

bestrebt, sich zu <strong>einer</strong> Profession (vgl. Spron<strong>de</strong>l<br />

1972) zu entwickeln. Uneinheitlich angewen<strong>de</strong>te<br />

Fachbegriffe erschweren dagegen<br />

eine <strong>de</strong>utliche Standortbestimmung. Pflege<br />

benötigt eine einheitliche Sprache und gera<strong>de</strong><br />

für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r <strong>Pflegesysteme</strong> existieren<br />

bereits Klassifikationsmo<strong>de</strong>lle, <strong>de</strong>rer die<br />

Pflege sich bedienen kann und sollte.<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n wird das Schema von Büssing<br />

und Glaser (1996) vorgestellt, das eine nachvollziehbare<br />

Einteilung von <strong>Pflegesysteme</strong>n<br />

bietet. Auf eine Bewertung <strong>de</strong>r <strong>Pflegesysteme</strong><br />

wird jedoch verzichtet, da eine solche je nach<br />

Perspektive (z.B. Patientenperspektive, Mitarbeiterperspektive)<br />

sehr unterschiedlich ausfallen<br />

kann (vgl. Winkel et al. 2000).<br />

Zunächst erscheinen jedoch weitere Begriffsklärungen<br />

angebracht. Der oft und gerne verwen<strong>de</strong>te<br />

Begriff <strong>de</strong>r „Patientenorientierung“<br />

brachte Koch-Straube (2003) zu <strong>de</strong>r Frage, wo-<br />

Nach Büssing und Glaser lassen sich <strong>Pflegesysteme</strong><br />

durch zwei Eigenschaften charakterisieren,<br />

<strong>de</strong>m Pflegeprinzip und <strong>de</strong>r Pflegeorganisationsform.<br />

Ein Pflegeprinzip macht Aussagen über <strong>de</strong>n<br />

Grad <strong>de</strong>r Patientenorientierung und <strong>de</strong>r<br />

Vollständigkeit pflegerischer Arbeit. Es legt<br />

sozusagen <strong>de</strong>n Grad <strong>de</strong>r Patientenorientierung<br />

und <strong>de</strong>r Vollständigkeit (dieser Begriff<br />

[weiter auf Seite 3]<br />

_____________________<br />

1<br />

) Die Verwendung geschlechtsspezifischer Bezeichnungen<br />

erfolgt aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r besseren<br />

Lesbarkeit und stellt keine Diskriminierung<br />

<strong>de</strong>s jeweils an<strong>de</strong>ren Geschlechts dar.<br />

2<br />

) Dieser Begriff schließt an<strong>de</strong>re Bezeichnung<br />

wie Bewohner, Klienten o<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n ein.<br />

3<br />

) Unter <strong>de</strong>m Pflegebedarf eines Patienten wird<br />

<strong>de</strong>r Hilfebedarf verstan<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r im Sinne <strong>einer</strong><br />

aktivieren<strong>de</strong>n Pflege nicht durch ihn selbst ge<strong>de</strong>ckt<br />

wer<strong>de</strong>n kann son<strong>de</strong>rn kompensatorisch<br />

durch die Pflegekraft ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Im Gegensatz dazu wer<strong>de</strong>n unter Patientenbedürfnissen<br />

z.B. auch Aspekte, die <strong>de</strong>r Patient<br />

möchte, die aber im Sinne <strong>einer</strong> aktivieren<strong>de</strong>n<br />

Pflege kontraproduktiv sein können, verstan<strong>de</strong>n.<br />

Patientenbedürfnisse sind immer vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Sie müssen jedoch nur dann von Pflegekräften<br />

befriedigt wer<strong>de</strong>n, wenn sie auch <strong>de</strong>m<br />

Pflegebedarf entsprechen.<br />

_____________________<br />

*) Martin Schieron ist Diplom-Pflegewissenschaftler<br />

(FH) mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt Beratung.<br />

- 2 -


ONLINE-KIOSK<br />

BAföG-Rechner<br />

Sollten Sie ein Studium<br />

planen, könnte die Frage<br />

interessant sein, ob es<br />

Geld vom Staat gibt <strong>–</strong><br />

BAföG. Um sich ein<br />

besseres Bild über eine<br />

eventuelle För<strong>de</strong>rung<br />

machen zu können, bietet<br />

das Bun<strong>de</strong>sministerium<br />

für Bildung und Forschung<br />

einen BAföG-<br />

Rechner an, <strong>de</strong>r entwe<strong>de</strong>r<br />

<strong>online</strong> benutzt wer<strong>de</strong>n<br />

kann o<strong>de</strong>r aber als Download<br />

zur Verfügung steht.<br />

Er ist einfach zu benutzen<br />

und arbeitet im Frage-Antwort-Modus.<br />

www.das-neue-bafoeg.<strong>de</strong><br />

/bafoeg_<strong>de</strong>fault.php<br />

_____________<br />

Papiere für die Praxis<br />

Der Vincentz-Verlag bietet<br />

auf s<strong>einer</strong> Website<br />

eine umfangreiche Sammlung<br />

von Dokumenten<br />

an. In <strong>de</strong>n Rubriken<br />

Arbeitshilfen, Gesetze,<br />

Gesetzentwürfe, Richtlinienpapiere,Resolutionen<br />

und Protokolle wer<strong>de</strong>n<br />

mehr o<strong>de</strong>r weniger<br />

nützliche Dateien angeboten,<br />

teilweise sind<br />

diese kostenpflichtig.<br />

Beispiele: Expertenstandards<br />

zum Entlassmanagement<br />

sowie zur Dekubitusprophylaxe,Hamburger<br />

FKQ-Mo<strong>de</strong>ll zur<br />

Berechnung <strong>de</strong>r Fachkraftquote,<br />

Sturzrisiko-<br />

Skala, Fortbildungsnachweisheft,Lebensmittelhygieneverordnung,<br />

DKGH-Leitlinie Hygienebeauftragte<br />

in Pflegeeinrichtungen.<br />

www.vincentz.net/ahdow<br />

nload/downloads.cfm<br />

(rb)<br />

_______________<br />

Ausgabe 03/2003 - Nr. 74 - 08. April 2003<br />

<strong>Pflegesysteme</strong> <strong>–</strong> <strong>Versuch</strong> <strong>einer</strong> Begriffsbestimmung<br />

von Martin Schieron [Ma-Schi@t-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

[Fortsetzung]<br />

wird im weiteren Verlauf <strong>de</strong>s Textes erläutert)<br />

pflegerischer Tätigkeiten auf einem Kontinuum<br />

zwischen <strong>de</strong>n Polen <strong>einer</strong> rein funktionalen<br />

und <strong>einer</strong> rein ganzheitlichen Pflege<br />

fest. Pflege neigt dazu, Bezugspflege als besser,<br />

moralischer und löblicher anzusehen als<br />

Funktionspflege. Die Aussagen eines Pflege-<br />

Abbildung nach Wolf/Teichert 2001<br />

Die Abbildung zeigt, dass sich somit die ganzheitliche<br />

Bezugspflege und die traditionelle,<br />

auf <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r gesamten Station ausgerichtete<br />

Funktionspflege letztlich als Kontrapunkte<br />

gegenüber stehen. Zwischen diesen<br />

Kontrapunkten liegen Misch- und Übergangsformen<br />

wie z.B. die funktionale Zimmerpflege,<br />

die ganzheitliche Bereichspflege o<strong>de</strong>r auch die<br />

patientenorientierte Gruppenpflege. Als theoretische<br />

Konstrukte ließen sich selbst die funktionsorientierte<br />

Bezugspflege bzw. die ganzheitliche<br />

Stationspflege benennen. Einer Überprüfung<br />

durch praktische Umsetzung wür<strong>de</strong>n<br />

diese Konstrukte jedoch nicht standhalten und<br />

bleiben somit ein Gedankenspiel.<br />

Was kennzeichnet nun aber ganzheitliche Bezugspflege<br />

und traditionelle Funktionspflege?<br />

Wolf und Teichert (2001) beschreiben als Charakteristika<br />

<strong>de</strong>r ganzheitlichen Bezugspflege<br />

eine hinreichen<strong>de</strong> Orientierung am Patienten,<br />

eine hinreichen<strong>de</strong> Orientierung am Pflegepersonal<br />

(durch vollständige Pflegeaufgaben)<br />

sowie die gelungene Umsetzung <strong>de</strong>s Pflegeprozessmo<strong>de</strong>lls,<br />

<strong>de</strong>r dann die bei<strong>de</strong>n erstgenannten<br />

Aspekte schon implizit sind.<br />

Für die Praxis wür<strong>de</strong> dies be<strong>de</strong>uten, dass auf<br />

<strong>einer</strong> Station die Betreuung <strong>de</strong>r Patienten mittels<br />

sogenannter Bezugspflegekräfte erfolgt.<br />

prinzips selbst sind jedoch rein beschreibend.<br />

Insofern wird eine Bewertung immer<br />

vom Betrachter getroffen und bleibt somit<br />

subjektiv. Die Pflegeorganisationsform<br />

dagegen beschreibt die organisatorische<br />

Gestaltung <strong>de</strong>r Pflege, d.h. grob gesagt, die<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Patienten, für die eine Pflegekraft<br />

zuständig ist. Ein Pflegesystem setzt<br />

sich aus diesen bei<strong>de</strong>n Komponenten zusammen.<br />

Je<strong>de</strong>r Patient wird während seines gesamten<br />

Aufenthalts <strong>einer</strong> Bezugspflegekraft zugewiesen,<br />

die die Pflegeanamnese erhebt, die<br />

Pflegeplanung zusammen mit <strong>de</strong>m Patienten<br />

erstellt und alle notwendigen pflegerischen<br />

Maßnahmen durchführt. Dies entspricht<br />

<strong>de</strong>m bereits erwähnten Begriff <strong>de</strong>r „Vollständigkeit<br />

pflegerischer Aufgaben“. In<br />

Zeiten <strong>de</strong>r Abwesenheit <strong>de</strong>r Bezugspflegekraft<br />

übernimmt eine an<strong>de</strong>re Pflegekraft<br />

diese Aufgaben. Die sogenannte Sekundärpflegekraft<br />

richtet sich jedoch mit <strong>de</strong>r Ausnahme<br />

von Notfallsituationen nach <strong>de</strong>n<br />

Anweisungen und <strong>de</strong>r Pflegeplanung <strong>de</strong>r<br />

Bezugspflegekraft. Im Regelfall wird so die<br />

kontinuierliche Betreuung <strong>de</strong>s Patienten<br />

gewährleistet. Außerhalb <strong>de</strong>s Regelfalls mag<br />

es immer Grün<strong>de</strong> geben, während <strong>de</strong>s Klinikaufenthalt<br />

eines Patienten die für ihn<br />

zuständige Bezugspflegekraft zu wechseln.<br />

Diese Grün<strong>de</strong> können sowohl beim Patienten,<br />

bei <strong>de</strong>r Pflegekraft o<strong>de</strong>r auch bei bei<strong>de</strong>n<br />

liegen.<br />

Im Gegensatz zur ganzheitlichen Bezugspflege<br />

ist die traditionelle Funktionspflege<br />

primär gekennzeichnet durch eine tayloristische<br />

Aufgabenteilung (vgl. Elkeles 1994).<br />

[weiter auf Seite 4]<br />

- 3 -


ONLINE-KIOSK<br />

Statistik lernen im Netz<br />

Wer sich je damit plagte,<br />

eine Statistik in einem<br />

Forschungsbericht nachvollziehen<br />

zu können<br />

o<strong>de</strong>r im Arbeitsbereich<br />

eine kleine Erhebung<br />

durchführen musste, wird<br />

für eine Lernhilfe zur<br />

Statistik dankbar sein.<br />

Die Fernuniversität Hagen<br />

präsentiert „Lern-<br />

STATS“, ein interaktives<br />

Lernprogramm zur<br />

<strong>de</strong>skriptiven (beschreiben<strong>de</strong>n)<br />

Statistik.<br />

Dem Programm liegt das<br />

Konzept <strong>de</strong>s Ent<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n<br />

Lernens zugrun<strong>de</strong>.<br />

Die Autoren schreiben<br />

dazu: „Wir haben in<br />

<strong>einer</strong> mehrjährigen Untersuchung<br />

zum Lernen<br />

<strong>de</strong>r Statistik durch Psychologiestu<strong>de</strong>ntenfestgestellt,<br />

dass <strong>de</strong>r Lernerfolg<br />

durch Lernformen<br />

nach <strong>de</strong>m Konzept <strong>de</strong>s<br />

Ent<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Lernens<br />

erheblich verbessert<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Dafür<br />

wur<strong>de</strong>n eine Reihe von<br />

speziellen Übungen<br />

entwickelt, in <strong>de</strong>nen die<br />

Studieren<strong>de</strong>n die Konzepte<br />

<strong>de</strong>r Statistik nicht<br />

einfach nachvollziehen,<br />

son<strong>de</strong>rn überhaupt erst<br />

ent<strong>de</strong>cken lernen.“ Dazu<br />

sollen Grafiken, Animationen<br />

und interaktive<br />

Elemente beitragen.<br />

Für die Benutzung wird<br />

ein Plug-In benötigt, das<br />

zum Download bereitsteht.<br />

Da LernSTATS<br />

noch im <strong>Versuch</strong>sstadium<br />

ist, kann es kostenlos<br />

benutzt wer<strong>de</strong>n. Infos:<br />

vs.fernuni-hagen.<strong>de</strong>/Lern<br />

stats/welcome.shtml<br />

(rb)<br />

_______________<br />

Ausgabe 03/2003 - Nr. 74 - 08. April 2003<br />

<strong>Pflegesysteme</strong> <strong>–</strong> <strong>Versuch</strong> <strong>einer</strong> Begriffsbestimmung<br />

von Martin Schieron [Ma-Schi@t-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

[Fortsetzung]<br />

Literatur<br />

Eine Pflegekraft begleitet die Visite bei allen • Brühe, R. (2003): Das ABC <strong>de</strong>r Pflege <strong>–</strong> G<br />

Patienten <strong>einer</strong> Station, eine an<strong>de</strong>re misst bei<br />

allen Patienten Blutdruck o<strong>de</strong>r führt alle Ver-<br />

wie Ganzheitlichkeit, in: Der Pflegebrief <strong>–</strong> Das<br />

Online-Magazin für die Pflege, 01/2003, S.7-8<br />

bän<strong>de</strong> durch. Die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n übernehmen • Büssing, A., Glaser, J. (1996): Ganzheitliche<br />

oft ausschließlich Aufgaben <strong>de</strong>r Grundpflege, Pflege. Präzisierung und Umsetzungschancen,<br />

während ausgebil<strong>de</strong>te Pflegekräfte häufig in: Pflege 3/96, S. 221-232<br />

ausschließlich Aufgaben <strong>de</strong>r Behandlungspfle- • Elkeles, T. (1994): Arbeitsorganisation in <strong>de</strong>r<br />

ge o<strong>de</strong>r patientenferne Aufgaben übernehmen. Krankenpflege <strong>–</strong> Zur Kritik <strong>de</strong>r Funktionspfle-<br />

Da je<strong>de</strong>r Pflegekraft nur gewisse Teilaspekte ge, Frankfurt/Main<br />

<strong>de</strong>r Patienten bekannt sind, kann hier von un- • Koch-Straube, U. (2003): Beratung in <strong>de</strong>r<br />

vollständigen Aufgaben gesprochen wer<strong>de</strong>n. Pflege, in: DV Pflegewissenschaft (Hrsg.):<br />

Das Originäre <strong>de</strong>r Pflege ent<strong>de</strong>cken. Pflege<br />

Wolf und Teichert beschreiben, dass die Mehr- beschreiben, erfassen, begrenzen. Frankheit<br />

<strong>de</strong>r in Deutschland praktizierten Pflegefurt/Mainsysteme als Misch- o<strong>de</strong>r Übergangsformen zu<br />

bezeichnen sind. Insofern sollte sich ein Groß-<br />

• Richter, D. (1998): Ganzheitliche Pflege <strong>–</strong><br />

Trauen die <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>n sich zuviel zu? In:<br />

teil <strong>de</strong>r <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>n in einem Pflegesystem Pflege 5/98, S. 255-262<br />

zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n beschriebenen Polen<br />

wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n.<br />

• Spron<strong>de</strong>l, W.(1972): „Emanzipation“ und<br />

Professionalisierung <strong>de</strong>s Pflegeberufs <strong>–</strong> so-<br />

Es ist an dieser Stelle nicht intendiert, Wertungen<br />

über verschie<strong>de</strong>ne <strong>Pflegesysteme</strong> zu geben.<br />

Wichtig erscheint zunächst vielmehr, dass<br />

Pflege sich auf Definitionen und Inhalte zentraler<br />

Begriffe einigt, um sowohl in internen als<br />

auch in externen Diskursen von <strong>de</strong>n gleichen<br />

ziologische Analyse <strong>einer</strong> beruflichen Selbst<strong>de</strong>utung,<br />

in: Pinding, M. Krankenpflege in unserer<br />

Gesellschaft, Stuttgart, S. 17-26<br />

• Winkel, A. et al.(2000): Gruppenarbeit im<br />

Gesundheitswesen <strong>–</strong> Abschlussbericht, Hamburg<br />

(Eigenverlag <strong>de</strong>r BGW <strong>–</strong> Berufsgenossenschaft<br />

für Gesundheitsdienst und Wohl-<br />

Voraussetzungen, sprich Inhalten, auszugehen. fahrtspflege)<br />

Nicht eine gemeinsame Sprache allein, son<strong>de</strong>rn<br />

nur eine gemeinsame Sprache in Verbindung<br />

mit kongruenten Be<strong>de</strong>utungsinhalten ist notwendig,<br />

um das Streben nach Professionalisie-<br />

• Wolf, D.C., Teichert, C.(2001): Gruppenarbeit<br />

im Gesundheitswesen <strong>–</strong> Ratgeber Gesundheitsmanagement,<br />

Hamburg (Eigenverlag <strong>de</strong>r<br />

BGW <strong>–</strong> Berufsgenossenschaft für Gesundrung<br />

<strong>de</strong>r Pflegeberufe zu unterstützen.<br />

heitsdienst und Wohlfahrtspflege)<br />

Pflegeklassen <strong>–</strong> die ungenutzte Möglichkeit <strong>de</strong>r Einstufung<br />

von Jochen Gust* [JGust2000@aol.com]<br />

Je<strong>de</strong> Pflegekraft weiß, dass <strong>de</strong>r Zeitaufwand<br />

zur Versorgung bei Alten mit bestimmten<br />

Krankheitsbil<strong>de</strong>rn höher ist, als es die reale<br />

Einstufung in eine Pflegestufe durch <strong>de</strong>n<br />

MDK "erlaubt". Beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>utlich wird dies<br />

bei <strong>de</strong>r Pflege von Alzheimerkranken. Diese<br />

Menschen benötigen eine Pflege <strong>de</strong>r "beson<strong>de</strong>ren<br />

Art". Im Verlauf <strong>de</strong>r Demenz vom Alzheimertypus<br />

kann es zu <strong>einer</strong> ganzen Reihe<br />

von "abnormen" Verhaltensweisen kommen.<br />

Damit geht nicht nur eine beträchtliche psychische<br />

Belastung für die <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>n einher,<br />

son<strong>de</strong>rn dadurch ist diese Klientel bei vielen<br />

alltäglich notwendigen Verrichtung ein regelrechter<br />

"Zeitfresser".<br />

Die von <strong>de</strong>n Pflegekassen empfohlenen Zeitkorridore<br />

in <strong>de</strong>n Begutachtungsrichtlinien sehen<br />

Zeitkorridore vor, die bei Einzelverrichtungen<br />

in 84,2 % <strong>de</strong>r Fälle überschritten wer<strong>de</strong>n<br />

(vgl. Dierbach, Schaffer, Brach: Studie<br />

zum Zeitbedarf in <strong>de</strong>r Pflege Demenzkranker.<br />

Altenpflege Forum: 2000). Demzufolge<br />

- ein offenes Geheimnis - ist es Einrichtungen<br />

mit <strong>de</strong>menzkranken Bewohnern gar<br />

nicht möglich, <strong>de</strong>m Krankheitsbild gerecht<br />

wer<strong>de</strong>nd und wirtschaftlich zugleich zu<br />

arbeiten. Das be<strong>de</strong>utet in <strong>de</strong>r Praxis, dass<br />

Demenzkranke im Vergleich zu ihrer tatsächlichen<br />

Pflegebedürftigkeit nicht richtig<br />

eingestuft wer<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n Alltag von Demenzkranken<br />

und Pflegekräften heißt das,<br />

dass eine Einrichtung entwe<strong>de</strong>r unwirtschaftlich<br />

arbeiten muss, weil die <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>n<br />

mehr Zeit bei <strong>de</strong>n Alzheimerkranken<br />

verbringen, als diesen eigentlich zusteht.<br />

O<strong>de</strong>r dass Demenzkranke mit <strong>de</strong>m selben<br />

Zeitaufwand [weiter auf Seite 5]<br />

____________________<br />

*) Jochen Gust ist Mitglied <strong>de</strong>r Alzheimer-Angehörigen-Initiative<br />

e.V. (www.alzheimerforum.<strong>de</strong>)<br />

und lebt in Eutin.<br />

- 4 -


TERMINE<br />

Pflegepädagogik <strong>–</strong><br />

Pflegepraxis<br />

2. Juli 2003, Münster<br />

Zum 12. Male veranstaltet<br />

Fachbuch Richter,<br />

eine Fachbuchhandlung<br />

für Pflegeliteratur, diese<br />

„Werkstatt für die Pflege“.<br />

In sieben Plenumvorträgen<br />

wer<strong>de</strong>n Themen<br />

<strong>de</strong>r Pflegepädagogik<br />

behan<strong>de</strong>lt. In Kooperation<br />

mit verschie<strong>de</strong>nen<br />

Fachverlagen referieren<br />

Autoren über die Themen<br />

ihrer Publikationen.<br />

Dabei sind auch namhafte<br />

Referenten eingela<strong>de</strong>n.<br />

Themen sind u.a.:<br />

Curriculum für die integrierte<br />

Pflegeausbildung<br />

(A. Lauber), berufliche<br />

Sozialisation in <strong>de</strong>r Pflegeausbildung<br />

(B. Groß)<br />

und die Aka<strong>de</strong>misierung<br />

<strong>de</strong>r Lehrer für Pflegeberufe<br />

(K. H. Sahmel).<br />

Infos: www.fachbuchrichter.<strong>de</strong>/programmheft<br />

_internet.pdf<br />

________________<br />

Klassifikationssysteme<br />

12.-13. Mai 2003,<br />

Freiburg<br />

Pflege steht vor <strong>de</strong>r<br />

Notwendigkeit, ihre Arbeit<br />

differenzierter zu beschreiben.<br />

Die dazu entwickelten<br />

bzw. in Entwicklung<br />

befindlichen<br />

Klassifikationssysteme<br />

sollen dabei helfen.<br />

Der Umgang mit ihnen<br />

ist jedoch für die meisten<br />

<strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>n noch sehr<br />

neu. Diese Veranstaltung<br />

soll einen Überblick über<br />

ICNP, NANDA, NIC<br />

usw. geben. Die Teilnehmer<br />

sollen ihre Be<strong>de</strong>utung<br />

und Anwendbarkeit<br />

einschätzen können.<br />

Infos und Online-Anmeldung:<br />

www.icnp.info/edu_Frei<br />

burg030512-13.htm (rb)<br />

________________<br />

Ausgabe 03/2003 - Nr. 74 - 08. April 2003<br />

Pflegeklassen <strong>–</strong> die ungenutzte Möglichkeit <strong>de</strong>r Einstufung<br />

von Jochen Gust [JGust2000@aol.com]<br />

[Fortsetzung]<br />

versorgt wer<strong>de</strong>n, wie je<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Bewohner<br />

<strong>de</strong>r Einrichtung auch - was <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren<br />

Bedürfnissen <strong>de</strong>r Erkrankten keinesfalls gerecht<br />

wird.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Gesetze und<br />

Rechtsprechung ist es jedoch möglich, gera<strong>de</strong><br />

für <strong>de</strong>menzkranke Bewohner im Rahmen <strong>einer</strong><br />

Begutachtung zusätzlich zur Pflegestufe eine<br />

sogenannte Pflegeklasse eingestuft zu bekommen.<br />

Eine Pflegeklasse entspricht in ihren<br />

Kostensätzen <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Pflegestufen, berücksichtigt<br />

aber die Mehraufwendungen in <strong>de</strong>r<br />

Pflege von Personen mit bestimmten Verhaltensweisen<br />

bzw. Krankheitsbil<strong>de</strong>rn. Darauf<br />

weisen die Verfasser <strong>de</strong>r Studie "Zeitbedarf in<br />

<strong>de</strong>r Pflege Demenzkranker" auch hin. Eine<br />

Beispielrechnung kann dies ver<strong>de</strong>utlichen: Eine<br />

<strong>de</strong>menzkranke Person erhält im Rahmen <strong>einer</strong><br />

Begutachtung durch <strong>de</strong>n MDK aufgrund ihrer<br />

körperlichen Mobilität lediglich Pflegestufe 1 =<br />

1023 Euro monatlich. Die Begutachtung <strong>de</strong>s<br />

Schwerstverwirrten ergibt jedoch zeitgleich<br />

Pflegeklasse 3 = 1432 Euro monatlich. Die<br />

Differenz von 409 Euro monatlich muss <strong>de</strong>r<br />

Heimbewohner entwe<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m eigenen<br />

Vermögen bestreiten (Selbstzahler) o<strong>de</strong>r die<br />

Sozialhilfeträger müssen einspringen.<br />

All diese Umstän<strong>de</strong> sind seit langem bekannt.<br />

Das Bun<strong>de</strong>ssozialgericht hat in seinem Urteil<br />

(AZ B 3 P 12/99R) vom 10.02.2000 diese<br />

Fakten ausführlich dargestellt und begrün<strong>de</strong>t.<br />

Weshalb Heime bisher diese Möglichkeit<br />

nicht nutzen, ist hier nicht abschließend zu<br />

klären. Nach vielen Gesprächen zu diesem<br />

Thema scheint es jedoch so, als habe sich<br />

teilweise aus Unwissenheit, teilweise aus<br />

Furcht vor <strong>einer</strong> zwecklosen Mehrarbeit eine<br />

gewisse Resignation ausgebreitet. Aussagen<br />

von Pflegekräften und Heimleitern wie "Da<br />

weigert sich <strong>de</strong>r MDK doch sowieso." o<strong>de</strong>r<br />

"Die Pflegekassen wer<strong>de</strong>n wohl kaum was<br />

genehmigen, was sie zusätzliches Geld kostet."<br />

sind lei<strong>de</strong>r keine Seltenheit.<br />

Auch scheint die stetig schweben<strong>de</strong> Frage,<br />

wie <strong>de</strong>r Mehraufwand in <strong>de</strong>r Pflege Demenzkranker<br />

<strong>de</strong>nn dokumentiert wer<strong>de</strong>n soll damit<br />

<strong>de</strong>r MDK dies anerkennt, ein Hin<strong>de</strong>rungsgrund<br />

für Einrichtungen zu sein, offensiv für<br />

ihr Recht auf wirtschaftliches und klientelgerechtes<br />

Arbeiten zu streiten. Richtig ist, dass<br />

die Pflegekassen hier keinen Grund haben, auf<br />

Kosten <strong>de</strong>r Erkrankten und <strong>de</strong>r Pflegekräfte<br />

"zu sparen". Nach vielen Gesprächen mit<br />

Vertretern <strong>de</strong>r Pflege- bzw. Krankenkassen<br />

habe ich jedoch <strong>de</strong>n Eindruck gewonnen,<br />

dass dies auch keinesfalls als primäres Interesse<br />

<strong>de</strong>r Kassen dargestellt wer<strong>de</strong>n darf.<br />

Hinzu kommt, dass (wie oben dargestellt) die<br />

Pflegekassen durch eine Einstufung in eine<br />

Pflegeklasse ohnehin nicht belastet wer<strong>de</strong>n.<br />

Grundsätzlich ist es so, dass Heime selbst <strong>de</strong>n<br />

Antrag auf Einstufung stellen müssen - wie<br />

mir <strong>de</strong>r MDK mitteilte, dürfe er nur einstufen,<br />

was er beauftragt bekomme. Dies seien<br />

bisher stets nur Pflegestufen gewesen. Ein<br />

Heim im südlichen Schleswig-Holstein ist da<br />

wohl die rühmliche Ausnahme. "Die Verpflichtung<br />

<strong>de</strong>r Begutachtung durch <strong>de</strong>n MDK<br />

ergibt sich aus § 84 Absatz 2 Satz 3 <strong>de</strong>s elften<br />

Sozialgesetzbuches.", so Birgit Schubert von<br />

<strong>de</strong>r Techniker Krankenkasse, die dies vorher<br />

durch eine Fachabteilung <strong>de</strong>r Kasse prüfen<br />

lies.<br />

Das Problem, das viele Heime sehen, kann<br />

nun also nur noch sein, dass es k<strong>einer</strong>lei Dokumentationsrichtlinien<br />

gibt, die bei <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung<br />

nach <strong>einer</strong> Pflegeklasse herangezogen<br />

wer<strong>de</strong>n könnten. Wie also muss eine solche<br />

Dokumentation gestaltet sein? Es gibt keine<br />

bun<strong>de</strong>seinheitlichen Richtlinien - diese sollen<br />

in <strong>de</strong>r "nächsten Zeit" erarbeitet wer<strong>de</strong>n,<br />

gemeinsam von Vertretern <strong>de</strong>s MDK, <strong>de</strong>r<br />

Pflegekassen und <strong>de</strong>r Sozialhilfeträger. Ein<br />

Sprecher <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>s-AOK Schleswig-<br />

Holstein erklärte dazu, dass aber gera<strong>de</strong> die<br />

Sozialhilfeträger "sehr sehr zögerlich" bei<br />

diesem Thema reagieren. Was Wun<strong>de</strong>r - sie<br />

wer<strong>de</strong>n mit Sicherheit Hauptkostenträger <strong>de</strong>r<br />

Pflegeklassen. Zu<strong>de</strong>m teilte <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>s-AOK mit, dass eventuell jetzt<br />

erstellte Dokumentationen für <strong>de</strong>n Mehraufwand<br />

<strong>de</strong>r Pflege möglicherweise mit Einführung<br />

bun<strong>de</strong>seinheitlicher Richtlinien wie<strong>de</strong>r<br />

"hinfällig" sein könnten. Das stimmt. Bis<br />

dahin gilt jedoch die Auskunft <strong>de</strong>r Techniker<br />

Krankenkasse: "Vom Pflegeheim wür<strong>de</strong><br />

daher grundsätzlich eine Pflegedokumentation,<br />

evtl. mit ergänzen<strong>de</strong>n Angaben, zur Vorlage<br />

bei <strong>de</strong>r Pflegekasse ausreichen.". Keine<br />

<strong>de</strong>r für die Recherche angesprochenen Parteien<br />

wagte jedoch eine Prognose, wie lange es<br />

noch bis zur Einigung auf einheitliche Dokumentationsrichtlinien<br />

für Pflegeklassen<br />

dauern könnte.<br />

Bis dahin fehlt also je<strong>de</strong>n Tag Geld für eine<br />

angemessene Dementenpflege. Je<strong>de</strong>n Tag<br />

fehlt Geld für ausreichend Personal, für die<br />

beson<strong>de</strong>ren Bedürfnisse Demenzkranker.<br />

[weiter auf Seite 6]<br />

- 5 -


NEWS<br />

Multimedia in <strong>de</strong>r Pflege 3<br />

(rb) E-Learning - das Lernen<br />

mittels Computer<br />

und Internetverbindung -<br />

war das beherrschen<strong>de</strong><br />

Thema auf dieser Fachtagung<br />

am 14. März in<br />

Düsseldorf. (www.nursing.<strong>de</strong>)<br />

Elke A. Siegl referierte<br />

über <strong>de</strong>n Aufbau <strong>einer</strong><br />

Virtuellen Fachhochschule,<br />

die vollständig modularisiert<br />

ein Onlinestudium<br />

anbietet, das durch<br />

einzelne Präsenzangebote<br />

ergänzt wird. Dabei<br />

wur<strong>de</strong>n aber noch Unabwägbarkeiten<br />

<strong>de</strong>utlich.<br />

Infos: www.oncampus.<strong>de</strong><br />

Dass E-Learning auch<br />

in <strong>de</strong>r Pflegeausbildung<br />

möglich ist, berichtete<br />

Pius Gruber aus Bern.<br />

Er kam zu <strong>de</strong>m Schluss,<br />

dass neben aller technischen<br />

Voraussetzungen<br />

ein solches Projekt eine<br />

komplexe Schulentwicklungsmaßnahmedarstelle.<br />

E-Learning einzuführen<br />

bedürfe <strong>einer</strong> Vision,<br />

müsse sorgfältig geplant<br />

sein und in kleinen Pilotprojekten<br />

erfolgen.<br />

Ein neues Aufgabenfeld.<br />

für <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong> schil<strong>de</strong>rte<br />

Ulrich Schra<strong>de</strong>r aus<br />

Frankfurt. Für die Aufbereitung<br />

und Verfügbarmachung<br />

von Patienteninformationen<br />

über das<br />

World Wi<strong>de</strong> Web sieht er<br />

die Pflege als beson<strong>de</strong>rs<br />

qualifiziert.<br />

Auf die Gefahren, die die<br />

Anwendung <strong>de</strong>s Internets<br />

mit sich bringt, wies<br />

Roland Brühe aus Köln<br />

hin. Um einem Autonomieverlust<br />

<strong>de</strong>s einzelnen<br />

vorzubeugen, postulierte<br />

er eine Entzauberung <strong>de</strong>s<br />

Internets.<br />

Der Tagungsband mit allen<br />

Beiträgen ist bei pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong><br />

zu beziehen.<br />

_______________<br />

Ausgabe 03/2003 - Nr. 74 - 08. April 2003<br />

Pflegeklassen <strong>–</strong> die ungenutzte Möglichkeit <strong>de</strong>r Einstufung<br />

von Jochen Gust [JGust2000@aol.com]<br />

[Fortsetzung]<br />

Heime sollten also nicht warten, bis "irgendwann"<br />

Richtlinien für die Dokumentation<br />

vorliegen, son<strong>de</strong>rn endlich verantwortlich für<br />

ihre Mitarbeiter und Bewohner eine eigene<br />

Dokumentation entwickeln, die <strong>de</strong>n täglichen<br />

Mehraufwand in Minuten darstellt. Dies kann<br />

für Pflegefachkräfte mit einem PC kein großes<br />

Problem sein, zumal die Anlehnung an die<br />

Cohen-Mansfield-Agitation-Inventory durchaus<br />

sinnvoll und möglich ist. An <strong>de</strong>n Führungskräften<br />

ist es dann, je<strong>de</strong>n Mitarbeiter<br />

davon zu überzeugen, wie wichtig dieser<br />

Mehraufwand an Dokumentation ist. Für ihn<br />

ganz persönlich - <strong>de</strong>nn mehr Personal, und<br />

vielleicht sogar etwas mehr Lohn, sollten<br />

hierzu schon ein Anreiz darstellen.<br />

Pflegekräfte möchten auch Demenzkranke<br />

angemessen pflegen und betreuen können. Es<br />

nützt nichts, über unser Gesundheitssystem<br />

zu lamentieren, über die Pflegekassen zu<br />

schimpfen und <strong>de</strong>m MDK mangeln<strong>de</strong>s Fachwissen<br />

in Sachen Demenz zu attestieren. Die<br />

tatsächlich vorhan<strong>de</strong>nen Möglichkeiten innerhalb<br />

<strong>de</strong>s Systems müssen genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Sonst verschul<strong>de</strong>n wir Pflegekräfte unsere<br />

unzureichen<strong>de</strong> Arbeit mit Demenzkranken<br />

und unsere schlechten Arbeitsbedingungen<br />

ein gutes Stück mit.<br />

Deutsche Sommerschule für Pflegeinformatik 2003<br />

von Manuela Raiß* [mraiss@web.<strong>de</strong>]<br />

In <strong>de</strong>n vergangenen Jahren wur<strong>de</strong>n Aufgaben<br />

<strong>de</strong>r Pflege zunehmend mit EDV unterstützt.<br />

Diesem Umstand ist in <strong>de</strong>r Ausbildung von<br />

Pflegekräften bislang nur wenig Rechnung<br />

getragen wor<strong>de</strong>n. In einigen europäischen Län<strong>de</strong>rn<br />

sind Kurse in „Pflegeinformatik“ bereits<br />

fester Bestandteil <strong>de</strong>r pflegerischen Ausbildung.<br />

Nach <strong>de</strong>m Muster <strong>de</strong>r seit vielen Jahren<br />

erfolgreich stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n englischsprachigen<br />

European Summerschool of Nursing Informatics<br />

(ESSONI), stellt die <strong>de</strong>utschsprachige<br />

Sommerschule für Pflegeinformatik ein gleichartiges<br />

Fortbildungsangebot dar.<br />

Es kann ein wachsen<strong>de</strong>s Interesse von Pflegefachkräften<br />

an Informationsmöglichkeiten über<br />

EDV-gestützte Anwendungen und zu <strong>de</strong>n Aspekten<br />

<strong>de</strong>r Pflegeinformatik beobachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese Hilfsmittel für die eigene Arbeit<br />

optimal zu nutzen, soll Ziel solch eines Fortbildungsangebotes<br />

sein. Die Sommerschule soll<br />

Gelegenheit bieten, renommierte Vertreter <strong>de</strong>r<br />

Pflegeinformatik sowie daran Interessierte<br />

zusammen zu bringen, um <strong>de</strong>n Austausch und<br />

die Weitergabe von Erfahrungen aus <strong>de</strong>r Praxis<br />

zu ermöglichen.<br />

1. Ziele<br />

Die Arbeitsfel<strong>de</strong>r von Pflegefachkräften än<strong>de</strong>rn<br />

sich nachhaltig. In Aus- und Weiterbildung<br />

wird <strong>de</strong>m jedoch kaum Rechnung getragen. Die<br />

zu Beginn <strong>de</strong>r 90 er Jahre begonnene Aka<strong>de</strong>misierung<br />

<strong>de</strong>r Pflege, führt zu <strong>einer</strong> immer differenzierteren<br />

Unterteilung in immer mehr Pflegefachgebiete<br />

(Pflege-Management; -Pädagogik;<br />

-Wissenschaften). Eine professionelle und<br />

weitgestreute Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>n<br />

Neuen Technologien und <strong>de</strong>ren Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>rzeit in einzelnen Fachkongressen<br />

(ENI, MIP) und vereinzelten Projektteams<br />

statt. Pflegekräfte haben die Aufgabe, zukünf-<br />

tig mehr <strong>de</strong>nn je, sich <strong>de</strong>r Verantwortung für<br />

die systematische Planung <strong>einer</strong> ganzheitlichen<br />

und humanitären Krankenpflege von<br />

Patient und <strong>de</strong>ssen Familie anzunehmen. Sie<br />

müssen <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen nach einem kontinuierlichen<br />

Rückblick und <strong>de</strong>r Überprüfung<br />

<strong>de</strong>r Pflegemaßnahmen (Qualitätssicherung),<br />

<strong>de</strong>r Suche nach innovativen Lösungen <strong>de</strong>r<br />

Patientenpflege und <strong>de</strong>m entwerfen kreativer<br />

neuer Mo<strong>de</strong>lle zur Erbringung von Pflegemaßnahmen<br />

Rechnung tragen. Informationen<br />

müssen nicht nur schneller und sicher bearbeitet<br />

wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn stehen ohne großen<br />

Aufwand "just in time" zur Verfügung und<br />

können, mit entsprechen<strong>de</strong>n Tools zu Planungen<br />

und Perspektiven visualisiert wer<strong>de</strong>n<br />

(nach: Fehrenbach; www.pflegenet.com).<br />

Diesem zunehmend wichtigeren Teilgebiet<br />

<strong>de</strong>r Pflegelandschaft mehr Aufmerksamkeit<br />

zu schenken und <strong>de</strong>ssen Entwicklung zu<br />

forcieren, ist das Ziel <strong>de</strong>r Sommerschule.<br />

1a. Zielgruppe<br />

Die Sommerschule für Pflegeinformatik ist<br />

ein Qualifizierungsangebot für <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>,<br />

MitarbeiterInnen an Pflegeschulen und Studieren<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Studiengänge Pflegemanagement,<br />

Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft.<br />

Erfahrungen im Umgang mit Computern<br />

sind dabei nicht Voraussetzung. Willkommen<br />

sind auch an<strong>de</strong>re InteressentInnen<br />

aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>s Gesundheitswesens wie<br />

zum Beispiel Medizinische InformatikerInnen,<br />

PflegeinformatikerInnen und EDV-Verantwortliche.<br />

[weiter auf Seite 7]<br />

_____________________<br />

*) Manuela Raiß studierte Pflegemanagement und<br />

ist EFQM-Assesorin. Ein wichtiger Schwerpunkt<br />

ist „EDV im Gesundheitswesen“. Sie lebt<br />

in Ingelheim.<br />

- 6 -


BIOGRAFIEN (7)<br />

Cicely Saun<strong>de</strong>rs<br />

*1918<br />

(rb) Ihr Name ist eng mit<br />

<strong>de</strong>r Hospizbewegung verbun<strong>de</strong>n,<br />

gehörte sie doch<br />

zu ihren Begrün<strong>de</strong>rinnen.<br />

Dame Cicely Saun<strong>de</strong>rs,<br />

1918 im britischen Barnet<br />

geboren, begrün<strong>de</strong>te<br />

1967 das erste mo<strong>de</strong>rne<br />

Hospiz: Das St. Christopher’s<br />

Hospice in Sy<strong>de</strong>nham,<br />

England.<br />

Nach<strong>de</strong>m sie ihr erstes<br />

Studium an <strong>de</strong>r Oxford<br />

University abgebrochen<br />

hatte, absolvierte sie<br />

noch vor <strong>de</strong>m zweiten<br />

Weltkrieg eine Krankenpflegeausbildung.Aufgrund<br />

von belasten<strong>de</strong>n<br />

Rückenschmerzen führte<br />

sie ihr vormaliges Studium<br />

fort.<br />

Als Sozialarbeiterin<br />

studierte sie das Sterben<br />

eines Krebskranken (David<br />

Tasma). Gemeinsam<br />

träumten sie von <strong>einer</strong><br />

Heimstatt für ähnlich<br />

Lei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>. Mit seinen 500<br />

Pfund für dieses Vorhaben<br />

legte Tasma <strong>de</strong>n<br />

Grundstock für das zukünftige<br />

Hospiz. Während<br />

ihres Praktikums am<br />

St. Luke’s Hospice lernte<br />

sie eine mo<strong>de</strong>rne Form<br />

<strong>de</strong>r Schmerzmedikation<br />

kennen.<br />

Saun<strong>de</strong>rs absolvierte<br />

1957 ihr Medizinstudium.<br />

Angeregt durch die<br />

Forschung von Elisabeth<br />

Kübler-Ross entwickelte<br />

sie ihre I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Betreuung<br />

Sterben<strong>de</strong>r weiter<br />

und warb dafür 1963<br />

während <strong>einer</strong> lan<strong>de</strong>sweiter<br />

Vortragsreise. Mit<br />

<strong>de</strong>r Eröffnung ihres Hospizes<br />

konnte sie ihre<br />

Vision verwirklichen.<br />

(vgl.: Snodgrass, M.E.:<br />

Historical Encyclopedia<br />

of Nursing. Santa<br />

Barbara 1999, S. 234f)<br />

_______________<br />

Ausgabe 03/2003 - Nr. 74 - 08. April 2003<br />

Deutsche Sommerschule für Pflegeinformatik 2003<br />

von Manuela Raiß [mraiss@web.<strong>de</strong>]<br />

[Fortsetzung]<br />

2. Inhalte<br />

Die <strong>de</strong>utsche Sommerschule für Pflegeinformatik<br />

bietet <strong>de</strong>n TeilnehmerInnen Informationsmöglichkeiten,<br />

sich mit EDV-Gestützten<br />

Anwendungen und Aspekten <strong>de</strong>r Pflegeinformatik<br />

auseinan<strong>de</strong>r zu setzen, damit sie diese<br />

Hilfsmittel für die eigene Arbeit optimal nutzen<br />

können. In <strong>einer</strong> konstruktiven Diskussion soll,<br />

die professionelle Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Pflegeinformatik<br />

mit <strong>de</strong>m Fachwissen <strong>de</strong>r Pflegefachkräfte<br />

forciert wer<strong>de</strong>n. Die durchlaufen<strong>de</strong>n<br />

Workshops zu einem Thema, gekoppelt mit<br />

Impulsreferaten aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschsprachigen<br />

Europa, verbin<strong>de</strong>n sich zu <strong>einer</strong> informativen<br />

Tagung mit praxisrelevanten Ergebnissen.<br />

Workshop I: Überblick zur Pflegeinformatik<br />

Pflegeinformatik als Bestandteil <strong>de</strong>r Pflegeausbildung.<br />

Zunehmend wird EDV als Werkzeug<br />

verwen<strong>de</strong>t. Wie kann <strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r pflegerischen<br />

Ausbildung Rechnung getragen wer<strong>de</strong>n? <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong><br />

sind daran interessiert, EDV zur Unterstützung<br />

<strong>de</strong>r Dokumentation und Kommunikation<br />

im Rahmen <strong>de</strong>r Patientenversorgung einzusetzen.<br />

In dieser AG wer<strong>de</strong>n sowohl theoretische<br />

Aspekte als auch aktuelle Entwicklungen<br />

auf <strong>de</strong>m Gebiert <strong>de</strong>r Pflegeinformatik, <strong>de</strong>r<br />

Pflegeinformationssysteme und <strong>de</strong>r elektronischen<br />

Krankenakte diskutiert. Themen, die<br />

behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, können sein:<br />

♦ Pflegeinformationssysteme können Vorteile<br />

für <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong> haben. Welche Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

müssen erfüllt sein, damit diese auch realisiert<br />

wer<strong>de</strong>n können?<br />

♦ Die Integration <strong>de</strong>r Pflegedokumentation in<br />

die elektronische Krankenakte ist ein weiterer<br />

wichtiger Aspekt, um isolierte Insellösungen<br />

zu vermei<strong>de</strong>n, damit eine effektive<br />

und effiziente multidisziplinäre Patientenversorgung<br />

sichergestellt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Ein Pflegeinformationssystem/ elektronischen<br />

Krankenakte sollte die Auswahl und Aggregation<br />

von Daten <strong>de</strong>r Pflege gemäß <strong>einer</strong> Pflegebasisdokumentation<br />

ermöglichen.<br />

Workshop II: Klassifikationssysteme<br />

Anwendung und Entwicklung computergestützter<br />

Pflegeklassifikationen. Eine einheitliche<br />

Pflegefachsprache und die Pflegeklassifikationen<br />

sind wichtige Voraussetzungen für die<br />

Anwendung von Informationssystemen, da nur<br />

Daten über Pflegeprobleme und Pflegemaßnahmen,<br />

die auf <strong>einer</strong> einheitlichen Sprache<br />

basieren, zählbar o<strong>de</strong>r vergleichbar sind. Nur<br />

dann können diese auch als Basis für Managemententscheidungen,<br />

für die Pflegeforschung<br />

o<strong>de</strong>r auch gesundheitspolitische Entscheidungen<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Wie können Daten <strong>de</strong>s<br />

Pflegeprozesses aufbereitet wer<strong>de</strong>n, sodass sie<br />

sowohl <strong>de</strong>r Pflegepraxis zugute kommen als<br />

auch die Leistungen <strong>de</strong>r Pflege nach außen hin<br />

transparent machen? Traditionelle Anfor<strong>de</strong>rungskataloge<br />

im Gesundheitswesen enthalten<br />

wenig über Software zur Unterstützung <strong>de</strong>r<br />

Anwendung von Fachterminologien. Dies trifft<br />

insbeson<strong>de</strong>re auch für Anfor<strong>de</strong>rungskataloge<br />

an EDV-Systeme in <strong>de</strong>r Pflege zu. Pflegeterminologie<br />

ist dabei ein Wort, das in Deutschland<br />

langsam an Be<strong>de</strong>utung gewinnt.<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r Pflegeterminologie sind in <strong>de</strong>n<br />

letzten zehn Jahren zwei Bemühungen sichtbar<br />

gewor<strong>de</strong>n, die sich wie Form und Inhalt gegenseitig<br />

ergänzen. Die eine gilt <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r strukturellen Aspekte von Pflegeterminologien,<br />

während die an<strong>de</strong>re Bemühung sich eher<br />

<strong>de</strong>n konzeptionellen Inhalten <strong>de</strong>r Pflegesprache<br />

zuwen<strong>de</strong>t. Bildlich gesprochen wer<strong>de</strong>n sowohl<br />

Baupläne entwickelt, als auch das Baumaterial<br />

hergestellt, um die Baupläne zu realisieren.<br />

Existieren<strong>de</strong> Pflegeklassifikationssysteme<br />

können <strong>de</strong>shalb sowohl im Hinblick auf die<br />

zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong>n Baupläne als auch auf das<br />

angewandte, begriffliche Baumaterial hin,<br />

untersucht wer<strong>de</strong>n. Baupläne liegen in Form<br />

von Standards/ Normen vor.<br />

Workshop III: Einführung von Pflegeinformationssystemen<br />

In <strong>de</strong>n letzten Jahren sind EDV-gestützte Pflegeinformationssysteme<br />

in verschie<strong>de</strong>nen Einrichtungen<br />

<strong>de</strong>s Gesundheitswesens erfolgreich<br />

eingeführt wor<strong>de</strong>n. Im Rahmen dieses<br />

Workshops wer<strong>de</strong>n die Voraussetzungen und<br />

die einzelnen Schritte bei <strong>de</strong>r Auswahl, <strong>de</strong>r<br />

Vorbereitung, <strong>de</strong>r Einführung und <strong>de</strong>s Betriebs<br />

<strong>de</strong>rartiger Systeme praxisnah behan<strong>de</strong>lt (einschließlich<br />

rechtlicher und finanzieller Rahmenbedingungen).<br />

Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Woche wer<strong>de</strong>n<br />

alle Teilnehmer/innen über einen Leitfa<strong>de</strong>n<br />

mit konkreten Tipps und Hinweisen verfügen,<br />

<strong>de</strong>r Aufwän<strong>de</strong> verringern und typische Fehler<br />

vermei<strong>de</strong>n helfen soll. Dabei wer<strong>de</strong>n für einzelne,<br />

von <strong>de</strong>n Teilnehmern/innen bestimmte<br />

Punkte gezielte Vertiefungen im Rahmen von<br />

Kleingruppenarbeiten angeboten.<br />

Das Angebot wird ergänzt durch eine Übersicht<br />

über <strong>de</strong>n (teilweise auch problematischen)<br />

Verlauf konkreter Projekte <strong>de</strong>r letzten Jahre.<br />

Darüber hinaus soll an einem Nachmittag die<br />

Sicht von Vertretern <strong>de</strong>r Softwareindustrie auf<br />

einschlägige Projekte sowie die aktuell verfügbare<br />

Funktionalität <strong>de</strong>r Software beispielhaft<br />

dargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

���� Deutsche Sommerschule für<br />

Pflegeinformatik<br />

14.-18.7.2003, Ockenheim<br />

Infos: www.<strong>de</strong>sspi.<strong>de</strong><br />

- 7 -


BUCH-TIPP<br />

„Ethik ist nicht<br />

aussprechbar“<br />

Heinz von Foerster konnte<br />

gut erzählen. Und er hatte<br />

viel zu erzählen nach 90<br />

Lebensjahren. Seine abstraktenWissenschaftsgedanken<br />

befassten sich<br />

schon früh mit Fragen<br />

danach, woher wir wissen,<br />

was wir meinen zu wissen.<br />

Unter <strong>de</strong>r Überschrift ‚Konstruktivismus‘<br />

begrün<strong>de</strong>te<br />

er eine ganze Denkrichtung,<br />

die zum Nach<strong>de</strong>nken<br />

über die von uns wahrgenommene<br />

Welt anregen<br />

will. Die I<strong>de</strong>e, dass nicht<br />

die Welt von uns erkannt<br />

wird, son<strong>de</strong>rn wir die Welt<br />

in unseren Köpfen zusammenstellen,<br />

hat Auswirkunen<br />

auf viele Dinge, die wir<br />

als sicher annehmen.<br />

Auch auf ethische Fragen.<br />

Heinz von Foerster meint,<br />

dass Ethik nicht aussprechbar<br />

ist, weil sie implizit<br />

ist. Wer sich für diese<br />

Thematik interessiert<br />

und dazu ein angenehm<br />

lesbares Buch sucht, liegt<br />

mit „Teil <strong>de</strong>r Welt“ genau<br />

richtig.<br />

Zusammen mit Monika<br />

Bröcker diskutiert von<br />

Foerster seine Gedanken<br />

und beschreibt uns gleichzeitig<br />

als begna<strong>de</strong>ter Erzähler<br />

die von ihm erlebte<br />

Welt- und Wissenschaftsgeschichte.<br />

(rb)<br />

Heinz von Foerster,<br />

Monika Bröcker:<br />

Teil <strong>de</strong>r Welt. Fraktale<br />

<strong>einer</strong> Ethik <strong>–</strong> Ein Drama in<br />

drei Akten<br />

Carl-Auer-Systeme Verlag,<br />

Hei<strong>de</strong>lberg 2002, 368 S.,<br />

ISBN 3-89670-207-6,<br />

€ 38,-.<br />

Ausgabe 03/2003 - Nr. 74 - 08. April 2003<br />

Das ABC <strong>de</strong>r Pflege <strong>–</strong> R wie Rechnen<br />

von Roland Brühe [bruehe@gmx.<strong>de</strong>]<br />

Wenn Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

eine Liste erstellen wür<strong>de</strong>n<br />

mit Themen, die sie<br />

in <strong>de</strong>r Ausbildung nicht<br />

behan<strong>de</strong>ln wollen, dann<br />

wäre das Fachrechnen bestimmt<br />

ganz oben aufgelistet. „Was soll ich<br />

<strong>de</strong>nn damit?“ hört man sie sagen. Anscheinend<br />

verän<strong>de</strong>rt sich diese Einstellung auch in <strong>de</strong>n<br />

folgen<strong>de</strong>n Berufsjahren nur wenig. Mathematik<br />

ist für die meisten <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>n ein Buch mit<br />

sieben Sigeln. Eine Schuldzuweisung soll an<br />

dieser Stelle nun nicht vorgenommen wer<strong>de</strong>n,<br />

dafür wäre eine Ursachenforschung zu dieser<br />

fehlen<strong>de</strong>n Motivation wohl zu komplex. Nieman<strong>de</strong>m<br />

wäre ein Gefallen getan, gäbe man<br />

<strong>de</strong>n Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Lehrern o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Praktikern die Schuld an diesem Nichtinteresse.<br />

Ohne Zweifel kann jedoch gesagt wer<strong>de</strong>n,<br />

dass das Beherrschen einiger Rechenoperationen<br />

im Pflegealltag nicht nur wünschenswert<br />

son<strong>de</strong>rn auch notwendig ist (gleichwohl <strong>de</strong>r<br />

Autor dieser Zeilen bekennen muss, selbst erst<br />

spät zu dieser Einsicht gelangt zu sein).<br />

Ein Blick in die Praxis<br />

Werfen wir einen Blick in die Praxis: Täglich<br />

wer<strong>de</strong>n Injektionen aufgezogen, Infusionen<br />

zubereitet, Tabletten gestellt und Tropfen verabreicht.<br />

Diese Medikamentengaben bedürfen<br />

stets <strong>einer</strong> spezifischen Dosierung. Nun hat die<br />

Pharmaindustrie ein Herz für Menschen, die<br />

mit Medikamenten umgehen müssen und produziert<br />

z.B. Infusionsflaschen mit teilweise<br />

ausgeklügelten Mengenskalen. Ein einfaches<br />

Ablesen genügt dabei. Die Problematik beginnt<br />

aber, wenn in eine solche Flasche ein Medikament<br />

eingespritzt wer<strong>de</strong>n muss, die Gesamtmenge<br />

(z.B. 500 ml) sich dabei aber nicht verän<strong>de</strong>rn<br />

darf. Es wird also komplexer. Zunächst<br />

muss das Medikament korrekt aufgezogen<br />

wer<strong>de</strong>n. Im schlimmsten Fall ist dies eine Trockensubstanz,<br />

die mit <strong>einer</strong> Flüssigkeit aufgelöst<br />

wer<strong>de</strong>n muss und <strong>–</strong> da nicht die gesamte<br />

Dosis gebraucht wird <strong>–</strong> nur eine bestimmte<br />

Menge abgezogen wer<strong>de</strong>n darf („Wie viel<br />

Milliliter muss ich jetzt noch einmal nehmen<br />

um die 25 Milligramm zu haben?“). Dann muss<br />

diese Menge aus <strong>de</strong>r Flasche entfernt wer<strong>de</strong>n<br />

um die Zuspritzung anschließend vornehmen<br />

zu können. Eine Schwierigkeitsstufe höher<br />

lassen sich Injektionslösungen verorten. Also<br />

erst einmal schauen: Wie viel Milligramm sind<br />

in einem Milliliter, wie viel Milliliter muss ich<br />

nun aufziehen, um soundsoviel Milligramm zu<br />

erhalten? <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong> mit einem erotischen Verhältnis<br />

zu Zahlen verwen<strong>de</strong>n nun <strong>de</strong>n Dreisatz,<br />

alle an<strong>de</strong>ren stehen mit zusammengezogenen<br />

Augenbrauen mit <strong>de</strong>r Spritze in <strong>de</strong>r Hand da.<br />

Tropfen- und Tablettendosierungen können die<br />

gleichen Anfor<strong>de</strong>rungen stellen, immer mit<br />

<strong>de</strong>m Gedanken, dass <strong>de</strong>r Patient nicht zu viel<br />

Tabletten schlucken muss („Na, da nehme ich<br />

doch einfach mal 10 von <strong>de</strong>n 1-Milligramm-<br />

Pillen...“).<br />

Das Anbringen von Infusionen an die Verweilkanüle<br />

<strong>de</strong>s Patienten erfor<strong>de</strong>rt noch einmal<br />

beson<strong>de</strong>re Aufmerksamkeit, wenn eine gewisse<br />

Einflussrate gewährleistet wer<strong>de</strong>n muss. Erfahrungsgemäß<br />

arbeiten Schwerkraftinfusionsregler<br />

höchst unzuverlässig. Wenn auch keine<br />

Infusionspumpe zur Hand ist (die <strong>de</strong>n Patienten<br />

außeror<strong>de</strong>ntlich einschränken wür<strong>de</strong> und<br />

zu<strong>de</strong>m nur in geringer Anzahl vorhan<strong>de</strong>n sind)<br />

bedarf es <strong>de</strong>s Tropfenzählens. Dabei sind<br />

Kenntnisse über die Lösungsart vonnöten, um<br />

eine genaue Tropfenrate einstellen zu können.<br />

Die Umgehung dieses Problems ist gängige<br />

Praxis und lautet „Pi mal Daumen“.<br />

Neben <strong>de</strong>r Medikamentengabe kann die Anfertigung<br />

von Desinfektionsmittellösungen weitere<br />

Rechenoperationen erfor<strong>de</strong>rn. Glücklicherweise<br />

stehen hierfür Tabellen zur Verfügung,<br />

die genau angeben, wie viel Milliliter in welche<br />

Menge Wasser gekippt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Hilfe gesucht<br />

Nur zur Wie<strong>de</strong>rholung: Dies stellt keine Anklage<br />

dar son<strong>de</strong>rn ist <strong>–</strong> von <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>n leidvoll<br />

erlebter <strong>–</strong> Alltag. Woher kann nun Hilfe kommen?<br />

Der Besuch eines klassischen Mathematikunterrichts<br />

wird nicht sehr viel weiter helfen,<br />

zu groß kann die Abneigung gegen Rechenformeln<br />

je<strong>de</strong>r Art und die enzyklopädische<br />

Abarbeitung irgend welcher imaginärer Rechenaufgaben<br />

sein. Skalen, Schablonen und<br />

Tabellen <strong>de</strong>r Industrie helfen, eine rasche Zubereitung<br />

und Verabreichung zu gewährleisten.<br />

Ein gedanklicher Zugang zu <strong>de</strong>n dahinter stehen<strong>de</strong>n<br />

mathematischen Operationen wird<br />

damit allerdings nicht geför<strong>de</strong>rt, was für ein<br />

flexibles Alltagshan<strong>de</strong>ln notwendig wäre.<br />

Technische Geräte sind oft zu aufwändig und<br />

stellen wie<strong>de</strong>rum ganz eigene Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

an <strong>de</strong>n Bediener. Computer im Pflegebereich<br />

verstehen sich bislang eher als Patienten-,<br />

Labor- und Lagerdatenverwalter <strong>de</strong>nn als Hilfe<br />

für dosierungstechnische Anfor<strong>de</strong>rungen.<br />

Lehrbücher zum medizinischen Fachrechnen<br />

verfolgen eine ganz eigene Logik und wer<strong>de</strong>n<br />

nach einigen Seiten Lektüre entmutigt aus <strong>de</strong>r<br />

Hand gelegt. Die Notfallhilfe („Ich frage mal<br />

<strong>de</strong>n Kollegen.“) ist auch nicht immer zur Hand,<br />

wobei <strong>de</strong>r Angefragte bestimmt auch keine<br />

Muße hat, die von ihm geleistete Rechenoperation<br />

verständlich darzulegen.<br />

[weiter auf Seite 9]<br />

- 8 -


IMPRESSUM<br />

Der Pflegebrief erscheint<br />

bei pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong><br />

Herausgeber:<br />

Roland Brühe, Köln (rb)<br />

[bruehe@gmx.<strong>de</strong>]<br />

Verlag:<br />

GmbH & Co. KG<br />

Verlag und Druckerei<br />

Hans-Böckler-Allee 7<br />

30173 Hannover<br />

[www.schluetersche.<strong>de</strong>]<br />

Redaktion:<br />

Claus-Henning Ammann (ca),<br />

Roman Ferreau (rf),<br />

Claudia Flöer (cf),<br />

Irmgard Häseler (ih),<br />

Matthias Martin (mm)<br />

Mario Scheer (ms)<br />

Technische Redaktion:<br />

Dr. Henrik Crone-Münzebrock,<br />

Hannover (cr)<br />

[crone@pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

Mitarbeiter an dieser<br />

Ausgabe:<br />

Jochen Gust<br />

Bastian Klamke<br />

Martin Schieron<br />

Manuela Raiß<br />

Die Rechte <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Artikel verbleiben bei <strong>de</strong>n<br />

Autoren.<br />

Aufgabe von Anzeigen:<br />

webmaster@pflegen<strong>online</strong>.<strong>de</strong><br />

Abonnement:<br />

Sie können <strong>de</strong>n Pflegebrief<br />

auf http://pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong><br />

/kontakt/mailingliste/<br />

kostenlos abonnieren.<br />

Herausgeber<br />

und Verlag<br />

erklären<br />

ausdrücklich,<br />

dass sie<br />

k<strong>einer</strong>lei<br />

Einfluss auf<br />

die GestaltungverlinkterSeiten<br />

haben<br />

und sich <strong>de</strong>ren<br />

Inhalte<br />

nicht zu eigen<br />

machen.<br />

Ausgabe 03/2003 - Nr. 74 - 08. April 2003<br />

Das ABC <strong>de</strong>r Pflege <strong>–</strong> R wie Rechnen<br />

von Roland Brühe [bruehe@gmx.<strong>de</strong>]<br />

[Fortsetzung]<br />

Was benötigt wird sind<br />

didaktisch aufbereitete<br />

Fachbücher, die sich<br />

<strong>de</strong>m Denken von <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>n<br />

anpassen und als<br />

Lern- sowie Nachschlagwerk<br />

zu gebrauchen sind. Sie müssen Antworten<br />

geben, die sich an Praxissituationen orientieren<br />

und dürfen <strong>de</strong>m Leser keinesfalls das<br />

Gefühl geben, dass nun mit <strong>de</strong>n Themen <strong>de</strong>r<br />

Grundschule angefangen wird. Unterstützt<br />

durch Fortbildungen und Training-on-the-job<br />

könnten Motivation und Anwendungserfolg<br />

erzielt wer<strong>de</strong>n.<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Zukunft<br />

Solche Trainingsvorstellungen sind bislang<br />

Utopie, <strong>de</strong>nn welcher Arbeitgeber wür<strong>de</strong> für<br />

solche (augenscheinlich belanglose) Themen<br />

Geld ausgeben? In Hinsicht auf die Sicherheit<br />

bei <strong>de</strong>r Medikamentenzubereitung und <strong>–</strong>verabreichung<br />

lässt sich jedoch ein Begründungszusammenhang<br />

herstellen. Bei gleichzeitiger<br />

Zunahme von <strong>–</strong> gerechtfertigten <strong>–</strong> Klagen<br />

durch Patienten und Angehörige ist die Kompetenzstärkung<br />

vonnöten; natürlich nicht nur<br />

im Bereich Rechnen, aber auch und gera<strong>de</strong><br />

Neue Medien für die Pflege<br />

(cr) Mit neuen<br />

Büchern und<br />

einem Lernvi<strong>de</strong>o<br />

erweitert die<br />

Schlütersche ihr<br />

Angebot für die<br />

Pflege.<br />

[Hier mehr Informationen<br />

zu<br />

<strong>de</strong>n Büchern.]<br />

• Caritasverband Mag<strong>de</strong>burg (Hrsg.)<br />

Altenpflege im Dialog - Ein Werkheft<br />

Beiträge von Autorinnen und Autoren, mit<br />

<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Caritasverband Mag<strong>de</strong>burg zusammen<br />

gearbeitet, diskutiert und nachgedacht<br />

hat. Theoretische Arbeiten beschäftigen<br />

sich mit <strong>de</strong>r Frage professioneller Kompetenzen<br />

in <strong>de</strong>r beruflichen Altenpflege.<br />

Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n Aspekte <strong>de</strong>s beruflichen<br />

Han<strong>de</strong>lns besprochen.<br />

• Heidi Bau<strong>de</strong>r Missbach, Dieter Paul, Achim<br />

John<br />

Grundlagen <strong>de</strong>r kinästhetischen Mobilisation<br />

- Ein Lernvi<strong>de</strong>o<br />

Die kinästhetische Mobilisation zielt auf eine<br />

aktive und ausgeglichene Körperbewegung.<br />

Pflegekräfte erfahren eine <strong>de</strong>utliche<br />

Entlastung:.<br />

dort. Und: Bei <strong>de</strong>n klassischen mathematischen<br />

Problemstellungen wird es nicht bleiben. Im<br />

Zuge <strong>de</strong>r Professionalisierung <strong>de</strong>r Pflege wer<strong>de</strong>n<br />

engagierte <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong> Studienergebnisse<br />

lesen wollen, die über die leicht verdauliche<br />

Aufbereitung in allgemeinen Fachzeitschriften<br />

hinausgeht. Das ansatzweise Verstehen statistischer<br />

Angaben in solchen Studien kann erheblich<br />

dazu beitragen, die Be<strong>de</strong>utung eines solchen<br />

Forschungsberichtes angemessen einschätzen<br />

zu können. Damit kann sich <strong>de</strong>r Einzelne<br />

und eine Gruppe von <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>n vor<br />

<strong>einer</strong> leichtfertigen Übernahme nicht wirksamer<br />

o<strong>de</strong>r gar schädlicher Pflegekonzepte und<br />

-interventionen schützen.<br />

Keine <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong> sollte sich entmutigen lassen,<br />

wenn ihr vorgehalten wird, sie könne nicht<br />

rechnen. Mit <strong>de</strong>r Unterstützung durch angemessene<br />

Hilfsmittel, aufbereitete Bücher und<br />

wertschätzen<strong>de</strong> Experten ist es möglich, eine<br />

Sicherheit im Rechnen für sich zu fin<strong>de</strong>n und<br />

die Patientensicherheit damit zu erhöhen.<br />

Vielleicht kann das Fachrechnen dann eines<br />

Tages von <strong>de</strong>r Liste <strong>de</strong>r unerwünschten Unterrichtsthemen<br />

gestrichen wer<strong>de</strong>n.<br />

• Ulrich Dr<strong>einer</strong>, Matthias Grünewald, Peter<br />

F. Meurer (Hrsg.)<br />

Multimedia in <strong>de</strong>r Pflege 3 - Beiträge zur<br />

Fachtagung am 14. März 2003<br />

• Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung<br />

e.V. (Hrsg.)<br />

Pflegeberichterstattung im Überblick -<br />

Eine Studie über Pflegedaten im In- und<br />

Ausland. Das dip-Projekt befasst sich mit<br />

<strong>de</strong>r systematischen und dynamischen Datensammlung<br />

und <strong>–</strong>aufbereitung im bun<strong>de</strong>s<strong>de</strong>utschen<br />

Pflegewesen.<br />

• Stefanie Hellmann, Petra Kundmüller<br />

Pflegevisite in Theorie und Praxis für die<br />

ambulante und stationäre Pflege <strong>–</strong> Checklisten<br />

für die praktische Anwendung und<br />

Schulungsunterlagen für die innerbetriebliche<br />

Fortbildung<br />

• Margareta Halek<br />

Wie misst man die Pflegebedürftigkeit?<br />

Eine Analyse <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschsprachigen Assessmentverfahren<br />

zur Erhebung <strong>de</strong>r Pflegebedürftigkeit<br />

- Mit <strong>einer</strong> Einführung von<br />

Prof. Dr. Sabine Bartholomeyczik. Assessmentverfahren<br />

sind Kriterienkataloge für<br />

standardisierte Beobachtungen. Dazu zählt<br />

auch das Begutachtensverfahren <strong>de</strong>s MDK,<br />

das stark kritisiert wird.<br />

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