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hang. Aus einem Gefühl heraus war das lange im Menschenbewußtsein rege, daß gewisse Zusammenhänge, die wir nicht überschauen, von diesem schützenden Geist überschaut werden. Nun sind aber die Grenzen zwischen dem, was wir überschauen, und dem, was wir nicht überschauen mit unserem Bewußtsein, veränderlich. Es gibt ja wirklich Menschen hier, die dadurch mit einer gewissen inneren Zufriedenheit durch das Leben gehen, daß sie das, was an sie herankommt, eben an sich herankommen lassen, weil sie an die waltende Weisheit glauben, weil sie durchdrungen sind davon, daß auch dasjenige, worüber man so leicht ärgerlich werden kann, vom Walten der Weisheit durchtränkt ist. Es ist ja manchmal schwer, wenn etwas passiert, was so recht gegen unsere Absichten geht, an die waltende Weisheit zu glauben. Aber darin besteht gerade einer derjenigen Impulse, die uns so recht in Zusammenhang mit den Wirkungen der geistigen Welt bringen, daß wir uns hineinzufügen wissen in die waltende Weisheit, ohne bequem oder faul dadurch zu werden, ohne zu glauben, daß diese waltende Weisheit selbständig für uns handelt. Die Grenze ist also verschiebbar, und auch in bezug auf das Handeln, auf das Bilden von Absichten ist die Grenze verschiebbar. Da treten allerdings in das gewöhnliche Bewußtsein Impulse herein, die etwas Intimes, Zartes haben. Wie oft, nicht wahr, kommt es, daß wir uns etwas vornehmen für einen späteren Zeitraum. Nun kommt irgend etwas, wir haben das Gefühl, wir müssen dies tun, was eigentlich verhindert das Spätere. Wir haben das Gefühl, aus der sich bietenden Notwendigkeit heraus zu handeln und die Sache ja nicht unzart anfassen zu dürfen, denn wir wissen: Wenn wir sie unzart anfassen, dann zersplittert sie sich vor uns, dann zerstiebt sie. Wir haben neben dem, worauf wir unsere Freiheit richten, mehr oder weniger deutlich einen Menschen in uns, der sich durch das Leben durchtasten will und der glaubt, durch das, was er ertasten kann, viel mehr zu erreichen als durch dasjenige, was er mit seinen Begriffen ganz genau sich abzirkeln kann. Die Grenze ist verschiebbar. Aber die Grenze ist zuweilen noch mehr verschiebbar, und da kommt ein Punkt in Betracht, der wirklich recht ins Auge gefaßt
werden soll gegenüber dem praktischen Leben. Es gibt Menschen - und in gewisser Beziehung sind wir alle ergriffen von dem, was in solchen Menschen waltet -, die auch eine gewisse Sehnsucht, eine gewisse Begierde haben, sich ihr Leben zurechtzulegen, so zwischen den Zeilen des Lebens durchzugehen. Nehmen Sie einen auffallenden Fall an: Sie kennen einen Menschen, der schließt mit einem anderen Menschen Freundschaft. Sie sagen sich zunächst: Ich kann wirklich nicht recht begreifen, warum der mit diesem anderen Freundschaft schließt, es ist mir nicht durchsichtig, es herrscht keine rechte Beziehung zwischen diesen beiden Menschen, aber der tut alles, um an diesen Menschen heranzukommen. Man kann es nicht begreifen, und man merkt manchmal erst sehr lange nachher, warum das geschehen ist: Der Betreffende braucht diesen Menschen vielleicht erst viel später zu etwas. Er hat mit diesem Menschen Freundschaft geschlossen, nicht weil er an ihm etwas erlebt hat, was er gerne hatte, nicht um seiner selbst willen, sondern als Mittel für etwas, was erst später eintreten sollte. Er hat sich das Leben «zurechtgerückt»: Dadurch, daß er mit ihm Freundschaft geschlossen hat, ist dieser Mensch zu etwas gekommen, wodurch er ihm später in einer Situation helfen kann. Und die Folge davon ist, daß nun wirklich das eintritt, mit Hilfe jenes sogenannten Freundes, was sonst nicht eingetreten wäre. Dehnen Sie diesen Gedanken über das Leben aus, so werden Sie sehen, wie ungeheuer verbreitet das im Leben ist, daß sich die Menschen vorher etwas zurechtlegen, das sie nicht so unmittelbar wollen, wie sie es sich zurechtlegen, sondern von dem sie wollen, daß es so ist, weil sie es eigentlich erst in den Wirkungen gebrauchen wollen. Man muß also sagen: Es gibt Menschen, welche in diesem Sich-Zurechtlegen-des-Lebens eine - wir können jetzt nicht sagen Weisheit, denn wir werden ein inneres Widerstreben haben, dies Weisheit zu nennen -, aber welche eine ungeheure Schlauheit haben, eine ganz ungeheure Schlauheit, in früheren Stadien ihres Lebens etwas zu tun, was ihnen nicht in diesen Stadien, sondern erst in nachherigen Stadien ihres Lebens irgendwie zugute kommen soll. Und wir haben dann das Gefühl: Ich hätte den Menschen eigentlich
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werden soll gegenüber dem praktischen Leben. Es gibt Menschen -<br />
und in gewisser Beziehung sind wir alle ergriffen von dem, was in<br />
solchen Menschen waltet -, die auch eine gewisse Sehnsucht, eine<br />
gewisse Begierde haben, sich ihr Leben zurechtzulegen, so zwischen<br />
den Zeilen des Lebens durchzugehen. Nehmen Sie einen auffallenden<br />
Fall an: Sie kennen einen Menschen, <strong>der</strong> schließt mit einem an<strong>der</strong>en<br />
Menschen Freundschaft. Sie sagen sich zunächst: Ich kann<br />
wirklich nicht recht begreifen, warum <strong>der</strong> mit diesem an<strong>der</strong>en<br />
Freundschaft schließt, es ist mir nicht durchsichtig, es herrscht<br />
keine rechte Beziehung zwischen diesen beiden Menschen, aber <strong>der</strong><br />
tut alles, um an diesen Menschen heranzukommen. Man kann es<br />
nicht begreifen, und man merkt manchmal erst sehr lange nachher,<br />
warum das geschehen ist: Der Betreffende braucht diesen Menschen<br />
vielleicht erst viel später zu etwas. Er hat mit diesem Menschen<br />
Freundschaft geschlossen, nicht weil er an ihm etwas erlebt hat, was<br />
er gerne hatte, nicht um seiner selbst willen, son<strong>der</strong>n als Mittel für<br />
etwas, was erst später eintreten sollte. Er hat sich das Leben «zurechtgerückt»:<br />
Dadurch, daß er mit ihm Freundschaft geschlossen<br />
hat, ist dieser Mensch zu etwas gekommen, wodurch er ihm später<br />
in einer Situation helfen kann. Und die Folge davon ist, daß nun<br />
wirklich das eintritt, mit Hilfe jenes sogenannten Freundes, was<br />
sonst nicht eingetreten wäre.<br />
Dehnen Sie diesen Gedanken über das Leben aus, so werden Sie<br />
sehen, wie ungeheuer verbreitet das im Leben ist, daß sich die Menschen<br />
<strong>vor</strong>her etwas zurechtlegen, das sie nicht so unmittelbar wollen,<br />
wie sie es sich zurechtlegen, son<strong>der</strong>n von dem sie wollen, daß es<br />
so ist, weil sie es eigentlich erst in den Wirkungen gebrauchen wollen.<br />
Man muß also sagen: Es gibt Menschen, welche in diesem<br />
Sich-Zurechtlegen-des-Lebens eine - wir können jetzt nicht sagen<br />
Weisheit, denn wir werden ein inneres Wi<strong>der</strong>streben haben, dies<br />
Weisheit zu nennen -, aber welche eine ungeheure Schlauheit haben,<br />
eine ganz ungeheure Schlauheit, in früheren Stadien ihres Lebens<br />
etwas zu tun, was ihnen nicht in diesen Stadien, son<strong>der</strong>n erst<br />
in nachherigen Stadien ihres Lebens irgendwie zugute kommen soll.<br />
Und wir haben dann das Gefühl: Ich hätte den Menschen eigentlich